Wer seinen Cholesterinspiegel nicht dauerhaft nur beim Arzt oder in der Apotheke messen lassen möchte, kann mit einem Cholesterintest für zuhause die Konzentration der Blutfette mit ein bis zwei Tropfen Blut aus der Fingerkuppe selbst ermitteln. Eine Schnelldiagnose per Cholesterintest ist zuhause leicht möglich, doch gibt es verschiedene Optionen, um die Blutfettwerte zu testen.
Bei der Auswahl gilt es deshalb zu beachten, dass Cholesterin-Heimtests auf dem Markt auf unterschiedlicher Basis funktionieren. Sie messen nicht alle unbedingt die gleichen Parameter und haben auch nicht unbedingt vergleichbare Aussagekraft. Die Wahl für Heimanwender besteht insbesondere zwischen Cholesterinsofort-Teststreifen, Cholesterintests mit Laborauswertung und elektronischen Cholesterinmessgeräten.
Wann gehört man zur Risikogruppe und wann sollte man regelmäßig seine Blutfettwerte testen? Was bieten die einzelnen Varianten beim „Cholesterintest für zuhause“? Wie werden Cholesterin-Heimtests angewendet? Was leisten und was sie kosten die Testsysteme? Beteiligen sich die Krankenkassen an den Heimtests? Und was kann man selbst gegen hohe Cholesterinwerte tun? Antworten auf diese Fragen haben wir im Folgenden zusammengefasst.
Etwa 20 Prozent der Bürger haben einen deutlich erhöhten Cholesterinspiegel
Wie eine Studie des Robert-Koch-Instituts (RKI) zur Gesundheit Erwachsener ergab, besteht bei etwa 40 Prozent der Erwachsenen in Deutschland Gesamtcholesterinwert von über 200 bis 239 mg/dl. Einen solchen Wert beurteilen Experten bereits als „mäßig erhöht“ und „nicht wünschenswert“.
Bei etwa 20 Prozent der erwachsenen Bevölkerung zeigt sich sogar ein „deutlich erhöhter“ Cholesterinspiegel von 240 mg/dl und höher.
Gesundheitsexperten empfehlen Cholesterintest zur Vorsorge
Ein hoher LDL Wert im Blut schädigt die Blutgefäße und erhöht das Risiko für Gefäßerkrankungen und Herz- Kreislauferkrankungen. Erhöhte Cholesterinwerte können zu Arteriosklerose und weiteren Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Schlaganfall und Erkrankungen der Herzkranzgefäße führen. Gesundheitsorganisationen empfehlen deshalb ab dem 20. Lebensjahr regelmäßig alle 5 Jahre die Blutfettwerte vorsorglich mit einem Cholesterintest zu überprüfen.
Blutfette sind für den Körper wichtig, doch wenn sie in zu hoher Konzentration vorhanden sind, erhöhen sie das Risiko für Gefäßverkalkungen (Arteriosklerose), weil sich die Fette in den Arterien ablagern und den Blutfluss behindern können. Die Ursachen für erhöhtes Cholesterin sind häufig Übergewicht, fettes Essen, mangelnde Bewegung, dauerhafter Stress oder auch Rauchen.
Vielen reichen die vorsorglichen Gesundheitsuntersuchungen, die von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden, nicht aus und sie möchten ihre Werte in kürzeren Abständen überprüfen lassen. Aus diesem Grund haben einige Anbieter und Labore spezielle Cholesterintests entwickelt, mit denen sich die Cholesterinwerte auch von zu Hause aus leicht messen lassen.
Wer seine Blutfettwerte selbst per Cholesterintest checken möchte, um entweder sein persönliches Arteriosklerose-Risiko im Auge zu behalten oder etwa den Fortschritt der Umstellung auf eine fettarme Ernährung zu überprüfen, hat verschiedene Optionen zur Wahl.
Die Optionen reichen von einem Cholesterin-Soforttest per Teststreifen, über einen Heimtest mit Auswertung im Labor, bis hin zum Cholesterin-Heimtest mit einem elektronischen Messgerät.
Wer sollte regelmäßig einen Cholesterintest machen?
Mediziner nennen in Bezug auf erhöhte Cholesterinwerte verschiedene Risikogruppen. Zur Risikogruppe der Personen, denen sie einen regelmäßigen Cholesterintest empfehlen, zählen Patienten, die einen Schlaganfall oder Herzinfarkt erlitten haben oder die an einer Gefäßerkrankung leiden. Auch wenn in der Familie gehäuft Herzkrankheiten vorkommen oder erhöhte Blutfettwerte gemessen werden, gehört man zur Risikogruppe. Außerdem zählen Raucher und Menschen mit Übergewicht, Diabetes und erhöhtem Alkoholkonsum zur Risikogruppe. Auch Frauen, die die sogenannte Antibaby-Pille nehmen, haben ein höheres Risiko für Arteriosklerose und zählen deshalb zur Risikogruppe, die regelmäßig einen Cholesterintest machen sollte.
