Was ist ein Diagnoseschlüssel? Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt das medizinisch weltweit anerkannte Diagnoseklassifizierungssystem namens ICD (International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems) heraus. Jede Erkrankung erhält darin einen mehrstelligen speziellen Code aus Ziffern und Buchstaben. Zwischenzeitlich ist die Ausgabe ICD-11 maßgebend. Es handelt sich um einen internationalen Code aus Ziffern und Buchstaben.

Der Diagnoseschlüssel ermöglicht Ärzten die einheitliche Bestimmung der Krankheiten ihrer Patienten, die sie etwa in Arztbriefen und Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen angeben. Daneben erfüllt der Code den Zweck des pauschalierenden Entgeltsystems (G-DRG). Der Code wird außerdem zur Verschlüsselung der Todesursachen verwendet und bildet darüber hinaus die Basis der amtlichen Todesursachenstatistik.

In Deutschland wird der ICD-11-GM verwendet

In Deutschland verschlüsseln Vertragsärzte und Krankenhäuser eine Diagnose zu Leistungs- und Abrechnungszwecken von ambulanten und stationären Versorgungsmaßnahmen nach dem abgewandelten ICD-11-GM Schlüssel. Bis auf psychiatrische Erkrankungen, die nach dem DSM-5-Klassifikationssystem codiert werden, fallen auch psychologische Krankheitsbilder unter den ICD-11-GM Schlüssel.

Ab dem Jahr 2022 ist mit dem ICD-11 Code die aktualisierte Form des ICD-10 international in Kraft.

Wie lässt sich ein Diagnoseschlüssel für den Patienten verwenden?

Mit Hilfe des Diagnoseschlüssels ist eine gezielte Suche möglich. Auch deutsche Krankenhäuser und Kliniken müssen transparent sein und sind deshalb zur regelmäßigen Vorlage von Qualitätsberichten verpflichtet. Diese Berichte können durch gezielte Suchabfragen mit dem Code zur Entscheidungsfindung des Patienten beitragen.

ICD-11 Codes einsetzen

In der Regel findet der Patient den ICD-11- Code, der seiner genauen Diagnose entspricht, im Arztbrief, auf der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung oder er kann ihn beim behandelnden Arzt erfragen.

Mit Hilfe des Codes zur Diagnose kann der Patient auf einigen Klinik-Suchportalen zielgerichtet die entsprechende Fachabteilung finden und einen Krankenhausvergleich auswählen, der Auskunft über die Anzahl und Qualität der Behandlungen gibt. So lässt sich schnell und einfach ermitteln, welche Kliniken vergleichsweise in Frage kommen.

Autor: Katja Schulte Redaktion
Datum: 10/2016 | aktualisiert 17.11.2022
Bildquelle: © Bild von Andrea Piaquadio@pexels.com

Quellen und weiterführende Informationen:

Gemeinsamer Bundesausschuss

WHO. ICD international

DIMDI

GBE Bund. Abrechnung

Wichtige Hinweise zu Gesundheitsthemen

Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose. Bitte beachten Sie hierzu die weiteren Hinweise zu Gesundheitsthemen

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