„Hauptsache schlank“ lautet für viele das Motto, doch nicht alle Diätformen bewähren sich. Neben den wissenschaftlich bewährten Diätformen erobern seit Jahren immer wieder neue Trend-Diäten und Abnehmprogramme den Markt. Ernährungsexperten und Ernährungsmediziner haben die gängigsten Diätformen bewertet und halten mehrere der alternativen Abnehmprogramme für empfehlenswert, während andere den Mindestanforderungen nicht oder nur teilweise entsprechen.
Die Expertenmeinungen zum Thema Diäten sind eindeutig. Um die Mindestanforderungen zu erfüllen, die an eine energiereduzierte Ernährungsform gestellt werden, sollte nicht nur eine komplette Nährstoffversorgung gesichert sein, auch ein ergänzendes Bewegungsprogramm gehört zum Bestandteil einer empfehlenswerten Diät. Daneben spielt auch die Nachhaltigkeit bei Diäten eine wesentliche Rolle, denn es geht den Fachleuten besonders auch darum, dass Diäten das Potential mitbringen, langfristig erfolgreich sein zu können.
Diätformen, die diese Anforderungen nicht erfüllen, bergen nach Expertenansicht nicht nur die Gefahr einer Nährstoffunterversorgung, sondern sie begünstigen auch den gefürchteten Jo Jo-Effekt, durch den die Anwender nach der Diät das verlorene Gewicht oder sogar noch mehr Pfunde schnell wieder zugenommen haben.
So bewerten Ernährungsexperten verschiedene Diätformen:
- Uneingeschränkt empfehlenswerte Diätformen: (+)
- Vollständig ungeeignete Diätformen: (–)
- Teilweise oder mit best. Ergänzungen bewährte Diätformen (+) (–)
Basenfasten (–)
Das Basenfasten beinhaltet ausschließlich pflanzliche Lebensmittel, während tierische Produkte verboten sind. Auch auf säurebildende Produkte wie Kaffee, Zucker, Alkohol und Fertigprodukte wird verzichtet. Anhand von Listen lassen sich erlaubte Lebensmittel nach ihrer Wirkung im Hinblick auf das Säure- Basenverhältnis einordnen.
Das Basenfasten basiert auf der Annahme, dass die übliche Ernährung den Organismus übersäuert und sieht nur basische Lebensmittel im Speiseplan vor.
Ernährungsexperten sehen bei gesunden Menschen jedoch keine Gefahr der Übersäuerung, denn die Säure-Basen-Konzentration im Blut hält der Körper durch eigene Puffersysteme konstant.
Basenfasten birgt Gefahr der Unterversorgung
Sie bemängeln jedoch, dass es durch Basenfasten bei einigen wichtigen Nährstoffgruppen zur Unterversorgung kommen kann, denn sie gelten als säureüberschüssig. Dazu zählen zum Beispiel Milcherzeugnisse als Proteinlieferanten und Getreideerzeugnisse als wichtige Kohlenhydrat-Lieferanten. Auch basenfördernde Nahrungsergänzungsmittel halten die Wissenschaftler für unnötig.
Blutgruppendiät (–)
Die Blutgruppendiät beruht auf der wissenschaftlich nicht belegten Annahme, dass Lektine (Glykoproteine) aus Lebensmitteln in den Blutkreislauf gelangen und dort zu Verklumpungen führen. So soll der Körper von einer auf die Blutgruppe abgestimmten Diät profitieren und abnehmen können.
Die persönliche Blutgruppe gibt bei dieser Diät die Ernährungsweise vor. Beispielsweise sollen Anwender mit der Blutgruppe A Fisch und Milchprodukte meiden, während mit der Blutgruppe 0 eine besonders gute Fleischverträglichkeit verbunden wird.
Die Blutgruppendiät wird als einseitig bewertet
Ernährungsexperten raten von dieser Ernährungsform ab, weil sie wichtige Lebensmittelgruppen ausschließt und auf Dauer Nährstoffunterversorgungen oder Nährstoffmängel nicht auszuschließen sind. Wissenschaftlich anerkannte Nachweise zur Blutgruppendiät fehlen bislang.
Brigitte Diät (+)
Die Brigitte Diät liefert eine kalorienreduzierte ausgewogene Mischkost ohne strikte Verbote. Sie wird als alltagstauglich bewertet. Bei Anpassung an den Kalorienbedarf ist sie für die ganze Familie geeignet.
