Magenkrebs zählt zu den bösartigen Tumorerkrankungen und besitzt einen Anteil von etwa 7 Prozent an den in Deutschland gemeldeten Krebserkrankungen. Trotzdem sich die Anzahl der Erkrankungen an Magenkrebs im letzten Jahrzehnt weiter verringerte, erkrankten in Deutschland nach Angaben des Deutschen Zentrums für Krebsregisterdaten im Jahr 2020 immer noch insgesamt 14.490 Menschen neu.

Männer sind vom Magenkarzinom deutlich häufiger betroffenen als Frauen, sie erkranken fast doppelt so häufig. Im Durchschnitt erkrankten Männer im Alter von 75 Jahren, Frauen erst ab dem 78. Lebensjahr.

Definition und Stadien von Magenkrebs

Als Magenkarzinom wird eine bösartige (maligne) Tumorerkrankung des Magens bezeichnet. Der Tumor geht von der Magenschleimhaut aus. Der Magenkrebs entwickelt sich in Stadien und kann unterschiedlich wachsen.

Mediziner teilen den Tumor daher entsprechend nach Stadium und Wachstumstyp ein. Die Therapie hängt vom Stadium und dem Wachstumstyp ab.

Einteilung nach Stadium

Mediziner unterscheiden nach dem Frühkarzinom und dem fortgeschrittenen Magenkarzinom.

Das Frühkarzinom tritt in frühem Stadium auf. Dabei beschränkt sich der Magenkrebs auf die Magenschleimhaut (Mukosa) und die Gewebsschicht zwischen Magenschleimhaut und Muskelschicht (Submuskosa). Die Muskelschicht (Muskularis) ist beim Frühkarzinom noch nicht befallen.

Das fortgeschrittene Magenkarzinom besitzt dagegen eine größere Eindringtiefe.

Einteilung nach Wachstumstyp

Zudem unterscheiden Mediziner beim Magenkrebs zwischen zwei Wachstumstypen, nämlich dem intestinalen und dem diffusen Wachstumstyp.

Beim intestinalen Wachstumstyp wächst das Karzinom blumenkohlartig in den Magen hinein, während das Karzinom beim diffuse Wachstumstyp frühzeitig in die Magenwand einwächst.

Symptome bei Magenkrebs

Magenkrebs bereitet den Betroffenen am Anfang kaum Beschwerden. Anfangs entwickelt sich der Magenkrebs deshalb oft unbemerkt und zeigt kaum Symptome, die eindeutig zugeordnet werden können.

Erst im fortgeschrittenen Stadium macht sich ein Magenkarzinom durch verschiedene Symptome bemerkbar.
Zu den häufigen Symptomen zählen neben einem Leistungsknick auch die Gewichtsabnahme sowie ein Völlegefühl und Druckgefühl im Oberbauch. Oft stellt sich eine Abneigung gegen Fleisch ein. Es kann zu dunklem Stuhl kommen.

Möglich sind auch Beschwerden durch Metastasen (Absiedelungen), die sich in Hirn, Knochen, Leber oder Lunge bilden können.

Ursachen von Magenkrebs

Vorerkrankungen und eine ungesunde Lebensführung erhöhen das Risiko. Die Ursachen der Entstehung von Magenkrebs sind noch nicht genau erforscht. Forscher haben jedoch bereits herausgefunden, dass verschiedene Vorerkrankungen das Risiko für die Entwicklung eines Magenkarzinoms erhöhen.

Häufigste Ursache ist die chronische Gastritis Typ A (Autoimmungastritis) sowie die chronische Gastritis Typ B, bei der die Gastritis durch das Bakterium Heliobacter pylori ausgelöst wird. 5 bis 10 Prozent der Betroffenen sind mit dem Eppsteon-Barr-Virus infiziert. Magenkrebs kann außerdem durch eine Billroth-II-Magenresektion, eine perniziöse Anämie oder einen Riesenfaltenmagen entstehen.

Ein höheres Risiko an Magenkrebs zu erkranken, haben Raucher und Menschen mit hohem Alkoholkonsum. Auch die salzhaltige Ernährung und der häufige Verzehr von konservierten Lebensmitteln und Fleisch erhöhen das Risiko. Auch tritt Magenkrebs häufiger bei Menschen mit niedrigem sozialökonomischen Status auf.

Experten sehen Hinweise darauf, dass außerdem chronisches Sodbrennen und die Refluxkrankheit die Entstehung von Tumoren im Bereich von Magen und Speiseröhre begünstigen.

