Dunkle Augenringe können von unterschiedlich starken Schatten begleitet sein, die auch ganz um das Auge herum reichen können. Oft gehen die Augenringe geschwollenen Lidern einher, am häufigsten mit einer Schwellung der Tränensäcke, die sich unterhalb des Auges bemerkbar macht. Grund für das Anschwellen ist das lockere Bindegewebe der Unterlider, in dem sich deutlich einfacher schwellungsauslösendes Gewebswasser ansammeln kann. Schwellungen der Tränensäcke zeigen sich meist nach dem Aufstehen, und gehen im Tagesverlauf normalerweise zurück. Bei vielen Menschen bleiben sie mit zunehmendem Alter jedoch dauerhaft bestehen.

Die Ursachen für dunkle Augenringe sind oft unterschiedlicher Natur, hauptsächlich gelten sie als ein Anzeichen dafür, dass der Körper erschöpft oder gestresst ist und Regeneration benötigt. Bei manchen Menschen treten dunkle Augenringe sogar ständig auf, auch ohne erkennbare Ursache, während bei anderen eine Erkrankung dahinterstehen kann.

LESETIPP

Nagellack & Co.: Welche Inhaltsstoffe Sie vermeiden sollten

Nagellack & Co.: Welche Inhaltsstoffe Sie vermeiden sollten

Für die meisten Männer und Frauen stellen die unliebsamen Ränder um die Augen ein Problem dar, das sie gerne beseitigen möchten. Denn dunkle Augenringe lassen das Gesicht optisch nicht nur müde und älter wirken, sie können auch die Ausstrahlung trüben, weil sie oft unwillkürlich mit Kraftlosigkeit, Stress und Krankheit verbunden werden.

Nicht immer lassen sich dunkle Augenringe ganz verhindern, dennoch gibt es verschiedene kosmetische Methoden, effektive Hausmittel und auch einige chirurgische Verfahren, mit denen sich eine unschön wirkende Augenpartie kaschieren lässt.

Welche Ursachen haben Augenringe?

Die Ursachen für sich deutlich abzeichnende Augenringe sind zahlreich und viele von ihnen sind nur vorübergehender Natur und lassen sich ohne Schwierigkeiten beheben. Zu den häufigen Ursachen für die Augenränder zählt ein hoher Konsum verschiedener Genussmittel ebenso wie Übermüdung. Doch auch genetisch bedingte Ursachen oder bestehende behandlungsbedürftige Erkrankungen sowie ein Mangel spezieller Nährstoffe können hinter dem Auftreten der Augenringe stecken.

Tatsächlich kann eine mangelhafte Pflege der empfindlichen Haut oder eine unsanfte Behandlung das Entstehen der unerwünschten Augenringe ebenfalls fördern.

Ernährung und Lebensweise nehmen großen Einfluss auf dunkle Augenringe

Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse versorgt den Körper mit reichlich wertvollen Nährstoffen. Die enthaltenen Mineralstoffe sowie B-Vitamine und Vitamin C fördern ein straffes Bindegewebe und normale Haut, die die Blutgefäße auch um die Augen weniger stark durchscheinen lässt. Fehlen wichtige Nährstoffe wie etwa Eisen, kann sich das durch dunkle Augenringe ankündigen.

Für ebenso wichtig halten Experten auch das ausreichende Trinken von Wasser, so dass dieser Tipp zu den ersten Ratschlägen zählt, die Fachleute gegen dunkle Augenringe und geschwollene Augenlider geben.

LESETIPP

B-Vitamine: Wirkungen und Funktionen im Vergleich

B-Vitamine: Wirkungen und Funktionen im Vergleich

Doch zu wenig Flüssigkeit ist genauso schlecht wie zu viel, denn auch übermäßiges Trinken sollte man vermeiden. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät Erwachsenen dazu, mindestens 1,5 Liter Wasser zu trinken.

Eine weitere wichtige Rolle spielt gesunde Bewegung, dadurch kommt der Kreislauf in Gang und aufgestaute Flüssigkeitsansammlungen werden abgebaut, was auch die Tränensäcke abschwellen lässt.

Ebenfalls kann ausreichender Schlaf dunkle Augenringe mindern oder ihre Entstehung gar verhindern.