Brigitte-Diät gilt als geeignete Diätform
Nach Expertenansicht gilt sie zusammen mit einem Bewegungsprogramm als geeignete Diätform und ist auch langfristig für eine Ernährungsumstellung geeignet.
Detox Diät (–)
Die Detox-Diät zählt zu den Entgiftungsdiäten, die durch den Verzicht auf verarbeitete Lebensmittel, Zucker, Weißmehl, Gluten oder Hefe nicht nur das Gewicht reduzieren, sondern gleichzeitig schädliche Substanzen im Körper abbauen sollen. Die Diät wird durch Tees und Massagen begleitet.
Wirksamkeit der Detox Diät bislang nicht bewiesen
Für die Wirksamkeit der Detox Diät fehlen nach Angabe von Ernährungsexperten derzeit die wissenschaftlichen Beweise, dass die Maßnahmen die Ausscheidung von Giftstoffen fördert.
DGE Vollwertkost (+)
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) empfiehlt eine langfristige Gewichtsabnahme in Kombination von Ernährungsumstellung auf natürliche Vollwertkost, Steigerung der körperlichen Aktivität auf 30 bis 60 Minuten täglich und eine Verhaltensänderung.
Die Vollwertkost nach DGE ist wissenschaftlich anerkannt
Diese Form ist im Rahmen der Gesundheitsvorsorge allgemein anerkannt und wird von Ernährungswissenschaftlern und zertifizierten Ernährungsexperten individuell unterstützt. Auch gesetzliche Krankenkassen fördern die Ernährungsumstellung im Rahmen der Vorsorge mit entsprechenden Kursen und Zuschüssen.
Bei Erkrankungen ist die angepasste Vollkost eine nährstoffreiche Alternative. Die angepasste Vollkost wurde zuvor als leichte Vollkost, beziehungsweise als Schonkost bezeichnet.
Fasten – Fastenkur (+) (–)
Beim Fasten verzichtetet man für einen festgelegten Zeitraum auf feste Nahrung und nimmt vorwiegend Flüssigkeiten wie Wasser, Tee und programmabhängig auch Fruchtsäfte zu sich. Das therapeutische Fasten wird ärztlich begleitet und hat sich bei zahlreichen Erkrankungen bewährt.
Eine Theorie, nach der sich das Fasten auch positiv auf die Entschlackung des Körpers auswirkt, ist wissenschaftlich bislang nicht bewiesen.
Ernährungsexperten sehen im Fasten keine langfristig geeignete Diätform. Sie befürchten dagegen die Entwicklung von Nährstoffmangel, sofern der Körper nicht während einer Fastenkur mit allen nötigen Vitaminen und Mineralstoffen versorgt wird. Außerdem besteht die Gefahr, dass der Körper Muskeleiweiß (Proteine) abbaut.
Fasten am besten unter ärztlicher Aufsicht
Falls im Anschluss an das Fasten keine Ernährungsumstellung erfolgt, ist bei dieser Diätform sicher mit einem JoJo-Effekt zu rechnen. Es wird geraten, Fastenkuren nur unter ärztlicher Aufsicht oder mit Fastenleiterinnen durchzuführen.
Fit For Fun (+)
Das Programm Fit for Fun basiert auf ausgewogener, kalorienreduzierter Mischkost in Verbindung mit täglicher Bewegung, für die mindestens drei Stunden in der Woche angesetzt werden sollen.
Fit for Fun wird als empfehlenswert betrachtet
Fit for Fun ist für sportlich aktive und für ungeübte Menschen gleichermaßen geeignet. Durch zusätzliches Krafttraining kann bei Bedarf das Muskelwachstum angeregt werden.
Wissenschaftler halten diese Ernährungsform, die in Zusammenhang mit der Ernährungsumstellung auch als Dauerernährung geeignet ist, für empfehlenswert.
Formula Diäten (+) (–)
Formula Diäten setzen auf Abnehmprodukte wie beispielsweise Fertigsuppen, Fertigdrinks oder Fertigriegel, die als kompletter oder teilweiser Mahlzeitenersatz eingesetzt werden.
In der Regel unterliegen die Produkte aus Formula Diäten der Diätverordnung, die sicherstellt, dass alle Nährstoffe nach Empfehlung der DGE enthalten sind, um Unterversorgungen zu vermeiden.
Nur bei starkem Übergewicht empfohlen
Dennoch sehen Ernährungsexperten Abnehmprogramme mit Formula Diäten wegen der fehlenden Nachhaltigkeit eher skeptisch, denn die Ursachen der Gewichtszunahme können nur durch eine anschließende Ernährungsumstellung erfolgreich erkannt und beseitigt werden.
