Fastfood und Fertiggerichte können die Krebsgefahr erhöhen. Forscher entdeckten und bestätigten einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Aufkommen von Krebs und der Ernährung. Eine Langzeitstudie, die französische und brasilianische Forscher über den Zeitraum von 18 Jahren vornahmen, führte nun zu dem Ergebnis, dass möglicherweise eine Verbindung zwischen dem Grad der Verarbeitung von Lebensmitteln und der erhöhten Krebsgefahr besteht. Zu den stark verarbeiteten Lebensmitteln zählen insbesondere Fertiggerichte.

Die Forscher unterschieden in der bevölkerungsbasierten Kohortenstudie zwischen 3300 üblichen Lebensmitteln. Diese wurden nach dem Verarbeitungsgrad entweder in hochverarbeitete Lebensmittel, weniger stark verarbeitete Lebensmittel oder frische Lebensmittel (NOVA-Klassifikation) unterteilt.

An der Studie nahmen insgesamt 104.980 Personen im Durchschnittsalter von 42,8 Jahren teil. Das Mindestalter der Studienteilnehmer lag bei 18 Jahren.

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Das Krebsrisiko stieg durch Fertiggerichte an

Im Focus der Forschung standen hochverarbeitete Lebensmittel wie Fertiggerichte, verpackte Backwaren und Snacks, kohlensäurehaltige Limonaden, zuckerhaltige Frühstücksflocken oder auch Formfleisch. Nach der Auswertung aller Daten kamen die Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass das allgemeine Krebsrisiko der Studienteilnehmer um 12 Prozent anstieg, wenn sich der Anteil an hochverarbeiteten Lebensmitteln in ihrer Ernährung um 10 Prozent erhöhte.

Speziell das Brustkrebsrisiko stieg um 11 Prozent an. Für Prostatakrebs und Darmkrebs ließ sich allerdings kein Zusammenhang mit erhöhtem Konsum von Fertiggerichten herstellen.

Die Forscher führten die Ergebnisse insbesondere auf den hohen Gehalt des Gesamtfetts und der gesättigten Fettsäuren zurück, der in Kombinationen mit erhöhten Zucker- und Salzgehalt und niedrigem Ballaststoffgehalt und Vitamingehalt in den Fertigprodukten festgestellt wurde. Auch Inhaltsstoffe in den Verpackungen der Fertiggerichte wie Bisphenol A und Nahrungsmittelzusätze wie Natriumnitrit oder Titandioxid könnten nach Ansicht der Forscher am Ergebnis beteiligt sein.

Der Anteil von hochverarbeiteten Lebensmitteln, die in Supermärkten von Europa, USA, Kanada, Neuseeland und Brasilien angeboten werden, beträgt aktuell zwischen 25 und 50 Prozent vom Gesamtsortiment.

Frühere Kohortenstudien an brasilianischen Kindern zeigten bereits einen Zusammenhang zwischen hochverarbeiteten Lebensmitteln und Bluthochdruck, Übergewicht und Fettleibigkeit.

Kein Zusammenhang zwischen Krebs und den weniger stark verarbeiteten Lebensmitteln

Bei der Auswertung der Daten zum Konsum von weniger stark verarbeiteten Lebensmitteln ergab sich kein klarer Zusammenhang, der auf ein erhöhtes Krebsrisiko schließen ließ. Zu den weniger stark verarbeiteten Lebensmitteln zählten die Forscher etwa Käse, Dosengemüse oder frisches, unverpacktes Brot.

Frische Lebensmittel senkten das Krebsrisiko

Die Forscher stellten dagegen fest, dass diese Studienteilnehmer, die häufig frische Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Reis, Eier, Milch, Hülsenfrüchte, Fleisch oder Fisch verzehrten, ein geringeres Krebsrisiko aufwiesen.

Es besteht weiterer Forschungsbedarf zu verarbeiteten Lebensmitteln

Nach Angaben der Forscher ist derzeit nicht eindeutig, welche Stoffe bei den hochverarbeiteten Lebensmitteln zu Krebs führten und ob noch andere Faktoren an der Entstehung beteiligt sind. Festgestellt wurde außerdem, dass das Krebsrisiko besonders bei den Personen erhöht war, die rauchten und sich wenig bewegten. Es sei allerdings wichtig, in weiteren Studien zu ermitteln, welche Ursachen genau für die Krebsentstehung verantwortlich sind.

Autor: Katja Schulte Redaktion
Datum: 02/2018 | 12.01.2023
Bildquelle: © Bild von Alexa auf Pixabay

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