Nüsse haben einen positiven Einfluss auf die Gesundheit und das Lebensalter. Dass Nüsse sogar vor Herzerkrankungen schützen, zeigen epidemiologische Studien wie die Nurse´s Health Study, die Iowa Woman´s Health Study oder die Adventist Health Study. Die drei groß angelegten Studien ergaben einen Zusammenhang zwischen dem häufigen Verzehr von Nüssen und einem reduzierten Risiko für koronare Herzerkrankungen.
Den Studienergebnissen zufolge, senkten mindestens 140 g gemischte Nüsse in der Woche bei einer Vielzahl von Studienteilnehmern die Werte für das gemessene Gesamtcholesterol und LDL-Cholesterol deutlich. Das Risiko für einen tödlichen Herzinfarkt sank durch den Verzehr der Nüsse um 39 Prozent, während sich das Risiko für einen nicht-tödlichen Herzinfarkt um 32 Prozent reduzierte.
Die Ergebnisse zeigten sich unabhängig davon, ob die Probanden erhöhte oder normale Blutfettwerte hatten. Eingesetzt wurde bei den Studienteilnehmern eine Nussmischung aus Mandeln, Erdnüssen, Pecannüssen und Walnüssen.
Nüsse minderten in Studien das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Krebs
Die spanische PREDIMED-Studie wurde 2016 mit Diabetikern vom Typ 2 und Patienten durchgeführt, die ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen aufwiesen.
Es zeigte sich, wie bereits auch zuvor schon in früheren PREDIMED-Studien, dass eine mediterrane Ernährung mit Nüssen und Olivenöl half, Herzinfarkte und Schlaganfälle zu vermeiden und außerdem das Krebsrisiko zu senken.
Daneben zeigte die nicht kalorienreduzierte Ernährung mit Nüssen und Olivenöl bessere Ergebnisse im Hinblick auf die Senkung des Körpergewichts, als die fettarme Diät, so wie sie von Ernährungsexperten empfohlen wird, um Übergewicht und Herz-Kreislaufkrankheiten zu vermeiden. Nüsse erzielten im Vergleich zum Olivenöl die besseren Ergebnisse, als es um die Auswertung der Gewichtsreduktion und des Taillenumfangs ging.
Die Probanden wurden in 3 Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe davon nahm täglich mindestens 30 g Nüsse. Eine andere Gruppe erhielt wöchentlich eine Flasche Olivenöl zum Kochen, während die dritte Gruppe eine fettarme Diät praktizierte, wie sie von Ernährungsexperten empfohlen wird, um Übergewicht und Herz-Kreislauferkrankungen vorzubeugen.
Studie zur Auswirkung von Nüssen auf das Lebensalter
An der niederländischen Universität Maastricht wurde eine Studie durchgeführt, bei der im Jahr 1986 insgesamt 120.852 Männer und Frauen im Alter zwischen 55 und 69 Jahren zu ihren Ernährungsgewohnheiten und ihrem Lebensstil befragt wurden. Seit 1986 starben insgesamt 8.823 der befragten Teilnehmer. Unter ihnen waren anteilsmäßig nur wenige Befragte, die regelmäßig Nüsse verzehrten.
Die harte Schale von Nüssen schützt wertvolle Inhaltsstoffe
Alle Nüsse besitzen viele gesunde Nährstoffe. Mittlerweile belegen zahlreiche wissenschaftliche Ernährungsstudien die positive Wirkungsweise der Inhaltsstoffe von Nüssen. Es konnten bislang keine Hinweise darauf gefunden werden, dass nur spezielle Nusssorten für die Wirkung verantwortlich waren. Zwar wurden in den Studien verschiedene Sorten von Nüssen eingesetzt, doch alle untersuchten Nüsse erzielten ähnliche Ergebnisse.
Die Frage, welchem Inhaltsstoff in den Nüssen genau die positiven Gesundheitseffekte zu verdanken sind, konnten die Wissenschaftler bislang noch nicht klären.
