Die Haar-Mineral-Analyse ist ein Verfahren, das verschiedene Anbieter einsetzen, um aus Haarproben Werte zum Status von Mineralstoffen und zu Schadstoffbelastungen mit Schwermetallen im Körper zu ermitteln. Zur Bestimmung können bei der Haar-Mineral-Analyse unterschiedliche Methoden genutzt werden.
Die Kosten für eine Haar-Mineral-Analyse richten sich nach der Art und dem Umfang der Auswertung. Angeboten wird die Haarmineraluntersuchung von verschiedenen klinischen Laboren, Haaranalyse-Instituten und einigen Apotheken. Je nach Anbieter und Umfang betragen die Kosten etwa zwischen 20 und 160 Euro.
Zahlreiche Umweltmediziner und Naturheilpraxen nutzen eine Haar-Mineral-Analyse. Auch Endverbraucher können die Haaruntersuchung ohne Rezept oder Überweisung bei einem Anbieter ihrer Wahl im Internet beauftragen.
Die Haar-Mineral-Analyse ist kein diagnostisches Verfahren, das als alleinige Grundlage für therapeutische Entscheidungen oder Diätvorschläge genutzt wird, jedoch können entsprechende Analysen der Haare oder Fingernägel einen ersten Hinweis auf Schadstoffanreicherungen oder Auffälligkeiten im Mineralstoffhaushalt geben.
Nach Expertenansicht können wiederholte Analysen, die nach gleichbleibenden Standards im selben Labor durchgeführt werden, veränderte Zufuhren von lebensnotwendigen Mineralstoffen und mineralischen Schadstoffen aus der Ernährung oder aus anderen Quellen zuverlässig aufzeigen.
Zu schädlichen Veränderungen im Körper kann es insbesondere durch eine erhöhte Aufnahme unterschiedlicher gesundheitsschädlicher Schwermetalle wie Blei, Cadmium und einigen anderen toxischen Substanzen kommen. In belasteten Haushalten oder in belasteten Unternehmen lagern sich beispielweise unbemerkt schädliche Schwermetalle regelmäßig im normalen Hausstaub ab oder es befinden sich noch alte Bleileitungen oder Kupferleitungen im Gebäude, über die die Schadstoffe in den Körper gelangen. Eine weitere Quelle kann der kontaminierte Boden im Garten sein, eine vielbefahrene Straße oder die Industrieanlage in der näheren Umgebung.
Einsatzbereiche
Spezialisierte Labore bieten Haar-Mineral-Analysen für verschiedene Einsatzbereiche an. Ein Einsatzbereich ist die Auswertung der im Körper vorhandenen nützlichen Mineralstoffe und ein weiterer Bereich ist die Untersuchung der Haare auf schädliche Elemente und Vergiftungen. Dabei kann die Auswertung zeitlich versetzter Haarproben Veränderungen abbilden und Ungleichgewichte oder Therapiefortschritte aufzeigen.
Zu den häufigen Ursachen für Ungleichgewichte im Mineralstoffhaushalt zählen eine unausgewogene Ernährung sowie eine Über- oder Unterversorgung in Bezug auf Nahrungsergänzungsmittel oder eine Medikamenteneinnahme.
Einen weiteren Faktor für Ungleichgewichte bilden Belastungen durch toxische Schadstoffe. Haaranalysen werden außerdem eingesetzt, um Alkohol, Drogen oder Medikamente im Körper nachweisen zu können.
Weil Haare ein Körpergewebe sind, das aufgenommene Mineralien und Schadstoffe über lange Zeit speichert, zeigt jeder einzelne gewachsene Zentimeter individuelle Veränderungen des Mineralstoffgehalts und Schadstoffgehalts auf. Durch zeitlich versetzt durchgeführte Haar-Mineral-Analysen oder die Auswertung verschiedener Abschnitte derselben Haarprobe können Veränderungen von Vitalstoffkonzentrationen und Schadstoffkonzentrationen aufgezeigt und vergleichbar gemacht werden. Anhand der Entwicklung der Analyseergebnisse können so zuverlässig Belastungen, Therapieerfolge und Entwicklungen auf den verschiedensten Gebieten kontrolliert werden.
