Studien bestätigen ein Gesundheitsrisiko bei Energy Drinks
Studienergebnisse mahnen zur Vorsicht bei Energy Drinks. Forscher des amerikanischen David Grant Medical Center warnen nach neuen Studienergebnissen vor dem bedenkenlosen Konsum von Energy Drinks, weil genau die Kombination der verschiedenen Inhaltsstoffe aus proprietären Mischungen zu einer Reihe von ernsthaften Gesundheitsproblemen führen kann.
Die Zutatenkombinationen in Energy Drinks können demnach etwa einen Blutdruckanstieg und Unregelmäßigkeiten beim Herzrhythmus auslösen, was als Ursache vieler Herzerkrankungen gilt. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift Journal of the American Heart Association veröffentlicht.
Mehr als 500 Energy-Drink-Produkte sind auf dem Markt
Energy Drinks sind stark nachgefragt und haben sich längst im Handel etabliert. Derzeit können Konsumenten weltweit unter mehr als 500 verschiedenen Energy Drinks wählen. Energy Drink Produkte versprechen die körperliche und geistige Aktivität zu steigern und sind besonders bei Jugendlichen populär. Meist gelten Energy Drinks als harmlose Getränke, die einen willkommenen Extra-Schub Koffein liefern und so werden sie regelmäßig bedenkenlos verzehrt.
Viele Hersteller von Energy Drinks verwenden ungeprüfte, undeklarierte Inhaltsstoffe
Oft gibt es keine Sicherheitsprüfung der Inhaltsstoffe durch den Hersteller. Die meisten Energy Drinks enthalten nicht nur sehr viel Zucker, sondern sie können auch bis zu 320 Milligramm Koffein beinhalten, was etwa einer Menge von vier Tassen Kaffee entspricht. Zusätzlich ist in machen unter ihnen eine Vielzahl anderer Zutaten beigemischt. Auch solche, die die Hersteller als proprietäre Mischung deklarieren und die meistens nicht auf gesundheitliche Sicherheit geprüft wurde. Nach Angaben von Forschern ist bei diesen speziellen Mischungen nicht feststellbar, welche Zutaten außer dem angegeben Koffein noch wirksam werden können.
Im Rahmen der randomisierten und doppelblinden, kontrollierten Crossover-Studie konsumierten 18 männliche und weibliche gesunde Teilnehmer im Alter zwischen 18 und 40 Jahren entweder einen handelsüblichen Energiedrink mit 320 Milligramm Koffein oder ein koffeinhaltiges Kontrollprodukt mit 320 Milligramm Koffein. Untersucht und verglichen wurde der körperliche Zustand der Probanden durch EKG und Blutdruckmessung vor Beginn der Studie und jeweils nach 1, 2, 4, 6 und 24 Stunden nach dem Verzehr des Getränks.
Im Ergebnis stellten die Wissenschaftler fest, dass während der Periode von 24 Stunden bei den Teilnehmern, die Energy Drinks konsumiert hatten, Unregelmäßigkeiten am Herzen auftraten, während die Teilnehmer, die nur ein Koffeinprodukt zu sich nahmen, keine Veränderungen zeigten.
Trotzdem sich zeigen ließ, dass nicht das Koffein, sondern andere Inhaltsstoffe aus Energy Drinks nachteilig auf das Herz-Kreislaufsystem wirken, sind nach Angaben der Forscher die genauen Ursachen für die aufgetretenen gesundheitlichen Beeinträchtigungen bislang noch ungeklärt. Es bedarf weiterer Studien, um die Ursachen zu klären, so die Forscher.
Für junge vorbelastete Menschen sind Energy Drinks am riskantesten
Bestimmte Bevölkerungsgruppen gelten als besonders gefährdet. Die Wissenschaftler rufen unter anderem die Personen im Umgang mit Energy Drinks zur Vorsicht auf, die ein genetisch bedingtes Risiko für Herzrhythmusstörungen haben, besonders Torsades de pointes. Auch Personen, die unter erworbenen Arrhythmien leiden und/oder die entsprechende Medikamente einnehmen, sind besonders gefährdet. Daneben zählen auch Personen, die unter Adipositas leiden, ebenfalls zur besonderen Risikogruppe.
Generell warnen die Forscher davor, Energy Drinks in Verbindung mit Alkohol oder illegalen Substanzen zu konsumieren. Diese Verbindungen seien nach den vorliegenden Erkenntnissen geeignet, unerwünschte kardiovaskuläre Ereignisse auszulösen oder zu verschlimmern.
Eine andere Studie zur Wirkung von Energy Drinks hatte ergeben, dass bereits eine konsumierte Menge von 340 Gramm den Blutdruck erhöhen kann und dadurch Stress-Hormone freisetzt, die auch bei Jugendlichen mit einem gesunden Herzen zu gesundheitlichen Problemen führen können.
Die American Academy of Pediatrics warnt vor Energy Drinks in der Ernährung von Kindern und Jugendlichen. Allein in letzten drei Jahren wurden mehr als 5000 gesundheitliche Problemfälle registriert, die ihre Ursachen im Konsum von Energy Drinks hatten. Die Hälfte der Fälle betrafen Kinder und Jugendliche.
Vermehrter Konsum von Energy Drinks wirkte in mehreren Fällen tödlich
Die Todesfälle steigen mit zunehmendem Konsum. Schon im Rahmen früherer Untersuchungen stellten verschiedene Forscher ungünstige gesundheitliche Einflüsse im Zusammenhang mit dem Verzehr von Energy Drinks fest. Zugrunde liegen Auswertungen, nach denen mit zunehmendem Konsum dieser Getränke eine steigende Anzahl von Todesfällen verknüpft werden konnte.
Energiedrinks fördern auch Diabetes, Übergewicht und Karies
Die Verbraucherzentrale warnt vor Diabetes und Übergewicht im Zusammenhang mit Energy Drinks. Neben den Risiken für Herz- Kreislauferkrankungen bergen die Powerdrinks noch einige weitere Gefahren. Nach Angabe der Verbraucherzentrale kann der hohe Energiegehalt von bis zu 60 Gramm Zucker in einem Energy Drink mit 500 Milliliter Inhalt nämlich nicht nur Übergewicht und Diabetes fördern, sondern durch schädliche Säuerungsmittel wie Zitronensäure außerdem die Zähne schädigen.
Autor: Katja Schulte Redaktion
Datum: 05/2017 | aktualisiert 28.01.2023
Bildquelle: ©PIROD4D@pixabay.com (CCO Creative Commons)
Quelle und weiterführende Infotmationen:
- E.A. Fletcher, C.S. Lacey, M. Aaron et. al.: Randomized Controlled Trial of High-Volume Energy Drink Versus Caffeine Consumption on ECG and Hemodynamic Parameters. Journal of the American Heart Association. 2017;6e004448. Veröffentlicht 27.April.2017
- Verbraucherzentrale. Energydrinks: Gesundheitsrisiko für Vieltrinker. 03.06.2022 (abgerufen am 28.01.2023)
Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose. Bitte beachten Sie hierzu die weiteren Hinweise zu Gesundheitsthemen
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