Die blau-violette Aroniabeere (Aronia melanocarpa) ist eine heimische Frucht aus der Familie der Rosengewächse, die auch unter dem Namen schwarze Apfelbeere bekannt ist. Obwohl die filzige Aroniabeere in östlichen Ländern schon lange auch als Heilpflanze genutzt wird und ausgiebig erforscht ist, rückt sie im Westen erstmals Anfang der 90er Jahre ins Zentrum der Forschung.
Seitdem zeigten hierzulande neben einer Vielzahl von wissenschaftlichen Labor- und Tierstudien manche Inhaltsstoffe der Aroniabeere auch in einigen Humanstudien schon verschiedene positive Wirkung. Aus diesem Grund zählt sie mittlerweile zu den heimischen Superfoods. Anlässlich der Covid-19-Pandemie gelangten die Aroniabeere und der Aroniasaft erneut in den Focus von Studien, in denen sie sich ebenfalls bewähren konnte.
Aroniasaft wurde in einer Studie gegen das COVID-19-Virus getestet
Von besonderem Interesse war für die Forscher von der Universität Ulm im Verlauf der Corona-Pandemie auch die Untersuchung der antiviralen Wirksamkeit von Aroniasaft als Teil einer Mundspüllösung gegen das widerstandsfähige Virus COVID 19 und andere Grippeviren, darunter auch die Schweinegrippe.
Die Forscher untersuchten die Wirkung von insgesamt vier pflanzlichen Flüssigkeiten im Hinblick darauf, ob sie eine Erstinfektion mit verschiedenen Atemwegsviren verhindern oder die Symptome einer Infektion lindern können. Neben Aroniasaft und Holunderbeersaft untersuchten die Forscher auch Granatapfelsaft und Grünen Tee.
Von Interesse war für sie außerdem, ob die Getränke in der Lage sind, die Ausbreitung der hochansteckenden Viren auf die unteren Atemwege und die Übertragung auf andere Personen zu verhindern.
Aroniasaft zeigte die stärkste Wirkung gegen COVID 19
Wie die aktuell noch in der Überprüfung befindliche Studie ergab, zeigte sich der untersuchte Aroniasaft in 100 Prozent Direktsaftqualität dabei gegen das hartnäckige Virus COVID 19 vergleichsweise wirksamer als der untersuchte Granatapfelsaft und der grüne Tee. Der gleichzeitig untersuchte Holunderbeersaft erwies sich gegen COVID 19 allerdings nicht als besonders wirkungsvoll.
Im Rahmen der Studie wurden Kulturen mit verschiedenen Atemwegsviren im Labor angelegt und in Verbindung mit den vier pflanzlichen Produkten untersucht.
Alle getesteten natürlichen Pflanzenprodukte konnten schon nach 5 Minuten 97 bis 99 Prozent der Viren der Schweinegrippe deaktivieren. Die Aroniabeere zeigte aber von allen das größte Potential gegen COVID 19 und andere Influenzaviren.
Der Aroniasaft konnte ebenso die Aktivität von SARS-CoV-2 im Vergleich zum Granatapfelsaft und Grünen Tee deutlich stärker reduzieren.
Aroniasaft erwies sich gegen mehrere Viren als besonders effektiv
Schon nach 5 Minuten inaktivierte der untersuchte Aroniasaft 99,99 Prozent von verschiedenen Influenzaviren. 96,98 Prozent der Viren von SARS-CoV-2 und auch das Adenovirus reduzierte der Saft aus der Aroniabeere nach 5 Minuten um 93,23 Prozent.
Das sehr widerstandsfähige Adenovirus (AdV5), das in der Studie als Kontrollvirus eingesetzt wurde, ließ sich einzig vom Aroniasaft beeinflussen.
Forscher halten den sauren pH-Wert und die Polyphenole für verantwortlich
Die Forscher vermuten, dass für die starke antivirale Wirkung des Aroniasafts der saure pH-Wert oder die sekundären Pflanzenstoffe verantwortlich sind. Diese Substanzen kommen in den untersuchten Pflanzensäften unter anderem in Form der Polyphenole Catechin, Tannin und Flavonoid vor, allerdings jeweils in verschiedener Zusammensetzung und Menge.
Es konnte in der Studie gezeigt werden, dass verschiedene Polyphenole der getesteten Pflanzenprodukte die Oberflächenstruktur der Viren schädigten, ihre Rezeptoren besetzten und dadurch notwendige Wechselwirkungen und Fusionen außer Kraft setzten.
Getestete Säfte und Grüner Tee könnten sich für eine wirksame antivirale Mischung eignen
Zusammen mit den anderen getesteten Säften und dem Grünen Tee könnte sich nach Einschätzung der Forscher der Aroniasaft als Teil einer antiviral wirksamen Mischung eignen, die vorbeugend oder frühzeitig gegen die umhüllten Influenzaviren eingesetzt werden kann.
Ob diese Pflanzensäfte und der Tee beim Menschen eine vergleichbare Wirkung wie im Laborexperiment haben, müssten weitere Studien allerdings ergeben.