Längerfristig überprüft werden können etwa Ergebnisse bei der Einnahme von Mineralstoffpräparaten oder die Ergebnisse einer Ernährungsumstellung zur Erhöhung oder Senkung von bestimmten Mineralstoffkonzentrationen im Körper. Auch in der Umweltmedizin werden Haarmineralanalysen eingesetzt, um eine Erhöhung oder Senkung von Umweltgiften im Körper zu verfolgen.
Die Haar-Mineral-Analyse wird mitunter auch eingesetzt, um eine vorsorgliche Bewertung der Mineralstoffvorräte im Körper zu ermitteln und auf dieser Basis die Ernährung anzupassen und vorhandene Nährstoffdefizite auszugleichen.
Einsatzbereiche in der Ernährungsmedizin und Umweltmedizin
In der Ernährungs- und Umweltmedizin kommt die Haar-Mineral-Analyse oft auch in Verbindung mit einer Blutanalyse und Urinanalyse bei vielen Anzeichen und Beschwerden zum Einsatz.
Einen Einsatzbereich bieten Befindlichkeitsstörungen und psychische Erkrankungen, darunter Stimmungsschwankungen, Depressionen und Nervosität. Auch bei innerer Unruhe, Müdigkeit und Erschöpfung wird mitunter die Haar-Mineral-Analyse angewendet.
Zum Einsatz kommen kann sie außerdem bei Magenbeschwerden und Übergewicht sowie bei Verdauungsbeschwerden, Allergien und Blutdruckstörungen. Ein möglicher weiterer Einsatzbereich ist Asthma bronchiale.
Anwendung findet die Analyse der Mineralstoffe im Haar oft außerdem bei verschiedenen optischen Anzeichen, die auf eine körperliche Veränderung hindeuten. Neben der Faltenbildung und Erschlaffung des Bindegewebes zählen Akne, Ekzeme sowie brüchiges Haar und Haarausfall zu diesen typischen Anzeichen.
Umfang der Auswertung
Manche Labore, Haaranalyse-Institute und Apotheken bieten eine Auswertung an, die gleichzeitig eine Vielzahl nützlicher Mineralstoffe und riskanter Schwermetalle in einem Test erfasst. Anbieter von Kombianalysen bieten im Vergleich oft einen deutlichen Preisvorteil.
Je nach Anbieter kann der Auftraggeber einen Test zu einzelnen Mineralstoffen oder Schadstoffen beauftragen. Auch die Auswertung ganzer Mineralstoffgruppen oder Schadstoffgruppen ist je nach Angebot und Anbieter bestellbar.
Haar-Mineral-Analyse zeigt Zusammenhang zwischen Schadstoffen und Mineralstoffstatus
Eine Haaruntersuchung auf Schadstoffbelastung kann einen ersten Hinweis geben. Bei Verdacht auf eine Anreicherung von Schwermetallen oder Aluminium im Körper und auch, wenn bereits Symptome oder körperliche Veränderungen aufgetreten sind, können Haare, Fingernägel, Blut und Urin Aufschluss darüber geben, ob es zu einer Schadstoffanreicherung gekommen ist.
Viele Mineralstoffe und Spurenelemente sind für reibungslose Stoffwechselprozesse verantwortlich. Nicht nur zu geringe Mengen, sondern auch zu hohe Anreicherungen bestimmter Mineralstoffe und Spurenelemente führen zu einem unerwünschten Ungleichgewicht, das mit entsprechenden körperlich spürbaren oder sichtbaren Folgen verbunden sein kann. Aber auch vorhandene Belastungen durch toxische Metalle können einen Mineralstoffmangel auslösen.
Beispielsweise lässt sich bei Haarausfall durch eine Untersuchung des Mineralstoffgehalts im Rahmen einer Haar-Mineral-Analyse ermitteln, ob lediglich ein Nährstoffdefizit der relevanten Mineralstoffe und Spurenelemente Zink, Kupfer, Selen und Silizium vorliegt oder ob darüber hinaus ein Zusammenhang mit belastenden Schwermetallen in Betracht kommt, die für das Nährstoffdefizit im Körper verantwortlich sein können. Mit der Untersuchung des Mineralstoffstatus lässt sich auch ermitteln, ob etwa eine Unterversorgung mit Eisen vorliegt, die neben einem Defizit verschiedener Vitamine ebenfalls ein möglicher Grund für Haarausfall sein kann.