Experten halten eine Formula Diät bei starkem Übergewicht für sinnvoll, sofern sie unter fachgerechter Aufsicht durchgeführt wird und im Anschluss entsprechende Ernährungsumstellungen und Bewegungsprogramme eingesetzt werden.
Glyx-Diät (+) (–)
Die zur Dauerernährung angelegte Glyx Diät lässt hauptsächlich Lebensmittel mit einem niedrigen glykämischen Index (GI) zu, berücksichtigt aber zugleich die ausreichende Flüssigkeitszufuhr sowie die ausreichende Versorgung mit anderen wichtigen Nährstoffen, darunter Ballaststoffe, lebensnotwendige Fettsäuren und Vitamine.
Nach dem glykämischen Index soll die aufgenommene Nahrung so gestaltet werden, dass sie einen möglichst langsamen Blutzuckeranstieg und damit eine geringe Ausschüttung des Speicherhormons Insulin auslöst. Denn denn der glykämische Index basiert darauf, dass bei hohem Insulinspiegel mit schnellem Blutzuckeranstieg die in Form von Kohlenhydraten aufgenommene Energie nicht vollständig abgebaut wird, sondern überschüssige Anteile vom Körper eingelagert werden und zur Gewichtszunahme führen.
Demzufolge unterscheidet die Glyx Diät zwischen guten und schlechten Kohlenhydraten. Entsprechend liefert die Glyx Diät eigene Nahrungsmitteltabellen, die Lebensmittel des täglichen Bedarfs nach ihrem glykämischen Index klassifizieren. Viele Obstsorten und Gemüsesorten erzielen darin beste Ergebnisse.
Die Glyx-Diät nach dem glykämischen Index schließt wichtige Lebensmittel aus
Nachteilig bewerten Experten jedoch zum Einen, dass der gesunden Bewegung bei dieser Diätform keine Bedeutung zukommt. Einige Wissenschaftler kritisieren außerdem, dass die Lebensmittel bei der Glyx Diät ausschließlich isoliert betrachtet würden, trotzdem sie tatsächlich bei dieser Diätform oft zusammen mit anderen verschiedenen Lebensmitteln verzehrt werden, was ernährungsphysiologisch zu ganz anderen Ergebnissen führt, als der GI alleine widerspiegelt. Ganz zu unrecht wird nach Expertenansicht bei dieser Diätform vom Verzehr einiger wertvoller und wichtiger Lebensmittel wie zum Beispiel der Kartoffel abgeraten. Deshalb bekommt sie eine gemischte Wertung mit Plus- und Minuspunkten, denn sie wird von Experten nicht uneingeschränkt empfohlen.
HCG Diät (–)
Die HCG Diät basiert auf einer Kost, die unter 500 kcal/Tag zulässt. Die gleichzeitige Einnahme des Hormons HCG, das sonst nur von Frauen während der Schwangerschaft gebildet wird, soll das Bauchfett abbauen.
Die HCG Diät ist wissenschaftlich unbewiesen und kann zu Nebenwirkungen führen
Nach Feststellung der Experten fehlt der HCG Diät der wissenschaftliche Nachweis. Ernährungsexperten weisen außerdem darauf hin, dass bei der HCG Diät die Hormoneinnahme den Hormonhaushalt negativ beeinflussen kann. Experten gehen davon aus, dass die geringe Energie- und Nährstoffzufuhr zu Nebenwirkungen wie Kraftlosigkeit, Kreislaufstörungen oder Leistungsabfall führen kann.
Hollywood Star Diät (–)
Die Hollywood Star Diät entspricht dem Prinzip der Trennkost und nimmt hauptsächlich tropische Früchte und eiweißhaltige Lebensmittel auf den Speiseplan. Diese Diätform beruht auf der wissenschaftlich ungesicherten Tatsache, dass Enzyme aus dem Obst das Abnehmen erleichtern sollen.
Nur an bestimmten Tagen sind Gemüse, Nudeln, Kartoffeln, Nüsse, mageres Fleisch, Fisch, Eier, Butter und Alkohol erlaubt. Die Lebensmittel Salz, Zucker, Joghurt, Milch und Käse sind verboten, an anderen Tagen ist nur ein einziges Lebensmittel, z.B. Hähnchen erlaubt.
