Jod (Iod) ist ein lebensnotwendiges Spurenelement, das an der Aufrechterhaltung entscheidender Körperfunktionen beteiligt ist. Für den Menschen ist Jod insbesondere deshalb essenziell, weil es den Grundstoff für die Produktion der beiden lebensnotwendigen Schilddrüsenhormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) liefert.

Jodhaltige Lebensmittel sollten in ausreichender Menge Bestandteil der Ernährung sein, doch in Deutschland ist ein Jodmangel immer noch weit verbreitet. Während eine Unterversorgung mit Jod zu verschiedenen Befindlichkeitsstörungen kommt, kann ein Jodmangel zahlreiche Symptome auslösen und auch ernsthafte gesundheitliche Folgen haben.

Jod übt zahlreiche Funktionen aus

Die mit Hilfe von Jod produzierten Schilddrüsenhormone regen das Körperwachstum und Organwachstum an. Außerdem regulieren die Schilddrüsenhormone den Wärmehaushalt im Körper und den Grundumsatz im Energiehaushalt – damit beeinflussen sie auch das Gewicht. Schilddrüsenhormone beeinflussen ebenso das Herz-Kreislaufsystem und die Blutgefäße, sie regeln den Blutdruck und beschleunigen den Herzschlag. Neben der Aktivität von Nieren, Darm, Schweißdrüsen und Talgdrüsen der Haut, regeln sie auch den Fettstoffwechsel sowie den Bindegewebsstoffwechsel.

In den Körper gelangt Jod meist über jodhaltige Nahrungsmittel, in denen das Spurenelement organisch gebunden ist. Beim Verdauungsprozess wird der Nährstoff über den Darm in den Blutkreislauf abgegeben. Über das Blut wird Jod schließlich zur Produktion der Schilddrüsenhormone T3 und T4 in die Schilddrüse transportiert.

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Antioxidantien und Freie Radikale

Antioxidantien im Kampf gegen Freie Radikale

Neben seinen hormonellen Funktionen in der Schilddrüse erfüllt Jod außerdem wichtige Aufgaben als Antioxidans und Radikalfänger und ist weiter an verschiedenen Funktionen im Immunsystem beteiligt. Forscher vermuten darüber hinaus, dass Jod als antioxidativer Cofaktor Vorgänge bei der Entwicklung der Arteriosklerose beeinflusst.

Jod wirkt außerdem äußerst positiv auf den Fettstoffwechsel. In Form von jodhaltigen Bädern und Mineralwässern wirkt der Mineralstoff auch entzündlich-degenerativen Erkrankungen entgegen.

Jodmangel tritt hierzulande trotz Lebensmittelzusatz häufig auf

Ein Drittel der deutschen Bevölkerung nimmt immer noch zu wenig Jod auf, so dass auch aktuell noch bei einem erheblichen Teil der Bürger ein Jodmangel besteht. Deutschland zählt zu den jodärmsten Regionen Europas, weil Jod nur in sehr geringen Mengen in den Böden vorkommt und auch im Trinkwasser kaum vorhanden ist. Lange Zeit war die BRD deshalb als Jodmangel-Land ausgewiesen.

Die Jodaufnahme hat sich seit 1975 bereits nahezu verdoppelt, weil in Deutschland seitdem verstärkt jodiertes Speisesalz in Lebensmitteln eingesetzt wird. Vor allem die meisten Neugeborenen und Kinder haben demzufolge heute einen ausgeglichenen Jodhaushalt und sind weniger von Jodmangel betroffen.

Experten schätzen, dass die tägliche Jodaufnahme nur ein Drittel der Menge beträgt, die die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) empfiehlt.

Nach Schätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind weltweit etwa 750 Millionen bis 1 Milliarde Menschen von Jodmangel betroffen. In West- und Zentraleuropa betrifft dies mehr als 380 Millionen Menschen. Die Unterversorgung mit Jod führte noch Ende 1990 in Deutschland zu etwa 100.000 Schilddrüsen-Operationen jährlich.

