Alkoholische Getränke sind aus dem Leben kaum mehr wegzudenken und bei vielen Deutschen gehört der Verzehr von Alkohol traditionell zum Alltag. Ob Feierabendbier, Volksfest, Hochzeit oder der gesellige Abend mit Freunden oder der Familie, Alkohol ist meistens ein fester Bestandteil davon, doch er kaum gesund. Genießen lässt er sich auch in Leckereien wie Pralinen und als verfeinernde Zutat in verschiedenen Lebensmitteln wie Desserts.
In vielen Zubereitungsformen angeboten, findet fast jeder im Laufe des Lebens sein bevorzugtes alkoholisches Getränk. Von Champagner, Wein oder Bier über hochprozentige Spirituosen oder softes Mixgetränk reicht das bunte Angebot. Ganze Wirtschaftszweige existieren lange schon vom Geschäft mit dem angesagten Genussmittel und sie prägen auch regionales Kulturgut. Das gilt für den Weinanbau, Bierbrauereien und Brennereien gleichermaßen.
Wie das statistische Bundesamt Destatis mitteilt, konsumierte im Jahr 2021 jeder Deutsche im Durchschnitt 83,8 Liter Bier, alkoholfreies Bier nicht inbegriffen.
Auf alkoholfreie Alternativen entfiel bereits in den vergangenen Jahren nur ein geringer einstelliger Prozentsatz.
Bei Wein und Schaumwein waren es 2021 mehr als 20 Liter pro Kopf, bei den Spirituosen über 5 Liter im gleichen Zeitraum.
Regelmäßiger Alkoholkonsum macht krank
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zählt Alkohol zu den zehn weltweit bedeutendsten Krankheitsrisiken.
Regelmäßiger Alkoholkonsum schädigt nicht nur die Muskelleistung und die Nerven, sondern auch die Leber und Bauchspeicheldrüse. Zudem begünstigt Alkohol die Entstehung von Übergewicht, psychischen Störungen und Krebs.
Im Jahr 2012 wurden nach Erhebungen des statistischen Bundesamts allein rund 26.700 Jugendliche im Alter zwischen 10 und 19 Jahren aufgrund eines Alkoholrausches stationär behandelt. Die Tendenz ist steigend, auch immer mehr Mädchen sind betroffen.
Wieviel Alkohol ist unbedenklich?
Als unbedenklich kann nach Auffassung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) generell keine regelmäßige getrunkene Alkoholmenge gelten. Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) rät zum verantwortungsbewussten Umgang mit dem Genussmittel. Alkohol birgt nicht nur die Gefahr nicht gesund zu sein, es kann zudem stark abhängig machen.
Nach Empfehlungen der DGE sollen Männer an einem Tag nicht mehr als 20 Gramm und Frauen nicht mehr als 10 Gramm Alkohol zu sich zu nehmen. Während der Schwangerschaft und Stillzeit wird generell von alkoholischen Getränken abgeraten. Auch Kinder, Jugendliche, Suchtgefährdete, Personen mit Leberschäden und Personen, die Arzneimittel einnehmen, sollten ebenfalls keinen Alkohol trinken.
Ein Glas zwölfprozentiger Rotwein enthält etwa 12 Gramm Alkohol. Ein Viertel Liter Bier oder ein Glas beinhalten ungefähr 10 Gramm. Um die Gefahr einer Abhängigkeit zu umgehen, wird empfohlen, an zwei bis drei Tagen in der Woche auf das Genussmittel zu verzichten.
Jedes Gramm Alkohol enthält sieben Kalorien. Wenn es um den täglichen Kalorienverbrauch geht, sollte die beabsichtigte Verzehrmenge entsprechend mit berücksichtigt werden. Alkohol hemmt auch den Fettabbau und kann deshalb in entsprechenden Mengen über längere Dauer zum Übergewicht führen.
Alkohol kann das Krebsrisiko erheblich steigern
Regelmäßiger, erhöhter Alkoholkonsum lässt das Risiko für viele Krebsarten deutlich steigen. Der tägliche Konsum von vier oder mehr Drinks erhöht nach Angaben der DGE allein das Risiko für Mund-, Rachen- oder Speiseröhrenkrebs um 400 Prozent.
Millionen Bürger leiden bereits unter den Folgen eines erhöhten Alkoholkonsums
Seit 1980 werden durch das vom Bundesministerium für Gesundheit geförderte Projekt Epidemiological Survey of Substance Abuse (ESA) Daten zur Krankheitsbelastung und Sterblichkeitsbelastung erhoben, die speziell durch den Konsum von potentiellen Suchtmitteln wie Alkohol, Nikotin, Kokain oder Cannabis entstehen.
Erhoben werden diese Daten in der Bevölkerung regelmäßig, um das Ausmaß und mögliche Veränderungen erfassen zu können. Nach den Ergebnissen des Projekts ESA aus dem Jahr 2021 sind von einem problematischen Alkoholkonsum ungefähr 9 Millionen Personen im Alter zwischen 18 und 64 Jahren betroffen. Alkoholmissbrauch gilt nicht nur als einer der wesentlichen Risikofaktoren für zahlreiche chronische Erkrankungen wie Krebserkrankungen, Lebererkrankungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sondern auch für Unfälle.
Die Experten gehen jährlich von circa 74.000 Todesfällen aus, die durch den Konsum von Alkoholkonsum allein oder durch den Konsum von Tabak und Alkohol verursacht werden.
Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums setzen sich in Deutschland weitere 7,9 Millionen Menschen in der Altersgruppe von 18 bis 64 Jahren durch die Höhe ihres Alkoholkonsums bereits einem gesundheitlich erhöhten Risiko aus.
Autor: Katja Schulte Redaktion
Datum: 04/2021 | aktualisiert 28.01.2023
Bildquelle: © Bild von Jose Fernandez auf Pixabay.com
Quellen und weiterführende Informationen:
Destatis. Alkoholkonsum 2020 (abgerufen am 28.01.2023)
Destatis. Bierkonsum Deutschland 2021 (abgerufen am 28.01.2023)
DGE. Mit jedem Glas steigt das Krebsrisiko (abgerufen am 28.01.2023)
WHO. Alkohol (abgerufen am 28.01.2023)
BGM. Alkohol (abgerufen am 28.01.2023)
Epidemiologischer Suchtsurvey (ESA) 2021 (abgerufen am 28.01.2023)
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