Kommt es erst zur Müdigkeit, ist das Blut schlechter mit Sauerstoff versorgt und wirkt dunkler als sauerstoffreiches Blut. In Verbindung mit dem verlangsamten Blutfluss sorgt es für die dunklen Schatten unter den Augen.

Eine herabgesetzte Durchblutung kann auch bei zu hohem Konsum von Zigaretten zu dunklen Augenrändern führen.

Zu den weiteren Faktoren, die dunklen Augenringen entgegenwirken können, zählen ein gutes Stressmanagement und ausreichende Regenerationsphasen. Denn zu viel Stress oder körperliche oder psychische Überbelastung bedeuten ebenfalls eine Ursache für die unerwünschten Augenschatten. Beim Umgang mit Stress bieten leicht erlernbare Entspannungsverfahren wie die progressive Muskelentspannung oder auch Yoga, eine adäquate Lösung. Selbst ein erholsamer Spaziergang an der frischen Luft kann schon Wunder wirken und neben der guten Sauerstoffversorgung dabei helfen, bestehenden Stress abzubauen und leere Energiespeicher wieder aufzufüllen.

Genetisch bedingte und äußere Ursachen

Bei manchen Menschen ist das Fettgewebe der Unterhaut im Augenbereich dünner ausgeprägt als bei anderen, so dass die darunter liegenden Blutgefäße stärker durchscheinen. So wird der Eindruck dunkler, vorwiegend blauer Augenringe erweckt, sogar wenn kein Zustand der Erschöpfung, eine ungesunde Lebensweise oder eine dafür typische Erkrankung besteht. Öfter betroffen sind schlanke Menschen mit hellem Teint.

LESETIPP

Kollagen: Aufbau, Wirkungen und Nebenwirkungen

Kollagen: Aufbau, Wirkungen und Nebenwirkungen

Außerdem spielt das Alter eine nicht unerhebliche Rolle bei der Entstehung von dunklen Ringen um die Augen.

Grund dafür ist, dass insbesondere auch die Haut mit zunehmendem Alter an Dichte, Festigkeit und Volumen verliert. In der Folge wird sie dünner und lässt die darunterliegenden dunklen Blutgefäße immer deutlicher durchscheinen.

Wie schnell der Prozess der Hautalterung bei einem Menschen voran schreitet, ist zum Großteil genetisch bedingt.

Doch bei vielen Menschen prägt auch die individuelle Lebensweise den natürlichen Alterungsprozess stark mit. Zu den typischen Zeichen der Hautalterung gehören neben Augenringen auch die sich abzeichnenden Tränensäcke und Schwellungen um die Augen. Begleitet wird der Prozess der Hautalterung von einer zunehmend stärkeren Faltenbildung im Augenbereich. Es entstehen anfangs nur feine Linien, Fältchen und Krähenfüße, die gewöhnlich im Lauf der Zeit eine stärkere Ausprägung annehmen.

Bestimmte Erkrankungen und Mangelzustände gehen mit Augenringen einher

Zu den möglichen Ursachen für dunkle Augenränder zählen aber auch Pigmentstörungen wie die Hyperpigmentierung. Es kommt zu einer meist dauerhaften Verdunklung von Hautbereichen durch die übermäßige Ansammlung des Farbpigments Melanin. Eine Hyperpigmentierung im Augenbereich kann dunkelbraune Augenringe hervorrufen. Entstehen kann sie unter anderem als Reaktion auf Sonneneinstrahlung oder durch Hautverletzungen oder Entzündungen wie Akne.

Auch ein Eisenmangel tritt in der Regel mit dunklen Augenringen auf. Zu einem Mangel des lebensnotwendigen Spurenelements Eisen kommt es häufig bei größeren Blutverlusten.

LESETIPP

Eisen und Eisenmangel: Ursachen, Symptome und Therapie

Eisen und Eisenmangel: Ursachen, Symptome und Therapie

Neben Verletzungen und Operationen können auch starke Menstruationen einen Eisenmangel auslösen. Nicht zuletzt deshalb sind viele Frauen in den fruchtbaren ihren Jahren von einer Unterversorgung oder einem Eisenmangel betroffen. Auch während der Schwangerschaft und Stillzeit kann es wegen des erhöhten Eisenbedarfs zu den typischen Mangelerscheinungen, darunter dunkle Augenränder, kommen.

