Mittlerweile ist das Coronavirus mit seinen Subvarianten fester Bestandteil des alljährlichen Infektionsgeschehens. Trotz Therapie und Impfstoffen kommt es immer noch zu teilweise hohen Infektionsraten. Das neuartige Coronavirus mit dem offiziellen Namen SARS-CoV-2, das auch als 2019-nCoV bezeichnet wird, brachte sich als Überträger der neuen Atemwegskrankheit COVID-19 weltweit in die Schlagzeilen.

Aktuell herrscht in Deutschland die Omikron-Untervariante XBB.1.5 vor. Diese Variante löst keine schwereren Erkrankungen als andere Viren aus, doch sie ist stark ansteckend. Seit dem 28. Februar 2023 gibt es nach Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit keinen Anspruch mehr auf eine kostenlose Testung.

Auch in Deutschland hatte sich das Coronavirus in der Vergangenheit pandemieartig ausgebreitet und die teilweise drastischen Maßnahmen zur Eindämmung haben in den letzten Jahren eine neue Realität im Umgang mit dem Virus geschaffen. Für die damals meldepflichtige Infektionskrankheit sind aktuell verschiedene medikamentöse Therapien und Impfstoffe im Einsatz.

Weltweit bleibt die Infektionsrate hoch. Manche Infizierte leiden auch unter dem sogenannten Long-Covid-oder Post-Covid-Syndrom, das nach einer Coronainfektion mit ganz unterschiedlichen Symptomen auftreten kann. Die gute Nachricht ist, dass verschiedene Desinfektionsmittel das Virus zuverlässig abtöten und verschiedene Hygienemaßnahme vor der Ansteckung und Verbreitung schützen können.

Ein schwerer Verlauf der Coronainfektion ist eher selten

Die Infektion mit dem Coronavirus verläuft nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in 80 Prozent der Fälle nicht schwer und die Betroffenen erholen sich vollständig. Bei etwa 20 Prozent der Infizierten wird dagegen ein schwerer oder tödlicher Krankheitsverlauf verzeichnet. Von den in Krankenhäusern behandelten schweren Fällen, verlaufen nach Angaben des Robert-Koch-Instituts etwa 2 Prozent tödlich. Ein Teil der Genesenen behält Schädigungen der Lunge zurück.

Zum derzeitigen Zeitpunkt ist noch nicht alles über das Virus aus China bekannt. Unter anderem fehlen wesentliche Informationen zum Zeitraum der höchsten Ansteckungsfähigkeit, zum Krankheitsverlauf oder etwa auch darüber, wie lange infektiöse Viren ausgeschieden werden. Die Inkubationszeit konnte nach Angaben des RKI mittlerweile auf einen Zeitraum von 5 Tagen eingegrenzt werden. So lange dauert es von der Infektion, bis zum Auftreten von Symptomen.

Symptome & Krankheitsverlauf bei Infektionen mit dem Coronavirus

Der Krankheitsverlauf kann individuell unterschiedlich sein. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts können bei der Atemwegserkrankung COVID-19, die durch das neuartige Coronavirus übertragen wird, neben typischen Symptomen für Atemwegserkrankungen auch verschiedene weitere Symptome auftreten.

Häufig tritt neben Husten, Schnupfen und Halskratzen auch Fieber auf. Weitere mögliche Symptome bei einer Infektion mit dem Coronavirus sind Geschmacksverlust, Apathie und Gewichtsverlust. Bei einigen Betroffenen kommt es zu Schmerzen in Kopf, Rücken und Muskeln oder zu Übelkeit und Erbrechen. Berichtet wird aber auch über Atemnot und Kurzatmigkeit.

Ein Teil der positiv getesteten Patienten ist sogar ganz ohne Symptome.

Bei dem Teil der Patienten mit einem schweren Krankheitsverlauf, verursacht das Virus Atemprobleme und Lungenentzündungen. Todesfälle treten bislang besonders bei älteren Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen auf, aber auch jüngere Menschen ohne Vorerkrankungen starben bislang vereinzelt an COVID-19.