Auch genetische Faktoren sehen Experten als ursächlich. So haben die Verwandten eines Erkrankten, die im ersten Grad stehen, ein 2 bis 3-fach höheres Risiko, an Magenkrebs zu erkranken. Das Risiko erhöht sich auf den Faktor 10, wenn mehr als ein Verwandter in direkter Linie betroffen ist.

Diagnose bei Verdacht auf Magenkarzinom

Die Diagnose erfolgt bei Verdacht auf ein Magenkarzinom in der Regel durch eine bildgebende Magenspiegelung (Gastroskopie) mit gleichzeitiger Gewebeentnahme (Biopsie). Die Gewebeproben werden auf Tumorgewebe hin feingeweblich untersucht.

Daneben werden zusätzliche Untersuchungen zur Ausdehnung des Tumors eingesetzt.

Therapie bei Magenkrebs

Beim Magenkarzinom können verschiedene Therapien zum Einsatz kommen. Die Therapie beim Magenkarzinom richtet sich im Einzelfall nach dem Stadium.

Zum Einsatz kommen können chirurgische Maßnahmen wie die Entfernung des Magens (totale Gastrektomie) oder die Teilentfernung des Magens.

Weitere therapeutische Maßnahmen sind palliativ. Neben der Lasertherapie kann eine operative Verbindung von Magen und Dünndarm (Gastroenterostomie) geschaffen werden. Die Ernährung kann über eine Ernährungssonde (Feinkatheterjejunostomie) erfolgen.

Prognose bei Magenkrebs

Bei Magenkrebs sind die Überlebensaussichten abhängig vom Stadium und der Form des Karzinoms. Die Aussichten werden im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen eher als ungünstig eingeschätzt, da sich in 40 Prozent der Fälle bereits Metastasen gebildet haben, wenn die Erkrankung diagnostiziert wird.

Im Jahr 2011 lag die 5-Jahres-Überlebensrate, die die Wahrscheinlichkeit beschreibt, die nächsten 5 Jahre zu überleben, noch bei 33 Prozent. Im Jahr 2020 war die 5- Jahres-Überlebensrate deutlich gestiegen und betrug bei Frauen 37 Prozent und bei Männern 35 Prozent.

Dagegen beträgt die 5-Jahres-Überlebensquote beim Frühkarzinom etwa 90 Prozent.

Die 10-Jahres-Überlebensrate belief sich bei den Frauen auf 35 Prozent, bei den Männern auf 31 Prozent.

Den stärksten Rückgang verzeichneten die Experten des Krebsregisters bei den Tumoren, die am Magenausgang auftreten (Antrum und Pylorus).

Vorbeugende Maßnahmen

Magenkrebs kann man durch gesunde Ernährung vorbeugen. Ernährungsmediziner empfehlen dazu im Rahmen der vollwertigen Ernährung eine ausreichende Versorgung mit Vitamin C und Vitamin E durch einen regelmäßigen hohen Verzehr an Obst und Gemüse.

Außerdem wird dazu geraten, den Konsum von gesalzenen, gepökelten und geräucherten Lebensmittel zu senken. Das betrifft insbesondere Lebensmittel wie Speck, Kassler, Pökelfleich, Räucherfisch oder Schinken, nachdem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nach langjährigen Studien ein erhöhtes Risiko für  rotes Fleisch bekannt gemacht hatte.

Bildquelle Titelbild: © vitanovski/Fotolia.com ID 95913239 (stock.adobe.com)
Autor: Katja Schulte Redaktion
Datum: 10/2016 | aktualisiert 16.01.2023

Quellen und weiterführende Informationen:

Zentrum für Krebsregisterdaten-Magenkarzinom 2020

Möhler, M., Al-Batran, S-E., Andus, T. Leitlinienprogramm Onkologie. Magenkarzinom. Diagnostik und Therapie der Adenokarzinome des Magens und des ösophagogastralen Übergangs. Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten. AWMF Register Nr. 032-009OL. Stand 02.2012

Eiter Josefa, Eder Gerlinde, Mair Maria. Ernährungslehre und Diätetik. 8.Auflage. 2008. Trauner Verlag

Krebsdaten. Magen (PDF)

Innere Medizin. 7. Auflage. Weisse Reihe Band 4. 2004. Elsevier GmbH. Urban & Fischer Verlag

Biesalski, H.K. Ernährungsmedizin. Nach dem Curriculum der Bundesärztekammer und der DGE. 2010. Verlag Thieme

Wichtige Hinweise zu Gesundheitsthemen

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