Blitzdiäten bleiben langfristig meist erfolglos, deshalb raten Experten bei Diäten und Abnehmprodukten zum Diät-Check. Gerade beim Thema Diät klingt manches Werbeversprechen einfach zu verlockend, um zu widerstehen. Doch Wunsch und Realität liegen im Kampf gegen die Kilos und Kalorien oft weit auseinander. Ein Diät-Check kann sich lohnen.

Viele Diätprodukte sind ein nur Verkaufsschlager

Abnehmwillige glauben oft, dass ihnen nur noch eine bestimmte Abnehmpille oder die ein bestimmter Diät-Shake helfen kann. Dass die Strategie von Anbietern aufgeht, beweisen die hohen Verkaufszahlen. Beispielsweise kauften Deutsche vom Januar bis zum Herbst 2014 nach Angaben des Handelsblatts Diätprodukte im dreistelligen Millionenbereich. Die angepriesenen Schlankmacher lassen die Kassen der Anbieter klingeln.

Ernährungsexperten dagegen raten, die Ursachen für das Übergewicht festzustellen und durch gezielte Umstellung der Ernährung in Verbindung mit einem abgestimmten Bewegungsprogramm langfristig zu beheben.

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Hinzu kommt bei der Verwendung von Diätprodukten, dass manche von ihnen unerwünschte Nebenwirkungen und sogar gesundheitliche Probleme auslösen können. Auch Erfolgsgarantien sind bei der Anwendung oft so gut wie ausgeschlossen, denn die meisten Abnehmprodukte zählen zur Gruppe der Nahrungsergänzungsmittel, für die eine Wirksamkeit nicht in Studien nachgewiesen werden muss.

Wie unbedenklich sind Diäten ohne Diät-Check?

Einseitige Diäten können negative Folgen haben und gesundheitliche Risiken bergen.

Wer häufig Diäten macht, riskiert seinen Grundumsatz dauerhaft zu senken, Der Körper kommt mit weniger Kalorien aus. Die Folge ist nicht selten der gefürchtete Jojo Effekt, der zu weiterer Gewichtszunahme führt.

Wer Diäten macht, die auf Kohlenhydrate verzichten, riskiert zumindest zeitweise eine Unterversorgung seiner Gehirn-und Nervenzellen, weil diese auf Kohlenhydrate angewiesen sind. Denn Gehirn- und Nervenzellen können im Gegensatz zu Körperzellen keine Energie aus Fetten und Proteinen gewinnen, sie brauchen Zucker oder Stärke bis sie sich auf die Energiegewinnung aus Ketonkörpern umgestellt haben.

Wer länger auf ganze Nährstoffgruppen verzichtet, geht das Risiko einer Unterversorgung ein, die mitunter zu gesundheitlichen Problemen führen kann.

Der kleine Diät-Check

Es gibt verschiedene Qualitätskriterien für Diäten. Experten raten dazu, vor Beginn eine Diät kurz auf diese Kriterien hin prüfen, um beispielswiese eine Unterversorgung mit Nährstoffen zu vermeiden. Der Körper ist nämlich täglich auf eine Vielzahl von Nährstoffen in bestimmten Mengen angewiesen. Dazu gehören u.a. Kohlenhydrate, Ballaststoffe, gesunde Fette, Eiweiße, Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe aus Kräutern, Obst und Gemüse. Diese Nährstoffe dürfen auch bei einer Diät nicht fehlen.

Kritisch hinschauen sollte man dann, wenn eine Diät, Diätprodukte oder ein Abnehmprogramm angeboten wird, bei dem mehrere der folgenden Aussagen und Voraussetzungen zutreffen:

Diät checken auf unglaubwürdige Werbeversprechen und verbotene Lebensmittelgruppen

Diese Diäten fallen beim Diät-Check durch:

  • Crash- oder Blitzdiäten, die hohe Gewichtsreduktionen innerhalb weniger Tage versprechen, beispielsweise 3 Kilogramm in 3 Tagen
  • Einseitige Diäten, die weniger als fünf verschiedene Lebensmittel pro Tag zulassen
  • Einseitige Diäten, die ganze Gruppen von Nahrungsmitteln verbieten
  • Diäten, die weniger als 1200 Kilokalorien pro Tag vorsehen
  • Diäten, die ohne Veränderung der Ernährungsweise oder der Bewegungsweise hohe Gewichtsreduktionen versprechen
  • Diäten, die mit Aussagen werben, wie etwa nie wieder dick oder nie wieder zunehmen
  • Diäten, die den Kauf von Produkten zur Voraussetzung machen, zum Beispiel Schlankheitsmittel
  • Diäten, die versprechen, dass ein einzelner Nährstoff zur Gewichtsreduktion führt

Gesunde Diät-Lösungen suchen

Experten halten es für entscheidend, durch die Diät einen dauerhaften Erfolg sichern zu können. Denn auch die erfolgreichste Diät hat keinen dauerhaften Nutzen, wenn man zu derselben gewohnten Ernährungsweise zurückkehrt, die schon zuvor zu den unerwünschten Pfunden geführt hat. Wer erfolgreich und dauerhaft sein Gewicht reduzieren will, ist am besten beraten, wenn er nach nach gesunden und möglichst nebenwirkungsfreien Diätlösungen sucht.

Diäten und Ernährungsumstellungen, die aus einer kalorienreduzierten ausgewogenen Mischkost mit allen Nährstoffen bestehen, haben sich ernährungswissenschaftlich als wirksam erwiesen und sind auch für die dauerhafte Durchführung geeignet.

Zusammen mit einem gesunden Bewegungsprogramm kann eine solche Diät langfristig zu den gewünschten dauerhaften Erfolgen führen. Diese Form hat den zusätzlichen Vorteil, das es durch die umfassende Nährstoffversorgung häufig außerdem zu einer spürbaren Steigerung von Wohlbefinden und Vitalität kommt.

Nicht nur zur dauerhaften Gewichtsreduktion sondern auch bei verschiedenen ernährungsmitbedingten Krankheiten haben sich Diätformen wie zum Beispiel die Mittelmeerdiät sehr bewährt.

Wer es nicht aus eigener Kraft schafft, kann bei einer fachgerechten Ernährungsberatung auf individuelle Hilfe vertrauen. Vielfach werden aber auch entsprechende  Kurse oder Beratungen von den Krankenkassen gefördert.

Diäten bei Kindern

Übergewichtige Kinder sollten nach Expertenansicht keine Abnehmprogramme oder Diäten durchführen. Krankenkassen und Ernährungsfachleute bieten Informationen zu speziellen kindgerechten Programmen und Kuren an. Diese Programme beinhalten verschiedene Trainings zu den Themen Sport, Ernährung und Verhalten, in die häufig auch die Familien einbezogen werden.

Autor: Katja Schulte Redaktion
Datum: 05/2016 | aktualisiert 23.03.2024
Bildquelle: © Bild von Bruno/Germany auf Pixabay.com

Quellen und weiterführende Informationen:

  • DGE. Diäten und Fasten  (abgerufen 23.03.2024)
  • Ernährungspsychologie. Warum scheitern Diäten? www.ernaehrungspsychologie.org/images/stories/originalbeitrag-warum-scheitern_diaeten.pdf

Wichtige Hinweise zu Gesundheitsthemen

Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose. Bitte beachten Sie hierzu die weiteren Hinweise zu Gesundheitsthemen

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