Ebenso lassen sich schleichende Schwermetallbelastungen im Körper durch die Haar-Mineral-Analyse aufspüren und darstellen. Verschiedene Elemente sind fähig, sich im Gewebe anzureichern und führen je nach angereicherter Menge zu toxischen Reaktionen. So beeinträchtigen etwa angereicherte Metalle wie Quecksilber, Arsen, Blei und andere die Funktion von Gehirn und Nervensystem.
Dagegen beeinträchtigen Toxine wie Arsen die Reparaturmechanismen der DNA, sie erhöhen das Krebsrisiko und führen außerdem zu Selenmangel.
Durch Selenmangel können die Immunabwehr, das Herz-Kreislaufsystem sowie das Nervensystem in der Funktion gestört werden, was erhebliche gesundheitliche Folgen zeigen kann.
Ein Nachweis von Schadstoffen ist nicht in Bezug auf die Quelle möglich
Beim Nachweis von Schadstoffen ist jedoch zu berücksichtigen, dass durch die Haar-Mineral-Analyse nicht ermittelt werden kann, ob die Schadstoffbelastung im untersuchten Haarabschnitt aus der Nahrung oder aus äußeren Faktoren wie Umweltgiften stammt.
Häufig untersuchte Elemente
Der Umfang einer Haar-Mineral-Analyse ist nicht unbedingt bei jedem Anbieter gleich. Abhängig vom angebotenen Umfang des Haar-Mineral-Tests, lassen sich insgesamt für viele verschiedene Mineralstoffe und Spurenelemente Messwerte aus der Haar-Mineral-Analyse gewinnen. Nicht jedes Labor bietet aber den gleichen Umfang an. Hier lohnt es sich auf jeden Fall, Angebot und Preise zu vergleichen.
Während manche Anbieter ausschließlich umfangreiche Haar-Mineral-Analysen mit einer Vielzahl von essenziellen Mineralstoffen und Spurenanbieten bieten, bieten andere Labore Basis-Analysen zu den Hauptmineralen. Auch differenzierte Testungen sind im Angebot mancher Labore, die sich etwa speziell auf die optimale Dosierung von Nahrungsergänzungsmitteln oder auf die Feststellung schädlicher Spurenelemente oder Schwermetalle beziehen.
Hauptsächlich analysierte Mineralstoffe, Spurenelemente und Schadstoffe
Häufig untersuchen Anbieter die Haarproben auf bestimmte Elemente. Diese unterscheiden sich in der Regel nach den Hauptmineralstoffen, den Spurenelementen und den toxischen Elementen. Analysen können daraus je nach Test und Anbieter einzelne Substanzen oder auch Kombinationen mehrerer Substanzen aus den verschiedenen Gruppen umfassen.
Gruppe häufig untersuchter Hauptmineralstoffe
Zur Gruppe der Hauptmineralstoffe zählen insbesondere die Nährstoffe Kalzium, Kalium und Magnesium sowie Natrium und Phosphor. Es handelt bei diesen Substanzen um lebenswichtige Mineralstoffe, die sowohl bei einem Mangel wie auch bei einer Überdosierung gesundheitliche Probleme auslösen können.
Gruppe häufig untersuchter Spurenelemente
Es können sich zahlreiche Spurenelemente im Körper zeigen, von denen aber nicht alle als lebensnotwendig eingestuft sind. Auch bei den lebenswichtigen Spurenelementen können sowohl Defizite wie auch Überschüsse im Körper mit gesundheitlichen Folgen verknüpft sein.
Zu den Spurenelementen, die im Rahmen einer Haar-Mineral-Analyse wertmäßig bestimmt werden können, zählen Bor, Brom und Chrom. Weitere Elemente sind Kobalt, Eisen und Germanium.
Neben Kupfer, Lithium und Mangan können auch Molybdän, Rubidium und Schwefel auf den Status im Körper hin untersucht werden. Zu den im Rahmen einer Analyse zu untersuchenden Spurenelemente gehören neben Selen und Silizium aber auch Strontium, Vanadium und Zink. Weitere Elemente bilden Zink, Zinn sowie Zirconium.
Gruppe häufig untersuchter toxischer Substanzen
Zu den bei einer Haar-Mineral-Analyse häufig untersuchten toxischen Substanzen zählen Metalle wie Aluminium, Antimon, Arsen oder Barium und Blei, das durch alte Bleiwasserrohre in den Körper gelangen kann. Aber auch Metalle wie Cadmium, Nickel, Platin und Quecksilber, wie es sich in Amalgamfüllungen findet, zählen häufig zu den untersuchten Elementen, sobald sich ein Verdacht auf eine Schwermetallbelastung ergeben hat. In geringen Mengen üben Nickel und bestimmte Formen von Arsen aber auch wichtige körperliche Funktionen aus.
