Lithium übernimmt nicht nur wichtige Körperfunktionen, sondern beeinflusst auch die Lebenserwartung, wie eine Studie der Universität Jena zeigte, dennoch ist es für den Menschen bislang nicht als essenziell eingestuft. Im Körper geht Lithium Wechselwirkungen mit verschiedenen Mineralstoffen und Botenstoffen (Neurotransmittern) ein. Außerdem besitzt es die Eigenschaft unlösliche Substanzen wie Harnsäure lösen zu können.

Als Ultraspurenelement kommt Lithium beim Menschen nur in sehr geringen Mengen vor. Insbesondere befindet sich Lithium in den Lymphknoten, den Organen und im Gehirn. In Verbindung mit Phosphor ist es außerdem in den Zähnen nachweisbar.

Einsatzgebiete und weitere Studien zur Funktion und Wirkung von Lithium im Körper

Lithium hat einen breiten Einsatzbereich, denn es wirkt erwiesenermaßen therapeutisch auf die Psyche und wird in Form von Lithiumsalzen regelmäßig nicht nur als Medikament bei einer Reihe von stimmungsbeeinträchtigenden, psychischen Erkrankungen eingesetzt, sondern auch bei Migräne und Clusterkopfschmerzen.

Bisweilen kombinieren Experten Lithium in der Therapie mit Antidepressiva oder Neuroleptika.

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Depressive Erkrankungen

Depressive Erkrankungen: Ursache, Symptome, Therapie

Therapeutischer Einsatz bei akuter Manie und akuten Depressionen

Zur Gruppe der psychischen Erkrankungen, die seit mehr als 50 Jahren erfolgreich mit Lithium behandelt werden, zählt etwa die Akutbehandlung der Manie und die Behandlung bestimmter akuter Depressionen, bei denen der Verdacht besteht, dass sie in eine Manie umschlagen oder bei denen Patienten resistent gegen übliche Therapeutika sind.

Therapeutischer Einsatz bei bipolaren Störungen und Major Depression

Auch bipolare affektive Störungen, wie sie bei schizoaffektiven Psychosen auftreten, können therapeutisch mit Lithium behandelt werden. Außerdem kommt die Substanz bei der Major Depression zur Anwendung, der häufigsten Form der Depression, die mit charakteristischen Symptomen wie Schwermut, Hoffnungslosigkeit, Antriebslosigkeit, Konzentrationsstörungen einhergeht.

Lithium mindert aggressives Verhalten und steigert die Leistungsfähigkeit

Nach neueren Untersuchungen ist Lithium ebenfalls bei leichten psychischen Belastungen wirksam und führt zur Minderung von aggressivem Verhalten. Auch haben Wissenschaftler herausgefunden, dass das Alkalimetall zum seelischen Gleichgewicht und zur Steigerung der geistigen Leistungsfähigkeit beiträgt.

Hohe Lithiumgehalte im Wasser senkten die Suizidrate bei Depressionen

Hohe Lithiumgehalte im Wasser senkten darüber hinaus die Suizidrate bei Depressionen, das konnten neben einer Wiener Studie aus dem Jahr 2011 auch Studien aus Japan und den USA belegen. Anlässlich dieser Studien sind auch in Deutschland erste Untersuchungen zum Zusammenhang beauftragt worden, unter anderem im Bundesland Sachsen, das eine der höchsten Suizidraten in Deutschland hat.

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Lithiumtherapie und Lithiumsalze

Lithiumtherapie und Lithiumsalze

Lithium verlängerte in Studie die Lebenserwartung

Eine Studie der Universität Jena ergab, dass ein höherer Lithiumspiegel die Lebenserwartung deutlich verlängern kann. Zu diesem Ergebnis kam ein Forscherteam unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Ristow gemeinsam mit japanischen Kollegen, nachdem sie die Sterberate in 18 japanischen Gemeinden untersuchten und mit dem jeweiligen Lithiumgehalt des Wassers verglichen.

Es bestätigte sich ihre Annahme, dass die Sterberate tatsächlich in den Gemeinden geringer ausfiel, in denen ein höherer Lithiumspiegel im Wasser gemessen wurde.

Lithium wirkte erfolgreich gegen Gedächtnisstörungen und Demenz

Nach Ergebnissen einer dänischen Studie erkrankten Bewohner im Alter seltener an einer Demenz, wenn das Trinkwasser einen hohen Lithiumgehalt aufwies.

Eine positive Wirkung von Lithium konnte eine kleinere klinische Studie bei leichter kognitiver Beeinträchtigung (MCI) und Gedächtnisstörungen belegen. Die Patienten erhielten eine Dosis von 150 bis 600 µg/Tag. Bei der plazebokontrollierten Studie, die an der Universität von Sao Paulo durchgeführt wurde, war nach 12 Monaten ein leichter Rückgang der Konzentration von P-tau im Liquor zu verzeichnen. P-tau ist ein Marker bei Morbus Alzheimer. Zudem ergaben sich verbesserte Ergebnisse im ADAS-Cog-Test. Dieser Test misst die kognitiven Leistungen von Alzheimer-Patienten.