Ein Eisenmangel ist behandlungsbedürftig und der Verdacht darauf sollte ärztlich abgeklärt werden.

Schatten und Schwellungen im Augenbereich können außerdem mit verschiedenen ernstzunehmenden Erkrankungen einhergehen. Typisch sind sie unter anderem bei Lebererkrankungen wie der Hepatis oder auch bei Erkrankungen der Schilddrüse oder der Galle sowie den Nieren. Oft sind diese Augenringe auch gelblich geprägt und sie sollten Anlass zu einer ärztlichen Abklärung geben, wenn sie länger bestehen und sich der Verdacht auf eine solche Erkrankung ergeben könnte. Verursacht wird die gelbliche Färbung durch den im Verdauungstrakt produzierten Farbstoff Bilirubin, der bei diesen speziellen Erkrankungen vermehrt nachzuweisen ist.

Die meisten Erkältungskrankheiten und grippalen Infekte gehen ebenfalls mit Augenringen einher, allerdings verschwinden diese in den meisten Fällen mit zunehmender Genesung von selbst und haben dann keine weitere Bedeutung.

Pflege und Behandlung

Auch falsche Pflege und Behandlung können die Entstehung von Augenringen fördern.

Experten raten dazu, die zarte Augenpartie schonend zu behandeln und besonders ein Reiben und Ziehen der Haut zu vermeiden. Auch die dadurch entstehenden Hautreizungen können zu Hyperpigmentierungen führen und auf diese Weise die dunklen Ringe um die Augen fördern.

Um vorzeitiger Hautalterung entgegenzuwirken, empfehlen Experten neben der schonenden Behandlung zudem, nährstoffreiche und schonende Kosmetikprodukte zu verwenden. Insbesondere dann, wenn im Augenbereich hochpigmentierter und stark deckender Concealer, hartnäckiger Eyeliner oder wasserfeste Wimperntusche aufgetragen wird.

Denn auch eine unsanfte Entfernung von Augen-Make-up oder zu aggressive Reinigungsprodukte können Schwellungen und Reizungen zusätzlich fördern.

LESETIPP

Nährstoffmangel Test: Haut, Haare, Nägel

Nährstoffmangel Test: Haut, Haare, Nägel

Was hilft gegen dunkle Augenringe?

Dunkle Augenringe lassen sich mit zahlreichen Optionen effektiv bekämpfen. Neben passenden kosmetischen Mitteln können auch manche Hausmittel sowie eine Augenmassage die ungeliebten dunklen Schatten im Augenbereich vermindern.

In einigen Fällen sind dagegen verschiedene chirurgische Maßnahmen anwendbar, um die gewünschten Effekte zu erzielen.

Kosmetische Mittel

Bei Schwellungen im Augenbereich raten Experten zu kosmetischen Mitteln, die abschwellende und entstauende Wirkstoffe enthalten, darunter beispielsweise Koffein. Neben leichten abschwellenden Hydrogelen, die sich im Augenbereich tagsüber bewährt haben, können Personen, die nicht zu Tränensäcken neigen, über Nacht ein reichhaltigeres Augenserum aufgetragen. Produkte mit Kriechstoffen sollte man im Augenbereich grundsätzlich vermeiden. Zur Sicherheit raten Experten, auch geeignete Mittel nicht bis zum Lidrand aufzubringen.

Neben leichtem Gel und pflegeintensivem Augenserum bietet der Handel äußerst nährstoffreiche und kühlende Augenkompressen Augenpads, die auch als Augenpatches bezeichnet werden und gleichzeitig den dunklen Augenringen sowie den Schwellungen zu Leibe rücken. Augenpads können hautstraffende Inhaltsstoffe wie Hyaluron und Kollagen, aber auch aufbauende Vitamine enthalten und sollten am besten im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Beautytipp: Dunkle Augenringe lassen sich mit kleinen Beautyhelfern wie dem Concealer gut kaschieren. Erhältlich sind hochpigmentierte Concealer in Form von Sticks oder als Creme. Bei tiefen Augenschatten raten renommierte Beauty-Experten wie Boris Entrup dazu, den Concealer nur nur im Bereich der Schatten dünn aufzulegen. Der Beautyhelfer sollte etwa eine Nuance heller als der Hautton gewählt werden. Die Farbpalette reicht von Rosa- bis zu Beigetönen.