In Form von Mundspülungen könnten die natürlichen Säfte und auch grüner Tee häufiger angewendet werden als chemische Mundspülungen. Chemische Mundspülungen enthalten Substanzen, die die Zellmembran schädigen können, darunter häufig Ethanol, Wasserstoffperoxid oder Chlorhexidin, so die Forscher.
Das Spülen, Gurgeln und Trinken der getesteten Pflanzenprodukte würde sich nach Annahme der Wissenschaftler bei entsprechender Wirksamkeit auch für den Langzeitgebrauch eignen und könnte dann nach ihrer Einschätzung eine geeignete Vorsorgemaßnahme bei der COVID 19 Pandemie sein. Ähnlich wie schon andere zuvor in der Wissenschaft erfolgreich getestete Pflanzenprodukte, halten die Ulmener Forscher auch diese untersuchten 4 Pflanzenprodukte für einsetzbar, um die Ausbreitung von Virusgrippe-Infektionen zu verringern, deren Symptome zu lindern und möglicherweise auch, um Infektionen mit Atemwegsviren vorzubeugen.
Insofern könnten sich alle 3 Pflanzensäfte und der Grüntee auch für die „klinische“ Anwendung gegen SARS-CoV-2 und andere Grippeviren eignen – das teilten die Forscher mit. Bevor sie jedoch Empfehlungen abgegeben können, seien noch gut kontrollierte klinische Studien erforderlich.
In der Studie verwendet wurde ein Bio Aroniasaft in Direktsaftqualität mit einem pH-Wert von 3,69 und ein klarer Granatapfelsaft mit einem pH-Wert von 2,99 in Direktsaftqualität sowie ein Holunderbeersaft mit einem pH-Wert von 4,13 verwendet. Der Grüntee der Sorte Sencha in Bioqualität wurde für die Studie mit 0,1 g Ascorbinsäure in 300 ml frisch gekochtem Wasser hergestellt.
Redaktioneller Hinweis: Vorstehende Informationen stützen sich auf einen vorläufigen Bericht (Preprint) und sind noch keine etablierten Informationen. Sie sollten deshalb bis zur Begutachtung der Studie durch Experten und die Veröffentlichung in einer Fachzeitschrift keinen Einfluss auf die klinische Praxis nehmen oder das gesundheitsbezogene Verhalten leiten.
Aroniabeere in Studien gegen Vogelgrippe
Die Aroniabeere wurde zuvor auch schon in Studien zur Entwicklung eines Breitband-Influenza-Mittels untersucht, das gegen resistente Virenstämme Wirkung zeigt. Im Tierversuch und im Reagenzglas erwies sich dabei die Aroniabeere ebenfalls gegen die Erreger der Vogelgrippe als wirksam.
Die Wissenschaftler schrieben die schützende Wirkung im Tierversuch den beiden Inhaltsstoffen Ellagsäure und Myricetin zu, die in der Aroniabeere enthalten sind.
Diese Inhaltsstoffe schützten die Mäuse vor der tödlichen Belastung durch die Vogelgrippe. Von den Forschern wurde die Aroniabeere als wertvolle Quelle für ein Anti-Grippemittel eingestuft. Ihre Inhaltsstoffe Ellagsäure und Myricetin schlagen die Wissenschaftler außerdem als Quelle für ein potentielles Therapeutikum gegen Influenza vor.
Vorklinische Studien: Aroniabeere zur Vorbeugung gegen Krebs
Zur vorbeugenden Wirkung der Aroniabeere gegen Krebs gibt es verschiedene vorklinische Studien mit isolierten Polyphenolen aus Aroniabeeren, die an menschlichen Krebszellen im Labor durchgeführt wurden.
Bei den Zelllinien von Leberkrebs ergab sich in einer Studie neben der antioxidativen Wirkung auch eine hemmende Wirkung der Aronia-Polyphenole auf das Wachstum von menschlichen Leberkrebszellen. Aus weiteren Studien meldeten Forscher eine Hemmung des Zellwachstums durch Extrakte aus der Aroniabeere auch an menschlichen Zelllinien von Brustkrebs, Darmkrebs, Gebärmutterhalskrebs und Blutkrebs.
Ob sich der Krebsschutz durch Aroniabeeren auch in Humanstudien so darstellt, ist noch unklar, denn solche klinischen Studien stehen bislang aus.
Offizielle Stellen empfehlen zum Schutz vor Krebs eine Ernährung mit vorwiegend pflanzlichen Lebensmitteln aus Obst und Gemüse. Während Nahrungsergänzungsmittel mit Aroniabeere zur Krebsvorbeugung aber nicht empfohlen werden, zählen Aronia-Produkte wie getrocknete Aroniabeeren und natürlicher Aroniasaft zu den pflanzlichen Lebensmitteln, die im Rahmen einer vollwertigen Ernährung durchaus empfohlen werden.