Symptome von Jodmangel

Jodmangel führt zu krankhaften Veränderungen oder Störungen der Schilddrüse. Jeder dritte Deutsche ist von Jodmangel betroffen, ab dem 45. Lebensjahr sogar jeder Zweite, Frauen etwa gleich häufig wie Männer. Die begleitenden Symptome eines Jodmangels zeigen sich zumeist schleichend.

Bereits bei mildem Joddefizit ist die geistige Leistungsfähigkeit herabgesetzt, doch erst bei einer stärkeren Unterfunktion werden Beschwerden auch wahrgenommen und der Körper sendet klare Symptome aus.

Häufig treten Anzeichen wie extreme Müdigkeit, Antriebsschwäche, Wachstumsstörungen und Entwicklungsstörungen sowie Konzentrationsstörungen und Kälteempfindlichkeit auf.

Es kann auch zu einem Enge- und Druckgefühl im Hals kommen oder zu Atembeschwerden und Schluckbeschwerden. Ein weiteres Symptom für Jodmangel können Hautveränderungen sein.

Jodmangel kann verschiedene Ursachen haben

Die Beschwerden sind jeweils von der Schwere des Mangels abhängig. Jodmangel kann entstehen, wenn die täglich benötigte Menge über die Nahrung nicht regelmäßig zugeführt wird oder wenn der Jodbedarf steigt. Ein leichter Jodmangel muss nicht unbedingt Beschwerden verursachen. Ein schwerer Jodmangel kann jedoch zu erheblichen Beschwerden führen.

Häufige Ursachen für Jodmangel sind neben einer Schwangerschaft und Stillzeit insbesondere die jodarme Ernährung. Aber auch bei jodreicher Ernährung kann ein Jodmangel auftreten, wenn es durch regelmäßige schwere körperliche Arbeit oder hohe sportliche Leistung zu einem ungedeckten Mehrbedarf kommt.

Spürbare Beschwerden sind während der Schwangerschaft und Stillzeit möglich. Schwangere Frauen haben einen erhöhten Jodbedarf. Eine ausreichende Deckung des Jodbedarfs ist vor allem während einer bestehenden oder geplanten Schwangerschaft wichtig, denn es müssen zwei Schilddrüsen mit Jod versorgt werden. Während bei der Mutter ein erhöhtes Risiko für einen Kropf (Struma) besteht, hängt beim Baby die Entwicklung des Gehirns und des Nervensystems von einer guten Jod-Versorgung ab. Der Bedarf ist auch in der Stillzeit erhöht, weil Jod mit der Muttermilch abgegeben wird.

Auch Sportler sind häufig von Jodmangel betroffen. Sportler, die sich bei dauerhaft niedriger Kalorienzufuhr einer gleichbleibenden hohen körperlichen Belastung aussetzen, erleiden häufig eine durch Jodmangel verursachte Schilddrüsenunterfunktion. Forscher vermuten, dass auch Zyklusstörungen bei Sportlerinnen mit dem sogenannten Low-T3-Syndrom zusammenhängen.

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Schilddrüsenunterfunktion

Schilddrüsen-Unterfunktion ist oft Folge von Jodmangel

Folgen von Jodmangel

Es können verschiedene körperliche Störungen auftreten. Sehr häufig führt Jodmangel in der Folge zu einer Schilddrüsenunterfunktion.

Mögliche Auswirkungen von Jodmangel ist neben Störungen der Schilddrüsenfunktion auch die Vergrößerung der Schilddrüse (Struma). Es kann vermehrtes Schwitzen auftreten, aber auch Gewichtszunahme, Schlafstörungen und depressive Verstimmungen sind mögliche Folgen.

Folgen von Jodmangel auf Schwangerschaft, Fötus und Kind

Ein Mangel an Schilddrüsenhormonen kann sich bei der Mutter auf Zeugungsfähigkeit und Schwangerschaft auswirken. Mögliche Folgen für den Fötus können neben einer Minderentwicklung auch Taubheit und Bewegungsstörungen sein. Zudem kann es zu Sprachstörungen und einer mangelhaften Lungenreifung kommen.