Eine weitere brasilianische Studie wurde mit Patienten mit manifester Alzheimer-Demenz durchgeführt und ergab, dass sich mit einer Dosis von 300 µg Lithium eine (vorübergehende) Stabilisierung des MMSE-Scores erzielen ließ.

Neues Messverfahren: Lithiumkarte vom menschlichen Gehirn

An der Technischen Universität München (TUM) entwickeln Experten ein spezielles Messverfahren für Gewebeproben, mit dessen Hilfe eine Lithiumkarte des menschlichen Gehirns aufgezeichnet werden kann, um so die Funktionsweise und den Wirkungsort des Ultraspurenelements im Gehirn zu verstehen. Die Messmethode kann die Lithiumkonzentration in Gewebsschnitten von Menschen mit Lithiumtherapie nachweisen und ist auch geeignet, bei ungeklärten Todesfällen festzustellen, ob ein Suizid aufgrund einer depressiven Phase vorliegt oder nicht.

Tagesbedarf und Aufnahmemenge von Lithium

Der Tagesbedarf an Lithium ist bislang nicht genau bekannt. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) hat keinen Referenzwert für Lithium herausgegeben, weil es sich nicht um ein essentielles Spurenelement handelt.

Nach Schätzungen der U.S. Environment Protection Agency (EPA) nimmt ein 70 kg schwerer Erwachsener täglich etwa eine Lithiummenge von 0,65 bis 3,1 mg über die Nahrung auf. Die individuelle Aufnahmemenge ist entscheidend von der Ernährung und dem Lithiumgehalt des Grundwassers abhängig.

Eine Überdosierung durch natürliche Lebensmittel erwarten Wissenschaftler nicht.

Lithiumvorkommen und Lithiumgehalte in Lebensmitteln

Lithium kommt auch in Lebensmitteln vor. Das Alkalimetall Lithium (Li) ist das leichteste aller Metalle und zählt zu den Mineralstoffen und Spurenelementen, die wir über die tägliche Nahrung aufnehmen. Die Lithiumkonzentration in der Natur gilt als ziemlich gering. So kommt es nur mit einem Anteil von 20 und 70 ppm in der Erdrinde vor und ist auch im Meerwasser nur mit einem Anteil von 0,1 bis 0,2 ppm enthalten.

Jedoch enthalten viele Mineralwässer  mehr oder weniger hohe Lithiumgehalte, wie die Tabelle zum Lithiumgehalt in einigen Mineralwässern weiter unten zeigt.

Lithium ist nur in geringen Gehalten in tierischen Lebensmitteln wie Eiern, Butter und Fleisch zu finden. Der Lithiumgehalt im Fleisch beträgt nur ungefähr 12 µg/kg. Dagegen enthalten Vollwertgetreide und Gemüse wie Zwiebeln, Knoblauch, Zuckerrüben und Kartoffeln mit 0,5 bis 3,4 mg/kg wesentlich höhere Lithiummengen.

Ansonsten reichert sich Lithium beispielsweise in der Tabakpflanze oder im Hahnenfußgewächs an.

Lithiumkonzentrationen im Grundwasser

Neben geringen Spuren im Boden findet man das Ultraspurenelement auch in unterschiedlich hohen Konzentrationen im Grundwasser. Die Lithiumkonzentration im Grundwasser ist dabei abhängig von der Region und beträgt zwischen 0 bis 500 µg/l.

Lithiumhaltiges Wasser vor dem Verzehr auf Gesamtzusammensetzung prüfen

Manche lithiumhaltige Quelle enthält gleichzeitig auch hohe Konzentrationen von zum Beispiel Natrium, Kalium, Uran oder anderen Bestandteilen wie etwa Glaubersalz, die eine Aufnahme des Heil- oder Mineralwassers nicht uneingeschränkt für jeden Anwender empfehlenswert machen.

Wer also langfristig auf ein Wasser mit natürlichem Lithiumgehalt umsteigen möchte, sollte sich beim Abfüller seiner Wahl vergewissern, ob die Massenkonzentration der sonst darin enthaltenen Mineralien individuell verträglich ist und den persönlichen Anforderungen und Voraussetzungen entspricht – das empfehlen Experten. Wenn eine Erkrankung vorliegt, wird vor der dauerhaften Verwendung auch eine Rücksprache mit dem behandelnden Arzt oder Heilpraktiker empfohlen.

