Jod übernimmt wichtige Funktionen im Körper
Ein Jodmangel kann viele Probleme verursachen. Jod, auch unter der Bezeichnung Iod bekannt, ist als lebensnotwendiges Spurenelement an der Aufrechterhaltung entscheidender Körperfunktionen beteiligt. Für den Menschen ist Jod nicht zuletzt deshalb essenziell, weil es den Grundstoff für die Produktion der lebensnotwendigen Schilddrüsenhormone bildet. Gleichzeitig ist das Element aber an einer Vielzahl weitere wichtiger Prozesse beteiligt. Ein Jodmangel kann deshalb verschiedene Symptome auslösen und ernsthafte gesundheitliche Folgen haben, die in diesem Bericht eingehend beschrieben werden. In Deutschland ist der Jodmangel nach wie vor weit verbreitet.
Die mit Hilfe von Jod produzierten Schilddrüsenhormone regen das Körperwachstum und Organwachstum an. Außerdem regulieren Schilddrüsenhormone nicht nur den Wärmehaushalt im Körper, sondern auch den Grundumsatz im Energiehaushalt. Damit beeinflussen sie auch das Gewicht.
In den Körper gelangt Jod meist organisch gebunden über Nahrungsmittel. Über den Darm gelangt es dabei in den Nährstoffkreislauf. Anschließend wird das Jod übers Blut zur Produktion der Schilddrüsenhormone T3 und T4 in die Schilddrüse transportiert.
Neben hormonellen Funktionen erfüllt Jod außerdem wichtige Aufgaben als Antioxidans und Radikalfänger und ist so an verschiedenen Funktionen im Immunsystem beteiligt. Forscher vermuten darüber hinaus, dass Jod als antioxidativer Cofaktor Vorgänge bei der Entwicklung der Arteriosklerose beeinflusst.
Jod wirkt außerdem äußerst positiv auf den Fettstoffwechsel. In Form von jodhaltigen Bädern und Mineralwässern wirkt der Mineralstoff auch entzündlich-degenerativen Erkrankungen entgegen.
Jodmangel ist in Deutschland trotz Zusatz in Lebensmitteln weit verbreitet
Ein Drittel der Bevölkerung hat immer noch zu wenig Jod. Bei einem Großteil der Bevölkerung wird Jodmangel festgestellt. Deutschland zählt zu den jodärmsten Regionen Europas, da Jod nur in sehr geringen Mengen in den Böden vorkommt und auch im Trinkwasser kaum vorhanden ist. Lange Zeit war die BRD deshalb als Jodmangel-Land ausgewiesen.
Die Jodaufnahme hat sich seit 1975 nahezu verdoppelt, weil in Deutschland seitdem verstärkt jodiertes Speisesalz in Lebensmitteln eingesetzt wird. Vor allem Neugeborene und Kinder haben demzufolge heute einen ausgeglichenen Jodhaushalt und sind weniger von Jodmangel betroffen.
Doch trotzdem ist Experten zufolge mindestens ein Drittel der Bevölkerung immer noch nicht optimal mit Jod versorgt. Experten schätzen, dass die tägliche Jodaufnahme nur ein Drittel der Menge beträgt, die die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) empfiehlt.
Nach Schätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind weltweit etwa 750 Millionen bis 1 Milliarde Menschen von Jodmangel betroffen. In West- und Zentraleuropa betrifft dies mehr als 380 Millionen Menschen. Die Unterversorgung mit Jod führte noch Ende 1990 in Deutschland zu etwa 100.000 Schilddrüsen-Operationen jährlich.
Jodmangel kann verschiedene Ursachen haben
Die Beschwerden sind jeweils von der Schwere des Mangels abhängig. Jodmangel kann entstehen, wenn die täglich benötigte Menge über die Nahrung nicht regelmäßig zugeführt wird oder wenn der Jodbedarf steigt. Ein leichter Jodmangel muss nicht unbedingt Beschwerden verursachen. Ein schwerer Jodmangel kann jedoch zu vielen Beschwerden führen.