Auch langfristig können Folgen für das Kind entstehen. Darunter fallen unter anderem verminderte Intelligenz sowie Lernstörungen und Entwicklungsstörungen.

Aber nicht nur für den Fötus und das Kind kann Jodmangel gesundheitliche Folgen haben, auch während und nach der Schwangerschaft kann ein Mangel an Jod sich in verschiedener Weise auf werdende Mütter und Frauen mit Kinderwunsch auswirken. Dazu zählen die fehlende Einnistung des befruchteten Eis in die Gebärmutter, ein Abort sowie eine Fehlgeburt, Todgeburt oder auch Fehlbildung. Es kann eine erhöhte kindliche Sterblichkeit auftreten.

Bei schwerem Jodmangel während der Schwangerschaft kommt es bei einigen Kindern zu Kleinwuchs und mentalen Defekten. Darunter fallen unter anderem Taubstummheit, Schielen, und Störungen des Innenohrs.

Jodmangel feststellen

Der Jodstatus lässt sich auf verschiedene Weise überprüfen.

Ob ein Jodmangel vorliegt, kann man per Bluttest feststellen lassen. Normalwerte für den Jod-Spiegel im Vollblut betragen 100-160 µg/l.

Messbar sind auch schilddrüsenstimulierende Hormone im Serum. Ein Mangel lässt den Serumspiegel ansteigen. Ihr Normalwert beträgt durchschnittlich 2 µE/ml. Ein Wert von mehr als 10 µE/ml zeigt einen Jodmangel an.

Jodmangel senkt gleichermaßen den Serumspiegel des Gesamt-Thyroxins (T4). Im Normalfall betragen die Werte zwischen 4-11 µg/dl.

Die Auswertung der 24 Stunden Jod-Ausscheidung über die Nieren gilt als verlässlicher Indikator, um sowohl einen Jodmangel, als auch eine Überversorgung festzustellen.

Jod Messwerte bei Mangel und Überversorgung

Mittelwerte zur Abschätzung der Jodversorgung nach Kriterien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bei Messung von Jod im Urin werden in Mikrogramm (µg) pro Liter (l) angegeben.

Der Referenzbereich für das Alter bis 2 Jahre liegt bei unter 100 µg /l, ab dem Alter von 2 Jahren beträgt er zwischen 100 und 200 µg/l.

Unterhalb von 20 µg/l liegt ein schwerer Jodmangel vor, im Bereich von 20 bis 49 µg/l handelt es sich um einen moderaten Jodmangel.

Weitere Bereiche:

  • 50-99 µg/l leichter Jodmangel
  • 100-199 µg/l ausreichende Jodversorgung
  • 200-299 µg/l Überversorgung mit Jod
  • oberhalb von 300 µg/l starke Jod-Überversorgung mit erhöhtem Risiko für eine Schilddrüsenüberfunktion ( Hyperthyreose) oder Autoimmunerkrankung der Schilddrüse (Hashimoto-Thyreoiditis)

Während einer Schwangerschaft legen Experten andere Werte zugrunde:

  • unterhalb von 150 µg/l unzureichende Jodversorgung
  • 150-249 µg/l ausreichende Jodversorgung
  • 250-499 µg/l Jod-Überversorgung
  • oberhalb von 500 µg/l starke Überversorgung

Auch während der Stillzeit sind andere Jodwerte maßgeblich:

  • unterhalb von 100 µg/l unzureichende Jodversorgung
  • oberhalb von 100 µg/l ausreichende Jodversorgung

Während der Stillzeit ergeben sich bei der Ausscheidung geringere Werte, da Jod zusätzlich über die Muttermilch ausgeschieden wird.

