Eine Glutenfreie Ernährung enthält öfter belastete Lebensmittel, denn insbesondere in einigen glutenfreien Lebensmitteln wurden hohe Schwermetallkonzentrationen nachgewiesen. Die glutenfreie Ernährung kann deshalb mit gesundheitlichen Risiken verbunden sein.
Wie eine bevölkerungsbezogene US-amerikanische Querschnittsstudie mit 11.354 Teilnehmern zeigte, fanden sich bei allen Personen, die eine glutenfreie Diät mit Lebensmitteln wie Fisch oder Reis praktizierten, deutlich höhere Schwermetallkonzentrationen im Blut und Urin als bei den Teilnehmern ohne glutenfreie Diät.
Die Daten der nationalen Erhebung über Gesundheit und Ernährung (NHANES) stammten aus dem Zeitraum von 2009 bis 2012. Ziel der Querschnittsstudie war die Klärung der Frage, ob eine glutenfreie Ernährung mit einer erhöhten Aufnahme von Schwermetallen wie Arsen, Quecksilber, Blei, Cadmium und Kobalt in Verbindung steht. Weiter war die Frage zu klären, bei wie vielen Teilnehmern mit glutenfreier Ernährung tatsächlich eine Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) diagnostiziert werden konnte.
Nur 55 Teilnehmer litten tatsächlich unter Zöliakie
Während 55 Teilnehmer eine glutenfreie Diät wegen einer Zöliakie durchführten, praktizierten 115 Teilnehmer auch ohne ernährungsmedizinische Notwendigkeit eine glutenfreie Ernährung. 11.239 Teilnehmer ernährten sich hingegen mit glutenhaltigen Produkten.
Die Wissenschaftler stellten allen Teilnehmern Fragen zum Konsum von Fisch und Meeresfrüchten und berücksichtigten in speziellen Auswertungsanalysen zur Schwermetallbelastung bei glutenfreien Diäten auch den demographischen Verzehr von Reis und Meeresfrüchten.
Hohe Konzentrationen von Quecksilber durch glutenfreie Ernährung
Die Werte werden in Mikrogramm (µg) pro Liter angegeben. Nach der Auswertung betrugen die Quecksilberwerte bei Teilnehmern mit glutenfreier Diät 1,37 µg/L, während Teilnehmer ohne glutenfreie Ernährung mit 0,93 µg/L eine geringere Blutkonzentration von Quecksilber aufwiesen. Für Blei ergab sich ein Blutwert von 1,42 µg/L gegenüber 1,13 µg/L. Der Cadmiumgehalt im Blut betrug 0,42 µg/L entgegen 0,34 µg/L in der Vergleichsgruppe.
Im Urin ergab sich ein Arsengehalt von 15,2 µg/L gegenüber 8,4 µg/L.
Kaum Unterschiede stellten die Forscher zwischen den Teilnehmern fest, die sich wegen einer Zöliakie glutenfrei ernährten und zwischen denen, die sich aus anderen Gründen glutenfrei ernährten. Daraus folgern die Forscher im Augenblick, dass die erhöhten Schwermetallkonzentrationen nicht mit der Zöliakie zusammenhängen, sondern auf Faktoren wie Lebensmittelauswahl oder Ernährung zurückzuführen sind.
Langzeitfolgen durch glutenfreie Ernährung sind nicht absehbar
Nach Einschätzung der Experten, ist derzeit wissenschaftlich noch nicht geklärt, was für Folgen sich langfristig aus der erhöhten Schwermetallaufnahme durch eine glutenfreie Ernährung ergeben. Es seien weitere Studien nötig, um die langfristigen Folgen der Anreicherung bei Personen bestimmen zu können, die eine glutenfreie Ernährung durchführen.
Für einige Betroffene wird das glutenfreie Backen zum wichtigen Thema, aber auch die glutenfreie Ernährung im Urlaub gewinnt für Betroffenen an Bedeutung.
Autor: Katja Schulte Redaktion
Datum: 04/2018 | aktualisiert 04.12.2022
Bildquelle: © Bild von Milada Vigerov auf Pixabay.com
Quellen:
Raesher S.L., Choung R.S., Matietta E.V. et al. Accumulation of heavy metals in people on a gluten-free diet. Clinical Gastroenterology and Hepatology 16. 2018. S. 244-251
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