Aluminium lauert in vielen Quellen. Reichert sich das Leichtmetall Aluminium im Körper an, birgt dies ein nicht zu unterschätzendes Gefährdungspotential. Regelmäßig nehmen wir Aluminium über das Trinkwasser auf, auch zahlreiche Lebensmittel, Kosmetika, Verpackungen und Haushaltsgegenstände zählen zu den häufigen Aufnahmequellen. Dauerhaft angewendete Köperpflegeprodukte, darunter etwa Zahnpasta oder Trockenshampoo, können zur weiteren Aufnahme spezieller Aluminiumverbindungen beitragen.
Kommt es zu langfristig zu einer vermehrten Anreicherung von Aluminium im Körper, geht diese in einigen Fällen mit verschiedenen gesundheitlichen Auswirkungen einher. Betroffen sein können neben dem Nervensystem auch Organe, die Fruchtbarkeit oder die Knochen. Das Leichtmetall gelangt sowohl über den Verdauungstrakt wie auch über die Haut in den Organismus. Häufig lässt sich bei Untersuchungen Aluminium zusammen mit Schwermetallen wie Quecksilber aus amalgamhaltigen Zahnfüllungen, Blei und Cadmium im Körper nachweisen.
In die Umwelt gelangt das Metall verstärkt durch die Industrie und die Oxidation von Aluminiumbauteilen.
Als Folge der Industrialisierung wurde das ursprünglich schwerlösliche Metall teilweise aus festen Verbindungen herausgespült. Daraus und über aluminiumhaltige Erzeugnisse gelangt es heute in gelöster bioverfügbarer Form leicht in den menschlichen Körper, wo es wichtige Eiweißverbindungen nachteilig beeinflussen kann.
Aluminium ist natürlicher Bestandteil in Trinkwasser und Lebensmitteln
Als dritthäufigstes Element der Erde findet sich das Leichtmetall Aluminium auch natürlich in Trinkwasser und unbehandelten Lebensmitteln wie Fleisch, Obst und Gemüse. Höhere Aluminiumgehalte zeigen sich häufig in Teeblättern, Kakao und Bitterschokolade. Doch auch Backwaren, Muscheln und Gewürze weisen neben Ölsaaten, verschiedenen Gemüsesorten und Rohkostsalaten mitunter höhere Aluminiumwerte auf.
In einigen Apfelsäften, die in unlackierten Aluminiumtanks nach der Herstellung lagerten, wurden außerdem extrem hohe Aluminiumwerte gemessen.
Nach Angabe der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) liegt der typische Aluminiumgehalt von unbehandelten Lebensmitteln unter 5 Milligramm pro Kilogramm.
Besonders saurer Regen setzt das eigentlich natürlich gebundene Aluminium frei und lässt es so in viele Lebensmittel gelangen.
Nicht jeder Körper entgiftet gleich gut
Die Entgiftungssysteme sind bei einigen Menschen überfordert. Wissenschaftler fanden bisher viele Hinweise darauf, dass bei einem Teil der Bevölkerung die übliche Aufnahmemenge von Aluminium überschritten ist, weil dauerhaft zu viel davon aus verschiedenen Quellen aufgenommen wird.
Mit einer mäßigen Aufnahmemenge werden die körpereigenen Entgiftungssysteme von gesunden Menschen dagegen ohne Probleme fertig.
Experten gehen davon aus, dass der Aluminiumgehalt im menschlichen Körper zwischen 150 und 295 mg beträgt.
Ein Großteil des Aluminiums verlässt den Körper über die Nieren wieder und bleibt dabei ohne Folgen für die Gesundheit. Aber Aluminiumreste, die im Körper verbleiben, reichern sich mit dem Alter im Gehirn, in der Lunge und dem Skelett an. Eine chronische Überbelastung mit dem giftigen Leichtmetall ist dann die Folge. Die Aluminiumüberbelastung kann nicht nur zu verschiedenen Erkrankungen führen, sondern auch zu embryonalen Schädigungen und Unfruchtbarkeit.
