Im Zentrum von Ayurveda stehen die ayurvedische Lebensweise und Heilkunst. Abgestimmte Ernährung, reinigende Panchakarma-Behandlungen, Bewegungsübungen und Meditationen bilden die Grundpfeiler. Ayurveda wird bereits seit über 5000 Jahren erfolgreich angewendet. Experten bewerten Ayurveda nicht nur als traditionelles natürliches Heilverfahren, um Krankheiten vorzubeugen und sie schonend zu behandeln, sondern sie sehen es vielmehr als Lebenskonzept. Experten beschreiben Ayurveda oft in wenigen einfachen Worten:

„Gesund leben und sanft heilen.“

Die harmonisch ausgerichtete Lebensphilosophie dieser Lehre wirkt ganzheitlich und regt bei Krankheiten und Beschwerden gezielt die Selbstheilungskräfte im Körper an. Bestehende Krankheiten sollten nach ayurvedischem Verständnis am Besten schon im Frühstadium erkannt und behandelt werden.

LESETIPP

Panchakarma Kur

Die Panchakarma-Kur

Ayurveda – das Wissen vom Leben

Streng übersetzt bedeutet Ayurveda das Wissen vom Leben. Die Lehre will dem Menschen ein Bewusstsein über die individuelle Beschaffenheit des Körpers und der göttlichen Natur der Seele vermitteln. Gleichzeitig hilft die angewendete Lehre dabei, Potenziale auszuschöpfen und ein Leben in Frieden und Freude zu gestalten.

Die Ayurvedische Kräutermedizin hütet geheime Rezepturen

Ayurvedische Rezepturen sind von alters her streng geheim und in der Tradition stehende Familienmitglieder geben sie nur an Ayurveda Schüler weiter. Die ayurvedische Kräutermedizin wird individuell auf jeden Patienten abgestimmt und für ihn hergestellt. Bei der Zusammensetzung eines Medikamentes spielen auch die fünf Elemente Erde (Prithvi), Feuer (Tejas), Wasser (Jala), Luft (Vaju) und Äther (Akasa) eine bedeutende Rolle.

Darüber, wie eine Pflanze letztlich eingesetzt wird, entscheiden ihre verschiedenen Wirkungsweisen.

Wirkungsweisen von Pflanzen im Ayurveda

Pflanzen verfügen nach dem ayurvedischen Verständnis über zahlreiche Wirkungen und lassen sich neben der medizinischem Wirkung auch gezielt für eine auf den Ayurveda Typ abgestimmte Ernährung einsetzen. Bei Erkrankungen und körperlichen Beschwerden übernehmen Pflanzen neben dem Heilzweck oft  unterstützende Funktionen in der Ernährung. Pflanzen werden mit verschiedenen Wirkungsweisen verbunden:

  • Heilwirkung (prabhava)
  • Geschmack (rasa)
  • Eigenschaften (guna)
  • Thermik (virja)
  • Effekt nach der Verdauung (vipaka)

Neben der Kräutermedizin verordnen ayurvedische Ärzte außerdem regelmäßig die Panchakarma-Kur, die als reinigendes Element gilt.

LESETIPP

Yoga

Yoga im Ayurveda

Ayurvedamedizin in Deutschland

In Deutschland wird die ayurvedische Medizin und ihre wissenschaftliche Erforschung lange schon von der Deutschen Gesellschaft für Ayurveda (DGA) unterstützt, sie ist der älteste Verband von Ayurveda-Ärzten außerhalb Indiens. Mittlerweile gibt es auch hierzulande zahlreiche Ayurveda-Angebote.

Neben Ayurveda-Kliniken und Ayurveda-Gesundheitszentren, bieten in Deutschland auch verschiedene Ärzte und Heilpraktiker ayurvedische Behandlungen nach den hohen Standards der DGA in der Praxis an.

Die Kunst das Gleichgewicht zu finden

Nach der ayurvedischen Lehre verfügt jeder Mensch über ein individuelles Gleichgewicht von Vata, Pitta und Kapha. Wenn die Verhältnisse aus dem Gleichgewicht geraten sind, kann der Mensch erkranken.

Diagnosefindung im Ayurveda über Puls und Augen

Anhand von Puls- und Augendiagnostik stellt der ayurvedische Arzt die Konstitution fest. Zur Behandlung stehen dem ayurvedischen Arzt rund 1500 unterschiedliche pflanzliche Mittel zur Verfügung, die je nach Bedarf begleitend zu verschiedenen Reinigungstechniken und Massagen der Panchakarma-Kur eingesetzt werden können.