Zu den weiteren Elementen, die im Körper in erhöhter Menge zu Schädigungen führen können, zählen Strontium, Thalium und Thorium genauso wie Titan, Uran und Wismuth.
Verfahren der Haar-Mineral-Analyse
Je nach Labor kommen bei der Haar-Mineral-Analyse unterschiedliche Analyseverfahren zum Einsatz.
Zu den neueren und häufigsten Analysemethoden zählt die Massenspektroskopie (ICP-MS), bei der gleichzeitig bis zu 60 Elemente in Haarproben nachweisbar sind.
Beauftragung einer Haar-Mineral-Analyse
Eine Analyse kann auch als Selbsttest für zuhause bestellt werden. Wenn nicht ein Arzt oder Heilpraktiker die Haarprobe entnimmt und die Haar-Mineral-Analyse für einen Patienten beim analytischen Labor beauftragt, kann jeder Verbraucher bei Bedarf eine Haar-Mineral-Analyse selbst bei dem Labor, Haaranalyse-Institut oder der Apotheke seiner Wahl beauftragen.
Das funktioniert meist sehr einfach über die Webseite des Anbieters, die alle Angebote, Preise und weiterführende Informationen auch für Endverbraucher bereithält. Nach Auswahl des gewünschten Tests, können Bestellung und Bezahlung oft ganz unkompliziert über den Online-Shop des Anbieters abgewickelt werden. Per Post erhält der Verbraucher wenige Tage nach der Bestellung sein Set für die Haar-Mineral-Analyse.
Rücksendung der Probe ins Labor
Die Postsendung des Labors enthält im allgemeinen neben ausführlichem Infomaterial, einem Datenblatt für persönliche Angaben und einer genauen Anleitung auch ein Behältnis für die Haarprobe sowie einen Rückumschlag. Nach der Probenahme sendet der Auftraggeber den Rückumschlag mit der Haarprobe an das Labor zur Untersuchung zurück.
Je nach Labor und Analyse wird auch nach eventuell bestehenden Erkrankungen, verwendeten Haarprodukten und der Ernährungsform gefragt. Auch diese Faktoren können das Ergebnis beeinflussen und manche Anbieter berücksichtigen diese Angaben bei der Auswertung des Analyseergebnisses, beziehungsweise für ihre Handlungsempfehlungen.
Probenmaterial und Probenentnahme für die Haar-Mineral-Analyse
Anbieter empfehlen, nur geeignetes Probenmaterial einzusenden, denn für die Haar-Mineral-Analyse ist nicht unbedingt jedes Haar geeignet. Damit die Analyseergebnisse möglichst nicht durch innere oder äußere Faktoren verändert sind, muss bei der Probenentnahme verschiedenes berücksichtigt werden und auch das Probenmaterial sollte einige Voraussetzungen erfüllen.
Demnach eignen sich Haare, die chemisch mit zum Beispiel Tönungen, Bleiche, Dauerwelle oder Färbungen behandelt sind, nicht gut für die Untersuchung.
Zwar lassen sich im Labor nicht nur Waschmittel, sondern auch Haarfärbemittel mit Ether, Aceton oder hochreinem Wasser auswaschen, dennoch verlangen die meisten analytischen Labore Probenmaterial aus unbehandeltem Haar.
Achselhaare eignen sich dann nicht, wenn sie durch die Verwendung von aluminiumchloridhaltigem Deodorant belastet sind. Neben belasteten Achselhaaren können aber auch rostige oder verschmutzte Scheren ein Analyseergebnis verfälschen.
Am besten eigen sich zur Entnahme der Haarprobe daher Scheren aus Titan, Edelstahl oder Keramik.
Gut geeignet für eine Haar-Mineral-Analyse sind in der Regel unbehandelte Kopfhaare, Barthaare oder Schamhaare. Ob ein Mischen der verschiedenen Körperhaare bei der Probenentnahme erwünscht ist, hängt vom Anbieter ab, manche Anbieter bestehen auf die Einsendung von Kopfhaar-Proben, während andere alternativ auch andere Körperbehaarungen oder Fingernägel für die Untersuchung nutzen.