Deutsche Forscher trugen alle Informationen zu bekannten Coronaviren zusammen

Lebensdauer des Virus, Infektionsweg und wirksame Desinfektionslösungen standen im Mittelpunkt der Forschung. Ein Forschungsteam von Wissenschaftlern der Universitäten Bochum und Greifswald hat in einem Fachartikel vor der geplanten Fachbuchveröffentlichung aus 22 Studien alles zusammengefasst, was die Forschung über die Lebensdauer der bisher bekannten unterschiedlichen Coronaviren, ihren Infektionsweg und wirksame Desinfektionslösungen zur Abtötung bislang weiß. Trotzdem bislang viele Eigenschaften des neuartigen Coronavirus noch unbekannt sind, gehen die deutschen Wissenschaftler aber davon aus, dass die bisherigen Forschungsergebnisse ebenfalls auf das neue Coronavirus übertragbar sind, da alle bekannten Coronaviren bislang ähnliche Reaktionen zeigten. Die Erkenntnisse stammen unter anderem auch aus Untersuchungen des SARS-Coronavirus und des MERS-Coronavirus.

Infektionsweg des Coronavirus über Tröpfcheninfektion

Es besteht durch leichte Übertragbarkeit eine hohe Ansteckungsgefahr. Auch das neuartige Coronavirus besitzt hohe Ansteckungsgefahr und kann sich durch Tröpfcheninfektion wie eine Grippe leicht von Mensch zu Mensch verbreiten. Schon Personen, die noch keine oder nur leichte oder unspezifische Symptome zeigen, können Überträger sein.

Durch den Speichel und Schleim aus Mundraum, Rachen oder Atemtrakt wird der Erreger beispielsweise beim Sprechen, Husten oder Niesen abgesondert. Übertragbar ist der Erreger nicht nur über direkte Kontakte mit Patienten und infizierten Personen, sondern das Virus ist ebenfalls durch Hände und Oberflächen übertragbar, die häufig angefasst werden.

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts sind neuartige Coronaviren aber auch in Stuhlproben von Infizierten nachgewiesen worden. Unklar ist aktuell noch, ob sich das Virus auch über den Stuhl ausbreiten kann.

Maßnahmen zum Schutz vor dem Coronavirus

Zum Schutz vor COVID-19 werden die üblichen Hygienemaßnahmen empfohlen. Die üblichen Hygiene-Maßnahmen bei Grippe und anderen Atemwegserkrankungen sind nach Angaben des Robert-Koch-Institutes auch die wichtigsten Maßnahmen, um sich allgemein vor einer Infektion mit dem Coronavirus zu schützen. Dazu zählt neben der Husten- und Nies-Etikette und der Händehygiene auch der eingehaltene Abstand zu Erkrankten, der 1 bis 2 m betragen sollte. Das Bundesgesundheitsministerium hat Informationen zum richtigen Husten und Niesen sowie zur gründlichen Händedesinfektion herausgegeben.

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Händehygiene

Durch gründliche Händehygiene wird der Übertragungsweg von krankmachenden Keimen unterbrochen und Keime, die sonst über die Hände auf die Schleimhäute von Mund, Nase oder Augen gelangen, können dann keine Infektion mehr auslösen.

Wichtig ist, das die Hände ausreichend lange eingeseift werden, besonders auch Handrücken, Daumen und Fingerspitzen. Eine gründliche Handwäsche dauert 20 bis 30 Sekunden. Auch anschließendes sorgfältiges Abtrocknen ist wichtig. In öffentlichen Sanitäranlagen sollte man Hautkontakt vermeiden und Gegenstände wie Türklinken, Wasserhähne, Spülungen etc. am besten nur über Einwegtücher berühren und ansonsten den Ellenbogen benutzen.

Wenn Händewaschen nicht möglich ist, sollte man vermeiden, mit den Händen Mund, Nase oder Augen zu berühren. Auch mit den Händen zu essen, wird nicht empfohlen.

Hände waschen wird regelmäßig empfohlen, bevor man isst oder Medikamente oder Körperpflegeprodukte verwendet. Auch wenn man zu Hause ankommt sowie nach jedem Toilettenbesuch ist Händewaschen angezeigt. Das betrifft auch das Windelwechseln und Toilettengänge, bei denen man anderen Personen hilft.

