Ernährungsexperten von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) empfehlen 5 Portionen Obst und Gemüse pro Tag, denn dieser tägliche Mindestverzehr bildet einen wichtigen Baustein der gesundheiterhaltenden vollwertigen Ernährung. Von den in Deutschland empfohlenen 5 Portionen an frischem Obst und Gemüse lässt sich nach Angaben der Ernährungsexperten eine Portion auch durch jeweils 25 Gramm Nüsse oder einen Smoothie ersetzten, der allerdings aus reinem Obst und Gemüse bestehen sollte.

Die einzelne Obst- und Gemüseportion entspricht jeweils der Menge, die eine Person in seiner eigenen hohlen Handfläche aufnehmen kann. Durchschnittlich liegt das Portionsgewicht bei 130 Gramm pro Portion.

Alter Empfohlene Menge Obst Empfohlene Menge Gemüse
Kinder im Alter von 1 Jahr 120 g 120 g
Kinder im Alter von 2-3 Jahren 150 g 150 g
Kinder im Alter von 4-6 Jahren 200 g 200 g
Kinder im Alter von 7-9 Jahren 220 g 220 g
Kinder im Alter von 10-12 Jahren 250 g 250 g
Kinder im Alter von 13-14 Jahren 260 g | 300 g 260 g | 300 g
Kinder im Alter von 15-18 Jahren 300 g | 350 g 300 g | 350 g
Erwachsene 250 g 400 g

Obst und Gemüse liefern wertvolle Inhaltsstoffe

Pflanzliche Lebensmittel haben unverzichtbare Vitalstoffe im Gepäck, so dass Obst und Gemüse jede Menge gesundheitsfördernde Nährstoffe besitzen. Besonders gesundheitsfördernd wirken neben enthaltenen Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen aber auch Antioxidantien und sekundäre Pflanzenstofffe. Die sekundären Pflanzenstoffe sind sonst auch unter dem Begriff bioaktive Substanzen bekannt. Es handelt sich dabei um ganz spezielle Substanzen, die die Pflanze vor Fressfeinden und anderen schädlichen Einflüssen schützt. Einige solcher Substanzen zeigen auch im menschlichen Körper positive Wirkung.

Viele Deutsche essen zu wenig Obst und Gemüse

In Deutschland ist man beim Gemüseverzehr selbst vom unteren Ziel weit entfernt. Wie die Nationale Verzehrstudie II der BRD aus dem Jahr 2008 ergab, integrieren große Teile der deutschen Bevölkerung Obst und Gemüse bislang nicht in der empfohlenen Menge in ihren Speiseplan. Ganz besonders älteren Menschen fehlen deshalb einige unverzichtbare Vitalstoffe speziell aus dieser Lebensmittelgruppe.

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Insgesamt decken lediglich 41 Prozent der Bundesbürger den empfohlenen Tagesbedarf von 250 Gramm Obst und nur 13 Prozent verzehren die empfohlenen 400 Gramm Gemüse.

Damit riskieren manche Bürger Nährstoffdefizite, die langfristig zu einem Nährstoffmangel führen können, der die Gesundheit beeinträchtigt.

Der Verzehr von zu wenig Obst und Gemüse wird mit einem erhöhten Risiko für verschiedene Volkskrankheiten in Verbindung gebracht. Dazu zählen Volkskrankheiten wie Krebs, Diabetes mellitus Typ 2 und Herz- Kreislauferkrankungen.

Die nächste Verzehrsstudie endet 2023

Die nationale Verzehrstudie III hat am 01.01.2015 begonnen und wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft beauftragt. Durchgeführt wird sie vom Max-Rubner-Institut, dem Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel (MRI) unter Mitwirkung des Robert-Koch-Instituts (RKI).

Die Studie wird mit einer Laufzeit von 9 Jahren nach dem 31.12.2023 weitere repräsentative Daten zum Lebensmittelverzehr, zur Nährstoffzufuhr, zum Ernährungsverhalten und dem Ernährungsstatus der deutschen Bevölkerung liefern.

Der Verein „5 am Tag“

Der Verein 5 am Tag e.V. engagiert sich hierzulande für eine bessere Versorgung der Bürger mit Obst und Gemüse und möchte den 5 am Tag-Gedanken fördern. Als Teil der weltweiten Bewegung mit dem Namen Internationale 5 am Tag-Allianz (AIAM5) bietet der Verein auf seiner Internetplattform Informationen, Rezepte, Aktionen und kostenlose Newsletter rund um das Thema Obst und Gemüse. Auch Unternehmer werden angesprochen, vitaminreiche Snacks für Mitarbeiter zur Verfügung zu stellen und Lieferanten aus der Obst- und Gemüsebranche können sich dort in eine Lieferantenliste aufnehmen lassen.

Hinter der deutschen Kampagne steht ein Netzwerk von Partnern aus dem Bereich Wirtschaft und Gesundheit. Als Schirmherren der Kampagne begleiten das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft sowie das Bundesministerium für Gesundheit den Verein.

Wird in Deutschland zu wenig Obst und Gemüse empfohlen?

Scheinbar gibt es widersprüchliche Studienergebnisse zum Mindestverzehr. Britische Forscher vom University College in London veröffentlichten im Journal of Epidemiology and Community Health Studienergebnisse, nach denen 7 Portionen Obst und Gemüse a´ 80 Gramm pro Tag möglicherweise neben anderen günstigen Faktoren auch eine gesunkene Sterblichkeit vermuten lassen könnten. Gemüse und Salate erwiesen sich auch in dieser Studie günstiger als Obst. Britische Forscher empfehlen demnach mindestens 560 Gramm täglich.

Diese Empfehlung ließ auf den ersten Blick vermuten, dass in Deutschland mit 5 Portionen zu wenig Obst und Gemüse empfohlen wird. Bei genauer Betrachtung stellte sich jedoch schnell heraus, dass die britischen Portionsgrößen verhältnismäßig klein sind und die empfohlene britische Verzehrmenge pro Tag insgesamt geringer ausfällt als die deutsche.

Im Vergleich mit den Empfehlungen der DGE zeigte sich, dass bei den Briten eine empfohlene Portion Obst und Gemüse lediglich 80 Gramm beträgt, während die DGE bei einer Portion im Durchschnitt von 130 Gramm ausgeht. Die täglich empfohlene Gesamtmenge in Deutschland liegt damit insgesamt bei 650 Gramm. Im Ergebnis werden in Deutschland täglich 90 Gramm mehr Obst und Gemüse empfohlen als in Großbritannien, allerdings verteilt auf 5 statt 7 Portionen.

Autor: Redaktion Katja Schulte
Datum: 12/2016 | aktualisiert 02.04.2024
Bildquelle: © Bild von RitaE auf Pixabay.com

Quellen und weiterführende Informationen:

MRI Bund. nationale Verzehrstudie

Verein 5 am Tag e.V.

O. Oeyebode, V.Gordon-Dseague, A. Walker ett al. Obst- und Gemüsekonsum sowie Gesamtmortalität, Krebs- und CVD-Mortalität: Analyse der Daten von Health Survey für England. Journal of Epidemiology & Community Health. Band 68, Ausgabe 9

Gut Essen und Trinken – Die DGE Empfehlungen

DGE Gemüse und Obst in der Prävention ausgewählter chronischer Krankheiten. 2012

Max Rubner-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel. Nationale Verzehrstudie II 2008

Forschungsinformationssystem Agrar und Ernährung

Wichtige Hinweise zu Gesundheitsthemen

Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose. Bitte beachten Sie hierzu die weiteren Hinweise zu Gesundheitsthemen

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