Hausmittel bei Augenringen

Tatsächlich gelten lange nicht alle im Internet empfohlenen Hausmittel bei dunklen und geschwollenen Augenlidern als geeignet.

Von Hausmitteln wie Milchkompressen bei Schwellungen im Augenbereich raten Experten oft ab, da diese möglicherweise zusätzlich Keime oder Partikel in die ohnehin schon gereizten Augen bringen können. Ein weiteres Risiko für die Augen ist der abweichende pH-Wert, der zu neuen Belastungen führen kann.

Abgeraten wird zudem von Augenkompressen mit Kamillentee, weil es bei empfindlichen Personen zu allergischen Reaktionen kommen kann.

Auch von Hämorrhoidensalben gegen dunkle Augenringe halten viele Experten nichts. Bei der Anwendung solcher Intimsalben im Augenbereich sind Entzündungen und starke Reizungen nicht gänzlich auszuschließen.

Eiswasserkompressen erweisen sich ebenfalls als ungeeignet, da die große Kälte auf der empfindlichen und dünnen Haut im Augenbereich leicht Reizungen verursachen können.

LESETIPP

Faltenunterspritzung: Optionen, Risiken, Nebenwirkungen & Kosten

Faltenunterspritzung: Optionen, Risiken, Nebenwirkungen & Kosten

Expertentipps: Im Bereich der Hausmittel eignen sich bei geschwollenen Augen, die durch zu wenig Schlaf entstanden sind, Augenkompressen mit Grüntee oder Schwarztee, die vor der Anwendung am besten auf Kühlschranktemperatur heruntergekühlt werden.

Auch mit einer 15-minütigen Gurkenmaske lässt sich die empfindliche Augenhaut mit wertvoller Feuchtigkeit und einigen Vitamine und Mineralstoffen beruhigen und versorgen. Für eine Gurkenmaske legt man dünn geschnittene Gurkenscheiben auf die geschlossenen Augen. Der Augenbereich sollte zuvor gereinigt werden.

Chirurgische Eingriffe

Auch durch verschiedene kosmetische Eingriffe können Augenringe vermindert oder gar entfernt werden. Zu welchem chirurgischen Verfahren ein Arzt rät, hängt von verschiedenen Voraussetzungen ab und nicht zuletzt auch von der individuellen Situation.

Bevor ein Verfahren feststeht, mit dem die gewünschten Resultate am besten erzielt werden können, steht eine gründliche ärztliche Untersuchung an.

Allerdings gehen mit jedem operativen Eingriff auch Risiken einher und unterschiedliche Nebenwirkungen sind möglich. Die ausführliche Aufklärung darüber ist Teil des Arztgespräches.

Expertentipps: Bei minimalinvasiven kosmetischen Eingriffen lassen sich durch Unterspritzung verschiedene Mitteln gegen dunkle Augenringe anwenden, auch eine Unterspritzung mit Eigenfett kann in Betracht kommen. Typische Mittel, die auch bei der Faltenunterspritzung häufig zur Anwendung kommen, ist neben der aufpolsternden Hyaluronsäure auch das Nervengift Botox.

Autor: Katja Schulte Redaktion
Datum: 26.01.2023
Bildquelle Titelbild © Foto von Cottonbro Studio auf Pexels.com

Quellen und weiterführende Informationen:

Clemens Bilharz. Gestörte Pigmentierung. DAZ 2014, Nr. 4, S. 72. 23.01.20214

BfR. Eisen

Boris Entrup. Beauty Schule. Verlag Dorling Kindersley München. 2014

Elke Wolf. Pharmazeutische Zeitung. Augen auf bei der Wahl der Pflege. Tränensäcke und Augenringe. 12.09.2022

Apothekerin Ursula Kindl. Hautpflege ab 40. Govi-Verlag Pharmazeutischer Verlag GmbH Eschborn. 2008

Wichtige Hinweise zu Gesundheitsthemen

Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose. Bitte beachten Sie hierzu die weiteren Hinweise zu Gesundheitsthemen

Suche