Magenkrebs entsteht in der Magenschleimhaut
Magenkrebs zählt zu den bösartigen Tumorerkrankungen und hat einen Anteil von etwa 7 % an den Krebserkrankungen. Trotzdem sich die Anzahl der Erkrankungen an Magenkrebs im letzten Jahrzehnt weiter verringert hat, erkrankten in Deutschland nach Angaben des Deutschen Zentrums für Krebsregisterdaten im Jahr 2019 immer noch insgesamt 14.877 Menschen.
Männer sind dabei vom Magenkarzinom deutlich häufiger betroffenen als Frauen, sie erkranken fast doppelt so häufig. Im Durchschnitt erkrankten Männer im Alter von 75 Jahren, Frauen ab dem 78. Lebensjahr.
Definition und Stadien von Magenkrebs
Als Magenkarzinom wird eine bösartige (maligne) Tumorerkrankung des Magens bezeichnet. Der Tumor geht von der Magenschleimhaut aus. Der Magenkrebs entwickelt sich in Stadien und kann unterschiedlich wachsen.
Mediziner teilen den Tumor daher entsprechend nach Stadium und Wachstumstyp ein. Die Therapie hängt vom Stadium und dem Wachstumstyp ab.
Einteilung nach Stadium
- Frühkarzinom: Im frühen Stadium beschränkt sich der Magenkrebs auf die Magenschleimhaut (Mukosa) und die Gewebsschicht zwischen Magenschleimhaut und Muskelschicht (Submuskosa) beschränkt. Die Muskelschicht (Muskularis) ist noch nicht befallen.
- Fortgeschrittenes Magenkarzinom: Das fortgeschrittene Magenkarzinom besitzt größere Eindringtiefe
Einteilung nach Wachstumstyp
- Intestinaler Wachstumstyp: Das Karzinom wächst blumenkohlartig in den Magen hinein
- Diffuser Wachstumstyp: Das Karzinom wächst frühzeitig in die Magenwand ein
Symptome bei Magenkrebs
Magenkrebs bereitet am Anfang kaum Beschwerden. Anfangs entwickelt sich der Magenkrebs deshalb oft unbemerkt und zeigt kaum Symptome, die eindeutig zugeordnet werden können. Erst im fortgeschrittenen Stadium macht sich ein Magenkarzinom durch verschiedene Symptome bemerkbar.
Zu den häufigen Symptomen:
- Leistungsknick
- Gewichtsabnahme
- Völlegefühl
- Druckgefühl im Oberbauch
- Abneigung gegen Fleisch
- Dunkler Stuhl
- Mögliche Beschwerden durch Metastasen (Absiedelungen) in Hirn, Knochen, Leber oder Lunge
Ursachen von Magenkrebs
Vorerkrankungen erhöhen das Risiko. Die Ursachen der Entstehung von Magenkrebs sind noch nicht genau erforscht. Forscher haben jedoch bereits herausgefunden, dass verschiedene Vorerkrankungen das Risiko für die Entwicklung eines Magenkarzinoms erhöhen.
- Chronische Gastritis Typ A (Autoimmungastritis)
- Chronische Gastritis Typ B (Gastritis durch Bakterium Heliobacter pylori)
- Billroth-II-Magenresektion
- Riesenfaltenmagen
Diagnose bei Verdacht auf Magenkarzinom
Die Diagnose erfolgt bei Verdacht auf ein Magenkarzinom in der Regel durch eine bildgebende Magenspiegelung (Gastroskopie) mit gleichzeitiger Gewebeentnahme (Biopsie). Die Gewebeproben werden auf Tumorgewebe hin feingeweblich untersucht.
Daneben werden zusätzliche Untersuchungen zur Ausdehnung des Tumors eingesetzt.
Prognose bei Magenkrebs
Die Prognosen sind oft nicht günstig. Bei Magenkrebs zeigen sich die Überlebensaussichten vergleichsweise ungünstig. Im Jahr 2011 lag die 5-Jahres-Überlebensrate, die die Wahrscheinlichkeit beschreibt, die nächsten 5 Jahre zu überleben, bei 33 %. Die 5-Jahres-Überlebensquote beträgt beim Frühkarzinom dagegen etwa bei 90 %.
Therapie bei Magenkrebs
Beim Magenkarzinom können verschiedene Therapien zum Einsatz kommen. Die Therapie beim Magenkarzinom richtet sich im Einzelfall nach dem Stadium. Zum Einsatz kommen folgende Maßnahmen:
Chirurgische Maßnahmen
- Entfernung des Magens (totale Gastrektomie)
- Teilentfernung des Magens
Palliative Maßnahmen
- Lasertherapie
- Operative Verbindung von Magen und Dünndarm (Gastroenterostomie)
- Ernährungssonde (Feinkatheterjejunostomie)
Vorbeugende Maßnahmen
Magenkrebs kann man durch gesunde Ernährung vorbeugen. Ernährungsmediziner empfehlen dazu im Rahmen der vollwertigen Ernährung eine ausreichende Versorgung mit den Vitaminen C und E durch einen regelmäßigen hohen Verzehr an Obst und Gemüse.
Außerdem wird geraten, den Konsum von gesalzenen, gepökelten und geräucherten Lebensmittel zu senken. Das betrifft Lebensmittel wie Speck, Kassler, Pökelfleich, Räucherfisch oder Schinken. Mehr Informationen unter Rotes Fleisch und Krebsrisiko – WHO-Studie.
Bildquelle Titelbild: © vitanovski/Fotolia.com ID 95913239 (stock.adobe.com)
Autor: Katja Schulte Redaktion
Datum: 10/2016 | aktualisiert 16.01.2023
Quellen und weiterführende Informationen:
- Zentrum für Krebsregisterdaten-Magenkarzinom 2019
- Möhler, M., Al-Batran, S-E., Andus, T. Leitlinienprogramm Onkologie. Magenkarzinom. Diagnostik und Therapie der Adenokarzinome des Magens und des ösophagogastralen Übergangs. Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten. AWMF Register Nr. 032-009OL. Stand 02.2012
- Eiter Josefa, Eder Gerlinde, Mair Maria. Ernährungslehre und Diätetik. 8.Auflage. 2008. Trauner Verlag
- Krebsdaten. Magen (PDF)
- Innere Medizin. 7. Auflage. Weisse Reihe Band 4. 2004. Elsevier GmbH. Urban & Fischer Verlag
- Biesalski, H.K. Ernährungsmedizin. Nach dem Curriculum der Bundesärztekammer und der DGE. 2010. Verlag Thieme
Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose. Bitte beachten Sie hierzu die weiteren Hinweise zu Gesundheitsthemen
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