Tierversuch: Wirkung der Aroniabeere auf die Leber
Ein weiterer Tierversuch aus dem Jahr 2004 sollte die Frage beantworten, ob Aroniasaft auch leberschützende Eigenschaften besitzt. Getestet wurde dazu der Aroniasaft an Ratten mit einem akuten Leberschaden, die 4 Tage lang Dosierungen von 5, 10 und 20 mg/kg Körpergewicht erhielten. Im Ergebnis stellten die Forscher fest, dass abhängig von der Dosierung, der Aroniasaft den Untergang der einzelnen Leberzellen verminderte und darüber hinaus den Anstieg verschiedener Substanzen verhinderte, die für die Zellschädigung verantwortlich waren. Auch der Glutathion-Spiegel normalisierte sich durch den Aroniasaft. Gluthation ist eins der wichtigsten Antioxidantien im menschlichen Körper.
Tierversuche: Wirkung von Aronia auf die Magenschleimhaut
Verletzungen an der Magenschleimhaut, die zu Magengeschwüren führen können, entstehen durch Faktoren wie oxidativer Stress, Bakterien, Schmerzmittel oder entzündungshemmende Medikamente.
Um festzustellen, ob verschiedene Mengen Aroniasaft eine schützende Wirkung auf die Schädigung der Magenschleimhaut durch Schmerzmittel haben, erhielten Ratten 1 Stunde vor der Aufnahme des Schmerzmittels Indometacin verschieden hohe Dosen von Aroniasaft. Bei den Ratten, die vor der Einnahme Aroniasaft erhielten, konnte die Schädigung der Magenschleimhaut teilweise verhindert werden. Es zeigte sich, dass der Aroniasaft die Produktion des Schleims im Magen steigerte und so die Tiefe und Stärke der Schädigung minderte.
Eine andere Studie in Verbindung mit dem Schutz der Magenschleimhaut aus dem Jahr 2004 wurde mit Aroniaextrakten und Anthocyanen aus der Aronia an Ratten und im Reagenzglas durchgeführt. Anthocyane sind bioaktive, wasserlösliche und dunkelfarbige Pflanzenstoffe aus dem Zellsaft. Dabei ergab sich, dass 30 mg Anthocyane pro kg Körpergewicht die Magenschleimhautschädigung um ungefähr 50 % reduzieren konnte. 2 g Aroniaextrakt pro kg Körpergewicht zeigten fast die gleiche schützende Wirkung wie 100 mg Quercetin. Die Menge von 2 g Aroniaextrakt wirkte ähnlich geschwürunterdrückend wie 300 mg Anthocyane aus der Aronia.
Tierstudie: Wirkung von Anthocyanen aus Aronia gegen Entzündungen
In einer frühen experimentellen Studie zur entzündungshemmenden Wirkung wurden die Anthocyane aus Aronia mit einem Rutin-Magnesium-Komplex verglichen. Untersucht wurden beide Stoffe im Tierversuch. Dazu wurden an Hinterpfoten von Ratten jeweils Entzündungen mit einer Histaminlösung und einer Serotoninlösung ausgelöst. Vor der Verabreichung der beiden Substanzen wurde der Umfang der Schwellung gemessen. Die Gabe von 30 ml Aronia-Anthocyanen pro kg Körpergewicht reduzierte bereits nach 4 Stunden beide Entzündungen um 90 %, während der Rutin-Magnesium-Komplex nur mäßig erfolgreich war. Auch Rutin ist ein bioaktiver Pflanzenstoff mit antioxidativer Wirkung.
Eine weitere Tierstudie zur vergleichenden Wirkung von Aronia-Rohextrakt mit einem Medikament, bezog sich auf eine virale und bakterielle Entzündung der mittleren Augenhaut (Uveitis). Nach der Infektion mit Uveitis erhielten Ratten verschieden hohe Mengen Aronia-Rohextrakt und vergleichsweise das Medikament Prednisolon. Dabei zeigte sich 100 mg des Rohextrakts aus der Aroniabeere genauso wirksam wie 10 mg des verabreichten Medikaments. Der Aronia-Rohextrakt war im Ergebnis entzündungshemmender als der sekundäre Pflanzenstoff Quercetin oder die Anthocyane. Die Forscher gehen davon aus, dass unter anderem die Blockierung bestimmter Enzyme für die positive Wirkung der Aronia verantwortlich ist.
Humanstudien: antioxidative Wirkung von Aroniabeeren und Arionasaft
Die meisten wissenschaftlichen Studien zur Wirkung der Aroniabeere stammen aus Russland, Polen und Bulgarien. Sie untersuchten die antioxidative Wirkung mit unterschiedlichen Testmethoden. Eine gängige Methode war die ORAC-Testmethode, bei der die Antioxidantien mit dem Substrat um die eingesetzten Freien Radikale konkurrieren.
Im Vergleich mit anderen Beeren ergab sich nach der ORAC-Testmethode bei der Aroniabeere eine deutlich höhere antioxidative Wirkung, die die Forscher dem wesentlich höheren Gehalt an Gesamtphenolen und Anthocyanen zuschrieben.
