Es beginnt mit einem leichten Kribbeln im Hals, am nächsten Tag ist die Stimme belegt und die Nase läuft. Statistisch gesehen kämpfen Erwachsene zwei- bis dreimal pro Jahr mit einer Erkältung, meist in der kalten Jahreszeit. Das Wohlbefinden ist eingeschränkt, nicht jeder hat aber das Bedürfnis im Bett zu bleiben. Letzteres muss aus medizinischer Sicht nicht sein, die Erkältung sollte aber immer auskuriert werden. Was das bedeutet und welche Folgen bei einer Verschleppung drohen, wird nachfolgend genauer erläutert.
Erkältung abwenden – ist das noch möglich?
Bei Halskratzen und laufender Nase haben Viren bereits Einzug gehalten. Das lässt sich nicht mehr rückgängig machen, jetzt gilt es, die Plagegeister so schnell wie möglich zu eliminieren. Der Körper besitzt ein funktionierendes Immunsystem und ist in der Lage, eine Abwehr gegen die Keime aufzubauen und so die Genesung zu ermöglichen. Dieser Prozess verlangt dem Körper einiges ab und es kommt zur Erschöpfung, verstärkter Müdigkeit und teilweise sogar zu subfebrilen Temperaturen. Deshalb benötigt der Körper jetzt mehr Ruhe als sonst, um sich zu regenerieren.
Es ist nicht mehr möglich, die Erkältung abzuwenden oder sie im Keim zu ersticken. Wie stark sich die Keime ausbreiten und wie intensiv die Beschwerden sind, hängt aber maßgeblich von der Stärke des eigenen Immunsystems und dem richtigen Verhalten ab. Viele Menschen sind selbst mit einer dicken Erkältung nicht zu bremsen, gehen weiterhin arbeiten und danach zum Sport. Der Körper wird überfordert und hat es damit schwerer, sich zu erholen.
Wenn die Erkältung verschleppt wird – was ist damit gemeint?
Ein Blick auf die Statistik zeigt, dass ein Großteil der Krankheitstage auf Erkrankungen der oberen Atemwege entfällt, darunter die klassische Erkältung. Nach einem Bericht des Statistischen Bundesamtes stiegen die Krankmeldungen im Jahr 2022 sogar um 3,8 Krankheitstage an, bedingt durch aufgekommene Grippewellen und Erkältungswellen. Eine Erkältung beschäftigt die betroffene Person durchschnittlich zehn Tage. Ein Sprichwort besagt: „Kommt drei Tage, bleibt ebenso lang und geht drei Tage.“ Was aber steckt dahinter, wenn der Arzt von einer verschleppten Erkältung spricht? Hierbei handelt es sich um einen Verlauf, bei dem die Erkältungssymptome deutlich länger halten als gewöhnlich. Meist kommt es dazu, wenn Betroffene sich nicht die notwendige Ruhe gönnen, sondern ihren Alltag wie gewohnt weiterführen. Der Körper schüttet in dieser Situation Cortisol (Stresshormon) aus, um die Überanstrengung zu kompensieren. Das Immunsystem wird durch diesen Botenstoff in seiner Arbeit eingeschränkt und die Viren erhalten folglich mehr Spielraum.
Vor allem Menschen, die sportlich sehr aktiv sind oder Menschen, die ohnehin bereits ein geschwächtes Immunsystem haben, tragen ein erhöhtes Risiko. Das Hauptproblem sind die Folgeschäden, die eine verschleppte Erkältung mit sich bringen kann.
Folgen einer nicht kurierten Erkältung – was kann passieren?
Natürliche Mittel wie Ingwer und Zitrone spenden dem Körper Vitamin C und unterstützen das Wohlbefinden bei einer Erkältung. In der Apotheke sollten am besten Produkte wie Nasensprays, Halspastillen und Hustensaft verfügbar sein. Eines haben all diese Hilfsmittel gemeinsam, sie stoppen die Symptome nicht, aber sie lindern sie. Nicht jeder schafft es aber, sich einige Tage ins Bett zu legen. Bei so Manchen ist der Druck groß, denn auch einige Arbeitgeber erwarten vom verschnupften Angestellten, dass er im Büro zur Arbeit erscheint. Doch sobald Fieber oder erhöhte Temperatur hinzukommen, sollte man konsequent sein und es sollte Bett- oder Sofaruhe gelten.
Die Folgen einer verschleppten Erkältung sind unterschiedlich und hängen von der Gesamtkonstitution der betroffenen Person ab. Kinder und alte Menschen leiden öfter unter schwerwiegenden Folgen als junge Erwachsene. Die nachfolgende Übersicht zeigt, welche Folgen das sein können:
Erholung ist der beste Schutz – wann die Erkältung abgeklungen ist
Handelt es sich um eine einfache Erkältung, ist nicht unbedingt ein Arztbesuch notwendig, sofern keine Vorerkrankungen bestehen. Eine leicht erhöhte Temperatur bis 38° Grad ist völlig normal. Gegen die Symptome helfen typische Erkältungsmittel, wie sie in jede Hausapotheke gehören. Wenn die Erkältung nach mehreren Tagen nicht abklingt oder wenn das Fieber stark ansteigt, ist ein Arztbesuch zwingend erforderlich. Es kann zu einer Ausbreitung der Keime oder zu einer Superinfektion gekommen sein, diese werden meist mithilfe von Antibiotika therapiert. Antibiotika sind nicht frei verkäuflich, sie werden vom Arzt verordnet.
Klassische Erkältungen sind in der Regel harmlos und heilen von selbst wieder aus. Vor allem in den ersten Tagen ist Schonung wichtig.
Wie sich Erkältungskrankheiten von der Grippe unterscheiden
Eine Grippe verläuft anders als eine typische Erkältung und kommt mit intensiveren Symptomen daher. Die Rede ist von der Virusgrippe (Influenza), die vor allem saisonal gehäuft auftritt. Anzeichen, dass es sich bei den eigenen Beschwerden nicht um eine harmlose Erkältung handelt, gibt es viele. Das Fieber steigt oft auf Temperaturen von mehr als 39° Grad, die Betroffenen fühlen sich aus dem Nichts heraus richtig krank. Kleinste Anstrengungen können bereits schwerfallen, der Hals schmerzt und trockener Husten quält viele Betroffene auch nachts. Schnupfen kann, muss aber bei der Grippe nicht auftreten. Die Heilungsdauer ist deutlich länger, bis zu sechs Wochen Schonung können nötig sein.
Für immungeschwächte und ältere Menschen bietet sich die Grippeimpfung jedes Jahr an. Wer dennoch an grippeartigen Symptomen erkrankt und Hilfe benötigt, findet sie bei seinem Hausarzt.
Fazit: Erkältungen dürfen auskuriert werden
Ausruhen ist wichtig und hilft dem Körper bei der Bekämpfung der Eindringlinge und fördert die Genesung. Warme Milch mit Honig und Kräutertees zählen zu den bewährten Hausmitteln.
Autor: Klaudia Hoffmann
Datum: 21.09.2023
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- Bild von Myriams Foto auf Pixabay
Quellen und weiterführende Informationen:
- Alice Ferchland. Schelle Hilfe bei Halskratzen: Ursachen, Hausmittel und Behandlungsmöglichkeiten. Getmayd. 15.08.2023
- Statistisches Bundesamt. Krankenstand 2022