Welche Werte ermittelt ein Cholesterintest?
Verschiedene Parameter werden bei Cholesterinmessungen unterschieden, insbesondere in Verbindung mit Cholesterol. Cholesterol ist ein Fett (Lipid), das vom Körper selbst in Leber und Darm gebildet wird.
Folgende Werte können ermittelt werden:
- LDL Cholesterin Wert: LDL bezeichnet das „schlechte Cholesterol“ (Low Density Lipoprotein) und kennzeichnet Fette mit geringer Dichte. Bei zuviel LDL im Blut wird überschüssiges Cholesterin in den Gefäßen abgelagert, die sich dann zunehmend verengen und zum Infarkt führen können.
- HDL Cholesterin Wert: HDL bezeichnet das „gute Cholesterol“ (High Density Lipoprotein) und kennzeichnet Fette mit hoher Dichte. HDL nimmt bereits abgelagertes LDL auf und führt es zur Leber zurück. Nach der Verstoffwechselung wird es ausgeschieden.
- Wert der Triglyceride: Auch Triglyceride können die Blutgefäße schädigen, wenn ihre Konzentration durch Veranlagung, starken Konsum von Zucker, Alkohol oder ungünstige Ernährung ansteigt.
- Gesamtcholesterin
Optimale Cholesterinwerte
Die Cholesterolkonzentration im Blutserum hat einen Referenzbereich von 200 mg/dl (Milligramm pro Deziliter). Dieser Wert entspricht 5,2 mmol/l (Millimol pro Liter). Wenn keine Risikofaktoren vorliegen, sind die folgenden Werte optimal:
- HDL Cholesterol über 55 mg/dl oder über 1,4 mmol/l
- LDL Cholesterol unter 150 mg/dl oder unter 3,9 mmol/l
Auch der Triglyceridwert im Blutserum sollte unter 150 mg/dl oder unter 1,71 mmol/l betragen. Bei diesen Werten ergibt sich ein Risikoindex von LDL/HDL unter 3,5.
Ab wann ist der Cholesterinwert zu hoch?
Werte über 200 mg/dl sind zu hoch und weisen ab 220 mg/dl auf eine Hypercholesterinämie (Fettstoffwechselstörung) hin. Es gibt verschiedene Formen der Hypercholesterinämie, sie ist oft genetisch bedingt oder entsteht durch unausgewogene Ernährung. Dabei stehen häufig zu viele aufgenommene Kalorien, zu wenig Bewegung und der zu geringe Verzehr von Nahrungsmitteln mit gesundheitsfördernden Nährstoffen im Focus. Die Therapie erfolgt meist durch cholesterinsenkende Medikamente, auch in Verbindung mit Diäten und Ernährungsumstellung. Bei der Hypercholesterinämie ist je nach Form das Risiko für eine koronare Herzkrankheit leicht bis extrem erhöht.
Wenn sich bei der Messung ein zu hoher Cholesterinwert ergibt, raten Experten zu einem Arztbesuch.
Cholesterol-Soforttest mit Teststreifen
Die Bestimmung von Cholesterol kann per Selbsttest vorgenommen werden. Dafür ist ein einfacher Cholesterol-Test für zuhause als Soforttest erhältlich, der das Ergebnis durch Abgleich auf einer Farbskala innerhalb weniger Minuten liefert. Die meisten Cholesterol-Selbsttests zeigen allerdings nur das Gesamtcholesterin an und können deshalb nicht als aussagekräftiges Ergebnis dienen. Sie liefern nur einen ersten Hinweis, der bei einem positiven Ergebnis durch einen differenzierten Cholesterintest ergänzt werden sollte.
In der Regel ist für den Schnelltest nur ein Tropfen Blut aus der Fingerkuppe nötig, der auf den Teststreifen oder die Testkassette gegeben wird. Der Cholesterol-Schnelltest beinhaltet in der Regel:
- 1 Gebrauchsanweisung
- 1 Teststreifen oder 1 Testkassette
- 1 Farbvergleichsskala
- 1 Blutlanzette zur Gewinnung des Bluttropfens
Um zu vermeiden, dass das Ergebnis verfälscht wird, sollte sich der Anwender streng an die Gebrauchsanweisung halten. Es kommt auch darauf an, das Ergebnis genau zum angegeben Zeitpunkt abzugleichen, denn das Blut auf dem Testträger verändert sich weiter zum falschen Ergebnis führen, wenn der Abgleich zu einem zu späten Zeitpunkt erfolgt.
