Migräne kann viele Ursachen haben und entsteht durch Veränderungen der Blutgefäße im Kopf. Das Krankheitsbild der Migräne ist geprägt durch Symptome wie Übelkeit, funkelnde Lichter im Gesichtsfeld, veränderte optische Wahrnehmungen, pulsierende Kopfschmerzen und Lichtempfindlichkeit. Die durch Migräne ausgelösten Kopfschmerzen können Betroffene erheblich bei normalen Aktivitäten in Schule, Beruf und Freizeit behindern. Häufig verschlimmern sich die Beschwerden bei körperlicher Aktivität noch.

Die Symptome bei Migräne werden verursacht, weil es durch einen Auslöser zu schmerzhaften Verengungen und Erweiterungen der empfindlichen Blutgefäße im Kopf kommt, die über das normale Maß hinausgehen. Meist beschränken sich Migränekopfschmerzen auf eine Seite des Kopfes.

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Mögliche Migräneauslöser

Präparate wie Aspirin wirken magenreizend und können deshalb die Anfälligkeit für Nahrungsmittelunverträglichkeiten erhöhen.

Nahrungsmittelunverträglichkeit als Auslöser von Migräne

Auslösende Substanzen sind in vielen Lebensmitteln enthalten. Am häufigsten ist eine bestimmte Substanz im Lebensmittel Auslöser des Migräneanfalls. Solche auslösenden Substanzen gelangen beim Verzehr bestimmter Lebensmittel in den Körper und führen zu den schmerzhaften Reaktionen in den Blutgefäßen.

Aber auch chronischer Konsum von Alkohol ist ein typischer Auslöser von Migräne. Zu den auslösenden Substanzen zählt neben Koffein in Süßgetränken, auch Kaffee, Schokolade und Tee.

Ebenso können Lebensmittel mit einem hohen Kupfergehalt, wie er in Weizenkeimen, Schellfisch, Schokolade und Nüssen zu finden ist, Migräne auslösen. Aber auch der Geschmacksverstärker Natriumglutamat sowie der künstliche Süßstoff Aspartam sind migräneauslösende Nahrungsmittel.

Neben dem Milchzucker (Laktose), der in Milchprodukten zu finden ist und bei Laktoseintoleranz zu Migräne führen kann, werden auch Nitrite als Lebensmittelzusatzstoffe in Wurst, Salami und verarbeiteten Fleischwaren mit Migräne in Zusammenhang gebracht.

Eine weitere Gruppe von Migräne auslösenden Substanzen sind vasoaktive Amine. Sie kommen regelmäßig in Rotwein, reifem Käse, eingelegten Heringen, Geflügelleber, Wurst und industriell hergestellten Fleischwaren vor. Außerdem sind vasoaktive Amine auch in saurer Sahne, Schokolade, Bananen, Schweinefleisch und Zwiebeln nachweisbar.

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Nahrungsmittelunverträglichkeit

Nahrungsmittel-Unverträglichkeit

Bluttest zur Identifizierung unverträglicher Substanzen

Unverträgliche Substanzen, die zu Reaktionen führen, lassen sich im Bluttest nachweisen. Ein umfassender Bluttest auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten unterscheidet zwischen Immunreaktionen verschiedener Antikörper.

Weiterführend wird zur Diagnose auch die Stuhluntersuchung eingesetzt.

Nährstoffempfehlungen bei Migräne

Es gibt verschiedene Nährstoffe, die Orthomolekularmediziner bei Migräne empfehlen. Bei regelmäßiger Einnahme können danach Vitamin E, Selen und Omega-3-Fettsäuren nicht nur die Häufigkeit, sondern auch den Schweregrad der Migräne senken. Das Hormon Melatonin soll in der Lage sein, Häufigkeit und Schweregrad der Migräne etwa um 50 Prozent reduzieren.

Empfohlen wird ein ausgeglichener Magnesiumspiegel. Niedrige Magnesiumspiegel können Migräne auslösen, weil sie die Blutgefäße verengen. Frauen mit Migräne während der Menstruation oder während der Schwangerschaft wird die Einnahme von Vitamin B6 in Verbindung mit Magnesium empfohlen.

Prophylaktische Wirkung soll auch das Coenzym Q10 bei Migräne zeigen. Deutliche Wirkungen von Coenzym Q10 sind allerdings erst nach der Einnahmedauer von mindestens 8 bis 12 Wochen zu erwarten.

Empfohlene Arzneidrogen bei Migräne

Als probates Naturheilmittel gilt bei Migräne das Mutterkraut (Tannacetum parthenium) aus der Familie der Korbblütler. Erhältlich ist das mit der Kamille verwandte Mutterkraut als Fertigarzneimittel in der Apotheke. Die traditionelle Heilpflanze kommt auf folgenden Gebieten mit belegter Wirksamkeit zur Anwendung:

  • Migräne
  • Arthritis
  • Fieber
  • Rheumatische Erkrankungen

Eingenommen wird in der Regel das Blattpulver in einer Tagesdosis zwischen 50 mg bis 1,2 g. Nicht eingenommen werden soll Mutterkraut in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei einer Unverträglichkeit gegenüber Korbblütlern.

Zu den unerwünschten Nebenwirkungen von Mutterkraut zählen neben Entzündungen der Mundschleimhaut auch Verdauungsstörungen und Bauchschmerzen. Bei Überdosierung kann es zu Schwindel, Atemnot, Krämpfen und Koma kommen. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln sind nicht bekannt. Einnahme und Anwendung von Mutterkraut sollte nach Rücksprache mit dem Apotheker erfolgen.

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Weidenrinde

Auch die Weidenrinde (Salix purpurea) kommt bei Kopfschmerzen in Fertigarzneimitteln mit standardisierten Extrakten zum Einsatz. Daneben wird Weidenrinde bei rheumatischen und fieberhaften Erkrankungen angewendet.

Die Tagesdosis liegt zwischen 6 bis 12 g der Droge, anzuwenden je nach Rücksprache mit dem Apotheker. Diese Dosis entspricht 3 bis 5 Tassen Aufguss täglich.

Dazu wird 1 Teelöffel Weidenrinde (2 bis 3 g) mit 150 ml kaltem Wasser angesetzt und 5 Minuten zum Sieden erhitzt. Empfohlen wird die Weidenrinde nicht bei Überempfindlichkeit gegen Salicylate, da sie Allergien auslösen kann.

Der hohe Gerbstoffgehalt der Weidenrinde kann auch zu unerwünschten Nebenwirkungen wie Magenbeschwerden führen. Wechselwirkungen mit Medikamenten sind nicht bekannt.

Autor: Katja Schulte Redaktion
Datum: 11/2018 | aktualisiert 16.01.2023
Bildquelle: © Bild von Andrea Piaquadio bei Pexels.com

Quellen:

  • Prof. Dr. med. Michael Zimmermann et al. Burgersteins Handbuch Nährstoffe. 11. Auflage vollständig neu überarbeitet und erweitert. Verlag Haug. 2007
  • Beatrice German. Arzneidrogenprofile. Beratungsempfehlungen für die Pharmazeutische Praxis. Deutscher Apotheker Verlag Stuttgart. 2000

Wichtige Hinweise zu Gesundheitsthemen

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