Quelle und Gehalte an Lithium

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Folgen von Lithiummangel und Lithiumunterversorgung in Deutschland

In Deutschland wird die Aufnahme von Lithium über die normale Nahrung generell als ausreichend eingeschätzt. Eine mangelhafte Versorgung soll nach Expertenangaben selbst bei einer Fehlernährung nicht zu befürchten sein.

Von einem Lithiummangel wollen Experten aber beim Menschen erst sprechen, falls Lithium als essentielles Element eingestuft wird, denn bis dahin handelt es sich lediglich um eine Lithiumunterversorgung. Aktuell ist noch weitgehend unerforscht, ob eine Unterversorgung mit Lithium Auswirkungen auf den menschlichen Körper hat.

Allerdings konnte Anke im Jahr 1997 nachweisen, dass die Anzahl von depressiven Patienten in Regionen mit relativ niedrigem Lithiumgehalt im Wasser höher war, als in den Regionen mit lithiumreichem Mineralwasser. Im Umkehrschluss folgern Wissenschaftler, dass lithiumreiches Mineralwasser die psychische Stabilität fördert.

Mögliche Anzeichen von Lithiummangel

Bei Tieren gilt Lithium nach verschiedenen Untersuchungen als essentielles Spurenelement. In Tierversuchen kam es bei den Versuchstieren durch Lithiummangel hauptsächlich zu Mangelerscheinungen wie geringen Geburtsgewichte und verminderter Fruchtbarkeit. Zudem wurde eine kürzere Lebenserwartung von den Forschern festgestellt.

Frei verkäufliche Lithiumpräparate

Lithium ist in geringer Dosierung freiverkäuflich als homöopathisches Mittel erhältlich. Daneben ist das Schüßlersalz Nr. 16 mit der Bezeichnung Lithium Chloratum in den typischen Potenzen von D6 bis D12 frei im Handel erhältlich.

Folgen erhöhter Lithiumaufnahme

In der Psychotherapie wird Lithium häufig bei depressiven Erkrankungen medikamentös verabreicht. Hohe Lithium-Dosierungen (200 mg/Tag) können bei missbräuchlicher Anwendung schwere Nebenwirkungen und Vergiftungserscheinungen auslösen.

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Nährstoffmangeltest Allgemeinbefinden und Immunsystem

Nährstoffmangeltest: Allgemeinbefinden und Immunsystem

Bei einer Überdosierung von Lithium können verschiedene Nebenwirkungen ausgelöst werden.

Neben epileptische Anfällen kann es zu Zittern, Erbrechen und Muskelzucken kommen. In einigen Fällen kommt es zu Schilddrüsendysfunktionen oder Bluthochdruck. Auch Nierenschäden und Knochenveränderungen können nach einer Überdosierung auftreten.

Autor: Katja Schulte Redaktion
Datum: 05/2016 | aktualisiert 28.12.2022

Quellen und weiterführende Informationen:

Jürgen Deberitz, Gernot Boche. Lithium und seine Verbindungen. Industrielle, medizinische und wissenschaftliche Bedeutung. In Chemie in unserer Zeit 37, Nr. 4, 2003

Brigitte Woggon. Behandlung mit Psychopharmaka. Huber. Bern 1998

Irmgard Niestroj. Praxis der Orthomolekularen Medizin. Physiologische Grundlagen Therapie mit Mikro-Nährstoffen. Hippokrates Verlag. Stuttgart. 2. Auflage 2000

H.K. Biesalski et al. Ernährungsmedizin. Nach dem neuen Curriculum Ernährungsmedizin der Bundesärztekammer. Verlag Thieme. 2010

Ärzteblatt. Lithium im Trinkwasser könnte vor Demenzen schuetzen 08/2017

Lithium-in-drinking-water and suicide mortality. The British Journal of Psychiatry. Apr 2011, 198 (5) 346-50; DOI: 10.1192/bjp.bp.110.091041

Uniklinikum Dresden. Zusammenhang zwischen Lithiumgehalt in Trinkwasser und Suizidraten in Sachsen

TUM. Josef Lichtinger. Spurenelementenachweis von Lithium in organischem Gewebe mit Neutronen

M. Schou. Lithiumbehandlung der manisch-depressiven Krankheit. Verlag Thieme. 2001

Zarse k, Terao T, Tian J et al. Low-dose lithium uptake promotes longevity in humans and metazoans. Eur J Nutr, 2011 Aug; 50 (5):387-389

BfR. Verwendung von Mineralstoffen und Vitaminen in Lebensmitteln (PDF)

Die Nährstoffe-Bausteine für Ihre Gesundheit. Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.

Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), Österreichische Gesellschaft für Ernährung (ÖGE), Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (SGE). Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. Bonn 2015

Burgerstein, Dr. Lothar, Burgersteins Handbuch Nährstoffe. Haug Verlag

Wichtige Hinweise zu Gesundheitsthemen

Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose. Bitte beachten Sie hierzu die weiteren Hinweise zu Gesundheitsthemen

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