Händewaschen ist außerdem nicht nur nach dem Naseputzen, Niesen oder Husten angezeigt, sondern auch nach dem Kontakt mit Abfällen oder mit Tieren, tierischem Abfall oder Tierfutter.

Händewaschen ist zudem vor, nach und auch während verschiedener anderer Tätigkeiten besonders angezeigt. Dazu zählen die Zubereitung von Speisen, besonders rohem Fleisch, der Kontakt mit Kranken und die Behandlung von Wunden.

Husten- und Nies-Etikette beachten

Beim Husten und Niesen sollte man verhindern, dass ansteckender Speichel, Schleim oder Nasensekret in die Umgebung gelangt und weitere Menschen infiziert. Am besten niest und hustet man deshalb in ein Einwegtaschentuch und dreht sich dabei von anderen Personen weg. Bei richtigem Husten und Niesen sollte der Abstand mindestens einen Meter betragen, besser 2 m.

Anschließend sollte das Taschentuch in einem Mülleimer mit Deckel entsorgt werden. Bei Stofftaschentüchern wird empfohlen, diese mindestens bei 60 °C zu waschen. Wichtig ist auch gründliches Händewaschen nach dem Naseputzen, Husten oder Niesen. Wenn kein Taschentuch vorhanden ist, sollte man nicht in die Hände niesen oder husten, sondern von anderen Personen Abstand nehmen, sich abwenden und die Armbeuge vor Mund und Nase halten.

Einfacher Mund-Nasen-Schutz schützt den Träger nicht vor der Infektion

Ein mehrschichtiger Mund-Nasen-Schutz, auch als Mundschutz bekannt, verhindert die Übertragung von Keimen und Sekreten aus Mund und Nase in die Umgebung. Bei hochinfektiösen Erkrankungen wie COVID-19, bietet der einfache Mund-Nasen-Schutz aber keinen sicheren Schutz vor einer Infektion mit dem Coronavirus.

Er verhindert auch, dass man selbst mit den Händen Keime in die Schleimhäute von Mund und Nase einträgt. Dazu muss der Mund-Nasen-Schutz aber eng anliegen und bei Durchfeuchtung gewechselt werden. Ein Verschieben mit den Händen während des Tragens sollte man vermeiden. Beim Auf- und Absetzen wird empfohlen, die Mund-Nasen-Bedeckung nur an den Befestigungsbereichen mit den Händen zu berühren.

Handelt es sich um mehrfach verwendbare Stoffmasken ist es wichtig, diese durch entsprechende Reinigung keimfrei zu halten. Mögliche Hygiene-Methoden sind

  • Waschen bei mindestens 60°C
  • heißes Bügeln
  • Erhitzen im Backofen

Coronavirus bleibt bis zu 9 Tage auf Oberflächen ansteckend

Die Erreger mögen Kälte und hohe Luftfeuchtigkeit. Auf Oberflächen kann das Coronavirus nach Auswertungen der deutschen Forscher bei Raumtemperatur bis zu 9 Tage lang ansteckend bleiben. Durchschnittlich überleben die Viren zwischen 4 bis 5 Tage, wobei Kälte und hohe Luftfeuchtigkeit ihre Lebensdauer noch steigern.

Wie Professor Dr. Günter Kampf vom Institut für Hygiene und Umweltmedizin der Universität Greifswald erklärt, können solche Oberflächen im Krankenhaus zum Beispiel Türklinken sein, aber auch Klingeln, Nachttische, Bettgestelle und andere Gegenstände im direkten Umfeld von Patienten, die oft aus Metall oder Kunststoff sind.

Wegen der hohen Infektionsgefahr empfiehlt das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) den Personen, die in direktem Kontakt zu Menschen mit Verdacht auf eine 2019-CoV-Infektion stehen oder im Fall einer bestätigten Infektion, bestimmte Schutzmaßnahmen. Die minimal empfohlenen persönlichen Schutzmaßnahmen (Personal protective equipment (PPE)) gegen das Coronavirus, sollten für Kontaktpersonen demnach aus einem Atemschutz der Klasse FFP2 oder FFP3 in Kombination mit Einmalhandschuhen und einer Schutzbrille beziehungsweise mit einem Gesichtsschutz bestehen. Schutzbrillen verhindern eine mögliche Übertragung des Coronavirus über die Augenschleimhaut. Zusätzlich empfiehlt das ECDC langärmelige wasserdichte Schutzkleidung und Schutzanzüge. Diese Empfehlungen entsprechen auch dem deutschen Hygieneplan bei Infektionserkrankungen.