Therapie über Ernährung und Nahrungsergänzungsmittel Jod

Bei Jodmangel hilft am besten Seefisch oder jodiertes Speisesalz. In erster Linie wird bei Jodmangel eine jodreiche Ernährungsweise mit entsprechenden Lebensmitteln empfohlen. Falls eine Aufnahme über Lebensmittel nicht erfolgreich oder möglich ist, wird die Aufnahme über jodhaltige Nahrungsergänzungsmittel empfohlen.

Ein akuter Jodmangel kann am einfachsten über die Nahrung ausgeglichen werden. Besonders empfehlenswert sind Seefische. Auch die konsequente Verwendung von jodiertem Speisesalz kann helfen, vorhandene Joddefizite auszugleichen.

Der Ausgleich ist auch über die Meeresalge Kelp oder Jodtabletten möglich

Bei der Einnahme jodhaltiger Nahrungsergänzungsmittel sollte sich die tägliche Jodaufnahmemenge an der Höhe der Zufuhrempfehlungen orientieren. Frei verkäufliche Nahrungsergänzungsmittel mit Jod sind Jodtabletten, die oft vorbeugend oder bei Struma eingenommen werden. Jodtabletten bestehen meist aus Kaliumiodid, das in höheren Dosen auch im Strahlenschutz eingesetzt wird. Eine andere Möglichkeit, Joddefizite auszugleichen, ist der Verzehr von stark salzhaltigen Meeresalgen (Kelp).

Empfohlen wird die Aufnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit Jod während der Mahlzeiten. Die tägliche Gesamtzufuhr sollte am besten in mehreren Einzeldosen erfolgen, die über den Tag verteilt sind.

Tagesbedarf Jod

Wieviel Jod braucht der Körper? In der Schilddrüse wird bis zu 80 Prozent des täglich aufgenommenen Jods verbraucht. Um den täglich erforderlichen Jodbedarf zu decken, gibt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) altersabhängige Referenzwerte heraus.

Während auch in Österreich Referenzwerte für die Jodzufuhr in gleicher Höhe gelten empfehlen die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sowie die Schweiz davon abweichende Jodzufuhren, die jeweils der  Tabelle zu entnehmen sind.

Empfohlene Zufuhr von Jod

Alter Jod µg/Tag | D & AU Jod µg/Tag | WHO und Schweiz
Säuglinge
o bis 4 unter Monate 40 50
4 bis unter 12 Monate 80 50
Kinder
1 bis unter 4 Jahre 100 90
4 bis unter 7 Jahre 120 90
7 bis unter 10 Jahre 140 120
10 bis unter 13 Jahre 180 120
13 bis unter 15 Jahre 200 150
Jugendliche & Erwachsene
15 bis unter 19 Jahre 200 150
19 bis unter 25 Jahre 200 150
25 bis unter 51 Jahre 200 150
51 bis unter 65 Jahre 180 150
65 und älter 180 150
Schwangere 230 200
Stillende 260 200

Jodgehalt in Lebensmitteln

Jod ist in vielen Lebensmitteln natürlich enthalten, allerdings schwankt der Jodgehalt je nach Sorte und Anbaugebiet erheblich. Naturbelassene Lebensmittel aus salzhaltigen Gewässern verfügen vergleichsweise über die höchsten Jodgehalte, extrem hohe Jodgehalte finden sich dabei in Seetang. Deutsches Trinkwasser enthält im nördlichen Bereich 6,1 µg/l, während im Süden 1,6 µg/l gemessen werden. Ausnahmen bilden nur wenige Mineralwässer mit hohen Salzgehalten wie zum Beispiel die Adelheidquelle und die Kaiser-Friedrich-Quelle. Trinkwasser gilt nicht als geeignete Zufuhrquelle für Jod, weil das darin enthaltene Jod sehr flüchtig ist.

Weitere Zufuhrquellen sind Lebensmittel, die mit jodiertem Speisesalz hergestellt sind. Diese enthalten pro Kilogramm 15 bis 25 mg Jod in Form von Kaliumiodat (KIO3), das stabiler und lagerfähiger ist als Kaliumiodid (KI). Viele Fertigprodukte und industriell hergestellte Lebensmittel tragen zur Jodzufuhr bei.

