Die Hypnotherapie ist eine psychotherapeutisch anerkannte Behandlungsmethode, bei der unterschiedliche Techniken eingesetzt werden. Mit Hilfe dieser Techniken lassen sich bei Betroffenen und Patienten unterbewusste und verborgene Potentiale aktivieren und abgespaltene Bereiche des Unterbewusstseins wieder eingliedern.
Es handelt sich bei der Hypnotherapie, die ebenfalls unter den Namen Hypnosetherapie oder Hypnosepsychotherapie bekannt ist, um Behandlungen, die in tranceähnlichen Zuständen durchgeführt werden. So kommt es zu einer Kontaktaufnahme mit dem Unterbewusstsein. Die Therapie kann tiefgreifende Veränderungen mit sich bringen, die sich nicht nur auf die Psyche, sondern auch auf den Körper auswirken.
Diese Therapieform wird genutzt, um körperliche und psychische Probleme bewältigen zu können. Auch in Kombination mit tiefenpsychologischen Verfahren und der Verhaltenstherapie kommt die Hypnotherapie zum Einsatz.
Patienten können von Behandlungsmöglichkeiten profitieren, die ihnen nicht bei Behandlungen mit bewusstem Wilen zur Verfügung stehen.
Im Zentrum stehen die vegetativen Funktionen, wie zum Beispiel der Herzschlag oder Stimmungen, die der Körper in der Regel ohne willentliche Beeinflussung automatisch steuert.
Zahlreiche Erfolge wurden mit dieser Methode schon nachgewiesen und es wird weiter daran geforscht.
Anwendungsbereiche
Die Anwendungsbereiche der Hypnotherapie sind vielfältig. Es lassen sich damit bestimmte Denkmuster, Handlungsmuster, Zustände und Körperfunktionen erreichen und positiv beeinflussen.
Oft eingesetzt wird diese Therapieform in ganz unterschiedlichen Bereichen. Bei Schmerzempfinden, der Veränderung der Stimmung und Abhängigkeiten wie der Nikotinsucht, Alkoholsucht oder Drogensucht hat sich die Hypnotherapie bewährt.
Weitere Einsatzgebiete sind neben Stress und Schlafstörungen auch psychosomatische Störungen, Ängste, Traumata und Phobien. Als wirksam hat sich die Therapie ebenfalls bei Problemen des Herz-Kreislaufsystems, sowie bei Sexualstörungen, Übergewicht und Essstörungen erwiesen.
Darüber hinaus kommt das Verfahren zum Einsatz, um Lebensziele, Beziehungsprobleme oder Einstellungsprobleme positiv zu verändern. Doch auch zur Förderung von Kreativität ist es geeignet.
Erfolgreich eingesetzt wird die Hypnotherapie aber auch vorbeugend, beispielsweise zur Burn-Out-Prophylaxe.
Wissenschaftlich belegt ist die Anwendung bisher bei Schlafstörungen, Phobien, Übergewicht und akuten und chronischen Schmerzen. Eine belegte Wirksamkeit liegt zudem in Verbindung mit Sexualstörungen, Nikotinabhängigkeit, Belastungsstörungen und Bettnässen vor. Ebenso bei seelischen und körperlichen Störungen, die nicht auf organischen Ursachen beruhen, konnten bereits wissenschaftlich anerkannte Nachweise erbracht werden.
Wie gehen Therapeuten vor?
Um Patienten und Betroffene in einen Trancezustand zu bringen, kann der Therapeut zahlreiche Techniken aus dem Bereich der Imagination und der Suggestion einsetzen. Darunter kommen auch Formeln des autogenen Trainings zum Einsatz.
Therapeuten übernehmen verschiedene Rollen, beispielweise handeln sie als Moderator oder übernehmen stellvertretende Rollen. Das Therapieziel liegt darin, auf den Behandlungsbedürftigen je nach Ausgangssituation günstigen Einfluss zu nehmen, ihn zu motivieren, zu fördern und zu lenken. Therapeuten drängen die Hypnotisierten jedoch nicht in Richtungen, die ihnen widerstreben oder ihnen unbekannt sind.
Die Dauer einer Hypnotherapie hängt von mehreren Faktoren ab und ist individuell unterschiedlich. Bedeutende Faktoren sind etwa die Art, Dauer und Schwere der zugrunde liegenden Erkrankung oder Störung. Daneben kommt es etwa auf die Belastbarkeit, das Behandlungsziel und den Therapieansatz an.
Formen der Hypnotherapie
Von der Hypnotherapie haben sich zahlreiche unterschiedliche Formen gestaltet. Neben der klassischen Hypnose kann je nach Voraussetzung die Hypnotherapie nach Erickson oder eine hypnotische Traumatherapie zum Einsatz kommen. Weitere Formen bilden die verhaltenstherapeutische Hypnose, die psychodynamische Hypnotherapie sowie die systemische Hypnotherapie.
Eine weitere Form ist die von den anderen Therapierichtungen zu unterscheidende humanistische Hypnotherapie, die meist als Langzeittherapie angewendet wird und einen alternativen theoretischen Hintergrund bietet.
Wer bietet Hypnotherapien an?
Hypnotherapien werden von einigen Psychologischen Psychotherapeuten sowie von Ärzten und Zahnärzten vorgenommen. Um eine Therapie anbieten zu können, haben Anbieter von Hypnotherapien eine entsprechende zertifizierte Weiterbildung abgeschlossen.
Die Behandlungsschwerpunkte sind nicht bei allen Therapeuten gleich.
Therapiekosten
Die Kosten für eine Hypnosetherapie erfolgen auf Privatabrechnung und werden nur in Ausnahmefällen auf Antrag von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Auch nicht alle Privaten Krankenkassen übernehmen die Kosten einer Hypnotherapie. Ob die Möglichkeit einer Kostenübernahme besteht, sollte man bei Bedarf vor der Behandlung abklären.
Allerdings lassen sich die Therapiekosten von der Steuer absetzen.
Für eine Sitzung muss man nach Angabe der Deutschen Gesellschaft für Hypnose & Hypnotherapie e.V. mit Kosten von 80 € bis 120 € rechnen. Eine Sitzung dauert im Durchschnitt 50 Minuten.
Autor: Katja Schulte Redaktion
Datum: 16.09.2023
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Wichtige Hinweise zu Gesundheitsthemen
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