Wie 2005 ein Forschungsteam um Pilaczynska-Szczesniak in einer Studie an einer kleinen Personengruppe zeigen konnte, senkte 150 ml Aroniasaft, der einen Monat täglich eingenommen wurde, den oxidativen Stress und den oxidativen Abbau von Fettsäuren im Körper. Außerdem ergab sich, dass die erhöhte Aufnahme der Anthocyane aus der Aroniabeere die oxidativen Schäden in den roten Blutkörperchen senkte, die durch eine körperliche Belastung verursacht wurden. Der in der Studie verwendete Aroniasaft enthielt 23 mg Anthocyane pro 100 ml Saft.
Die Forscher Ozmianski und Wojdylo bewerten 2005 die antioxidative Wirkung der Aroniabeere ähnlich hoch wie die Wirkung traditioneller chinesischer Heilpflanzen, die eine Wirkung gegen Krebs aufweisen und diesen verhindern oder hinauszögern können.
Laborstudie: Zellschutz durch Aronia Inhaltsstoffe
Wie eine Studie des Forschungsteams um Pool-Zobel aus dem Jahr 1999 ergab, wirkten aus der Aronia isolierte Anthocyanidine und Anthocyanine im Reagenzglas an menschlichen Dickdarmzellen stärker antioxidativ als Vitamin C. Aber die schützende Wirkung der isolierten Aronia Inhaltsstoffe beschränkte sich nur auf den Raum außerhalb der Zellen, innerhalb der Zellen zeigten die Substanzen keinen Einfluss auf die Erbsubstanz, die durch Freie Radikale geschädigt wurde.
Tierversuch: Wirkung der Aroniabeere auf Herz-Kreislauferkrankungen
Im Tierversuch an Ratten wiesen Kowalczyk und sein Forschungsteam 2002 einen schützenden Effekt der in der Aroniabeere natürlich enthaltenen Antioxidantien auf die Entstehung von Herz-Kreislauferkrankungen nach. Die Studie bezog sich auf die Antioxidantien, wie sie vergleichsweise etwa über die Nahrung aufgenommen werden.
Verschiedene weitere Studien ergaben eine schützende Wirkung von Präparaten mit Aronia vor Erkrankungen des Herz- Kreislaufsystems und vor deren Risikofaktoren: Aroniapräparate förderten demnach den Schutz vor Freien Radikalen (ROS) und schützten vor Verklumpung von Blutplättchen. Auch schützten Aroniapräparate vor erhöhten Blutfettwerten (Plasma Cholesterin, Triglyceride, LDL-Cholesterin). Schon in geringer Konzentration schützten besonders Aronia-Extrakte die koronaren Arterien vor Freien Radikalen.
Humanstudie: Einfluss der Aroniabeere auf Diabetes mellitus Typ 2
2002 konnten Forscher rund um Simeonov feststellen, dass 2×200 ml Aroniasaft täglich positiven Einfluss auf den Blutzuckerspiegel von Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 nahmen. Nach 3-monatiger Einnahme sank der Blutzucker der Probanden von 13,3 auf 9,1 mmol/l und der Wert für den Langzeitblutzuckerspiegel sank von 9,4 auf 7,5 Prozent. Ebenfalls reduzierte sich der Cholesterinspiegel von 6,5 auf 6,1, während der Plasmaspiegel sich von 2,9 auf 1,7 mmol/l verringerte. Bei Patienten mit erhöhtem Blutdruck zeigte der Aroniasaft außerdem eine blutdrucksenkende Wirkung.
Tierstudie: Antimutagene Wirkung von Aroniabeeren
Aroniapräparate mit isolierten Anthocyanen zeigten in 3 Studien eine erbgutschützende (antimutagene) Wirkung gegen krebserregende Substanzen. Untersucht wurde die Wirkung von Aronia gegen die polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe namens Benzapyren und 2-Aminofluoren. Die Aroniapräparate konnten die erbgutverändernde (mutagene) Aktivität deutlich hemmen.
Auch gegen die krebserzeugenden Nitrosamine, die mit der Entstehung von Magenkrebs in Verbindung stehen, konnte in einer Studie aus dem Jahr 1997 an Ratten gezeigt werden, dass Aronia-Nektar einen hemmenden Effekt besaß und die Bildung der Nitrosamine verhinderte. Der Aronia-Nektar senkte den pH-Wert im Verdauungstrakt, während der hohe Tanningehalt die Nitrosaminbildung hemmte. Die Studie befasste sich mit der Frage, ob die Einnahme von Aronia-Nektar das Risiko für Magenkrebs senken konnte.
Wie eine Studie des Forschungsteams Eng und Ye ergab, zeigten Proanthocyanidine auch positiven Einfluss auf das Brustkrebsrisiko. Sie unterdrücken die Herstellung des Hormons Estrogen, das bedeutend für die Tumorentwicklung ist. Die Proanthocyanidine, die in der Studie aus Rotwein und Traubenkernen stammten, hatten eine chemopräventive Wirkung der eingesetzten Substanzen gegen Brustkrebs erkennen lassen.
