Kobalt ist an lebensnotwendigen Funktionen beteiligt
ZENTRALATOM IN VITAMIN B12
Kobalt (Cobalt) ist ein Schwermetall der Eisengruppe, das in geringer Menge von etwa 1,1 mg auch im menschlichen Körper vorkommt. Hauptsächlich ist das Spurenelement Kobalt in Knochenmark, Leber und Nieren nachweisbar, es findet sich außerdem in Milz und Bauchspeicheldrüse. Kobalt ist das einzige Spurenelement im menschlichen Körper, das an einem Vitamin, nämlich Vitamin B12 beteiligt ist. Ein Kobaltmangel ist mit gesundheitlichen Folgen verbunden und steht in direktem Zusammenhang mit einem Vitamin-B-12-Mangel.
Medizinisch setzt man das Element in der Strahlentherapie, Krebsdiagnostik sowie in Verbindung mit anderen Metallen in Prothesen ein. Natürlich liegt Kobalt in organischen und anorganischen Formen vor und ist oft mit Nickel vergesellschaftet. Kobalt hat eine große Bedeutung für alle Lebensformen, weil es wichtiger Nahrungsbestandteil von Algen und einzelligen Bakterien ist, die am Anfang der Nahrungskette stehen.
FUNKTIONEN VON KOBALT IM KÖRPER
Wegen der Verbindung zu Vitamin B12 ist Kobalt ebenfalls essenziell, denn als zentrales Atom von Vitamin B12 ist das Spurenelement in alle Funktionen eingebunden, die auch mit dem B-Vitamin in Zusammenhang stehen. Zu den vielen Funktionen des Vitamins zählt neben der Bildung roter Blutkörperchen beispielsweise auch die Aktivierung einer Reihe von Enzymen, darunter antioxidativ wirkende Enzyme. Neben der Bedeutung von Kobalt in Verbindung mit B-Vitamin vermuten Forscher außerdem eine Beteiligung am Stoffwechsel von Jod in der Schilddrüse.
Kobalt – Gehalte in Lebensmitteln
HOHER KOBALTGEHALT IN TIERISCHEN LEBENSMITTELN
Kobalt ist in allen Lebensmitteln enthalten, in denen auch Vitamin B12 vorkommt. Besonders hohe Mengen finden sich demnach in tierischen Lebensmitteln, wie Fleisch, Fisch, Milchprodukten, Spinat, Tomaten, Linsen, Salat und Kartoffeln.
Bei hoher Eisenaufnahme kann die Aufnahmefähigkeit von Kobalt allerdings eingeschränkt sein.
Tagesbedarf von Kobalt
TÄGLICH EMPFOHLENE KOBALT-AUFNAHMEMENGE
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat keinen Referenzwert für den täglichen Kobaltbedarf festgelegt, die Aufnahmemenge wird mit Vitamin B12 verbunden. Man geht davon aus, dass ein erwachsener Mensch täglich eine Kobaltmenge von o,2 µg benötigt. Mit dem täglichen Bedarf an Vitamin B12 von 2 bis 5 µg wird zwischen 0,2 bis 0,4 µg Kobalt aufgenommen.
Folgen erhöhter Kobaltaufnahme
ZU VIEL KOBALT KANN FOLGEN HABEN
Eine übermäßig hohe Kobaltaufnahme kann möglicherweise zu erhöhtem Jodgehalt in der Schilddrüse führen und die Bildung von Hämoglobin steigern. In Verbindung mit der erhöhten Aufnahme von anorganischem Kobalt wurden Herzmuskelschwächen beobachtet.
Für organisches Kobalt, das gebunden an Vitamin B12 vorkommt, konnten auch bei der Aufnahme von übermäßig hohen Mengen keine unerwünschten Wirkungen beobachtet werden.
Ursachen und Symptome bei Kobaltmangel
KOBALTMANGEL WIRD GLEICHZEITIG MIT MANGEL AN VITAMIN B12 BEOBACHTET
In Deutschland ist ein Teil der Bevölkerung von Vitamin-B12-Mangel betroffen. Doch ein isolierter Kobaltmangel, der nicht in Zusammenhang mit Vitamin-B12-Mangel auftritt, konnte bislang nicht festgestellt werden. Bei unzureichender Aufnahme von Vitamin B12 geht man davon aus, dass auch Kobalt unzureichend über die normale Nahrung aufgenommen wird und es dadurch ebenfalls zu einem Mangel an Kobalt kommt.