Hollywood Star Diät birgt Risiko für Mangelerscheinungen
Mit nur 500-800 kcal/Tag gilt die Hollywood Star Diät als sehr energiearm. Nach Expertenansicht ist sie wegen der Gefahr von Mangelerscheinungen und der sehr hohen Proteinzufuhr nicht empfehlenswert und sollte nicht über einen längeren Zeitraum durchgeführt werden. Zudem kann die niedrige Energiezufuhr eher zu Heißhungerattacken und JoJo-Effekt führen.
Programm „Ich nehme ab“ (+)
Das Programm Ich nehme ab ist umfangreich und auf eine langfristige Ernährungsumstellung mit dauerhafter Gewichtsreduktion ausgelegt. Größere Erfolge erfordern etwas Geduld.
„Ich nehme ab“ wird als empfehlenswert eingestuft
Der Erfolg ist durch vergleichende Studien belegt. Mit einem Kalorienbedarf, der für jeden Anwender individuell ermittelt wird, ist zählt die Diätform „Ich nehme ab“ nach Expertenansicht zu den Diätformen, die für die ganze Familie empfehlenswert sind.
Insulin Trennkost (–)
Die Gewichtsabnahme soll durch eine möglichst geringe Insulinausschüttung erzielt werden. Die 3 täglichen Mahlzeiten enthalten entweder nur Proteine oder nur Kohlenhydrate, während das Abendessen nur aus kohlenhydratarmen Nahrungsmitteln besteht.
Wirksamkeit der Insulin Trennkost ist bislang wissenschaftlich unbestätigt
Nach Meinung der Ernährungswissenschaftler gibt es zum einen keinen Grund die Nahrungsmittelgruppen zu trennen und zum anderen gebe es keinen Nachweis darüber, dass eine geringe nächtliche Insulinausschüttung zur dauerhaften Gewichtsreduktion beiträgt.
Intervallfasten (+) (–)
Das Intervallfasten, zu dem das intermittierende Fasten und das alternierende Fasten zählen, steht der kontinuierlichen energiereduzierten Diät gegenüber und hat das Ziel der langfristigen Durchführung. Therapeutisch eingesetzt wird das Intervallfasten heute von vielen überzeugten Ernährungsmedizinern. Es ist allerdings bei einigen bestehenden Erkrankungen nicht geeignet, darunter bei Untergewicht, Migräne und Essstörungen. Auch für Schwangere und Stillende bewerten Ernährungsmediziner das Intervallfasten als ungeeignet.
Auf bestimmte Getränke und Speisen wird für kurze oder längere Zeit verzichtet. Wie groß der Zeitabstand ist, richtet sich nach der gewählten Methode, entweder 18:8, 5:2 oder 1:1.
Bei der intermittierenden 16:8 Methode beträgt der Abstand zwischen letzter Mahlzeit des Vortages und erster Tagesmahlzeit 16 Stunden. In den verbleibenden 8 Stunden nimmt man 2 Mahlzeiten ein.
Bei der intermittierenden 5:2 Methode isst man an 2 Wochentagen nur wenig.
Bei der alternierenden Fastenmethode 1:1 wird an einem Tag normal gegessen, am folgenden nur etwa eine Kalorienmenge von 25 Prozent. Diese Fastenmethode sollte nur nach ärztlicher Rücksprache erfolgen.
Beim Intervallfasten sind sich Experten nicht einig
Viele Ernährungsmediziner sehen die praktischen Vorteile des Intervallfastens unter anderem darin, dass es durch die Unterbrechung der Nahrungszufuhr zu positiven heilsamen Effekten im Stoffwechsel des Körpers kommt, die bei Diäten mit gleichmäßiger Nahrungszufuhr ausbleiben. Außerdem lässt sich der Jojo-Effekt verhindern und es kommt durch den kurzzeitigen Nahrungsverzicht auch nicht zum gefürchteten Abbau der Muskulatur, der mit vielen anderen Diäten, insbesondere Crash Diäten, verbunden ist.
Nach Ansicht der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. zeigen bisherige Studienergebnisse zwar gesundheitliche und gewichtsreduzierende Erfolge beim Intervallfasten auf, jedoch seien diese in etwa vergleichbar mit den Erfolgen von Diäten mit kontinuierlicher Gewichtsreduktion und Langzeitdaten stehen noch aus.
Kritisiert wird seitens der DGE, dass es kaum Empfehlungen zur gesundheitsfördernden Lebensmittelauswahl gibt, wie sie etwa bei einer langfristigen Ernährungsumstellung im Focus stehen.