Ayurveda-Typen und Typbestimmung

Eine zentrale Rolle spielen im Ayurveda die drei sogenannten Doshas. Der Lehre nach gibt es im Ayurveda drei verschiedene Arten von Bioenergien (Doshas), die in unterschiedlich starker Ausprägung jedem Menschen innewohnen. Der Ayurveda-Typ beeinflusst neben der Ernährung auch die Behandlungsweise bei Erkrankungen.

  • Dosha Vata – das Bewegungsprinzip
  • Dosha Pitta – das Feuer- oder Stoffwechselprinzip
  • Dosha Kapha – das Strukturprinzip

Das Vata Dosha beinhaltet die Elemente Luft und Äther, es ist verantwortlich für Wachheit und Beweglichkeit sowie für die Trennung von Nähr- und Abfallstoffen, Ausscheidung und Atmung.

Dem Pitta Dosha wird das Element Feuer und zum kleinen Teil das Element Wasser zugeordnet. Das Pitta Dosha regelt neben der Verdauung und Sehkraft auch die Wärmeproduktion, den Hunger, Durst, Intellekt und die Elastizität im Körper.

Kapha Dosha enthält dagegen die Elemente Erde und Wasser. Das Kapha Dosha verleiht Stabilität, Kraft, Potenz, Geschmeidigkeit und macht nachsichtig, mutig oder großzügig.

Je nach dem, welche Ausprägung von Bioenergien überwiegt, unterscheidet man drei Ayurveda-Typen:

Das Dosha Vata Typ

Der Vata Typ verfügt über einen leichten Körperbau und nimmt nur schwer zu. Er ist flexibel, kreativ und besitzt einen wachen Verstand. Wenn seine Doshas aus dem Gleichgewicht geraten, neigt er dazu, viele Dinge anzufangen, ohne sie zu beenden. Neben Zerstreutheit und unruhigem Schlaf, leidet er unter Durchblutungstörungen in Händen und Füßen. Hilfreich und wohltuend ist für den Vata-Typ viel Entspannung und Schlaf, warme Bäder und Massagen mit Sesamöl.

Das Dosha Pitta Typ

Der Pitta Typ verfügt über eine mittlere, sportliche Statur, seine Gelenke sind warm, geschmeidig und gut dehnbar. Er liebt zwar sportliche Aktivitäten, eignet sich aber weniger für den intensiven Wettkampf, denn er ist kein guter Verlierer. Ihm ordnet man aus dem Feuerelement abgeleitete Eigenschaften wie etwa leicht, heiß, scharf, flüssig, beweglich, etwas schmierig und sauer zu. Dementsprechend werden ihm Erkrankungen zugeordnet, die mit Hitze und Wärme zu tun haben, wie etwa Gelenkentzündungen, Schleimhautentzündungen oder Augenentzündungen. Oft führt der Pitta-Typ einen unausgewogenen Lebensrhythmus, der seinen Körper beeinträchtigt. Er sollte daher auf eine ausgewogene, gesunde Ernährung achten.

Das Dosha Kapha Typ

Der Kapha Typ besitzt einen stabilen, schweren Körperbau. Durch seine ausgeglichene Persönlichkeit wirkt er auf viele Mitmenschen wie der Fels in der Brandung. Er ist geduldig und organisiert gerne. Wenn seine Doshas in Ungleichgewicht geraten, leidet er unter Gewichtszunahme und Verdauungsproblemen. Der Kampf gegen das Übergewicht lässt ihn oft langsam und lethargisch werden. Empfehlenswert sind anregende Sportarten und der Verzicht auf Süßspeisen und Milchprodukte.

Ayurvedische Ernährung

Die Ernährung im Ayurveda ist vielseitig. Im Ayurveda basiert die Ernährungslehre, die gleichzeitig ein Element der ayurvedischen Heilkunde ist, auf sechs ayurvedischen Geschmacksrichtungen. Möglichst alle Geschmacksrichtungen sollten innerhalb der Mahlzeiten abgedeckt werden.

Ayurvedische Geschmacksrichtung süß

Die ayurvedische Geschmacksrichtung Süß besteht aus den Elementen Wasser und Erde. Sie nährt alle Gewebe und besitzt eine kühlende Energetik. Ein Übermaß kann zu Fettleibigkeit, Diabetes, Lungenproblemen, Lethargie oder übermäßigem Schlaf führen.

Zugeordnete Lebensmittel: z.B. Datteln, Cashewkerne, Sesam, Kokosnuss

Ayurvedische Geschmacksrichtung salzig

Im Ayurveda besteht die Geschmacksrichtung Salzig aus den beiden Elementen Feuer und Wasser. Sie wirkt erhitzend und fördert die Verdauung. Im Übermaß kann sie Entzündungen, Hauterkrankungen, Störungen des Blutes, Hautunreinheiten oder Magengeschwüre hervorrufen.