Wirkung der sekundären Pflanzenstoffe in Aroniabeeren
Besondere Wirkung zeigen nach Experteninformation die in der Aroniabeere enthaltenen Proanthocyanidine (Tannine). Tannine sind starke Gerbstoffe, mit denen man nicht nur Tierhäute zu Leder gerben kann, sondern die auch im menschlichen Körper zu verschiedenen Reaktionen führen. Tannine sind verantwortlich für den herben Geschmack der Beere und reagieren mit Proteinen im Speichel. Sie können die Sekretion von Verdauungsenzymen hemmen und unverdauliche Komplexe mit Proteinen eingehen.
Tannine beeinflussen ebenfalls die Hormonproduktion im Verdauungstrakt und üben schützende Wirkung auf die Darmschleimhaut (Mukosa aus), weil sie die Bildung der Hormone Gastrin und Histamin vermindern. Tannine vermindern auch die Bildung des Gewebshormons Prostaglandin, das entscheidend bei der Krebsentstehung ist.
Dagegen steigern die in der Aroniabeere enthaltenen Proanthocyanidine die Produktion des Enzyms Superoxid-Dismutase, das die Körperzellen vor schädlichen Sauerstoffverbindungen schützt.
Fazit: Die Aroniabeere und viele daraus hergestellte Erzeugnisse werden von Experten als gesundheitsfördernd eingestuft.
Den wissenschaftlichen Untersuchungen nach zeigt Aronia zahlreiche Eigenschaften und Wirkungen.
- antioxidativ
- adstringierend
- lipidsenkend
- antimutagen
- herzschützend
- antihypertensiv
- leberschützend
- antikanzerogen
- antidiabetisch
- entzündungshemmend
Aroniasaft in der Ernährung
Wieviel Aroniasaft wird empfohlen? Aroniasaft liefert durch seinen hohen Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen, bioaktiven Substanzen und weiteren Nährstoffen einen Beitrag zur gesunden Ernährung. Nach Angaben verschiedener Anbieter sollten Erwachsene täglich 50 bis 100 ml Aroniasaft pur oder verdünnt trinken. Für Kinder wird ungefähr die Hälfte der Portion empfohlen. Am hochwertigsten ist der Direktsaft aus erster Pressung, der auch als Muttersaft bezeichnet wird.
Die Anwendung von Aroniasaft soll auch für Typ-2-Diabetiker geeignet sein.
Aronia Direktsaft (Muttersaft) behält seine wertvollen Inhaltsstoffe am längsten, wenn er an einem lichtgeschützten und kühlen Ort aufbewahrt wird. Empfohlen wird, geöffnete Flaschen im Kühlschrank aufzubewahren und innerhalb von 10 Tagen zu verzehren.
Wieviele Aroniabeeren sollen es täglich sein?
Pro Tag empfehlen Anbieter von Aroniaprodukten etwa 2 Esslöffel getrocknete Aroniabeeren. Anwenden lassen sich die schwarzen Apfelbeeren pur oder als Zutat im Joghurt, Obstsalat, Smoothie, Salat oder Müsli. Aroniabeeren eignen sich ähnlich wie Preiselbeeren auch zum Verfeinern von Wildgerichten oder als Zutat für einen Kuchen.
In der Regel enthalten getrocknete Aroniabeeren keine Konservierungsstoffe, Farbstoffe oder Zusatzstoffe. Oft sind sie aus biologischem Anbau.
Aronia: Einsatz als Heilpflanze
Während Aroniabeeren in Deutschland fast nur zur Fruchtsaftpressung und Lebensmittelfärbung verwendet werden, dienen sie in Osteuropa und Russland als Heilpflanze zur Behandlung vieler Krankheiten. Genutzt wird die Aroniabeere dort nicht nur in der Volksmedizin, sondern auch in der Schulmedizin. Anwendung findet die herbe Beere dabei oft in Form von Aroniapulver, Aroniaextrakt oder Aroniasaft, der in Osteuropa traditionell auch als Stärkungsmittel eingesetzt wird.
Als Herz-Kreislaufmittel, sowie als Mittel gegen Ablagerungen in den Gefäßen (Arteriosklerose), kommt Aroniasaft zur Anwendung. Dokumentiert ist in östlichen Ländern ebenfalls die Behandlung mit Aroniapräparaten bei Erkrankungen des Darms, des Magens, der Drüsen, der Leber und der Gallenblase.
Auch Magenentzündungen durch niedrige Sekretionsfunktion sollen durch die Einnahme von Aroniapräparaten erheblich gelindert werden können. Die Aroniabeere soll ebenfalls bei Vitaminmangelerkrankungen und auch bei typischen Kinderkrankheiten wie Masern und Scharlach zur Anwendung kommen.
Weiterer Einsatz erfolgt in der Frauenheilkunde zur Behandlung von Myomen und bei Schwangerschaftserbrechen.
Ein anderes Anwendungsgebiet der Aroniabeere sind Strahlenkrankheiten, Schwermetallvergiftungen mit Cadmium oder Strontium und somatische Strahlenschäden.