Mögliche Ursachen für Jodmangel können sein:
- Schwangerschaft
- Stillzeit
- Jodarme Ernährung
- Hohe sportliche Leistung
Größere Beschwerden sind während der Schwangerschaft und Stillzeit möglich. Schwangere Frauen haben einen erhöhten Jodbedarf. Eine ausreichende Deckung des Jodbedarfs ist vor allem während einer bestehenden oder geplanten Schwangerschaft wichtig, denn es müssen zwei Schilddrüsen mit Jod versorgt werden. Während bei der Mutter ein erhöhtes Risiko für einen Kropf (Struma) besteht, hängt beim Baby die Entwicklung des Gehirns und des Nervensystems von einer guten Jod-Versorgung ab. Der Bedarf ist auch in der Stillzeit erhöht, weil Jod mit der Muttermilch abgegeben wird.
Auch Sportler sind häufig von Jodmangel betroffen. Sportler, die sich bei dauerhaft niedriger Kalorienzufuhr einer gleichbleibenden hohen körperlichen Belastung aussetzen, erleiden häufig eine durch Jodmangel verursachte Schilddrüsenunterfunktion. Forscher vermuten, dass auch Zyklusstörungen bei Sportlerinnen mit dem Low-T3-Syndrom zusammenhängen.
Symptome von Jodmangel
Schon ein geringer Jodmangel beeinträchtigt jedoch die Leistungsfähigkeit. Jodmangel führt zu krankhaften Veränderungen oder Störungen der Schilddrüse. Jeder dritte Deutsche ist von Jodmangel betroffen, ab dem 45. Lebensjahr sogar jeder Zweite, Frauen etwa gleich häufig wie Männer. Die begleitenden Symptome eines Jodmangels zeigen sich zumeist schleichend.
Schon bei mildem Joddefizit ist die geistige Leistungsfähigkeit herabgesetzt. Erst bei einer stärkeren Unterfunktion werden Beschwerden aber wahrgenommen und der Körper sendet klare Symptome aus. Darunter z.B.:
- extreme Müdigkeit
- Antriebsschwäche
- Wachstumsstörungen
- Entwicklungsstörungen
- Konzentrationsstörungen
- Kälteempfindlichkeit
- Enge- und Druckgefühl im Hals
- Atembeschwerden
- Schluckbeschwerden
- Hautveränderungen
Folgen von Jodmangel
Es können verschiedene körperliche Störungen auftreten. Sehr häufig führt Jodmangel in der Folge zu einer Schilddrüsenunterfunktion.
Mögliche Folgen
- Störungen der Schilddrüsenfunktion
- Vergrößerung der Schilddrüse (Struma)
- Vermehrtes Schwitzen
- Gewichtszunahme
- Schlafstörungen
- Depressive Verstimmungen
Folgen von Jodmangel auf Schwangerschaft, Fötus und Kind
Ein Mangel an Schilddrüsenhormonen kann sich bei der Mutter auf Zeugungsfähigkeit und Schwangerschaft auswirken. Mögliche Folgen für den Fötus können sein:
- Minderentwicklung
- Taubheit
- Bewegungsstörungen
- Sprachstörungen
- Mangelhafte Lungenreifung
Auch langfristig können Folgen für das Kind entstehen. Darunter fallen u.a.
- Verminderte Intelligenz
- Lernstörungen
- Entwicklungsstörungen
Aber nicht nur für den Fötus und das Kind kann Jodmangel gesundheitliche Folgen haben, auch während und nach der Schwangerschaft kann ein Mangel an Jod sich in verschiedener Weise auf werdende Mütter und Frauen mit Kinderwunsch auswirken. Dazu zählen:
- Fehlende Einnistung des befruchteten Eis in die Gebärmutter
- Abort
- Fehlgeburt
- Todgeburt
- Fehlbildung
- Erhöhte kindliche Sterblichkeit
Bei schwerem Jodmangel während der Schwangerschaft kann es bei den Kindern zu Kleinwuchs und mentalen Defekten kommen. Darunter fallen u.a. Taubstummheit, Schielen, und Störungen des Innenohrs.
Jodmangel feststellen
Der Jodstatus lässt sich auf verschiedene Weise überprüfen.
Ob ein Jodmangel vorliegt, kann man per Bluttest feststellen lassen. Normalwerte für den Jod-Spiegel im Vollblut betragen 100-160 µg/l.