Wie gut ein Körper mit einer Metallbelastung zurecht kommt, ist nach Experteneinschätzungen individuell ganz unterschiedlich und hängt nicht zuletzt von den verfügbaren Nährstoffdepots ab. Wenn ein Körper ausreichend mit Nährstoffen versorgt ist, haben belastende Metalle wie Aluminium es schwerer, sich im dort festzusetzen. Die Belastung hängt aber nicht nur von der aufgenommenen Dosis ab, sondern auch davon, wie lange man den belastenden Metallen ausgesetzt war und auf welchem Weg sie in den Körper gelangt sind.
Menschen mit Nierenerkrankungen sind allerdings besonders gefährdet, denn wenn die Nieren nicht mehr fähig sind, die belastenden Schadstoffe auszuleiten, reichern sie sich immer weiter im Körper an.
Bei Verdacht auf eine Überbelastung mit Aluminium kann beispielweise eine Haarmineralanalyse auf toxische Substanzen genutzt werden, um einen Hinweis zu erhalten. Die Haarmineralanalyse zählt zu den Selbsttests mit Laborauswertung. Neben Aluminium lassen sich auch vorhandene typische Schwermetalle bei der Haarprobenauswertung ausmachen.
Unbeschichtete Aluverpackungen sind ein Problem
Aluminium kann auch aus Aluminiumverpackungen in den Körper wandern. Während viele Aluminiumverbindungen bei neutralem pH-Wert unlöslich sind, erhöht sich bei saurem oder basischem pH-Wert ihre Löslichkeit. Das bedeutet, dass Aluminiumverbindungen noch zusätzlich zu den natürlichen Aluminiumgehalten aus Lebensmitteln über unbeschichtete Aluverpackungen in den Körper gelangen. Das geschieht in besonders hohem Maße über Aluminiumverpackungen, die in direkten Kontakt mit sauren und salzhaltigen Speisen, Getränken, Kosmetika, Zahnpasta und anderen derartigen Produkten geraten. Das Problem betrifft deshalb eine Vielzahl von Lebensmitteln mit unbeschichteten Aluverpackungen.
Ein Übergang ist ebenso möglich, wenn Geschirr oder Kochgeschirr aus Aluminium oder Alufolie mit sauren, salzigen oder basischen Lebensmitteln in Kontakt kommt. Auch mariniertes Grillgut enthält Salz und Säure und kann deshalb in Verbindung mit der Aluschale beim Grillen gefährlich reagieren. Saure oder salzige Lebensmittel sind zum Beispiel Tomaten, Rhabarber, Früchte, Sauerkraut, Essig, Kaffee oder Zitronensaft. Zu den basischen Lebensmitteln zählen dagegen unter anderem Kartoffeln, Rote Beete oder Zwiebeln.
Die gleichzeitige Aufnahme von Citrat aus Zitronensäure oder Ascorbat fördert die Aufnahmefähigkeit von Aluminium zusätzlich.
Unbeschichtete Aluminiumschalen nicht für salzige und saure Speisen geeignet
In unbeschichteten Aluminium-Menüschalen, wie sie häufig zur Warmhaltung von Speisen verwendet werden, wies das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hohe Aluminiumgehalte in Verbindung mit verschiedenen Lebensmitteln nach. Bei regelmäßiger Verwendung können nach Untersuchungen des BfR Apfelmus, Sauerkrautsaft und passierte Tomaten, die in die Lebensmittel übergangen waren, besonders Risikogruppen wie Kinder und Senioren gefährden. Alle untersuchten Proben überschritten nach der Warmhaltephase den empfohlenen Freisetzungswert des Europarates für Aluminium von 5 mg/kg Lebensmittel erheblich.
Anlass für die Untersuchung des BfR war, dass unbeschichtete Aluminiumschalen oft für Menüs in Kindergärten, Schulen, Betrieben, Seniorenheimen und bei Außer-Haus-Verpflegungen eingesetzt werden. Auch viele Fertiggerichte in Supermärkten sind häufig in unbeschichtete Aluminiumverpackungen abgefüllt.