Die Ursachen und Symptome für einen Kobaltmangel sind daher identisch mit den Ursachen und Symptomen für einen Vitamin-B12-Mangel.
URSACHEN FÜR MANGEL AN KOBALT
Die Ursachen für einen Kobaltmangel können neben unausgewogener Ernährung auch Erkrankungen im Verdauungstrakt und die Einnahme bestimmter Medikamente sein. Risikogruppen, die unter Vitamin-B12-Mangel leiden können, bilden gleichermaßen die Risikogruppen für einen Kobaltmangel.
Folgende Personengruppen haben ein erhöhtes Risiko für einen Kobaltmangel:
- Veganer</strong>
- Vegetarier</strong
- Personen mit Vitamin-B12-armer Ernährung
- Schwangere
- Frauen in der Stillzeit
- Personen mit hohem Alkoholkonsum</strong
- Personen mit Erkrankungen des Magen-und Darmtrakts
- Einnahme Antibiotika
- Einnahme Anti-Babypille
SYMPTOME VON KOBALTMANGEL
Auch die Symptome eines Kobaltmangels sind identisch mit denen, die beim Vitamin-B-12-Mangel auftreten. Erste Symptome für Kobaltmangel treten dementsprechend erst nach 2 bis 5 Jahren auf. Da die Aufnahme von Kobalt an die ausreichende Versorgung mit Vitamin B12 aus der Nahrung gekoppelt ist, beeinträchtigt ein Mangel verschiedene wichtige Körperfunktionen. Je nach Erschöpfung der Körperspeicher zeigt der Körper leichte bis schwere Symptome.
Kobaltmangel macht sich am häufigsten durch folgende Symptome bemerkbar:
Störung von Verdauungsorganen und Geschlechtsorganen
- Durchfall
- Verstopfung
- Darmschäden
- Gewichtsverlust
- Inkontinenz
- Unfruchtbarkeit
Nervenschäden durch Stoffwechselstörung von Hormonen und Neurotransmittern
- Kopfschmerzen
- Reizbarkeit
- Nervosität
- Nervenschmerzen
- Depressionen
- Psychosen
- Gedächtnisstörungen
- Verwirrtheit
- Schlafstörungen
- Apathie
- Demenz
- Hirninfarkt
- Herzinfarkt
- Koordinationsstörungen
- Kribbeln
- Taubheit
- Lähmungen
Störung des Energiestoffwechsels
- Müdigkeit
- Antriebsschwäche
- Konzentrationsschwäche
- Chronische Erschöpfung
- Gedächtnisstörungen
Beeinträchtigung von Zellteilung und Blutbildung
- Infektanfälligkeit
- Leistungsschwäche
- Blässe
- Eingerissene Mundwinkel
- Blutarmut
- Sehstörungen
- Netzhautschäden
- Brennen von Zunge und Mund
- Entzündungen im Mund und Verdauungstrakt
- Gelenkentzündungen
Diagnose Kobaltstatus
WIE WIRD DER STATUS VON KOBALT FESTGESTELLT?
Ob zu geringe oder erhöhte Kobaltwerte vorliegen, kann der Hausarzt mit einem Bluttest überprüfen. Der normale Blutspiegel von Kobalt beträgt 0,04 bis 0,4 µg/l.
Autor: Katja Schulte Redaktion
Datum: 05/2016 | aktualisiert 24.04.2022
Quellen und weiterführende Links:
- Hans-Konrad Biesalski, Stephan C. Bischoff, Christoph Puchstein (Hrsg.). 11.4 Cobalt in der Ernährungsmedizin. Nach dem neuen Curriculum Ernährungsmedizin der Bundesärztekammer, 4. Auflage, Georg Thieme Verlag. 2010
- Erwin Riedel. Anorganische Chemie. de Gruyter, Berlin. 2002
- Die Nährstoffe. Bausteine für Ihre Gesundheit. Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.
- DGE. Referenzwerte allgemein
- Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), Österreichische Gesellschaft für Ernährung (ÖGE), Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (SGE). Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. Bonn 2015
- Burgerstein, Dr. Lothar. Burgersteins Handbuch Nährstoffe. Haug Verlag
WICHTIGE HINWEISE ZU GESUNDHEITSTHEMEN
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