Nüsse sind äußerst gehaltvolle Pflanzensamen mit einem hohen Gehalt an Kalorien. 100 g enthalten etwa 600 kcal und entsprechen damit einer Hauptmahlzeit. Verantwortlich dafür ist der hohe Anteil an Fetten, der je nach Nusssorte 42 bis 73 Prozent beträgt.
Der Fettanteil in Nüssen ist ernährungsphysiologisch sehr günstig zusammengesetzt, denn er beinhaltet hohe Mengen an wertvollen ungesättigten Fettsäuren.
Gleichzeitig bieten Nüsse viele weitere gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe wie zum Beispiel sekundäre Pflanzenstoffe, Ballaststoffe und Aminosäuren. Auch Vitamin E, Folat, sowie die lebenswichtigen Mineralstoffe Kalium und Magnesium sind in dem meisten Nüssen in hohen Anteilen enthalten.
Botanisch betrachtet ist zwar nicht jede Frucht, die den Namen Nuss trägt, tatsächlich auch eine Nuss, aber unabhängig von ihrer botanischen Gattung sind alle Früchte unter dem Namen „Nuss“ gesund. Dabei zählt eigentlich die Erdnuss nicht zu den Nüssen, sondern zu den Hülsenfrüchten und die Walnuss zählt eigentlich zu den Steinfrüchten.
Nüsse werden in der Ernährung empfohlen
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) empfiehlt im Rahmen der vollwertigen Ernährung mehr Nüsse zu essen. 25 g Nüsse können eine der empfohlenen täglichen Portionen Obst und Gemüse ersetzen. Empfohlen wird auch, die Nusssorten regelmäßig zu wechseln.
Bei der Auswahl der Lebensmittel wird zum Verzehr von nusshaltigen Produkten wie etwa Nussbrot geraten. Ebenso wird von Ernährungswissenschaftlern empfohlen, Nüsse zu Joghurts, Teigzubereitungen oder Müslis zu geben.
Allerdings sollte man wegen des hohen Kaloriengehalts darauf verzichten, große Mengen gerösteter Produkte zu verzehren, stattdessen wird eher zum „Selberknacken“ geraten.
Nüsse können auch gefährliche Giftstoffe enthalten
Es können sich auch in Nüssen hochgiftige Aflatoxine bilden, so dass höchste Vorsicht bei verschimmelten Nüssen geboten ist. Neben anderen Lebensmitteln werden auch manche Nüsse, Pistazien und Mandeln von Aflatoxinen befallen, wenn sie Wärme und Feuchtigkeit ausgesetzt sind. Aflatoxine sind Gifte von Schimmelpilzen, die häufig von den Arten Aspergillus flavus und Aspergillus parasiticus produziert werden. Schimmelpilze kommen natürlich in der Erde, in Heu, Getreide und verrottender Vegetation vor und können über die belastete Luft oder Nahrung aufgenommen werden.
Die hitzestabilen Aflatoxine zählen zu den stärksten in der Natur vorkommenden Giften und werden beim Menschen in möglichen Zusammenhang mit Nierenleiden, Leberkrebs, Leberzirrhose und Hepatitis-B gebracht. Aflatoxine in Lebensmitteln unterliegen der Kontaminanten-Höchstmengenverordnung. Schon niedrige Mengen können sehr schädlich sein.
Sobald unübliche Flecken, der Geruch oder Geschmack nur einen kleinen Hinweis darauf geben, dass eine Nuss befallen sein könnte, wird vom Verzehr dringend abgeraten. Man sollte auch kontaminierte Nüsse, die bereits im Mund sind, nicht herunterschlucken sondern ausspucken.
Autor: Katja Schulte Redaktion
Datum: 01/2017 | aktualisiert 23.03.2024
Bildquelle: © Kai Reschke auf Pixabay.com
Quellen und weiterführende Informationen:
DGE. Neue Lebensmittelempfehlungen. 2024
Ärzteblatt. Nüsse verlängern das Leben
LGL Bayern. Lebensmittel-Chemie-Schimmelpilze und giftige Stoffwechselprodukte
Wichtige Hinweise zu Gesundheitsthemen
Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose. Bitte beachten Sie hierzu die weiteren Hinweise zu Gesundheitsthemen