Messbar sind auch schilddrüsenstimulierende Hormone im Serum. Ein Mangel lässt den Serumspiegel ansteigen. Ihr Normalwert beträgt durchschnittlich 2 µE/ml. Ein Wert von mehr als 10 µE/ml zeigt einen Jodmangel an.
Jodmangel senkt gleichermaßen den Serumspiegel des Gesamt-Thyroxins (T4). Im Normalfall betragen die Werte zwischen 4-11 µg/dl.
Die Auswertung der 24 Stunden Jod-Ausscheidung über die Nieren gilt als verlässlicher Indikator, um sowohl einen Jodmangel, als auch eine Überversorgung festzustellen. Ausscheidungswerte von täglich mehr als 100 µg zeigen einen leichten Mangel an, während mehr als 25 µg auf einen schweren Jodmangel hinweisen.
Therapie über Ernährung und Nahrungsergänzungsmittel Jod
Bei Jodmangel hilft am besten Seefisch oder jodiertes Speisesalz. In erster Linie wird bei Jodmangel eine jodreiche Ernährungsweise mit entsprechenden Lebensmitteln empfohlen. Falls eine Aufnahme über Lebensmittel nicht erfolgreich oder möglich ist, wird die Aufnahme über jodhaltige Nahrungsergänzungsmittel empfohlen.
Ein akuter Jodmangel kann am einfachsten über die Nahrung ausgeglichen werden. Besonders empfehlenswert sind Seefische. Auch die konsequente Verwendung von jodiertem Speisesalz kann helfen, vorhandene Joddefizite auszugleichen.
Der Ausgleich ist auch über die Meeresalge Kelp oder Jodtabletten möglich
Bei der Einnahme jodhaltiger Nahrungsergänzungsmittel sollte sich die tägliche Jodaufnahmemenge an der Höhe der Zufuhrempfehlungen orientieren. Frei verkäufliche Nahrungsergänzungsmittel mit Jod sind Jodtabletten, die oft vorbeugend oder bei Struma eingenommen werden. Jodtabletten bestehen meist aus Kaliumiodid, das in höheren Dosen auch im Strahlenschutz eingesetzt wird. Eine andere Möglichkeit, Joddefizite auszugleichen, ist der Verzehr von stark salzhaltigen Meeresalgen (Kelp).
Empfohlen wird die Aufnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit Jod während der Mahlzeiten. Die tägliche Gesamtzufuhr sollte am besten in mehreren Einzeldosen erfolgen, die über den Tag verteilt sind.
Tagesbedarf Jod
Wieviel Jod braucht der Körper? In der Schilddrüse wird bis zu 80 % des täglich aufgenommenen Jods verbraucht. Um den täglich erforderlichen Jodbedarf zu decken, gibt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) altersabhängige Referenzwerte heraus.
Während auch in Österreich Referenzwerte für die Jodzufuhr in gleicher Höhe gelten empfehlen die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sowie die Schweiz davon abweichende Jodzufuhren, die jeweils aus der u.a. Tabelle zu entnehmen sind.
Empfohlene Zufuhr von Jod
Alter | Jod µg/Tag | D & AU | Jod µg/Tag | WHO und Schweiz |
---|---|---|
Säuglinge | ||
o bis 4 unter Monate | 40 | 50 |
4 bis unter 12 Monate | 80 | 50 |
Kinder | ||
1 bis unter 4 Jahre | 100 | 90 |
4 bis unter 7 Jahre | 120 | 90 |
7 bis unter 10 Jahre | 140 | 120 |
10 bis unter 13 Jahre | 180 | 120 |
13 bis unter 15 Jahre | 200 | 150 |
Jugendliche & Erwachsene | ||
15 bis unter 19 Jahre | 200 | 150 |
19 bis unter 25 Jahre | 200 | 150 |
25 bis unter 51 Jahre | 200 | 150 |
51 bis unter 65 Jahre | 180 | 150 |
65 und älter | 180 | 150 |
Schwangere | 230 | 200 |
Stillende | 260 | 200 |
Jodgehalt in Lebensmitteln
Jodhaltige Lebensmittel haben unterschiedlich hohe Gehalte. Jod ist in vielen Lebensmitteln natürlich enthalten, allerdings schwankt der Jodgehalt je nach Sorte und Anbaugebiet erheblich. Naturbelassene Lebensmittel aus salzhaltigen Gewässern verfügen über die höchsten Jodgehalte, extrem hohe Jodgehalte finden sich dabei in Seetang. Deutsches Trinkwasser enthält im nördlichen Bereich 6,1 µg/l, während im Süden 1,6 µg/l gemessen werden. Ausnahmen bilden nur wenige Mineralwässer mit hohen Salzgehalten, wie z.B. die Adelheidquelle und die Kaiser-Friedrich-Quelle. Trinkwasser gilt nicht als geeignete Zufuhrquelle für Jod, weil das enthaltene Jod sehr flüchtig ist.