Ketogene Diät (+) (–)
Die ketogene Diät ist eine proteinreiche Ernährung, die die Zufuhr von Kohlenhydraten stark einschränkt, so dass es Parallelen zur Low Carb Ernährung gibt. Sie wird auch zur Behandlung einiger Krankheiten erfolgreich eingesetzt. Auch kleinere Studien mit Krebspatienten lieferten bei verschiedenen Krebsformen bereits erste zufriedenstellende Ergebnisse.
Zwar führt die ketogene Ernährung zu guter Sättigung und zu dokumentierten, schnellen Gewichtsverlusten, jedoch führt nach wissenschaftlichen Erkenntnissen eine extrem eiweißhaltige Ernährung zu übermäßigen nierenschädigenden Purinen. Wissenschaftler raten deshalb von einer Extremform dieser Diät ab, wie sie Bodybuilder häufig in Verbindung mit proteinhaltigen Präparaten zum Muskelaufbau praktizieren.
Eine moderat durchgeführte ketogene Diät, die auf einer täglichen Eiweißzufuhr basiert, die nicht höher ist, als von der DGE empfohlen (0,8g/ kg Körpergewicht), soll hingegen keine Nebenwirkungen erwarten lassen. Studien zu langfristigen Auswirkungen gibt es derzeit nicht.
Low Carb (+) (–)
Bei der Low Carb Diät handelt es sich um eine kohlenhydratreduzierte Diät, zu denen auch die Atkins-Diät gezählt wird. Der Theorie nach sind Kohlenhydrate für einen Gewichtszuwachs verantwortlich, deshalb werden bei dieser Diätform kohlenhydrathaltige Lebensmittel, die zum Beispiel Zucker, Stärke oder Mehl beinhalten, eher gemieden.
Moderate Low Carb Diät (Ketogene Diät) hat keine Nebenwirkungen
Gehirn- und Nervenzellen sind allerdings auf Kohlenhydrate angewiesen, denn sie können im Gegensatz zu Körperzellen keine Energie aus Fetten und Proteinen gewinnen. Erst nach einer Umstellungsphase des Körpers, die bei einigen Anwendern von Kopfschmerzen begleitet sein kann, gelingt es Gehirn- und Nervenzellen ihre Energie aus Ketonkörpern des Ketoseprozesses zu gewinnen.
Low Fat Diät (–)
Die Low Fat Diät funktioniert ohne Kalorienzählen oder Lebensmittelverbote durch Begrenzung des Fettanteils. Täglich soll der Fettanteil in Abhängigkeit von der Gesamtkalorienzahl der aufgenommenen Lebensmittel nicht mehr als 30 % betragen. Auch süße Nahrungsmittel ohne Fett sind erlaubt.
Auch Süßes ist bei der Low Carb Diät erlaubt
Da auch Kohlenhydrate, wie Zucker oder Weißmehl im Körper zu Fett umgewandelt werden können, wird Low Fat 30 von Experten eingeschränkt empfohlen, sofern entsprechende Bewegungsprogramme ergänzt werden und die Vollwertigkeit des Speiseplans gesichert ist.
Mittelmeer Diät (+)
2010 ist die Mittelmeerdiät als immaterielles Kulturerbe der Menschheit von der UNESCO in die repräsentative Liste aufgenommen worden, nachdem mehrere medizinische Studien dieser Ernährungsweise eine tendenziell höhere Lebenserwartung sowie ein geringeres Risiko für Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems und Diabetes bescheinigt hatten.
Die Mittelmeer Diät ist empfehlenswert
Die Mittelmeerdiät beinhaltet Ernährungsempfehlungen, die häufig jedoch weniger Fett enthalten, als die traditionelle regionale Kost. Die Mittelmeerdiät beinhaltet die üblichen mediterranen Gerichte und Lebensmittel der Gebiete des Mittelmeerraums. Dazu zählen Italien, Spanien, Griechenland, Monaco, Südfrankreich, Israel, Libyen, Ägypten, Malta, Arabien, Kroatien, Libanon, Zypern und Türkei.
Grundbestandteile der gesundheitsfördernden Mittelmeerküche sind Oliven und Olivenöl, Fisch und Meeresfrüchte, frisches regionales Gemüse, Knoblauch, Lauch, Zwiebeln, Gewürzkräuter, helles Brot, Nudeln, Reis und regional auch regelmäßig ein Gläschen Rotwein.
Paleo Diät (Steinzeitdiät) (?)
