Magenkrebs entsteht in der Magenschleimhaut
MEHR MÄNNER ALS FRAUEN ERKRANKEN AM MAGENKARZINOM
Magenkrebs zählt zu den bösartigen Tumorerkrankungen und hat einen Anteil von etwa 7% an den Krebserkrankungen. Trotzdem sich die Anzahl der Erkrankungen an Magenkrebs im letzten Jahrzehnt weiter verringert hat, erkrankten in Deutschland nach Angaben des Deutschen Zentrums für Krebsregisterdaten im Jahr 2015 insgesamt 15.140 Menschen.
Männer sind vom Magenkarzinom etwa doppelt so häufig betroffenen wie Frauen. Im Durchschnitt erkranken Männer im Alter von 75 Jahren, Frauen ab dem 78. Lebensjahr.
Definition und Stadien von Magenkrebs
DEFINITION VON MAGENKREBS
Ein Magenkarzinom bezeichnet eine bösartige (maligne) Tumorerkrankung des Magens. Er geht von der Magenschleimhaut aus.
Der Magenkrebs entwickelt sich in Stadien und kann unterschiedlich wachsen. Die Therapie hängt vom Stadium und dem Wachstumstyp ab.
EINTEILUNG NACH STADIUM
- Frühkarzinom: Im frühen Stadium beschränkt sich der Magenkrebs auf die Magenschleimhaut (Mukosa) und die Gewebsschicht zwischen Magenschleimhaut und Muskelschicht (Submuskosa) beschränkt. Die Muskelschicht (Muskularis) ist noch nicht befallen.
- Fortgeschrittenes Magenkarzinom: Das fortgeschrittene Magenkarzinom besitzt größere Eindringtiefe
EINTEILUNG NACH WACHSTUMSTYP
- Intestinaler Wachstumstyp: Das Karzinom wächst blumenkohlartig in den Magen hinein
- Diffuser Wachstumstyp: Das Karzinom wächst frühzeitig in die Magenwand ein
Symptome bei Magenkrebs
MAGENKREBS ZEIGT ANFANGS KAUM BESCHWERDEN
Anfangs entwickelt sich Magenkrebs oft unbemerkt und zeigt kaum Symptome, die eindeutig zugeordnet werden können. Erst im fortgeschrittenen Stadium macht sich ein Magenkarzinom durch verschiedene Symptome bemerkbar. Dazu zählen z.B.:
- Leistungsknick
- Gewichtsabnahme
- Völlegefühl
- Druckgefühl im Oberbauch
- Abneigung gegen Fleisch
- Dunkler Stuhl
- Mögliche Beschwerden durch Metastasen (Absiedelungen) in Hirn, Knochen, Leber oder Lunge
Ursachen von Magenkrebs
VORERKRANKUNGEN ERHÖHEN DAS RISIKO
Die Ursachen der Entstehung von Magenkrebs sind noch nicht genau erforscht. Forscher haben herausgefunden, dass verschiedene Vorerkrankungen das Risiko für die Entwicklung eines Magenkarzinoms erhöhen.
Wer kann helfen?
Mehr Information- Chronische Gastritis Typ A (Autoimmungastritis)
- Chronische Gastritis Typ B (Gastritis durch Bakterium Heliobacter pylori)
- Billroth-II-Magenresektion
- Riesenfaltenmagen
Diagnose bei Verdacht auf Magenkarzinom
VERSCHIEDENE DIAGNOSEVERFAHREN
Die Diagnose erfolgt bei Verdacht auf ein Magenkarzinom in der Regel durch eine bildgebende Magenspiegelung (Gastroskopie) mit gleichzeitiger Gewebeentnahme (Biopsie). Die Gewebeproben werden auf Tumorgewebe hin feingeweblich untersucht. Daneben werden zusätzliche Untersuchungen zur Ausdehnung des Tumors eingesetzt.
Prognose bei Magenkrebs
PROGNOSEN SIND OFT NICHT GÜNSTIG
Bei Magenkrebs zeigen sich die Überlebensaussichten vergleichsweise ungünstig. Im Jahr 2011 lag die 5-Jahres-Überlebensrate, die die Wahrscheinlichkeit beschreibt, die nächsten 5 Jahre zu überleben, bei 33 %. Die 5-Jahres-Überlebensquote beträgt beim Frühkarzinom dagegen etwa 90 %.
Therapie bei Magenkrebs
EINGESETZTE THERAPIEN BEIM MAGENKARZINOM
Die Therapie beim Magenkarzinom richtet sich im Einzelfall nach dem Stadium. Zum Einsatz kommen folgende Maßnahmen:
Chirurgische Maßnahmen
- Entfernung des Magens (totale Gastrektomie)
- Teilentfernung des Magens
Palliative Maßnahmen
- Lasertherapie
- Operative Verbindung von Magen und Dünndarm (Gastroenterostomie)
- Ernährungssonde (Feinkatheterjejunostomie)
Vorbeugende Maßnahmen
MAGENKREBS VORBEUGEN DURCH GESUNDE ERNÄHRUNG
Ernährungsmediziner empfehlen im Rahmen der vollwertigen Ernährung eine ausreichende Versorgung mit den Vitaminen C und E durch einen regelmäßigen hohen Verzehr an Obst und Gemüse, um Magenkrebs vorzubeugen.
Außerdem wird geraten, den Konsum von gesalzenen, gepökelten und geräucherten Lebensmittel zu senken. Das betrifft Lebensmittel wie Speck, Kassler, Pökelfleich, Räucherfisch oder Schinken. Mehr Informationen unter Rotes Fleisch & Krebsrisiko – WHO-Studie
Bildquelle: © vitanovski/Fotolia.com (stock.adobe.com)
Autor: Katja Schulte Redaktion
Datum: 10/2016 aktualisiert 01/2021
Zentrum für Krebsregisterdaten-Magenkarzinom 2015/2016
Möhler, M., Al-Batran, S-E., Andus, T. Leitlinienprogramm Onkologie. Magenkarzinom. Diagnostik und Therapie der Adenokarzinome des Magens und des ösophagogastralen Übergangs. Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten. AWMF Register Nr. 032-009OL. Stand 02.2012
Eiter Josefa, Eder Gerlinde, Mair Maria. Ernährungslehre und Diätetik. 8.Auflage. 2008. Trauner Verlag.
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Biesalski, H.K. Ernährungsmedizin. Nac