Weitere Zufuhrquellen sind Lebensmittel, die mit jodiertem Speisesalz hergestellt sind. Diese enthalten pro Kilogramm 15 bis 25 mg Jod in Form von Kaliumiodat (KIO3), das stabiler und lagerfähiger ist als Kaliumiodid (KI). Viele Fertigprodukte und industriell hergestellte Lebensmittel tragen zur Jodzufuhr bei.
Hohe Jodanteile finden sich in u.a. in folgenden Lebensmitteln:
Lebensmittelgruppe | Jodgehalt in Lebensmitteln in µg/100 g |
---|---|
Fische & Meerestiere | Kabeljau 229 µg/100 g, Schellfisch 135 µg/100 g, Thunfisch 50 µg/100 g, Hummer 100 µg/100 g, Miesmuschel 150 µg/100 g, Auster 50 µg/100 g, Aal 4 µg/100 g, Lachs 34 µg/100 g, Barsch 4 µg/100 g, Hering mariniert 91 µg/100 g, Aal geräuchert 5 µg/100 g, Thunfisch in Öl 149 µg/Dose |
Fleisch & Geflügel | Rindfleisch 5 µg/100 g, Schweinefleisch 5 µg/100 g, Kalbfleisch 3 µg/100 g, Hammelkeule 2 µg/100 g, Gans 4 µg/100 g, Rinderleber 14 µg/100 g |
Getreide & Getreideprodukte | Gerste 7 µg/100 g, Haferflocken 5 µg/100 g, Reis 2µg/100 g, Weizen 7 µg/100 g, Roggenbrot 9 µg/100 g, Knäckebrot 6 µg/100 g |
Eier & Milchprodukte | Hühnerei 9 µg/100 g, Kuhmilch 3 µg/100 g, Ziegenmilch 4 µg/100 g, Joghurt 4 µg/100 g, Schmelzkäse 5 µg/100 g, Gouda 4 µg/100 g |
Obst & Gemüse | Erdbeeren 3 µg/100 g, Preiselbeeren 5 µg/100 g, Pfirsich roh 3 µg/100 g, Weißkohl 3 µg/100 g, Brokkoli 15 µg/100 g, Grünkohl 5 µg/100 g, Spinat roh 12 µg/100 g, Meerrettich 1 µg/100 g |
Salz & Meersalz | Meersalz 18 µg/100 g, jodiertes Speisesalz 1500-2500 µg/100 g |
Verwertbarkeit von Jod ist begrenzt
Einige Jodverbindungen lagern sich im Körper an. Manche Jodverbindungen aus Lebensmitteln, Medikamenten und Röntgenkontrastmitteln kann der Körper nicht verwerten. Zu den nicht verwertbaren Verbindungen aus Lebensmitteln zählen vor allem jodhaltige rote Farbstoffe, die in Süßigkeiten und gefärbten Süßwaren eingesetzt werden wie z.B. Erythrosin. Diese Substanzen reichern sich besonders im Fettgewebe und in der Leber an und können nicht im Stoffwechsel unter Freisetzung von Jod abgebaut werden.
Jod reagiert mit Substanzen in Lebensmitteln und Medikamenten
Verschiedene Substanzen wirken kropfbildend. Jod reagiert mit verschiedenen Substanzen, die in bestimmten Lebensmitteln und Medikamenten vorkommen. Eine Gruppe bilden spezielle Nahrungsmittel, die in jodarmen Regionen kropffördernd wirken. Eine Auflistung kropffördernder Lebensmittel findet sich in unserem Bericht zum Thema Schilddrüsenunterfunktion. Auch Lithium, das in hohen Dosen medikamentös verabreicht wird, führt besonders bei Frauen zu Schilddrüsenstörungen mit Kropfbildung.