Ein einzelner Soforttest zur Ermittlung des Gesamtcholesterins mit einem Teststreifen kostet bei vielen Anbietern zwischen 3 und 10 Euro. Bei einigen Anbietern lassen sich dabei mehrere Cholesterintests vergleichsweise zu günstigeren Packungspreisen erwerben. Einige Angebote enthalten zusätzlich die Messung des Blutzuckerwertes (Glucose).
Erhältlich ist ein Cholesterin-Schnelltest mit Teststreifen oder Testkassette in Apotheken, Online-Apotheken und einigen Drogerien.
Der Cholesterin Bluttest für zuhause mit Auswertung im Labor
Daneben ist für Selbsttester ein ausführlicher Cholesterintest mit Trockenblut verfügbar. Er zählt zu den Selbsttests mit Laborauswertung, die Verbraucher direkt bei Laboren und anderen spezialisierten Anbietern beauftragen können. Bestellen lässt sich dieser Cholesterin Bluttest als Heimtest im Internet auf der Website einiger Labore und spezialisierter Anbieter.
Beim Cholesterin Bluttest mit Laborauswertung wird durch eine Trockenblutprobe nicht nur das Gesamtcholesterin bestimmt, sondern er liefert auch differenzierte Werte zum HDL-Cholesterin, LDL-Cholesterin und den Triglyceriden. Einige Anbieter und Labore werten beim Cholesterinbluttest für Zuhause gleichzeitig auch den Cholesterin-HDL Quotienten aus. Bezahlt wird gewöhnlich der Test per Vorkasse, häufig stehen dabei die Zahlungsarten PayPal, Kreditkarte oder Überweisung zur Wahl. Bei den meisten Anbietern enthält der Bestellpreis pauschal alle Kosten für das Testkit, die Laboruntersuchung, die Erstellung der Testergebnisse sowie für anfallende Versandkosten innerhalb Deutschlands und es entstehen nach der Bestellung keine Folgekosten.
Beim Cholesterin Bluttest mit Auswertung im Labor ist der Ablauf einfach. Nach der Bestellung wird das Cholesterin-Testkit zur Probenentnahme direkt vom Anbieter, beziehungsweise vom Labor auf dem Postweg nach Hause gesendet. Mit der beiliegenden ausführlichen Beschreibung, die oft auch erklärende Bilder enthält, ist die Probenentnahme in der Regel unkompliziert und der Anwender sendet die entnommene Probe zur Auswertung an das Labor zurück. Viele Anbieter von Cholesterin Bluttests legen dem Testkit einen fertig adressierten und frankierten Rückumschlag zur Einsendung der auszuwertenden Probe bei. Meist kommen die Ergebnisse des Cholesterintests vom Labor oder vom Anbieter schon nach wenigen Tagen. Die Übermittlung erfolgt anbieterabhängig per Post oder E-Mail oder die Auswertung ist im geschützten Backendbereich verfügbar oder sie wird per App zur Verfügung gestellt.
Ein Testkit für den Cholesterintest mit Auswertung im Labor enthält bei der Mehrzahl der Anbieter neben der Anleitung zur Gewinnung der Blutprobe aus dem Finger mindestens 1 bis 2 Alkoholtupfer zur Desinfektion vor dem Einstich, 1 bis 2 keimfrei verpackte Lanzetten für den Einstich in die Fingerkuppe, 1 Proberöhrchen für die Blutentnahme und auch ein Pflaster, um den Einstich nach der Entnahme abzudecken. Enthalten ist üblicherweise auch ein schützendes Röhrchen für den Transport sowie ein Probebegleitschein, damit die Probe sicher zugeordnet werden kann. Bei einigen Anbietern ist es üblich, den Test vor der Rücksendung online registrieren zu lassen. Vor der Probeentnahme sollte man auf jeden Fall nüchtern sein.
Die Kosten für einen Cholesterin Bluttest mit Labor-Auswertung betragen je nach Labor, Anbieter und Umfang etwa zwischen 14 und 70 Euro.
Cholesterintest mit dem elektronischen Cholesterin-Messgerät
Experten empfehlen den Personen, die zu einer der Risikogruppen zählen, ein elektronisches Cholesterinmessgerät in Verbindung mit ärztlicher Betreuung. Ein elektronisches Cholesterin-Messgerät gilt als lohnenswerte Anschaffung, wenn man zu einer der Risikogruppen zählt und regelmäßig auch in Zeiträumen außerhalb der Arztbesuche die Werte per Cholesterintest im Blick haben möchte.
