Über 4 Millionen Deutsche leiden unter einer Depression
AUCH SCHON VIELE KINDER HABEN DEPRESSIVE ERKRANKUNGEN
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass allein in Deutschland 4,1 Millionen Menschen unter einer Depression leiden, das sind 5,2% der deutschen Bevölkerung. Den Ergebnissen der KIGGS-Studie zufolge, werden auch bereits bei 5% der Kinder und Jugendlichen depressive Erkrankungen festgestellt. Unterschiede zwischen Alter und Geschlecht waren in der Auswertung nicht erkennbar.
Nach Daten des Robert-Koch-Instituts, die 2014 ausgewertet wurden, trat bei etwa 11% der Frauen und 5% der Männer im Alter zwischen 18-79 Jahren innerhalb der letzten 12 Monate eine unipolare depressive Störung auf. Verglichen mit früheren Zahlen, ergab sich ein deutlicher Anstieg der Fälle.
Frauen sind insgesamt häufiger von einer Depression betroffen als Männer. Ein höheres Risiko für depressive Erkrankungen haben Arbeitslose und Menschen in unqualifizierten Berufen.
Klinisch, gesundheitspolitisch und gesundheitswirtschaftlich nehmen Depressionen großen Einfluss.
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Die Depression hat viele Gesichter
ZUSTAND PSYCHISCHER NIEDERGESCHLAGENHEIT
Nach Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist die Depression (lat. deprimere „niederdrücken“) eine weit verbreitete psychische Störung, die neben Traurigkeit, Interesselosigkeit, Verlust an Genussfähigkeit, Schuldgefühlen und geringem Selbstwertgefühl auch durch Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Müdigkeit und Konzentrationsschwächen gekennzeichnet sein kann.
Die Depression wird in der Psychiatrie den affektiven Störungen zugeordnet. Unter dem Sammelbegriff affektive Störungen werden verschiedene Formen depressiver (unipolarer) und manisch-depressiver Erkrankungen (bipolarer Erkrankungen) zusammengefasst. Diese Störungen sind durch einen Stimmungs- oder Aktivitätswechsel bestimmt, der zur Depression führt oder bei dem eine gehobene Stimmung besteht. Depressive Störungen können mit oder ohne begleitende Angst auftreten.
Diagnose einer Depression
DIAGNOSE EINER DEPRESSIVEN ERKRANKUNG AUCH DURCH DEN HAUSARZT MÖGLICH
Nicht hinter jeder Verstimmung oder Antriebslosigkeit steckt eine behandlungsbedürftige Depression. Nach den Diagnosekriterien lassen sich Depressionen zuverlässig von normalen Stimmungsschwankungen und anderen psychischen Störungen abgrenzen. Behandlungsbedürftig ist ein Betroffener dann, wenn charakteristische körperliche, psychische und verhaltensbezogene Beschwerden auftreten, die ihn gravierend und langfristig verändern.
Die Diagnose einer depressiven Erkrankung erfolgt durch das Klassifizierungssystem ICD-10 und das US-amerikanische Diagnosemanual (DSM-IV-TR). Die Krankheitsbezeichnung im Klassifikationssystem psychischer und anderer Erkrankungen lautet nach ICD-10 depressive Episode oder rezidivierende (wiederkehrende) depressive Störung, während sie nach DSM-IV-TR major depression genannt wird.
LESETIPP
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Eine depressive Episode wird diagnostiziert, wenn die depressiven Kernsymptome mindestens zwei Wochen lang klinisch bedeutsam ausgeprägt vorliegen.
Bereits der Hausarzt soll im Rahmen der primären Gesundheitsversorgung eine Depression diagnostizieren und therapieren können, so dass spezialisierte Versorgungen erst notwendig werden, wenn Betroffene nicht auf die Behandlung ansprechen. Die Diagnose einer Depression erfolgt anhand der vorliegenden Symptome und ihrem Verlauf.
VIELE DEPRESSIONEN BLEIBEN UNERKANNT
Eine Diagnose depressiver Störungen ist Ärzten oft aus verschiedenen Gründen nicht unbedingt möglich. Viele Patienten scheuen sich und stellen körperliche Beschwerden in den Vordergrund, weil sie negative Folgen für ihr Berufs-oder Privatleben befürchten. Nach Angaben von Experten führt dieses Patientenverhalten zusammen mit unzureichendem Wissen einiger Allgemeinärzte dazu, dass ein Großteil der Depressionen unerkannt bleibt oder erst verspätet diagnostiziert wird.
Symptome von depressiven Erkrankungen
UNTERSCHEIDUNG NACH ANZAHL UND SCHWERE DER SYMPTOME
Man unterscheidet depressive Erkrankungen nach Anzahl und Schwere der Symptome verschiedene Episoden voneinander.
- leichte depressive Episode
- mittelgradige depressive Episode
- schwere depressive Episode
Depressive Erkrankungen: Symptome
- Gedrückte Stimmung
- Verminderung von Antrieb und Aktivität
- Verminderung der Fähigkeit zur Freude
- Verminderung des Interesses
- Verminderung der Konzent