Eine ausreichende Eisenzufuhr verbessert die Schilddrüsenhormonproduktion. Durch Eisenmangel wird dagegen die Herstellung von Schilddrüsenhormonen negativ beeinflusst.
Störungen der Schilddrüsenfunktion beeinflussen den Stoffwechsel von Zink, Mangan und Kupfer.
Jod und Selen gehen interaktive Bindungen ein. Beide Elemente sind für die Schilddrüse lebensnotwendig.
Hohe Konzentrationen von Fluorid beeinträchtigen die Funktion der Schilddrüse.
Jodgehalt und Speicherfähigkeit
Körperliche Reserven von Jod sind nur bei ausreichender Jodversorgung vorhanden. Der ausreichend versorgte Körper besitzt einen Jodgehalt zwischen 10 und 20 mg. Jod wird in verschiedenen Körperbereichen gespeichert, wovon der größte Anteil in der Schilddrüse gespeichert ist. Ein großer Teil gespeicherten Jodvorrats ist aber nicht für die Hormonsynthese verfügbar. Außerhalb der Schilddrüse kommt ein Teil der Jodreserven proteingebunden in der Leber sowie in verschiedenen Abbauprodukten vor. Nachweisbar ist Jod z.B. auch in Verbindung mit dem Serum, den Schilddrüsenhormonen und in Kraftwerken der Zellen (Mitochondrien).
Zuviel Jod ist be einigen Krankheiten schädlich
Eine zusätzliche Jodaufnahme kann für Menschen, die unter bestimmten Schilddrüsenerkrankungen leiden, schädlich sein. Zu diesen Erkrankungen zählt eine Schilddrüsenüberfunktion sowie eine Schilddrüsenentzündung vom Typ Hashimoto.
Hochdosierte Jodgaben können bei Akne-Patienten zu einer Verschlimmerung der Akne führen, die als Jod-Akne bezeichnet wird.
Bei älteren Patienten mit einer autonom funktionierenden Schilddrüse kann ein Überangebot von Jod zu einer akuten Schilddrüsenüberfunktion führen.
Jodzufuhren von mehr als 2 mg können dagegen eine Schilddrüsenunterfunktion auslösen, die als Jodid-Myxödem bezeichnet wird.
Erhöhte Jodaufnahme ist bei normaler Schilddrüsenfunktion unbedenklich
Überschüssiges Jod wird ausgeschieden. Personen mit normaler Schilddrüsenfunktion haben bei einer kurzzeitig erhöhten Jodzufuhr keine besonderen Risiken. Experten gehen davon aus, dass auch eine längere Jodzufuhr von bis zu 1 mg/Tag nicht riskant ist, sofern die Schilddrüse nicht vorgeschädigt oder verändert ist. Überschüssiges Jod wird über den Verdauungstrakt ausgeschieden.
Autor: Katja Schulte Redaktion
Datum: 05/2016 | aktualisiert 26.12.2022
Quellen und weiterführende Informationen:
- Iodine Status Worldwide. WHO 2004
- DGE. Gemüse und Obst in der Prävention ausgewählter chronischer Krankheiten (PDF)
- Ernährung in der Stillzeit. kindergesundheit-info.de. Unabhängiges Informationsangebot der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
- Die Nährstoffe-Bausteine für Ihre Gesundheit. Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.
- H.K. Biesalski, J. Köhrle, K. Schümann. Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe. Georg Thieme Verlag. 2002
- Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), Österreichische Gesellschaft für Ernährung (ÖGE), Schweizerische Gesellschaft für Ernährungsforschung (SGE) Schweizerische Vereinigung für Ernährung. Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. Bonn, 2. Auflage, 3 aktualisierte Ausgabe 2017
- Prof. Dr. I. Elmadfa, W. Aign et al. Die große GU Nährwert Kalorien Tabelle. 2. Auflage. Verlag Gräfe und Unzer. 2012
- Burgerstein, Dr. Lothar, Prof. Dr. med. M. Zimmermann et al. Burgersteins Handbuch Nährstoffe. 11. vollständig neu überarbeitete und erweiterte Auflage. Haug Verlag. 2007
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