Deutsches Forschungsprojekt zur Aroniabeere
Zur Erforschung der gesundheitsfördernden Wirkung der Procyanidine und zur Entwicklung funktioneller Lebensmittel besteht ein deutsches Verbundprojekt der Universitäten Potsdam und Braunschweig und dem Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke sowie der Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel in Karlsruhe. Untersucht werden dort Procyanidine aus Aroniabeeren und Weintrauben, die nach der Pressung unter anderem zu Trockenextrakten verarbeitet und gesundheitsfördernden Lebensmitteln zugesetzt werden.
Inhaltsstoffe der Aroniabeere
Die Aroniabeere ist eine der nährstoffreichsten Beerenfrüchte. In der Aroniabeere finden sich neben Makronährstoffen auch jede Menge wertvolle Mikronährstoffe und bioaktive Substanzen in höheren Mengen. Ihr Gehalt an Flavonoiden aus der Stoffgruppe der Polyphenole ist mit 71 mg/100 g Frischgewicht vergleichsweise sehr hoch. Er beträgt das Fünffache im Vergleich zu anderen Beeren wie etwa der Blaubeere, der Cranberry oder der Preiselbeere.
Zu 66 Prozent kommt die flavonoide Verbindung Proanthocyanidin in der Aroniabeere vor. Diese noch kaum erforschte bioaktive Verbindung bildet eine Vorstufe der Anthocyanidine. Sie zählt zu den sekundären Pflanzenstoffen aus der Stoffgruppe der Polyphenole und ist zum Schutz der Pflanze in den äußeren Randbereichen angesiedelt.
Über einen der höchsten Gehalte an Anthocyanen verfügt die Aroniasorte Nero mit 1590 mg/l, gefolgt von der Sorte Aron mit 1530 mg/l. Am höchsten ist jedoch der Gehalt der Sorte var. elata mit 1970 mg/l.
Anthocyane und Proanthocyane sind für die schwarze Färbung der Beere verantwortlich.
Zusammensetzung von Aroniabeere und Arionasaft
Nährstoffanteile in der Aroniabeere und im Aroniasaft sind unterschiedlich. Die Aroniabeere besteht aus verschiedenen Nährstoffgruppen und hat einen durchschnittlichen pH-Wert von 3,23 bis 3,79. Während die schwarze Apfelbeere kaum Fette enthält, beträgt ihr Wassergehalt bis zu 85 Prozent.
Von ihren organischen Säuren ist die L-Apfelsäure (2-Hydroxybernsteinsäure) mit einem Gehalt von 9,0 g pro Liter Direktsaft am stärksten vertreten. Danach folgt die Chlorogensäure mit einem Anteil von 4 g pro Liter Direktsaft und die Bernsteinsäure mit 1,5 g/l. Weiter enthält der Direktsaft aus Aroniabeeren in geringen Konzentrationen Zitronensäure, Shikimisäure und Iso-Zitronensäure.
Der Gesamtzucker in der Aroniabeere setzt sich aus verschiedenen Zuckern zusammen. Den größten Anteil bildet der reduzierende Zucker mit 18,21 bis 19,36 g/100 g, gefolgt von Saccharose mit 0,22-0,48 g/100 g. Weiter enthalten sind Glucose, Fructose und Sorbit.
Der Aroniasaft weist im Vergleich zur Aroniabeere einige Unterschiede in der Zusammensetzung auf.
Zusammensetzung | Aroniabeere | Aroniasaft |
---|---|---|
Protein | 0,6-0,81 g/100 g | 0,2 g/100 g |
Fett | 0,09-0,17 g/100 g | unter 0,1 g/100 g |
Kohlenhydrate | 13,73-15,06 g/100 g | 17,9 g/100 g |
Ballaststoffe | – | o,3 g/100 g |
Lösliche Ballaststoffe | o,81-1,03 g/100 g | – |
Unlösliche Ballaststoffe | 4,01-5,25 g | – |
Gesamtzucker | 6,21 g/100 g | 82,24-162,37 g/100 g |
Organische Säuren | 8,21-16,812 g/l | 12,27-21,87 g/l |
Mineralstoffe und Spurenelemente in Aroniabeere und Arionasaft
Mineralstoffe | Aroniabeeren | Aroniasaft |
---|---|---|
Kalium (K) | 1356,3-3659,7 mg/kg | 848-3204 mg/kg |
Kalzium (Ca) | 190-552,3 mg/kg | 138-1225 mg/kg |
Magnesium (Mg) | 83,3-314,2 mg/kg | 370,8-2501,0 mg/kg |
Phosphor (P) | 257-417,5 mg/kg | 167-1037 mg/kg |