Ein unabhängiges Institut wies nach der BfR-Untersuchung allerdings kritisch darauf hin, dass unbeschichtete Aluminiumschalen nicht zur Zubereitung oder Aufbewahrung von sauren und salzigen Lebensmitteln geeignet seien und stellte die Testergebnisse des BfR als realitätsfern in Frage. Für diesen Test hätte das BfR nach Auffassung des Institutes andere Lebensmittel und beschichtete Aluminiumschalen verwenden müssen.
Unbeschichtetes Aluminium muss einen Hinweis enthalten
Verbrauchern wird empfohlen, bei Aluminiumverpackungen auf die Verpackungshinweise zu achten. Hersteller sind nach EU-Verordnung bei Aluminiumprodukten, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen, generell zu einem Sicherheitshinweis auf der Verpackung verpflichtet. Doch nur selten ist nach Angaben der Verbraucherzentrale bei Alufolien oder Grillschalen auch tatsächlich der Hinweis für eine sichere und sachgemäße Verwendung angebracht. So kommt es, dass auch in Einmalschalen aus Aluminium immer noch viele stark gesalzene oder tiefgefrorene Produkte zum Erhitzen im Handel sind, über die mit dem Verzehr der Lebensmittel unbemerkt hohe Aluminiummengen in den Körper gelangen können. Empfohlen wird bei Produkten mit Aluminium, unbedingt die Verwendungshinweise auf der Verpackung zu beachten.
Keine Rechtssicherheit beim Kauf beschichteter Aluverpackungen
Eine weniger große Rolle sollten dagegen jedoch kunststoffbeschichtete Aluminiumverpackungen spielen, wenn es um die erhöhte Aluminiumaufnahme geht. Einige Produzenten verwenden sie etwa bei Kaffeekapseln, Getränkedosen, Fertiggerichten oder Abziehdeckeln beim Joghurt und anderen Lebensmitteln. Gesetzlich verpflichtend und damit sicher ist die Verwendung von kunststoffbeschichteten Aluverpackungen bei Lebensmitteln allerdings nicht, denn für metallische Gegenstände mit Lebensmittelkontakt gibt es lediglich eine nicht verpflichtende Empfehlung des Europarates zur Einhaltung von Grenzwerten.
Für Aluminium schlägt der Europarat einen Freisetzungswert von 5 Milligramm pro Kilogramm vor, der aber freiwillig ist. Somit ist beim Einkauf für den Bürger kaum nachzuvollziehen, ob es sich bei einem mit Aluminum verpacktem Produkt um ein kunststoffbeschichtetes Material handelt oder nicht, denn auch einen Verpackungshinweis dazu findet man kaum.
Wer sich als Konsument vor dem Kauf hierbei absichern möchte, kommt um eine direkte Anfrage beim Hersteller wohl nicht herum.
Viele Menschen haben zu viel Aluminium im Körper
Als wöchentlich duldbare Aufnahmemenge hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) die Menge von 1 mg Aluminium pro Kilogramm Körpergewicht festgelegt, bei der wahrscheinlich bei lebenslanger Aufnahme keine gesundheitlichen Folgen zu erwarten sind.
Experten vom BfR gehen nach Untersuchungen allerdings davon aus, dass bei vielen Menschen die tolerable Aufnahmemenge bereits überschritten ist. Studien des BfR belegen, dass diese tolerable Aufnahmemenge bei den meisten Menschen bereits bei normaler Aufnahme von Lebensmitteln zur Hälfte ausgeschöpft ist.
Forscher nehmen an, dass der langfristige Gebrauch von aluminiumhaltigem Haushaltsgeschirr und verschiedenen aluminiumhaltigen Körperpflegemitteln voraussichtlich zu einer chronischen Überbelastung mit Aluminium führt.
Aluminiumquellen
Typische Aluminiumquellen sind neben Trinkwasser, Lebensmittel wie Laugenbrezel, Lebensmittelzusatzstoffe und Kochgeschirr. Weitere Quellen bilden Emissionen aus der Aluminiumindustrie sowie der Papierindustrie, Textilindustrie und auch der Glas-und Porzellanindustrie.