Verschiedene Anbieter fordern ausdrücklich Haarproben an, die der Auftraggeber vor der Entnahme mit einem milden Shampoo reinigt. Für andere Anbieter ist eine Verschmutzung der Haarprobe nicht hinderlich, weil sie selbst die Haare vor der spektralanalytischen Untersuchung grundsätzlich waschen. Um alle Voraussetzungen sicher zu stellen, empfiehlt es sich, vor der Probenentnahme die anbieterspezifische Anleitung genau befolgen, die dem eingesendeten Infomaterial beiliegt oder die sich auf den meisten Anbieter-Websites nachlesen lässt.
Viele Faktoren können das Ergebnis der Haar-Mineral-Analyse beeinflussen
Die Aussagefähigkeit der Haaranalyse ist grundsätzlich durch verschiedene innere und äußere Faktoren beeinflussbar. Zu den Faktoren, die das Ergebnis der Haar-Mineral-Analyse beeinflussen können, zählen neben genetischen Faktoren wie Alter, Rasse und Geschlecht auch körperliche Faktoren wie Anhaftungen von Talg und Schweiß.
Gleichfalls können ökologische Faktoren wie Arbeitsplatz, Entnahmeort oder Haarlänge genauso Einfluss nehmen, wie die Verwendung von Haarspray, Färbemitteln oder Körperpflegemitteln. Und auch pharmazeutische Mittel sind in der Lage, den Zustand einer Haarprobe zu beeinflussen.
Entnahme der Haarprobe
Die Haare sollte man bei der Probenentnahme nicht mit den Haarwurzeln ausreißen, sondern kurz über der Kopfhaut abschneiden.
Während manche Anbieter vorgeben, dass die Kopfhaare für die Haarprobe an verschiedenen Stellen des Kopfes entnommen werden, beschränken sich andere Anbieter auf die Entnahme vom Hinterkopf. Geeignet für die Haarprobe sind Kopfhaare, die nahe an der Kopfhaut sind und je nach Anforderung des Anbieters nicht länger als circa drei bis fünf Zentimeter sind.
Längere, abgeschnittene Haarsträhnen sollte man bis auf die vom Labor angeforderte Länge kürzen.
Die benötigte Menge der Haarprobe ist immer von der Art des gewünschten Haar-Mineral-Analyse-Tests abhängig. Die erforderliche Menge kann zwischen 1 Teelöffel und 2 Esslöffeln an Haaren betragen.
Wenn die Kopfhaare chemisch behandelt wurden und sich nicht für die Haarprobe eignen, bieten viele Anbieter alternativ die Einsendung einer entsprechender Menge von Schamhaaren an.
Wenn ein Anbieter allerdings auf eine unbelastete Kopfhaarprobe besteht, so muss man warten, bis das Kopfhaar entsprechend nachgewachsen ist.
Das dauert in der Regel zwischen 4 bis 5 Monate. Pro Monat wächst das Kopfhaar durchschnittlich 1 Zentimeter.
Entnommene Haarproben, die in Alufolie und in Plastiktütchen gegeben werden, können durch die Anhaftungen zu verfälschten Ergebnissen führen. Besser geeignet ist deshalb ein Umschlag aus Pergament oder Papier wie zum Beispiel ein Briefumschlag oder ein Papiertütchen.
Auswertung von Haar-Mineral-Analysen
Nach Einsendung des Probenmaterials dauert es je nach Anbieter zwischen 5 bis 15 Werktage, bis das Ergebnis der Haar-Mineral-Analyse ausgewertet ist und beim Auftraggeber eintrifft.
Die Analyseergebnisse kommen je nach Labor auf verschiedene Weise zum Aufraggeber. Übermittelt wird die Auswertung der Haar-Mineral-Analyse vom Anbieter oft per E-Mail oder es steht eine entsprechende Anbieter-App dafür zur Verfügung. Die Analyseergebnisse werden bei manchen Anbietern aber auch im Internbereich der Anbieterwebsite online zum Abruf für den Auftraggeber bereit gestellt.
Analytische Anbieter nutzen meist D-A-CH-Referenzwerte
Die meisten Anbieter werten bei chronischen Fehlernährungen oder Mangelernährungen durch mineralische Vitalstoffe die vorhandenen Ungleichgewichte auf Basis der D-A-CH-Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr aus.