Hohe Jodanteile finden sich in vielen Lebensmitteln.

Lebensmittelgruppe Jodgehalt in Lebensmitteln in µg/100 g
Fische & Meerestiere Kabeljau 229 µg/100 g, Schellfisch 135 µg/100 g, Thunfisch 50 µg/100 g, Hummer 100 µg/100 g, Miesmuschel 150 µg/100 g, Auster 50 µg/100 g, Aal 4 µg/100 g, Lachs 34 µg/100 g, Barsch 4 µg/100 g, Hering mariniert 91 µg/100 g, Aal geräuchert 5 µg/100 g, Thunfisch in Öl 149 µg/Dose
Fleisch & Geflügel Rindfleisch 5 µg/100 g, Schweinefleisch 5 µg/100 g, Kalbfleisch 3 µg/100 g, Hammelkeule 2 µg/100 g, Gans 4 µg/100 g, Rinderleber 14 µg/100 g
Getreide & Getreideprodukte Gerste 7 µg/100 g, Haferflocken 5 µg/100 g, Reis 2µg/100 g, Weizen 7 µg/100 g,  Roggenbrot 9 µg/100 g, Knäckebrot 6 µg/100 g
Eier & Milchprodukte Hühnerei 9 µg/100 g, Kuhmilch 3 µg/100 g, Ziegenmilch 4 µg/100 g, Joghurt 4 µg/100 g, Schmelzkäse 5 µg/100 g, Gouda 4 µg/100 g
Obst & Gemüse Erdbeeren 3 µg/100 g, Preiselbeeren 5 µg/100 g, Pfirsich roh 3 µg/100 g, Weißkohl 3 µg/100 g, Brokkoli 15 µg/100 g, Grünkohl 5 µg/100 g, Spinat roh 12 µg/100 g, Meerrettich 1 µg/100 g
Salz & Meersalz Meersalz 18 µg/100 g, jodiertes Speisesalz 1500-2500 µg/100 g

Verwertbarkeit von Jod ist begrenzt

Manche Jodverbindungen aus Lebensmitteln, Medikamenten und Röntgenkontrastmitteln kann der Körper nicht verwerten. Zu den nicht verwertbaren Verbindungen aus Lebensmitteln zählen vor allem jodhaltige rote Farbstoffe, die in Süßigkeiten und gefärbten Süßwaren eingesetzt werden wie etwa Erythrosin. Diese Substanzen reichern sich besonders im Fettgewebe und in der Leber an und können nicht im Stoffwechsel unter Freisetzung von Jod abgebaut werden.

Jod reagiert mit Substanzen in Lebensmitteln und Medikamenten

Verschiedene Substanzen wirken kropfbildend. Jod reagiert mit verschiedenen Substanzen, die in bestimmten Lebensmitteln und Medikamenten vorkommen. Eine Gruppe bilden spezielle Nahrungsmittel, die in jodarmen Regionen kropffördernd wirken. Eine Auflistung kropffördernder Lebensmittel findet sich in unserem Bericht zum Thema Schilddrüsenunterfunktion. Auch Lithium, das in hohen Dosen medikamentös verabreicht wird, führt besonders bei Frauen zu Schilddrüsenstörungen mit Kropfbildung.

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Eisen und Eisenmangel

Eisen & Eisenmangel

Eine ausreichende Eisenzufuhr verbessert die Schilddrüsenhormonproduktion. Durch Eisenmangel wird dagegen die Herstellung von Schilddrüsenhormonen negativ beeinflusst.

Störungen der Schilddrüsenfunktion beeinflussen den Stoffwechsel der Mineralstoffe Zink, Mangan und Kupfer.

Jod und Selen gehen interaktive Bindungen ein. Beide Elemente sind für die Schilddrüse lebensnotwendig.

Hohe Konzentrationen von Fluorid beeinträchtigen die Funktion der Schilddrüse.

