Nach einem Bericht der Washington Times kann Putzen schädliche Nebenwirkungen haben. Eine Studie über Putzmittel gibt Anlass zur Sorge, denn Frauen, die regelmäßig Putzmittel und Sprays verwenden, können danach mit einer schnelleren Schädigung der Atemwege rechnen. Norwegische Forscher vermuten nach der Auswertung einer umfangreichen Studie, dass regelmäßig eingeatmete Chemikalien die Schleimhäute der Atemwege irritieren.
Die Forscher fanden Hinweise darauf, dass im Laufe der Zeit die Stoffe aus den Putzmitteln in den Atemwegen zu Veränderungen führen könnten und so die mit dem Alter einsetzende Abnahme der Lungenfunktion frühzeitig beschleunigen. Die Folgen sind ein erhöhtes Risiko für Asthma und respiratorische Symptome.
Über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren erstreckte sich die groß angelegte norwegische Studie und sie umfasste mehr als 6.ooo Teilnehmer. Untersucht wurde die gesundheitliche Auswirkung chemischer Putzmittel. Die Auswertungen brachten ein ernüchterndes Ergebnis.
Nach Einschätzung der norwegischen Forscher fügt die regelmäßige Anwendung chemischer Putzmittel der Lunge höchstwahrscheinlich einen großen Schaden zu. Nach ihren Angaben war der Effekt, den professionelles Putzen auf die Lunge hat, vergleichbar mit einem Schaden, den etwa 20 Jahre langes Zigarettenrauchen verursacht.
Frauen reagieren besonders empfindlich auf Putzmittel
Die Daten der Langzeitstudie zeigten deutlich, dass bei Frauen, die regelmäßig Putzmittel anwendeten oder beruflich mit chemischen Reinigern zu tun hatten, langfristig häufiger ein starker Abfall der Lungenfunktion festzustellen war.
9,6 Prozent der Frauen, die nicht putzten, erkrankten über den Studienzeitraum an Asthma. Vergleichsweise diagnostizierten die Forscher unter den Frauen, die regelmäßig zuhause putzten am Ende 12,3 Prozent Asthmatiker. Von den Frauen, die bei der Arbeit putzten, waren am Ende 13,7 Prozent Asthmatiker.
Männer wiesen weniger Schäden durch chemische Putzmittel auf
Bei Männern hingegen stellten die Forscher keinen Unterschied zwischen denen fest, die so gut wie gar nicht putzten und denen, die regelmäßig beruflich oder zuhause putzten. Dass Lungenschäden durch Putzmittel bei den teilnehmenden Männern kaum verzeichnet werden konnten, führen die Forscher darauf zurück, dass vergleichsweise insgesamt nur 57 professionelle männliche Reinigungskräfte in der Datenbank waren.
Für möglich hielten die Wissenschaftler aber auch, dass Frauen schon auf weniger lungenschädigende Schadstoffe in Putzmitteln vergleichsweise stärker reagierten als Männer.
Mikrofasertücher und Wasser reichen aus
Nach Auffassung der Wissenschaftler seien Chemikalien normalerweise sowieso unnötig, denn für die meisten Zwecke reichten Mikrofasertücher und Wasser aus. Sie wünschten, dass Reinigungsmittel gesetzlich streng überwacht und Hersteller dazu angeregt werden können, weniger chemiehaltige Putzmittel herzustellen.
Autor: Katja Schulte Redaktion
Datum: 03/2018 | aktualisiert 18.01.2023
Bildquelle: © Bild von Congerdesign auf Pixabay.com
Quelle:
Women who clean at home and work have more risk for lung decline, study shows. Laura Kelly. Washington Times.19.02.2018
Wichtige Hinweise zu Gesundheitsthemen
Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose. Bitte beachten Sie hierzu die weiteren Hinweise zu Gesundheitsthemen