Zudem gelangt Aluminium über Impfungen, Haushaltsgegenstände, Verpackungen und Aufbewahrungsmittel wie Tetrapacks, Dosen, Tuben oder Alufolien in den Körper. Auch über aluminiumhaltige Körperpflegeprodukte wie Deodorant, Zahnpasten und Sonnencremes sowie dekorative Kosmetika, darunter Lippenstifte, Lidschatten und Mattpuder kann die Substanz aufgenommen werden. Zu den weiteren häufigen Quellen zählen neben Farben.
Auch viele Medikamente enthalten Aluminium. Dazu gehören Medikamente gegen Magenübersäuerung (Antazida) sowie verschiedenen Medikamente zur Hyposensibilisierung, Durchfallmedikamente wie Kaolin, Attapulgite oder Bolus, und auch verschiedene Lipidsenker wie etwa Aluminiumclofibrat.
Aluminiumhaltige Kosmetika und Körperpflegeprodukte
Viele Kosmetika und Körperpflegeprodukte enthalten Aluminiumzusätze. Aluminium gelangt aber nicht nur über Verpackungen oder Umwelteinträge in Kosmetik oder Körperpflegeprodukte, sondern ist wegen seiner nützlichen Eigenschaften oft sogar Teil der Rezeptur. Hersteller setzen Aluminiumverbindungen aus ganz verschiedenen Gründen ein.
In Lippenstiften beispielsweise stabilisieren Aluminiumverbindungen die Farbe und bringen die Lippen zum Glänzen. Auch in Eyelinern und einigen Bodylotionen sorgen sie dafür, dass die Farbe nicht verläuft. Auch mattierenden Make-ups geben manche Hersteller für den Matt-Effekt entsprechende Aluminiumverbindungen zu.
Ebenso liefern diese Substanzen die begehrten Schimmer-Effekte, dienen als Lichtschutzfaktor oder regulieren den pH-Wert.
Auch Zahnpasta oder Sonnenschutzcremes enthalten vielfach Aluminiumverbindungen. In Zahnpasta wirken sie antiseptisch, schützen vor Säuren, Bakterien und bekämpfen Karies. In Sonnencremes fungieren die Verbindungen dagegen als leichter Sonnenlichtschutz sowie als Verdickungsmittel.
Im Trockenshampoo sorgt Aluminium durch seine Eigenschaft, Fett aufnehmen zu können, für optisch frisch gewaschene Haare und eine voluminös aussehende Frisur. Im Deo wirken spezielle Verbindungen schweißbindend.
In den Produktbeschreibungen findet man das Aluminium häufig mit Zusätzen wie etwa Chloride, Stearate, Chlorhydrate oder unter der Bezeichnung Aluminium Powder. Dient es als Farbstoff, findet es sich unter Abkürzung Cl 77000.
Wer auf aluminiumhaltige Kosmetika und Körperpflegeprodukte verzichten will, kann auf Naturkosmetikprodukte ausweichen, denn hier sind Aluminiumverbindungen in den Kosmetik- und Körperpflegeprodukten nicht erlaubt. Diese Produkte lassen sich leicht an den entsprechenden Naturkosmetik-Siegeln erkennen.
Schon Aluminum Deo allein übersteigt festgelegte tägliche Höchstgrenze
Nach Bewertung des BfR führt allein eine dauerhafte tägliche Anwendung von Deosprays (Antitranspirantien), die Aluminium enthalten, auf gesunder Haut bereits zur Ausschöpfung der gesundheitlich vertretbaren Aluminiumaufnahmemenge und übersteigt diese sogar noch. Geschädigte Haut hingegen nimmt noch vielfach höhere Mengen an Aluminium auf.
Nach Empfehlungen der Verbraucherzentrale sollte man auch auf aluminiumhaltige Kosmetika verzichten, um die Aluminiumaufnahme so gering wie möglich zu halten.
Entwarnung beim Brustkrebsrisiko durch Deos mit Aluminiumchlorohydrat
Lange konnte ein kausaler Zusammenhang zwischen einem erhöhten Brustkrebsrisiko und der erhöhten Aluminiumaufnahme durch aluminiumhaltiges Deodorant nicht eindeutig belegt werden, denn die Studienlage bei Brustkrebspatientinnen hierzu war widersprüchlich bis uneindeutig.
