Auch eine Blasenentzündung lässt sich mit Homöopathika behandeln, Homöopathen und Selbstanwendern stehen bei einer Blasenentzündung verschiedene Mittel zur Wahl. Die Blasenentzündung ist eine schmerzhafte Unterleibserkrankung. Meistens wird sie durch Bakterien ausgelöst. Neben allgemeinen Maßnahmen und Antibiotika können gegen solche Blasenentzündungen, die von der Harnröhre ausgehen, ganz unterschiedliche homöopathische Mittel zum Einsatz kommen. Oft sind Frauen wegen der kürzeren Harnröhre von der Erkrankung deutlich häufiger betroffen, aber auch ältere Männer mit Prostataerkrankungen gelten als anfälliger.
Neben häufigem Harndrang, bei dem oft nur geringe Mengen Urin ausgeschieden werden, kommt es in der Regel zu Schmerzen beim Wasserlassen und häufig auch zu stechenden Schmerzen im Unterbauch. Daneben kann strenger Uringeruch, Ausfluss, trüber Urin sowie Blut im Urin die Blasenentzündung begleiten.
Abhängig von der Art der Blasenentzündung unterscheiden sich auch die einsetzbaren Homöopathika. Der Einsatzbereich der homöopathischen Arzneimittel richtet sich danach, ob es sich um eine akute oder chronische Blasenentzündung handelt. Manche homöopathischen Präparate eignen sich auch zur Behandlung beider Formen.
Einen ersten Hinweis auf die Erkrankung können Urin-Schnellteststreifen geben. Wenn die Nitritwerte und die Anzahl der weißen Blutkörperchen entsprechend erhöht sind, kann sich der Verdacht auf eine Blasenentzündung bestätigen.
Homöopathische Mittel bei akuter Blasenentzündung
Anwendbare Mittel
- Acidium nitricum
- Apis mellifica
- Argentum nitricum
- Arnica
- Arsenicum album
- Belladonna
- Cantharis
- Colocynthis
- Dulcamara
- Equisetum
- Mercurius corrosivus
- Natrium murriaticum
- Nux vomica
- Petroselinum
- Sarsaparilla
- Sepia
- Staphisagria
Homöopathische Mittel bei chronischer Blasenentzündung
Anwendbare Mittel
- Apis
- Arnica
- Arsenicum album
- Cantharis
- Colocynthis
- Dulcamara
- Mercurius corrosivus
- Natrium muriaticum
- Nux vomica
- Petroselinum
- Sarsaparilla
- Sepia
- Staphisagria
Auf die Symptome kommt es auch bei der Blasenentzündung an
Die Art der Beschwerden bestimmt die Wahl des homöopathischen Mittels. Je nach dem, welche Symptome und Beschwerden vorliegen, verordnet der Homöopath bei Blasenentzündung ein entsprechendes Mittel in Potenzen von D1 bis D6. Die Abstufungen sind fein.
Sarsaparilla kommt beispielsweise in den Potenzen D2 und D3 zur Anwendung bei Blasenentzündungen mit blutigem und eitrigem Harn und brennenden Schmerzen, die gegen Ende des Urinierens auftreten: Sarsaparilla wird auch angewendet bei viel Harndrang mit wenigen Tropfen gegen Ende des Urinierens und wenn der Harn im Stehen besser fließt. Dagegen ist Mercurius corrosivus in den Potenzen D4 und D6 das Mittel der Wahl bei Harnleiterentzündung mit eitrigem Sekret, sowie bei ständigem und schmerzhaftem Harndrang und nur tropfenweisem Abgang von blutigem und eitrigem Schleim mit einer Verschlimmerung der Symptome in der Nacht.
Selbstbehandlung mit homöopathischen Mitteln bei Blasenentzündung
Die homöopathische Selbstbehandlung einer Blasenentzündung ist nicht in jedem Fall empfehlenswert. Eine Selbstbehandlung mit Homöopathika kann bedenkenlos nur bei unkomplizierten Infektionen der Blase angebracht sein, die bei einem ansonsten völlig gesunden Menschen entstehen. Auch ist eine Selbstbehandlung mit homöopathischen Mitteln nur angezeigt, wenn die Ursache der Entstehung völlig klar ist.
Alle Mittel bei Selbstbehandlung nur in der Potenz C12 anwenden
Nach Empfehlung des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) sollten zur Selbstbehandlung alle homöopathischen Mittel immer nur in der Potenz C12 angewendet werden. Erhältlich sind homöopathische Mittel über die Apotheke.
Bis zu 4 x täglich kann man 2 bis 3 Globuli einnehmen und die Kügelchen im Mund bzw. unter der Zunge zergehen lassen. Eine Viertelstunde vor und nach der Einnahme der Globuli ist das Essen und Trinken zu vermeiden.
Nach der Einnahme sollte die Wirkung beobachtet werden. Lassen die Symptome nach, kann man die Gabe verringern. Sobald die Beschwerden verschwinden setzt man das Mittel ab.
Manchmal tritt auch eine Erstverschlimmerung der Symptome ein. In diesem Fall sollte man das Mittel sofort absetzen und die weitere Wirkung abwarten.
Wenn sich die Beschwerden nicht bessern oder wenn unerwartet Fieber oder Schmerzen im Rückenbereich auftreten, sollte umgehend ein homöopathischer Arzt aufgesucht werden.
Bildquelle: © Bild von Andrea Ullius auf Pixabay.com
Autor: Katja Schulte Redaktion
Datum: 04/2019 | aktualisiert 20.12.2022
Quellen und weiterführende Information:
Deutscher Zentralverein homöpathischer Ärzte (DZVhÄ)
M. Augustin, V. Schmiedel. Praxisleitfaden Naturheilkunde. 2. neu bearbeitete Auflage. Verlag Jungjohann. 1994
J.P. Schadé. Lexikon Medikamente. Verlag Naumann & Göbel. 2010
Wichtige Hinweise zu Gesundheitsthemen
Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose. Bitte beachten Sie hierzu die weiteren Hinweise zu Gesundheitsthemen