Der regelmäßige Test mit einem Cholesterinmessgerät gewährleistet neben den Arztbesuchen die zuverlässige, schnelle und einfache Überwachung der Blutfettwerte von zuhause aus. Laufend ermittelte Blutfettwerte ermöglichen beispielsweise auch eine genaue Dosierung von Medikamenten wie z.B. Cholesterinsenkern. Die meisten Cholesterinmessgeräte haben zusätzlich eine Speicherfunktion und ermitteln die Parameter für Gesamt-Cholesterin, LDL-Cholesterin, HDL-Cholesterin, Triglyceride und auch das HDL-Gesamt-Cholesterin-Verhältnis. Allerdings ist der Messbereich für die Cholesterinwerte nicht bei jedem Fabrikat identisch, so dass sich vor dem Gerätekauf ein Vergleich empfiehlt.
Die Anwendung von Cholesterin-Messgeräten
Die Anwendung der Cholesterin-Messgeräte zuhause ist einfach. Vor dem Cholesterintest desinfiziert man zunächst die Hautstelle am Finger mit einem Alkoholtupfer oder einem handelsüblichen Desinfektionsspray. Nach einem kleinen Stich mit der Lanzette in eine Fingerkuppe wird aus der Einstichstelle ein Blutstropfen auf den Cholesterin-Teststreifen gezogen, einige Hersteller empfehlen dazu auch die Verwendung von Pipetten, bzw. Kapillartransferröhrchen. Anbieter empfehlen starkes Pressen zu vermeiden, da sich die Blutfettwerte dadurch verändern können und das Messergebnis dann abweichen kann. Das Messgerät analysiert das Blut vom Teststreifen und zeigt die ermittelten Werte digital an.
Der Cholesterintest mit einem elektronischen Messgerät ist gleichzeitig auch ein Schnelltest, denn die Ergebnisse stehen je nach Gerät innerhalb von wenigen Sekunden oder Minuten zur Verfügung.
Kosten von Messgeräten mit Batterie
Batteriebetriebene Cholesterin-Messgeräte kosten in der günstigen Preisklasse um die 100 Euro und in der mittleren Preisklasse um die 200 Euro. Die Preise für exklusive Geräte können je nach Modell und Ausführung auch mehrere Hundert Euro betragen. Zusätzlich ist für den Cholesterintest bei vielen elektronischen Messgeräten für jede Messung 1 Teststreifen, 1 Lanzette sowie 1 Kapillartransferröhrchen erforderlich.
Teststreifen, Stechhilfen (Blutlanzetten) und Kapillartransferröhrchen (Pipetten) sind bei diesen Geräten oft gleich beim Kauf eines Start-Sets enthalten. Während Cholesterinmessgeräte zwar endlose Messungen durchführen können, müssen jedoch die Teststreifen, genau wie Desinfektionsmittel, Lanzetten und Kapillartransferröhrchen bei Bedarf nachgekauft werden. Die Kosten für die Teststreifen schwanken je nach Modell, Packungsgröße und Hersteller erheblich. Cholesterin-Teststreifen werden je nach Fabrikat in Packungsgrößen von 5, 10, 25 oder 50 angeboten.
Folgekosten am besten vor dem Kauf checken
Wegen der erheblichen Preisunterschiede zwischen den verschiedenen Teststreifen je nach Cholesterinmessgerät, lohnt sich vor dem Kauf eines Messgerätes immer auch ein Vergleich der Folgekosten. Teststreifen haben in der Regel ein Mindesthaltbarkeitsdatum zwischen 12 und 20 Monaten, deshalb sollte man bei Kaufangeboten mit großen Mengen von Teststreifen unbedingt berücksichtigen, dass diese nicht unbegrenzt lange verwendet und bevorratet werden können.
Bei günstigen Cholesterin-Messgeräten aus dem Ausland kann ein Nachkauf der Teststreifen jedoch problematisch werden.
Einige elektronische Messgeräte haben kombinierte Funktonen und messen neben dem Cholesterin zusätzlich auch die Blutzuckerwerte.
Erhältlich sind Cholesterin-Messgeräte in Apotheken, Drogerien und im Sanitätsfachhandel, aber auch im Internet bieten verschiedene Hersteller, Fachhändler und Internetapotheken elektronische Messgeräte und Teststreifen zur Ermittlung von Cholesterinwerten an.