Aluminiumhaltige Schweißhemmer werden als Deo-Roller, Deospray, Deo-Stick oder Deo-Creme angeboten. Bei allen Varianten sorgen speziell Aluminiumsalze dafür, das sich die Haut zusammenzieht und dadurch eine gewisse Zeit lang die Schweißkanäle verschlossen werden.
Nach Angaben des BfR besteht besonderer Forschungsbedarf, bei dem es um die Ermittlung der tatsächlichen Menge von Aluminium geht, die über die Haut aufgenommen wird. Neue Humanstudien in Bezug auf die Risikobewertung brachten neue Erkenntnisse in Bezug auf die Sicherheit eines der in Deos verwendeten Aluminiumsalze. Untersuchungen zeigten demnach, dass Antitranspirantien mit dem Wirkstoff Aluminiumchlorohydrat langfristig täglich sicher einsetzbar sind und Gesundheitsrisiken durch diesen Wirkstoff nach derzeitigem Kenntnisstand unwahrscheinlich sind.
Der Anteil von Aluminiumchlorohydrat im aluminiumhaltigen Deo beläuft sich auf bis zu 30 Prozent, was einem Aluminiumgehalt von ungefähr 7,5 Prozent entspricht.
Aluminiumverbindungen müssen als Inhaltsstoff auf der Verpackung von Deo und kosmetischen Mitteln deklariert werden.
Risiken bei chronischer Belastung mit Aluminium
Bei Alzheimer wurden hohe Aluminiumwerte nachgewiesen. Die Sicherheit von Aluminium wird immer wieder angezweifelt, wenn es um die Entstehung Alzheimer geht. Grund dafür sind Berichte, nach denen man bei Alzheimer-Patienten erhöhte Aluminiumkonzentrationen in den betroffenen Hirnregionen fand. Die Datenlage ist nicht einheitlich.
Trotzdem nach Angaben des BfR derzeit ein Zusammenhang zwischen Alzheimer und Aluminium unwahrscheinlich scheint, steht eine abschließende Bewertung aktuell immer noch aus.
Aluminium wirkt in hohen Dosen schädlich
Es besteht ein Schädigungspotential von Aluminium für Knochen, Nerven und Embryos erwiesen. Dass hohe Dosen von Aluminium für den Menschen giftig sind und Schäden im Nervensystem hervorrufen, wurde wissenschaftlich bereits zweifelsfrei erwiesen. Beim Menschen wirkt Aluminium speziell auf Nervenzellen und Nervengewebe ein und stört die Membranproteine und die Wechselwirkungen in Ionenkanälen.
Untersuchungen ergaben, dass Aluminium auch die Blut-Hirnschranke überwinden kann. Vermutet wird, dass Aluminium sowohl in Verbindung mit Citrat, dem Salz der Zitronensäure, als auch in Verbindung mit Transferrin, einem Transportprotein für Eisen, ins Gehirn gelangt.
Hohe Dosen Aluminium stören darüber hinaus den Haushalt von Kalzium und Phosphat und wirken sich deshalb nachteilig auf die Knochengesundheit aus.
Im Tierversuch schädigten außerdem schon geringe Dosen der Substanz die Fruchtbarkeit und die Entwicklung des Nervensystems von Föten.
Verbraucherinformationen zum Umgang mit Aluminium
Experten vom BfR raten Verbrauchern zur Senkung der Aluminiumaufnahme und zur Beachtung verschiedener Hinweise. Insbesondere soll beachtet werden, aluminiumhaltige Pflegeprodukte und Kosmetika nicht auf verletzter Haut anzuwenden und aluminiumhaltige Antitranspirationsmittel und Kosmetika nur mit sicheren Aluminiumverbindungen zu verwenden.
Geraten wird ebenfalls dazu, keine unbeschichtete Alufolie für salzige oder saure Lebensmittel zur Aufbewahrung oder zum Erhitzen zu benutzen und auch keine unbeschichteten Verpackungen oder Menüschalen aus Aluminium für saure oder salzige Speisen oder Getränke zu verwenden.
Abgeraten wird davon, mariniertes Grillgut in Aluschalen zu garen und auch Joghurtbecherdeckel aus unbeschichtetem Aluminium abzulecken.