Forscher halten verschiedene Desinfektionsmittel für wirksam

Gleich mehrere Substanzen töten das Coronavirus weitgehend ab, wie deutsche Forscher in Tests mit verschiedensten Desinfektionslösungen herausfanden. Als hochwirksam zeigten sich Desinfektionsmittel auf der Basis von Ethanol, Wasserstoffperoxid oder Natriumhypochlorit. Bei entsprechender Konzentration der Hauptsubstanzen senkten solche Desinfektionsmittel die infektiösen Keime innerhalb einer Minute um vier Iog-Stufen. Das entspricht einer Reduzierung von einer Million Partikel auf 100 Partikel.

Um die Gefahr einer Ansteckung mit dem neuen Coronavirus deutlich zu reduzieren, können nach Einschätzung von Günter Kampf auch Desinfektionsmittel auf anderer Basis verwendet werden, wenn sie mindestens eine Wirksamkeit gegenüber behüllten Viren nachweisen. Die Mittel sollten dann zumindest den Wirksamkeitsnachweis „begrenzt viruzid“ führen.

Eine amtliche Liste mit geprüften und anerkannten Desinfektionsmaßnahmen und Desinfektionsmitteln ist Bestandteil des Infektionsschutzgesetzes.

Was tun, wenn der Verdacht auf eine Infektion mit dem Coronavirus besteht?

Möglich ist nach Angaben des RKI um diese Jahreszeit aber auch, dass die typischen Krankheitssymptome durch eine Grippe oder Erkältung verursacht wurden.

Wenn der Verdacht einer Infektion mit dem Coronavirus besteht, sollte man nicht ohne vorherigen telefonischen Kontakt persönlich einen Hausarzt oder die Ambulanz eines Krankenhauses aufsuchen. Falls später eine Infektion mit dem Coronavirus bestätigt wird, lassen sich so im Vorwege Ansteckungen vermeiden. Ansprechpartner sind bei Verdacht neben dem Hausarzt auch der ärztliche Bereitschaftsdienst unter der Rufnummer 116 117 sowie das örtliche Gesundheitsamt.

Untersuchen lassen sollten sich unbedingt Personen, die

  • Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labortest nachgewiesen wurde
  • kürzlich aus Risikogebieten zurückgekehrt sind

Hinweise für Personen aus Risikogebieten und bei Kontakt zu einem Infizierten

Aktuell gilt die achte Verordnung zur Änderung der Corona Einreiseverordnung. Besondere Regeln können für Rückkehrer aus Risikogebieten und Personen mit Kontakt zu Betroffenen gelten. Jede Person, die Kontakt mit einem Betroffenen hatte, der positiv auf das neuartige Coronavirus getestet wurde, sollte sich umgehend an das zuständige Gesundheitsamt wenden, auch dann, wenn keine Krankheitsanzeichen bemerkt werden.

Das Robert-Koch-Institut hat in Zusammenhang mit dem Coronavirus verschiedene Risikogebiete ausgewiesen. Es sind einzelne Gebiete, aber auch ganze Länder betroffen. Rückkehrer aus einem der ausgewiesenen Risikogebiete sollten auch ohne Krankheitssymptome aktuell unnötige Kontakte vermeiden und möglichst zu Hause bleiben. Sobald innerhalb von 14 Tagen die Symptome Fieber, Husten oder Atemnot auftreten, sollten sie die Hygienemaßnahmen beachten und telefonisch mit Hinweis auf die Reise einen Arzt kontaktieren.

Autor: Katja Schulte Redaktion
Datum: 02/2020 | aktualisiert 19.07.2024

Bildquelle: © fernandoz himinaicela auf Pixabay.com

Quellen und weiterführende Informationen:

Wichtige Hinweise zu Gesundheitsthemen

Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose. Bitte beachten Sie hierzu die weiteren Hinweise zu Gesundheitsthemen

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