Jodgehalt und Speicherfähigkeit

Körperliche Reserven von Jod sind nur bei ausreichender Jodversorgung vorhanden. Der ausreichend versorgte Körper besitzt einen Jodgehalt zwischen 10 und 20 mg. Jod wird in verschiedenen Körperbereichen gespeichert, wovon der größte Anteil in der Schilddrüse gespeichert ist.

Ein großer Teil gespeicherten Jodvorrats ist aber nicht für die Hormonsynthese verfügbar. Außerhalb der Schilddrüse kommt ein Teil der Jodreserven proteingebunden in der Leber sowie in verschiedenen Abbauprodukten vor. Nachweisbar ist Jod zum Beispiel auch in Verbindung mit dem Serum, den Schilddrüsenhormonen und in Kraftwerken der Zellen (Mitochondrien).

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Schilddrüsenüberfunktion

Schilddrüsen-Überfunktion: Ursachen und Folgen

Zu hohe Mengen an Jod kann sich schädlich auswirken.

Eine zusätzliche Jodaufnahme kann für Menschen, die unter bestimmten Schilddrüsenerkrankungen leiden, schädlich sein. Zu diesen Erkrankungen zählen die Schilddrüsenüberfunktion sowie eine Schilddrüsenentzündung vom Typ Hashimoto.

Hochdosierte Jodgaben können bei Akne-Patienten zu einer Verschlimmerung der Akne führen. Diese Form von Akne wird als Jod-Akne bezeichnet.

Bei älteren Patienten mit einer autonom funktionierenden Schilddrüse kann ein Überangebot von Jod zu einer akuten Schilddrüsenüberfunktion führen.

Jodzufuhren von mehr als 2 mg können dagegen eine Schilddrüsenunterfunktion auslösen, die als Jodid-Myxödem bezeichnet wird.

Erhöhte Jodaufnahme ist bei normaler Schilddrüsenfunktion unbedenklich

Überschüssiges Jod wird ausgeschieden. Personen mit normaler Schilddrüsenfunktion haben bei einer kurzzeitig erhöhten Jodzufuhr keine besonderen Risiken. Experten gehen davon aus, dass auch eine längere Jodzufuhr von bis zu 1 mg/Tag nicht riskant ist, sofern die Schilddrüse nicht vorgeschädigt oder verändert ist. Überschüssiges Jod wird über den Verdauungstrakt ausgeschieden.

Autor: Katja Schulte Redaktion
Datum: 05/2016 | aktualisiert 04.04.2023

Quellen und weiterführende Informationen:

Iodine Status Worldwide. WHO 2004

DGE. Gemüse und Obst in der Prävention ausgewählter chronischer Krankheiten

Ernährung in der Stillzeit. kindergesundheit-info.de. Unabhängiges Informationsangebot der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)

Die Nährstoffe-Bausteine für Ihre Gesundheit. Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.

H.K. Biesalski, J. Köhrle, K. Schümann. Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe. Georg Thieme Verlag. 2002

Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), Österreichische Gesellschaft für Ernährung (ÖGE), Schweizerische Gesellschaft für Ernährungsforschung (SGE) Schweizerische Vereinigung für Ernährung. Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. Bonn, 2. Auflage, 3 aktualisierte Ausgabe 2017

Prof. Dr. I. Elmadfa, W. Aign et al. Die große GU Nährwert Kalorien Tabelle. 2. Auflage. Verlag Gräfe und Unzer. 2012

L. Xiu, G. Zhong, X. Ma. Urinary iodine concentration (UIC) could be a promising biomarker for predicting goiter among school-age children: A systematic review and meta-analysis. National Library of Medicine. PLoS One. 2017; 12 (3): e0174095

Burgerstein, Dr. Lothar, Prof. Dr. med. M. Zimmermann et al. Burgersteins Handbuch Nährstoffe. 11. vollständig neu überarbeitete und erweiterte Auflage. Haug Verlag. 2007

Wichtige Hinweise zu Gesundheitsthemen

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