Spezielle Referenzwerte für Haar-Mineral-Analysen, an denen sich die Ergebnisse standardmäßig orientieren, gibt es aktuell nicht. Die D-A-C-H-Referenzwerte gelten für Deutschland, Österreich und die Schweiz.
Abweichende Werte sind bei ausländischen Laboren möglich
Zu deutlichen Abweichungen bei Ergebnissen kann es durch Beauftragung von Laboren kommen, die außerhalb von Europa eine Haar-Mineral-Analyse vornehmen, denn diese orientieren sich meist anderen abweichenden Referenzwerten für die Nährstoffzufuhr. Je nach Gebiet weichen Nährstoffempfehlungen voneinander ab.
Besonders in den USA geht man bei vielen Nährstoffen von sehr viel höheren Referenzwerten aus, gerade auch bei Mineralstoffen und Spurenelementen.
Aufschlüsselung der Haar-Mineral-Analyse
Ermittelt werden im Rahmen der Haar-Mineral-Analyse niedrige und erhöhte Wert der einzelnen Elemente. Bei einer Gesamtuntersuchung wird in der Regel abgegrenzt zwischen potentiell toxischen Elementen, Mineralstoffen und Spurenelementen.
Jedem untersuchten Element steht in der Auswertung neben dem Referenzwertbereich das persönliche analytische Ergebnis in Zahlenform gegenüber. Zusätzlich enthalten die meisten Auswertungen eine graphische Darstellung nach dem Ampelsystem. So sind auf einen Blick alle vom grünen Referenzwertbereich abweichenden Ergebnisse farblich in orange und rot abgesetzt und auch für medizinische Laien leicht verständlich.
In Verbindung mit der individuellen Auswertung der Analyse liefern viele Anbieter zudem am Ergebnis orientierte Therapieempfehlungen mit, wenn es zu auffälligen Befunden gekommen ist.
Haar-Mineral-Analyse nicht allein für Therapieentscheidung empfohlen
Das Analyseergebnis ersetzt keine ärztliche Diagnose und den fachmännischen Rat. Haar-Mineral-Analysen bieten im Vergleich zu Blutproben und Urinproben eine leichtere Probenentnahme und die Möglichkeit, zeitabhängige Einflüsse und höhere Konzentrationen an Spurenelementen zu erfassen, als es in einer einzelnen Blutprobe oder Urinprobe möglich ist.
Dennoch wird unter Wissenschaftlern kontrovers diskutiert, inwiefern sich die Mineralkonzentration im Haar im Vergleich mit den anderen Körperspeichern wie Blut, Knochen und Urin generell übereinstimmend darstellen lässt, weil die Speicher nicht zueinander im Gleichgewicht stehen.
Während sich die Haar-Mineral-Analyse in toxikologischen und forensischen Untersuchungen sowie auch zum Nachweis einzelner nahrungsabhängiger Konzentrationen von Spurenelementen als erfolgreich erwiesen hat, gilt nach wissenschaftlicher Auffassung die Haar-Mineral-Analyse allein aber nicht als sichere Methode, um den aktuellen individuellen Spurenelemente-Status widerzuspiegeln.
Wenn ein Ergebnis der Haaranalyse vom Normalstatus abweicht, wird deshalb zu weitergehenden Untersuchungen von etwa Nägeln, Blut oder Urin geraten.
Insofern kann das Haar-Mineral-Analyseergebnis, das vom Verbraucher ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Heilpraktiker beauftragt wurde, bei Abweichungen zwar einen Hinweis liefern, aber es kann eine persönliche ärztliche oder therapeutische Diagnose nicht ersetzen. In Verbindung mit Entscheidungen zu Therapien oder der Einnahme von Medikamenten, wird bei einem auffälligen Ergebnis der Haar-Mineral-Analyse ärztlicher Rat empfohlen und möglicherweise sind auch weitergehende Untersuchungen oder andere Diagnosemethoden notwendig.
Autor: Katja Schulte Redaktion
Datum: 11/2019 | aktualisiert 22.10.2023
Bildquelle: © Bild von Mikhail Nilov auf Pexels.com
Quellen und weiterführende Informationen:
Umweltbundesamt. Haaranalyse in der Umweltmedizin (PDF)
H.K. Biesalski, J. Köhrle, H. Schürmann. Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe. Verlag Thieme. Stuttgart. 2002
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