Die Paleo Diät greift die Theorie der Steinzeitdiät auf. Die Paleo Diät beruht auf der Annahme, dass sich der menschliche Organismus genetisch auch heute noch im Modus des Nahrungsumfelds befindet, das die Altsteinzeit mit Wildpflanzen und Wildfleisch bestimmt hat.
Paleo Diät – Wissenschaftler sind sich auch uneinig über die Art der Steinzeiternährung
Viele Ernährungswissenschaftler sind jedoch nicht überzeugt davon, dass allein die Gene unser Ernährungsverhalten prägen. Sie gehen davon aus, dass unser Ernährungsverhalten auch durch das Erlernen bestimmter Verhaltensmuster, durch das soziale Umfeld, sowie durch körperliche Mechanismen mitgeprägt wird. Außerdem scheint keine Einigkeit darüber zu bestehen, was genau bei der Paleo Diät unter Steinzeiternährung zu verstehen sein soll, denn nach bisherigen Erkenntnissen variierte die Ernährung in der Steinzeit stark.
Einigkeit besteht jedoch darüber, dass natürliche, nicht durch industrielle Verarbeitung belastete Lebensmittel die bessere Wahl in der Ernährung sind.
Schlank im Schlaf (–)
Als Variante der Trennkost baut die Schlank im Schlaf Diät darauf auf, dass abends keine Kohlenhydrate sondern nur Eiweiße aufgenommen werden, um den nächtlichen Fettabbau nicht zu stören. Morgens werden nur Kohlenhydrate aufgenommen, Zwischenmahlzeiten sind verboten.
Experten halten schon den Titel Schlank im Schlaf für unstimmig, denn auch diese Diät erfordert täglichen Aufwand. Außerdem ist sie wegen der strikten Trennung der Nährstoffgruppen im Alltag für die meisten nur schwer durchzuhalten. Generell halten Wissenschaftler außerdem die Trennung von Eiweißen und Kohlenhydraten nicht für sinnvoll.
Schlank im Schlaf birgt Risiken für Nährstoffmangel und Heißhungerattacken
Außerdem besteht nach Expertenansicht die Gefahr, dass durch das Verbot von Zwischenmahlzeiten Heißhungerattacken und damit langfristig Essstörungen wie etwa das Binge Eating gefördert werden. Insofern zählt Schlank im Schlaf nicht zu den empfohlenen Diätformen.
Weight Watchers (+)
Weight Watchers passt in langer Tradition das spezielle Diätprogramm auf der Basis einer energiereduzierten Mischkost an neueste wissenschaftliche Erkenntnissen an und vermittelt den Teilnehmern nach Einschätzung der Ernährungsexperten notwendiges Ernährungswissen nach einem speziellen Punktesystem ohne dabei Kalorien zählen zu müssen.
Energiereduzierte Mischkost von Weight-Watchers gilt als empfehlenswert
Die ganze Breite der einzelnen wichtigen Lebensmittelgruppen ist verfügbar, so dass alle benötigten Nährstoffe zugänglich gemacht werden. Weight Watchers bietet neben persönlichen wöchentlichen Treffen auch eine Internetplattform mit Inhalten zum Online Coaching, Fitness, Rezepten und Ernährungswissen an.
Das Programm gilt aus ernährungswissenschaftlicher Sicht als empfehlenswert.
Nach britischen Studien scheint das Konzept von Weight Watchers für den Einsatz bei adipösen Patienten erfolgversprechender als britische Standardbehandlungen im Rahmen der Grundversorgung.
Autor: Katja Schulte Redaktion
Datum: 05/2016 | aktualisiert 23.03.2024
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Quellen und weiterführende Informationen:
- InForm. Kompass Ernährung. Ausgabe 2010
- DGE. Blitzdiäten bleiben ohne dauerhaften Erfolg
- DGE. Diäten und Fasten
- Marion Grillparzer: Glyx-Kompass 7. Auflage 2008, Verlag Gräfe & Unzer
- Intervallfasten: So funktioniert gesundes Abnehmen. NDR. 03.01.2023
- Jeffrey I. Mechanick, Robert F. Kushner: Lifestyle Medicine. A Manual for Clinical Practice. 2016. Verlag Springer
- The Mediterranean diet – UNESCO
- Universitätsmedizin Göttingen. Warum scheitern Diäten (pdf)
- Heilfasten, Basenfasten, Intervallfasten – ein Überblick. Deutsche Gesellschaft für Ernährung. DGEinfo (2/2018) 18-25
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