Zink (Zn) | 4,09-8,40 mg/kg | 0,89-3,45 mg/kg |
Eisen (Fe) | 9,8-14,2 mg/kg | 7,2-25,2 mg/kg |
Selen (Se) | 0,21-0,28 mg/kg | 1,73 mg/kg |
Kupfer (Cu) | 0,82-2,11 mg/kg | 0,68-4,51 mg/kg |
Molybdän (Mo) | 0,016-0,021 mg/kg | 0,064 mg/kg |
Mangan (Mn) | 5,49-17,89 mg/kg | 2,98-11,77 mg/kg |
Nickel (Ni) | 0,143-0,740 mg/kg | 0,130-0,860 mg/kg |
Vanadium (V) | 0,40-1,58 mg/kg | 0,47-1,43 mg/kg |
Silizium (Si) | 2,37-6,37 mg/kg | 7,4 mg/kg |
Chrom (Cr) | 0,49-0,53 mg/kg | 0,55-0,74 mg/kg |
Lithium (Li) | 6,75 mg/kg | 0,072 mg/kg |
Strontium (Sr) | 1,57-7,05 mg/kg | 0,34-3,67 mg/kg |
Aluminium (Al) | 2,88-4,40 mg/kg | 1,64-9,7 mg/kg |
Zinn (Sn) | 0,62-0,72 mg/kg | 0,86-1,09 mg/kg |
Cadmium (Cd) | 0,016-0,041 mg/kg | 0,050-0,064 mg/kg |
Barium (Ba) | 1,48-6,66 mg/kg | 0,77-2,06 mg/kg |
Blei (Pb) | 0,048-0,091 mg/kg | 0,053-0,205 mg/kg |
Antimon (Sb) | 0,29 mg/kg | 0,54 mg/kg |
Cobalt (Co) | 0,019-0,043 mg/kg | 0,144 mg/kg |
Bor (B) | 2,88-14,22 mg/kg | 9,32 mg/kg |
Chlorid | – | 13 ppm |
Nitrat | 45,2-98,5 mg/kg | 9 ppm |
Nitrit | 0,62-1,87 mg/kg | – |
Phosphor | – | 184 ppm |
Sulfat | – | 1368 ppm |
Vitamine in Aroniabeeren und Aroniasaft
Aroniabeeren und Aroniasaft enthalten viele Vitamine und Antioxidantien in nennenswerten Mengen. Der Vitamingehalt ist vom Anbaugebiet abhängig. Aroniabeeren aus östlichen Regionen sind deshalb reichhaltiger als amerikanische Beeren.
Die fettlöslichen Carotinoide, die eine gelbliche bis rötliche Färbung bewirken, liegen in der Aroniabeere in vielen verschiedenen Formen vor. De Gesamtgehalt an Carotinoiden umfasst Lycopin, alpha-Carotin, beta-Carotin, zeta-Carotin, beta-Cryptoxanthin, Lutein, 5,6-Epoxylutein, trans-Violaxanthin, cis-Violaxanthin, Neoxanthin und Xantophyll.
Vitamin E liegt ebenfalls in verschiedenen Formen in der Aroniabeere vor. Enthalten sind alpha-Tocopherpol, beta-Tocopherol, gamma-Tocopherol, gamma-Tocotrienol sowie delta-Tocopherol.
Vitamine | Aroniabeeren | Aroniasaft |
---|---|---|
Vitamin C | 1,9-31 mg/100g | 29 g/l |
Vitamin B1 | 0,017-0,019 mg/100 g | 0,05 mg/100 ml |
Vitamin B2 | 0,016-0,027 mg/100 g | 0,06 mg/100 ml |
Niacin | 0,27-0,34 mg/100 g | 0,34 mg/100 ml |
Panthotensäure | 0,225-0,382 mg/100 g | 0,22 mg/100 ml |
Vitamin B6 | 0,024-0,029 mg/100 g | 0,055 mg/100g |
Folsäure | 0,002-0,004 mg/100 g | – |
Vitamin A | 0,77 mg/100 g | – |
Carotinoide insgesamt | 48,6 mg/kg | 97,8 µg/l |
Vitamin E insgesamt | 1,58-1,8 mg/100 g | – |
Vitamin K | 17,8-28,8 µg/100 g | – |
Aminosäuren in der Aroniabeere
In der Aroniabeere sind über 20 Aminosäuren enthalten. Die nachfolgende Tabelle enthält Mittelwerte von Arionabeeren.
Aminosäure | Menge in mmol/l |
---|---|
Asparagin | 7,0 |
g-Aminobuttersäure | 0,8 |
Glutamin | 0,7 |
Asparaginsäure | 0,5 |
Glutaminsäure | 0,5 |
Serin | 0,5 |
Threonin | 0,5 |
Ammoniak | 0,4 |
Prolin | 0,4 |
Alanin | 0,3 |
Arginin | 0,15 |
Glycin | 0,1 |
Lysin | 0,1 |
Valin | 0,1 |
Histidin | 0,09 |
Phenylalanin | 0,05 |
Isoleucin | 0,04 |
Leucin | 0,03 |
Tyrosin | 0,02 |
Methionin | in Spuren |
Ornithin | in Spuren |
Aroniaprodukte auf dem Lebensmittelmarkt
Die Verarbeitung von Aroniabeeren ist vielseitig. Aus der Aroniabeere werden für die Lebensmittelindustrie und Pharmaindustrie hauptsächlich Produkte wie Aroniasaft, Fruchtpüree oder Fruchtpulver gewonnen. Auch Aroniakerne werden verarbeitet, sie kommen beispielsweise als Knabberei oder als Peelingzusatz in Kosmetikprodukten zum Einsatz. Aus den Aroniabeeren lassen sich außerdem Aromaextrakte und Farbextrakte gewinnen.