Aluminiumhaltiges Kochgeschirr und Campinggeschirr sollte man ebenso vermeiden. Empfohlen wird auch, Espressokannen aus Aluminium mit der Hand zu spülen und nicht in den Geschirrspüler zu geben.
Symptome und mögliche Folgen bei Aluminiumbelastungen
Auch unspezifische Symptome sind möglich. Unterschiedliche Anzeichen können auf eine Aluminiumbelastung im Körper hinweisen. Häufig treten Müdigkeit, Sprachstörungen, Gedächtnisstörungen und Antriebslosigkeit auf. Aber auch Aggressivität und Verhaltensstörungen sowie Hyperaktivität zählen zu den typischen Anzeichen.
Aluminiumbelastungen können auch von Atemwegsproblemen, Kopfschmerzen oder Hauterkrankungen begleitet sein. Weitere mögliche Anzeichen sind Eisenmangel, Erschöpfung und Blutarmut (Anämie) auch Muskelschmerzen und Osteoporose.
Es kann außerdem zu Nierenentzündungen und Leberentzündungen.
Diagnose und Nachweis von Aluminium im Körper
Körperliche Belastungen mit Aluminium können auf verschiedene Weise durch Laboruntersuchungen abgeklärt werden. Je nach dem, ob es sich um eine Aluminiumvergiftung oder um eine chronische oder akute Aluminiumbelastung handelt, setzt man eine Blutanalyse, Urinanalyse oder Haaranalyse ein, bei Verdacht auf eine Vergiftung wird dagegen der sogenannte DFO-Test angewendet.
Nachweis einer Aluminiumvergiftung
Zum Nachweis von Aluminiumvergiftungen nutzt man in Kliniken den DFO-Test, bei dem der Komplexbildner Deferoxamin zum Einsatz kommt. Werte von mehr als 150 µg/l im Blutserum weisen auf eine Aluminiumvergiftung hin.
Blutanalyse
Die Blutanalyse ist zum Nachweis geeignet, wenn eine akute Belastung mit Aluminium vorliegt, da das Metall nur etwa 30 Minuten im Blut nachzuweisen ist, bevor es in Geweben zur Einlagerung kommt. Der Referenzbereich für Aluminium beträgt im Serum Werte unterhalb von 5 µg/l. Durch das hohe Kontaminationsrisiko können sich leicht nicht stimmige, zu hohe Werte ergeben. Eine Blutanalyse weist ansonsten nur durch zu niedrige Blutparameter wie Selen, Zink, Eisen, Phosphor und Ferritin auf eine mögliche Aluminiumbelastung hin.
Haaranalyse
Bei chronischer hoher Aluminiumbelastung ist eine Haaranalyse zum Nachweis möglich. Sie zeigt allerdings nur Ergebnisse, wenn über einen längeren Zeitraum eine vermehrte Anreicherung von Aluminium stattgefunden hat. Dann kommt es zu einem Anstieg der Aluminiumkonzentration in Haaren und der ist dort auch nachweisbar.
Urinanalyse
Aluminium wird über die Nieren ausgeschieden und ist im Urin nachzuweisen. Das Zeitfenster der Nachweisbarkeit beträgt nur wenige Stunden zwischen Aufnahme, bzw. Freisetzung im Körper und dem Ausscheiden. Eine Urinanalyse wird angewendet, wenn eine akute Aluminiumbelastung nachzuweisen ist oder als Kontrolle bei Therapien zur Ausscheidung. Der vorläufige Referenzwert liegt unterhalb von 15 µg/l.
Ausleitung von Metallen unter fachlicher Begleitung
Schwermetalle und Metalle wie Aluminium sollten bei chronischen Belastungen nicht im Alleingang, sondern mit fachlicher Begleitung durch einen Arzt oder Heilpraktiker ausgeleitet werden, um unerwünschte Reaktionen zu vermeiden. Bei einer Ausleitung geht es nicht nur darum, die unerwünschten Metalle organisiert aus Körpergeweben freizusetzen, sondern sie gleichzeitig auch in verschiedenen Stufen labortechnisch kontrolliert auszuleiten. Dafür sind gesunde und belastungsfähige Entgiftungsorgane notwendig, die in der Regel im ersten Schritt auf ihre Funktion überprüft werden, bevor die Entgiftung schrittweise einsetzt.