Wann zahlt die gesetzliche Krankenkasse einen Cholesterintest?
Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten für Cholesterinmessgeräte gewöhnlich nur, wenn das Hilfsmittel im Einzelfall erforderlich ist. Meist trägt die gesetzliche Kasse die Kosten erst dann, wenn die notwendigen Cholesterinwerte nicht in der erforderlichen Weise vom Arzt gemessen werden können.
Die Kostenübernahme ist von bestimmten Voraussetzungen abhängig. Entweder muss dafür ein begründeter Verdacht oder ein Krankheitsfall bestehen oder es ist kommt ein Test im Rahmen der Vorsorge zum Einsatz.
Die Kosten für einen Cholesterintest übernehmen gesetzliche Krankenkassen regelmäßig, wenn bei einer ärztlichen Untersuchung ein begründeter Verdacht besteht und die Cholesterinwerte zur Ermittlung einer Diagnose beitragen.
Auch bei Patienten, die krankheitsbedingt auf die Ermittlung der Cholesterinwerte angewiesen sind und ihren Cholesterinspiegel deshalb regelmäßig testen lassen müssen, werden die vom Arzt in Rechnung gestellten Kosten für die Ermittlung der Cholesterinwerte von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.
Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt ebenfalls im Rahmen der Gesundheitsvorsorge die Kosten für verschiedene ärztliche Untersuchungen, bei denen bedarfsweise auch die Cholesterinwerte ermittelt werden können. Einmalig übernehmen gesetzliche Kassen einen Gesundheits-Checkup im Alter zwischen 18 bis 34 Jahren. Allerdings werden werden bei dieser ärztlichen Vorsorgeuntersuchung nur dann die Blutfettwerte und der Nüchternzucker getestet, wenn ein Übergewicht, erhöhter Bluthochdruck oder familiäre Vorerkrankungen bestehen.
Ab dem Alter von 35 Jahren zahlen gesetzliche Krankenkassen im Abstand von 3 Jahren im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung dann auch einen Cholesterintest. Untersucht werden verschiedene Blutwerte wie das Gesamtcholesterin, LDL-Cholesterin und HDL-Cholesterin sowie die Triglyceride. In der Regel wird das Gesamtcholesterin bestimmt und erst wenn sich dabei ein Wert von mehr als 200 mg/dl (5,2 mmol/l) ergibt, wird außerdem der Gehalt von HDL, LDL und Triglyceriden ermittelt. Je nach Ergebnis rät der Arzt ab einem Wert von 200 mg/dl zur Ernährungsumstellung oder zur Einnahme von cholesterinsenkenden Medikamenten, bedarfsweise verordnet er auch beides.
Womit lässt sich der Cholesterinspiegel senken?
Ernährung, Bewegung und Stress beeinflussen den Cholesterinspiegel. Neben gesunden Fettsäuren, zu denen auch die Omgea-3-Fettsäuren zählen, lässt sich der Cholesterinspiegel durch eine ballaststoffreiche Ernährung mit viel Vollkornprodukten, Kartoffeln, Obst und Gemüse langfristig senken.
Verschiedene Nahrungsergänzungsmittel können die Senkung des Cholesterinwerts ebenfalls unterstützen.
Auch Sportarten wie Nordic Walking, Jogging, Wandern, Radfahren oder Schwimmen, bei denen es um Ausdauer geht, können den Cholesterinspiegel günstig beeinflussen.
Weil der Cholesterinspiegel durch Stress negativ beeinflusst wird und die Produktion von LDL-Cholesterin dadurch ansteigt, helfen auch verschiedene Entspannungsmethoden wie etwa die progressive Muskelentspannung dabei, den Cholesterinspiegel nicht zusätzlich durch Stress erhöhen.
Autor: Katja Schulte Redaktion
Datum: 18.12.2020 | aktualisiert 23.06.2024
Bildquelle: © Bild von stanias auf Pixabay.com
Quellen und weiterführende Informationen:
- H.K. Biesalski, S.C. Puchstein, C. Bischoff. Ernährungsmedizin. 4. Auflage. Verlag Thieme. 2010
- RKI. DGES. Studie zur Gesundheit Erwachsener. 2021
- Praxishandbuch Medizin & Gesundheit. Verlag Dorling Kindersley Limited London. 2002
- Medizinische Hilfsmittel müssen nur im Einzelfall bei Erforderlichkeit von Krankenkassen gezahlt werden. LSG Nordrhein-Westfalen. 11. Senat. 28.11.2008. SG Dortmund Urteil vom 20.04.2007 – S 48 (44) KR 166/06
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