Viele Produkte aus der Aroniabeere sind im stationären Handel und im Onlinehandel erhältlich. Häufig zu finden ist Aroniasaft in Form von Direktsaft (Muttersaft), als Nektar oder Sirup. Getrocknete Aroniabeeren eignen sich unter anderem gut fürs Müsli.
Daneben wird die Beere auch in vielen Süßigkeiten verarbeitet. Neben Aronia Fruchtriegeln und Aronia Bonbons gibt es bei einigen Anbietern auch Aronia Pralinen und Gebäck zu kaufen. Doch auch Marmelade und Fruchtaufstrich aus der Apfelbeere sind beliebt.
Weitere Spezialitäten sind Aronia Tee, Aronia Wein und Glühwein sowie Aronia Likör.
Nahrungsergänzungsmittel mit Aronia sind in verschiedenen Formen im Handel und Onlinehandel erhältlich.
Aroniasaft als Muttersaft sowie Aroniapulver zum Einrühren und auch getrocknete Aroniabeeren dienen oft als Nahrungsergänzungsmittel. Weitere Formen bilden Aroniaextrakte und Aroniapulver in Kapseln und Tabletten. Erhältlich sind außerdem Multipräparate mit Aroniapulver oder mit Aroniaextrakten in fester und flüssiger Form.
Der Blausäuregehalt in rohen Aroniabeeren ist hoch aber unbedenklich
In 100 g frischen rohen Aroniabeeren ist zwischen 11 bis 20 mg Amygdalin enthalten. In dieser Menge Amygdalin befinden sich etwa 0,6 bis 1,2 mg Blausäure, die an Glycoside gebunden ist, die beim Zerkauen der Kerne freigesetzt wird. Amygdalin, ist eine cyanogene Verbindung in Pflanzensamen, bzw. Pflanzenkernen der Pflanzengattung Prunus.
Nach Angaben des Max-Rubner-Instituts (MRI) ist bei kleinen Portionen roher Aroniabeeren der Blausäuregehalt in den Kernen für den Menschen aber gesundheitlich nicht bedenklich, da der Körper die kleinen Mengen gut entgiften kann. Außerdem gehen die Experten davon aus, dass auch nicht alle Kerne beim Genuss der rohen Beeren zerkaut werden. Verarbeitete Aronia-Produkte sind auch in höheren Mengen unbedenklich, das der Blausäuregehalt durch das Erhitzen nochmals reduziert wird.
Amygdalin gelangt beim Pressen nicht in den Aroniabeersaft. Vergleichsweise befinden sich in Snacks aus Aprikosenkernen mit 2,4 mg/100 g höhere Gehalte an Blausäure.
Herkunft der Aroniabeere
Auch in Deutschland wird Aronia angebaut. Ursprünglich ist die schwarze Aroniabeere eine Wildbeere aus dem östlichen Nordamerika und dem Süden Kanadas, die bis zu -30 °C frostbeständig ist und auf feuchtem, saurem Boden gut gedeiht. Wegen ihrer günstigen Eigenschaften kam sie im 18. Jahrhundert wegen ihres bunten Herbstlaubes zunächst als dekoratives Ziergehölz nach Russland, Osteuropa und Skandinavien. Sie wurde in Russland in den 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts als neue, empfohlene Obstart eingeführt und erreichte nach Kriegsende über den Balkan auch Mitteleuropa. Ebenfalls in Deutschland wird die Apfelbeere seitdem angebaut, Hauptlieferant ist aber Polen. Weil die Aroniabeere sehr widerstandsfähig gegen Pilze und Schädlinge ist, wird weitgehend auf Pflanzenschutzmittel verzichtet.
Die Aroniabeere hat die Größe einer Heidelbeere und fand schon bei den amerikanischen Urvölkern Anwendung in der Naturheilkunde.
Ursprünglich wuchsen die schwarzen Beeren am Aroniabaum, der bis zu 15 Meter Höhe erreichte. Heute wachsen sie an den Neutrieben vom Halbstämmen oder an stark verzweigten Sträuchern, die nur noch bis zu 3 Meter Höhe haben. Die schwarze Apfelbeere wächst häufig auch an speziell kultivierten Sträuchern, Hecken oder Fußstämmchen von bis zu 1 m Höhe, um die Ernte zu erleichtern.
Autor: Katja Schulte Redaktion
Datum: 12/2020 | Aktualisiert 17.12.2022
Bildquelle: © Bild von Sergei Spas auf Pixabay.com
Quellen und weiterführende Information:
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MRI Aroniabeeren und Aroniasaft. Amygdalingehalt
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