Nicht jeder Körper kann ohne gesundheitliche Risiken eine Aluminiumausleitung oder eine Schwermetallausleitung vertragen, denn es gibt verschiedene Gegenanzeigen, die eine Entgiftungsmaßnahme zum sofortigen Zeitpunkt unmöglich machen oder nur eingeschränkt möglich machen oder die zuvor eine vorbereitende Maßnahme nötig machen. Vorbereitend werden etwa festgestellte Nährstoffmängel ausgeglichen, um eine Ausleitung nicht zu gefährden. Denn verschiedene Nährstoffe sind wegen ihrer Bindungsfähigkeit in Bezug auf Aluminium an der Entgiftung beteiligt und müssen deshalb während der Behandlung unbedingt in ausreichender Menge zur Verfügung stehen.
Gegenanzeigen
Zu den Gegenanzeigen, bei denen eine Aluminium-Ausleitung gar nicht oder nicht ohne weiteres möglich ist, zählen viele Störungen und Krankheitsbilder. Ungeeignet ist sie unter anderem bei akuten Infekten wie Grippe, Blasenentzündungen, Bronchitis.
Eine Anämie sowie ausgeprägte Herzrhythmusstörungen und schwere Nieren- und Leberfunktionsstörungen zählen ebenso zu den Gegenanzeigen wie Bauchspeicheldrüsenentzündungen und Nährstoffmängel zum Beispiel durch Kalium, Zink, Magnesium, Kalzium, Eisen oder Zink.
Aluminium wird zusammen mit Metallen wie Arsen im Rahmen einer Schwermetallentgiftung ausgeleitet. Verschiedene Ausleitungsverfahren sind hierbei möglich. Eine Therapie beinhaltet entsprechende Voruntersuchungen und Kontrolluntersuchungen nach, bzw. während der Ausleitungen.
Eine Aluminiumausleitung erfordert zusätzliche Nährstoffe
Aluminium beeinträchtigt verschiedene Mikronährstoffe im Körper. Weil Aluminium mit einigen Mikronährstoffen in Wechselwirkung tritt, stört es deren Stoffwechsel oder erhöht deren Bedarf.
Betroffen sind davon zahlreiche Mikronährstoffe aus der Familie der Mineralstoffe, darunter Kalzium, Chrom, Fluor und Kupfer. Aber auch Magnesium, Phosphor und Eisen sowie Silizium und Zink werden in ihrem Stoffwechsel von Aluminium gestört.
Zu den durch Aluminium beeinträchtigten Vitaminen zähle dagegen insbesondere Vitamin D und Vitamin B6.
Verschiedene Nährstoffe schützen und fördern die Aluminium Ausleitung
Zur beschleunigten Ausleitung von Aluminium empfehlen Orthomolekularmediziner täglich verschiedene zusätzliche Nährstoffe.
Empfohlen werden insbesondere Vitamin B6, weil es die Aluminiumausscheidung fördert und auch Vitamin C, da es als Antioxidans mit breitem Spektrum wirkt und die Ausscheidung fördert.
Auch Zink wird empfohlen, da es die toxische Wirkung und oxidative Zellschädigung von Aluminium reduziert und es ausscheidungsfördernd wirkt. Vitamin E und Selen schützen ebenfalls vor der Aluminiumtoxizität, während Kalzium und Magnesium empfohlen werden, weil ungenügende Bestände einen Anstieg der Aluminiumaufnahmefähigkeit fördern.
Ausleitung durch Lebensmittel
Experten empfehlen, die tägliche Aluminiumausleitung zu fördern. Nach einer Entgiftung oder wenn keine chronische Belastung vorliegt, lässt sich der Körper auch mit verschiedenen Lebensmitteln bei der täglichen Entgiftungsaufgabe unterstützen.
Bestimmte Lebensmittel eignen sich besonders, wenn es darum geht Aluminium auszuleiten oder seine Einlagerung zu verhindern.
