Leberkrebs zählt zu den häufigsten Todesursachen. In Deutschland werden nach Angaben des Robert-Koch-Institutes pro Jahr etwa 8000 Neuerkrankungen mit bösartigen Tumoren der Leber diagnostiziert. Vorwiegend sind Menschen im fortgeschrittenen Alter von Leberkrebs betroffenen, vor dem 50. Lebensjahr erkranken nur etwa 4 Prozent der Betroffenen.

Bösartige Lebertumoren, die in erster Linie aus entarteten Leberzellen entstehen, kommen seltener vor. Weit mehr als 90 Prozent der in Europa diagnostizierten Lebertumoren sind Metastasen (Absiedelungen) anderer Krebsarten, beziehungsweise Metastasen von Organkarzinomen. Sie haben etwa im Magen, Darm oder in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) ihren Ausgangsort. Gutartige Tumoren der Leber spielen in Deutschland klinisch eine untergeordnete Rolle.

Gutartige und bösartige Lebertumoren

Lebertumoren sind Gewebeneubildungen der Leber, die in gutartige (benigne) oder bösartige (maligne) Lebertumoren unterschieden werden.

Lebertumoren treten häufig in Form von Hämangiomen (Blutschwämmchen), Adenomen (Polyp/gutartige Geschwulst), Fibromen (gutartige wuchernde Geschwulst) oder Lipomen (gutartiger Tumor) ohne Symptome auf. Die Entstehungsursachen sind meist unklar. In einzelnen Fällen können gerissene Hämangiome schwere Blutungen verursachen. Adenome können zu Krebs entarten und sollten deshalb entfernt werden.

Definition Leberkrebs

Unter der Bezeichnung Leberkrebs (Leberkarzinom, hepatozelluläres Karzinom, HCC) versteht man eine bösartige (maligne) Erkrankung der Leberzellen. Es wird eine Unterscheidung zwischen primären und sekundären Tumoren vorgenommen. Ein Primärer Tumor entsteht direkt in der Leber, während ein sekundärer Tumor in der Lebert Metastasen aus anderen benachbarten Organkarzinomen bildet.

Leberkrebs entsteht oft ohne spürbare Symptome

Die Entwicklung verläuft anfangs meist unbemerkt. Bösartige Lebertumoren entwickeln sich anfangs häufig symptomlos und machen sich erst bei entsprechender Größenzunahme durch verschiedene Symptome bemerkbar.

Dann kann es zu verschiedenen Körperreaktionen kommen, darunter Fieber, eine Schwellung der Leber (Hepatomegalie) oder Druckschmerzen im rechten Oberbauch. Auch eine Gelbsucht (Ikterus), die Einlagerung von Wasser vorwiegend im Bauchraum (Aszites) sowie eine eventuell begleitende Vergrößerung der Milz (Splenomegalie) zählen zu den weiteren möglichen Symptomen von Leberkrebs.

Mögliche Ursachen für Leberkrebs

Häufig sind bei Leberkrebs Vorerkrankungen vorhanden oder es sind verschiedene begünstigende Einflüsse vorhanden. Leberkrebs entsteht oft in der Folge einer vorausgegangenen Infektion, einer Begleiterkrankung wie streuendem Krebs oder verschiedenen äußeren Einflüssen.

Zu den begünstigenden Risikofaktoren zählen besonders eine chronische Infektion mit dem Hepatitis-B-Virus oder eine chronische Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus. Doch auch regelmäßiger hoher Alkoholkonsum sowie Übergewicht, Rauchen und mit Schimmelpilzen kontaminierte Lebensmittel (Aflatoxin B1) zählen zu den möglichen Ursachen.

Krankheitsverlauf

Bei Leberkrebs ist die Prognose oft nicht so günstig. Erst wenn bereits mehr als 90 Prozent des Lebergewebes zerstört sind, kommt es zu einem messbaren Abfall der Leberfunktion.

Die Aussichten sind bei bösartigen Tumoren der Leber sehr schlecht. Nur gut 10 Prozent der Patienten überlebt die ersten fünf Jahre nach der Prognose.

Wenn Lebermetastasen in Folge von Magenkrebs, Darmkrebs oder Bauchspeicheldrüsenkrebs auftreten, gelten sie in der Regel als nicht heilbar. Beim primären Leberzellkarzinom beträgt die Lebenserwartung etwa sechs Monate.

Diagnose

Zur Diagnose von Leberkrebs werden Sonographie (Ultraschall) und Computertomographie (CT) eingesetzt. Die Einteilung des Tumorstadiums erfolgt durch die Klassifizierung nach dem internationalen TNM-System.

Therapie

Zu den Möglichkeiten in der Leberkrebs-Therapie zählen neben der Teilresektion der Leber auch die Lebertransplantation oder die Entfernung der Metastase beim Primärtumor. Je nach Situation kommt häufig ein regionale Chemotherapie oder auch eine systemische Chemotherapie zum  Einsatz. Auch palliative Verfahren bilden eine Baustein der Therapie bei Lebenkrebs.

Ein alternatives Verfahren bei Leberkrebs bietet die Kryotherapie (Kältetherapie). Die Übernahme der Kosten sollte im Einzelfall mit der zuständigen Krankenkasse abgeklärt werden.

Informationen zur Lebertransplantation

Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO)

Bildquelle Titelbild: © Sebastian Kaulitzki/Fotolia.com ID 22202742 (stock.adobe.com)
Autor: Katja Schulte Redaktion
Datum: 10/2016 aktualisiert 01.01.2023

Quellen und weiterführende Informationen:

Krebsdaten: Leberkrebs

Greten T.F., Malek N.P., Schmidt S., : Leitlinienprogramm Onkologie der AWMF, Deutschen Krebsgesellschaft e.V. und Deutschen Krebshilfe e.V Leitlinie. Diagnostik und Therapie des hepatozelluären Karzinoms. AWMF-Register.Nr.: 032/023OL. Stand 1.0-Mai 2013

Innere Medizin. 7. Auflage. Weisse Reihe Band 4. 2004. Elsevier GmbH. Urban & Fischer Verlag

Wichtige Hinweise zu Gesundheitsthemen

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