Eine mikrobiologische Studie zu Kaffee-Kapselmaschinen ergab, dass benutzte Kaffeekapseln ein Herd für viele Keime sind. Unkomplizierter exklusiver Kaffeegenuss auf Knopfdruck – so lautet die Devise vieler Kaffeetrinker, die sich für eine Kaffee-Kapselmaschine entscheiden. Doch in vielen Haushalten wird der Auffangbehälter für die hygienisch wirkenden bunten Kaffeekapseln aus Metall nicht unbedingt allzu häufig entleert. Oft werden die Behälter in Kaffee-Kapselmaschinen erst gereinigt, wenn etwa Tropfwasser ausläuft oder keine Kapsel mehr hinein passt.

Im Gegensatz zur Forscherin Cristina Vilanova und Ihrem Team von der Universität Valencia, hat sich bislang wohl kaum ein Kaffeetrinker für das aktive Innenleben der benutzen Kaffeekapseln interessiert. Dieses Innenleben wurde nun erstmals im Rahmen einer Studie zum Mikrobiom in Kaffee-Kapselautomaten erforscht.

Untersucht wurde dabei der Abfall aus 9 Kaffee-Kapselgeräten des gleichen Herstellers, die älter als 1 Jahr waren und aus privaten und geschäftlichen Haushalten stammten. Diese Kapselmaschinen wurden täglich bis zu 20 mal täglich benutzt. Als Mikrobiom wird dabei die Gesamtheit aller Mikroorganismen bezeichnet, die den Menschen besiedeln.

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Viele Bakteriengattungen fühlten sich zuhause

Die Forscher fanden bei der Auswertung heraus, dass in den Auffangbehältern der Kapsel-Kaffeemaschinen, in denen das Tropfwasser und die entleerten Kaffeekapseln aufgefangen werden, zwischen 35 und 67 verschiedene Bakteriengattungen zuhause waren. Die Bakteriengattungen Pseudomonas sp. und Enterococcus sp. waren nahezu in allen Maschinen regelmäßig am stärksten vertreten.

Daneben traten auch die Gattungen Stenotrophomonas, Shingobacterium und das Acintobacterium häufig auf, während Copocroccus, Paenibacillus oder Agrobacterium nur in geringerem Maße vorkamen. Das Ergebnis überraschte, weil die Substanz Koffein eigentlich als antimikrobiell gilt.

Die Mehrzahl der vorkommenden Bakterienstämme stufen Experten zwar allgemein als ungefährlich ein, dennoch können einige der gefundenen Bakterienstämme bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem zu Infektionen führen.

Keime finden sich schon nach 49 Tagen in den Kaffee-Kapselmaschinen

In weiteren Untersuchungen im Rahmen dieser Studie ging das Forscherteam auch der Frage nach, wie lange es dauert, bis sich die Besiedelung mit den gefundenen Bakterienstämmen in einem Kaffee-Kapselautomaten vollständig ausgebildet hat. Dazu nahmen die Forscher einen fabrikneuen Kaffee-Kapselautomaten in Betrieb, der etwa 5 mal am Tag benutzt wurde. Schon nach 49 Tagen hatte sich nahezu die gleiche Besiedelung in dem neuen Gerät ausgebildet, wie sie bei den zuvor untersuchten Automaten analysiert wurde, die bereits länger als 1 Jahr im Einsatz waren.

Forscher empfehlen eine gründliche Reinigung von Kapsel-Kaffeemaschinen

Nach diesen Ergebnissen raten die Forscher zu mehr Hygiene bei den Kaffee-Kapselgeräten. Die mikroklimatischen Bedingungen sind in Kaffee-Kapselgeräten, deren Auffangbehälter nicht laufend entleert, gereinigt und getrocknet werden, scheinbar äußerst günstig für die Entstehung und Ausbreitung der Keime. Wegen der regelmäßigen Vorkommen und des schnellen Wachstums von pathogenen Keimen in Kaffee-Kapselmaschinen raten die Forscher zur regelmäßigen gründlichen Reinigung der Kapselbehälter, um den Kaffee auch langfristig unbeschwert genießen zu können.

Autor: Katja Schulte Redaktion
Datum: 1/2016 | aktualisiert 15.01.2023
Bildquelle: © Bild von Dennis Roubos auf Pexels.com

Quelle:

Vilanova C., Iglesias A., Porcar M. The coffee-machine bacteriome. biodiversity and colonisation of the wasted coffee tray leach. Scientific Reports 5, Article number: 17163 (2015) doi:10.1038/srep17163

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