Silizium leitet Aluminium aus
Schon seit 20 Jahren wissen führende Forscher, dass Kieselsäure (Silizium) im Wasser die Aufnahme von Aluminium über den Verdauungstrakt effektiv verhindern kann.
Professor Christopher Exley, der an der englischen Keele Universität seit den 80er Jahren zum Thema Aluminium und Alzheimer forscht, riet im Oktober 2017 in der Sendung „Quarks“ dazu, täglich etwa 1 Liter siliziumreiches Wasser zu trinken. Silizium sorgte auch bei Alzheimerpatienten dafür, das Aluminium über den Urin aus dem Körper geleitet wird. Gleichzeitig verbesserte sich durch das Silizium bei einigen Personen die kognitive Leistungsfähigkeit messbar.
Zur Entgiftung tragen neben siliziumhaltigem Wasser auch siliziumhaltige Lebensmittel bei.
Aluminiumkonzentration durch Vitamine verringern
Auch verschiedene Vitamine haben sich in Untersuchungen als förderlich erwiesen, wenn es um die Aufnahmefähigkeit und Aluminiumausleitung geht.
Eine Untersuchung, die an chronisch nierenkranken Patienten vorgenommen wurde, ergab, dass ein verbesserter Vitamin-D-Spiegel bei den Patienten zu einer deutlichen Abnahme der Aluminiumkonzentration im Blut führte.
Daneben zeigte sich auch Vitamin C wirksam. Studien ergaben, dass Vitamin C neben Aluminium auch Arsen und Fluorid unschädlich machte, indem es die Metallionen an sich binden konnte.
Folsäure reduziert eingelagertes Aluminium
Überdies gibt es Hinweise darauf, dass das Vitamin Folsäure, das auch unter dem Namen Vitamin B9 bekannt ist, bereits vorhandene Aluminiumansammlungen in Knochen, Nieren und Gehirn vermindern kann. Folsäure findet sich in nennenswerten Mengen in grünem Gemüse, Kohl, Kräutern, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten.
Pektin hilft bei Ausscheidung
Pektin ist in großen Anteilen in Äpfeln und Zitrusfrüchten enthalten. Es zählt zu den gesundheitsfördernden Ballaststoffen. Apfelpektin und Citruspektin wird in vielen Lebensmitteln als Geliermittel verwendet. Pektin wirkt nicht nur positiv auf den Blutglukosespiegel und erhält einen gesunden Cholesterinspiegel, Pektine werden auch mit der Fähigkeit in Verbindung gebracht, verschiedene Metalle und Schwermetalle zu binden und über den Stuhl und Urin ausleiten zu können.
Autor: Katja Schulte Redaktion
Datum: 04/2018 | aktualisiert 18.10.2024
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Quellen und weiterführende Informationen:
BfR Forschung. Nachweis des Übergangs von Aluminiummenueschalen in Lebensmittel
Institut kritisiert BfR-Warnung vor Aluminiumschalen
BfR. Aluminiumhaltige Antitranspirantien tragen zur Aufnahme von Alu bei (PDF)
M. Wilhelm. Praktische Umweltmedizin. Springer Verlag. Berlin 1994
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Lothar Burgerstein et al. Burgersteins Handbuch der Nährstoffe. Verlag Haug. 11. überarbeitete und aktualisierte Auflage. 2007
Verbraucherzentrale: Aluminium in Lebensmitteln kann gesundheitsgefährdend sein. 17.12.2021
K.-D. Runow. Wenn Gifte auf die Nerven gehen – wie wir Gehirn und Nervensystem durch Entgiftung schützen können. Südwest Verlag. 6. Auflage. 2008
VERORDNUNG (EG) Nr. 1935/2004 DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 27. Oktober 2004 über Materialien und Gegenstände, die dazu bestimmt sind, mit Lebensmitteln in Berührung zu kommen und zur Aufhebung der Richtlinien 80/590/EWG und 89/109/EWG
EFSA. Efsa-Beratung zur Sicherheit von Aluminium in Lebensmitteln. 15. Juni 2008
Aluminium. Stellungnahme der Kommission „Human Biomonitoring“ des Umweltbundesamtes. Erschienen in: Bundesgesundhbl., Bd. 41 (6), (1998), 271
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