Zugeordnete Lebensmittel: z.B. alle Salze, Meeresalgen

Ayurvedische Geschmacksrichtung sauer

Die Geschmacksrichtung Sauer beinhaltet die Elemente Feuer und Erde. Sie fördert den Gewebeaufbau und besitzt eine erhitzende Energetik. im Übermaß kann sie zu Sodbrennen, Geschwüren oder Ödemen führen.

Zugeordnete Lebensmittel: z.B. Zitronen, Tomaten, Käse, Joghurt

Ayurvedische Geschmacksrichtung scharf

Die Geschmacksrichtung Scharf besteht aus den Elementen Feuer und Luft. Sie gilt als verdauungsfördernd und besitzt eine erhitzende Energetik. Sie kann helfen, Blutgerinnsel aufzulösen. Übermäßiger Konsum kann Magengeschwüre verursachen, Hitzegefühle verstärken, Schwindel oder Ohnmacht verursachen.

Zugeordnete Lebensmittel: z.B. Pfeffer, Nelken, Ingwer, Knoblauch

Ayurvedische Geschmacksrichtung bitter

Die Geschmacksrichtung Bitter besteht aus Luft und Äther. Sie kann entgiftend und keimtötend wirken und hat eine kühlende Energetik. Ein Übermaß kann Trockenheit und Kälte im Körper fördern.

Zugeordnete Lebensmittel: z.B. Kürbiskerne, Rhabarber, Kümmel

Ayurvedische Geschmacksrichtung herb

Die Geschmacksrichtung Herb besteht aus den Elementen Luft und Erde. Sie hat eine blutstillende, beruhigende Wirkung und besitzt eine kühlende Energetik. Übermäßiger Genuss kann zu Herzproblemen, Trockenheit oder Verstopfung führen.

Zugeordnete Lebensmittel: z.B. Salat, Koriander, Ziegenmilch, Linsen

Einige Ayurveda-Hotels bieten authentische Ayurvedabehandlungen

Inzwischen ist die sanfte ayurvedische Lebensart auch im Westen populär geworden und verschiedene Hotels bieten neben kurzen erholsamen Auszeiten auch Ayurvedakuren an. Allerdings praktizieren nicht alle Hotels eine qualitativ und fachlich so hochwertige Ayurvedabehandlung mit hochwertigen Lebensmitteln und Ayurvedamassagen, wie sie im Heimatland Indien Standard ist. Im Vergleich sind authentische Ayurvedabehandlungen am hochwertigsten.

Wer die fachlich und qualitativ hochwertigsten Ayurvedabehandlungen wünscht, kann in den Kur- oder Urlaubsangeboten ganz gezielt nach Angeboten mit authentischen Ayurveda-Behandlungen Ausschau halten. Oft sind sie auch unter der Bezeichnung Maharishi Ayurveda zu finden. Beim Maharishi Ayurveda wird das ursprünglich und authentische Ayurveda praktiziert, so wie es traditionell in Indien zur Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten auch heute noch zum Einsatz kommt.

Ayurvedische Massagen, Kuren und Behandlungen werden beim Maharishi Ayurveda immer nur von geschulten Experten durchgeführt. Daneben kommen ayurvedische Nahrungsmittel in höchster Qualität zur Anwendung. Die weltweit höchste Qualität ayurvedischer Nahrungsmittel liefern die geprüften und zertifizierten Maharishi Ayurveda Produkte, die nach Originalrezepturen produziert werden.

Yogakurse mit Krankenkassenzuschuss

Zertifizierte Yogakurse werden im Rahmen der Vorsorge gefördert. Die indisch, philosophische Lehre des Yoga ist fest verwurzelter Bestandteil der ayurvedischen Lebensrichtung. Modernes Yoga wird seit vielen Jahren in der westlichen Welt praktiziert. Yogakurse werden wegen ihrer nachweislich positiven Wirkung auf die psychische und physische Gesundheit von vielen Krankenkassen im Rahmen der Vorsorge von den Krankenkassen gefördert.

Autor: Katja Schulte Redaktion
Datum: 11/2016 | aktualisiert 04.01.2023

Quellen und weiterführende Informationen:

  • Dr. Hans H. Rhyner: Das Praxis-Handbuch Ayurveda: Gesund leben, sanft heilen. 1997. 4. Auflage. Verlag Königsfurt-Urania
  • Praxis: Natur, Gesundheitsmagazin der Heilpraktikerpraxis 2/2013
  • Deutsche Gesellschaft für Ayurveda (DGA)

Wichtige Hinweise zu Gesundheitsthemen

Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose. Bitte beachten Sie hierzu die weiteren Hinweise zu Gesundheitsthemen

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