Aktivierung der Wirkstoffe in Hanftee und Cannabistee
STARKE HITZE LÖST WIRKSAME HAUPTSUBSTANZEN THC UND CBD
Zur wirksamen Zubereitung von Cannabistee oder Hanftee müssen möglichst viele Cannabinoide aus der Hanfpflanze gelöst werden. Cannabinoide sind die wirksamen Hauptsubstanzen in der Hanfpflanze. Es handelt sich dabei um das rauscherzeugende THC (Tetrahydrocannabinol) und das rauschfreie CBD (Cannabidiol). Vor der Zubereitung liegen beide Wirkstoffe als Carboxylsäuren in den Vorstufen THCA und CBDA vor. In dieser Form sind sie aber kaum wirksam.
Um diese Wirkstoffe ausreichend zu aktivieren, setzt man die Cannabisblüten oder den Hanftee für einen längeren Zeitraum hohen Temperaturen aus. Erst dann kommt es zur gewünschten Decarboxylierung, bei der die relativ wirkungslosen Carboxylsäuren THCA und CBDA in die wirksame Reinform THC und CBD umgewandelt werden.
LESETIPP
Hanf (Cannabis) - Wirkung & Therapie
Mehr erfahrenHanf und Cannabis haben breites Wirkspektrum
Erfahren Sie mehr über über Hanf und Cannabis und ihre Anwendungsmöglichkeiten, Wirkung, Therapie, Dosierung, Nebenwirkung, Kostenübernahme etc.
ZWEI METHODEN DER TEEZUBEREITUNG
Bei der Zubereitung von Cannabistee und Hanftee kann man zwischen 2 unterschiedlichen Methoden der Decarboxylierung wählen.
Bei beiden Methoden sollte man dem Teewasser zu Beginn des Kochvorgangs etwas Fett in Form von Kokosöl oder Sahne zugeben, damit die fettlöslichen Cannabinoide besser vom Körper aufgenommen werden können.
Je nach Belieben lassen sich Cannabis-Tee und Hanftee nach der Zubereitung mit Honig oder Agavendicksaft süßen und auch mit Milch verfeinern. Man kann ihn warm oder kalt genießen.
Im Kühlschrank ist Tee aus Cannabis und Hanf etwa 2 Tage haltbar. Während dieser Zeit behält der Tee weitestgehend seine Wirksamkeit.
Decaboxylierung – die wirksame Zubereitung
DECARBOXYLIERUNG VOR DER TEEZUBEREITUNG
Bei dieser Methode erhitzt man die Cannabisblüten im Backofen für 10 Minuten bei 140°C im Backofen und überbrüht sie anschließend mit kochendem Teewasser.
DECARBOXYLIERUNG WÄHREND DER TEEZUBEREITUNG
Die andere Methode nutzt den Kochvorgang für die Decarboxylierung. Das Teewasser mit den Cannabisblüten wird im geschlossenen Topf 1 Stunde auf kleinster Flamme gekocht.
Dem Hanftee kann man nach dem Kochen eine kleine Menge trockenen Hanf zugeben und ihn 15 Minuten ziehen lassen. Dadurch können sich die anderen wertvollen Wirkstoffe, die sich während des Kochens verflüchtigt haben, wieder anreichern.
Unterschiede zwischen Cannabistee und Hanftee
LESETIPP
THC & CBD in Lebensmitteln
Mehr erfahrenGehalte in Hanfprodukten
Erfahren Sie mehr über Wirkung und Gehalt von Hanfwirkstoffen in Lebensmitteln
MEDIZINISCHER HANF UND NUTZHANF
Hanftee ist ein Kräutertee aus dem Nutzhanf und zählt zur Gruppe der Lebensmittel. Im Unterschied zu Tee aus Nutzhanf enthält medizinischer Cannabistee höhere Mengen vom verschreibungspflichtigen Wirkstoff THC. Nutzhanf darf dagegen eine Höchstmenge von 0,2 % THC nicht überschreiten.
Medizinische Cannabisblüten, aus denen Cannabistee hergestellt wird, erhält man nur auf ärztliches Rezept, während Hanftee als Lebensmittel frei erhältlich ist.
Hanftee ist dafür aber reich am Wirkstoff Cannabidiol (CBD), der nach verschiedenen wissenschaftlichen Untersuchungen ebenfalls verschiedene gesundheitliche Wirkungen hat, aber nicht wie THC rauschauslösend ist. CBD hat sich unter anderem in Studien zur Krebsforschung bewährt.
In Hanftee kommen neben CBD viele weitere Inhaltsstoffe zur Wirkung, die insgesamt dem Hanftee einen synergetischen Effekt verleihen.
Qualitäten bei Cannabistee und Hanftee
SCHWANKUNGEN BEI NUTZHANF MÖGLICH
Während bei medizinischen Cannabisblüten gleichbleibende Qualität und Wirkstoffgehalte nach dem Arzneimittelbuch gesichert sind, können beim freiverkäuflichen Nutzhanf Abweichungen in Bezug auf Qualität und Wirkstoffgehalte durchaus möglich sein.
Je nach Hanfteesorte weicht der Gehalt an Cannabidiol ab. Der Cannabidiolgehalt sollte auf dem Etikett angegeben sein und mindestens 1,5 % betragen. Manche Hanfteesorten haben einen Cannabidiolgehalt von 3 % oder 4 %.
Wie bei anderen Teesorten gibt es auch beim Hanftee Qualitäten aus biologischem Anbau ohne Pestizide.
Es empfiehlt sich beim Kauf besonders darauf zu achten, dass der Tee im Labor auf Unbedenklichkeit und Reinheit geprüft wurde, denn Hanftee aus dem Ausland weist häufig zu hohe Gehalte des berauschenden Wirkstoffs THC auf, die hierzulande nur mit Rezept erhältlich sein dürfen. Sicherheit bietet nur geprüfte Qualität. Besonders dann, wenn Kinder Hanftee konsumieren, sollte man auf Nummer sicher gehen.
Ein Hanftee von guter Qualität weist immer einen hohen Blütenanteil und nur einen geringen Samenanteil auf.
Autor: Katja Schulte Redaktion
Datum: 05/2018 | aktualisiert 29.03.2022
Quelle:
- Anne Wanitschek, Sebastian Vigl. Naturheilkunde bei Krebs. Verlag Humboldt. 2017
WICHTIGE HINWEISE ZU GESUNDHEITSTHEMEN
Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose. Bitte beachten Sie hierzu die weiteren Hinweise zu Gesundheitsthemen
Suche