Viele kostbare Salzsorten liefern den Lebensbaustein Salz und werden weltweit aus unterschiedlichen natürlichen Quellen gewonnen. Der Begriff Speisesalz, oft auch als Tafelsalz bezeichnet, ist ein Überbegriff für diese Salzsorten, darunter fallen fast alle Salze mit einem hohen Reinheitsgrad, die aus dem Nährstoff Natriumchlorid bestehen und für den menschlichen Verzehr geeignet sind.

Salz gilt in Deutschland als Lebensmittel und unterliegt den lebensmittelrechtlichen Bestimmungen. Speisesalze unterscheiden sich durch die Art der Gewinnung, die Inhaltsstoffe und den Geschmack.

Zu den Speisesalzen zählen in erster Linie Siedesalz, das auch unter dem Namen Kochsalz bekannt ist, sowie Meersalz und Steinsalz. Speisesalz wird daneben auch in Form von Quellsalz und Erdsalz gewonnen.

Unterschiede zwischen den Salzsorten Siedesalz, Meersalz und Steinsalz

Experten unterscheiden raffinierte und unraffinierte Salzsorten. Bei den raffinierten Salzsorten ist das Salz industriell verarbeitet worden. Raffiniertes Salz wird aus Salz gewonnen, das in Wasser gelöst wurde (Sole). Es wird dabei in mehreren Gängen gewaschen, gefiltert und erhitzt und meistens mit verschiedenen Substanzen aufbereitet. Wegen des Kochvorgangs ist es auch unter dem Namen Kochsalz geläufig. Das Salz, das nach dem Verdampfen übrig bleibt, wird als Siedesalz bezeichnet.

Zu den häufigsten Salzsorten zählen das Siedesalz, das Meersalz und das Steinsalz. Das raffinierte Siedesalz ist sehr rein. Da Steinsalz und Meersalz nicht raffiniert werden, bleiben ihre wertvollen Spurenelemente im natürlichen Trocknungsprozess meist vollständig erhalten.

LESETIPP

Natrium und Natriummangel

Natrium & Natriummangel

Allerdings enthalten Salzsorten wie Steinsalz und Meersalz oft eine Restfeuchte von bis zu 5 Prozent und auch Anhaftungen von zum Beispiel Tonerde sind nicht auszuschließen. Salze mit höheren Restfeuchten eignen sich meist weniger für Salzstreuer, da sie schneller verklumpen.

Mit der Bezeichnung Speisesalz grenzt man die Salze für die Küche gegenüber den Industriesalzen ab, wie sie beispielsweise als Streugut bei Glätte oder zur Geschirreinigung eingesetzt werden.

Künstliche Zusätze in Salzsorten mit Siedesalz

Siedesalz wird in Deutschland häufig mit schützenden Zusatzstoffen versetzt und angereichert. Die im Handel erhältliche Siedesalze sind weitgehend gereinigt (raffiniert) und damit von sämtlichen Mineralstoffen befreit. Häufig werden ihnen Stoffe zur Verbesserung der Streufähigkeit oder zum Schutz vor Hygroskopie zugefügt, um sie vor Verklumpung oder Verwässerung zu schützen. Solche Zusätze in Salzsorten mit Siedesalz sind beispielsweise Calciumchlorid, Aluminiumoxid, Silikate oder Magnesiumcarbonat.

Einige raffinierte Salzsorten werden in Deutschland zudem mit Folsäure, Fluorid und/oder Jod angereichert. Alle Zusätze, die ein Siedesalz enthält, sind auf der Verpackung regelmäßig ausgewiesen. Fluorid dient der Kariesprophylaxe und ist oft als Zusatzstoff auch in Zahnpasta enthalten.

Rechtliche Grundlagen für alle Salzsorten

Für Speisesalz gilt der Codex Alimentarius von 2012, weil für Salz insgesamt keine entsprechenden Leitlinien im Deutschen Lebensmittelbuch bestehen.

Definition Speisesalz

Dem Codex Alimentarius nach ist Salz ein kristallines Produkt, das im Wesentlichen aus Natriumchlorid (NaCl) besteht und aus dem Meer, natürlichen Salzsolevorkommen oder unterirdischen Salzablagerungen gewonnen wird.

Der Gehalt an Natriumchlorid soll beim Speisesalz nicht weniger als 97 Prozent betragen.

Auch Höchstmengen sind für gesundheitsschädliche Stoffe in den Salzsorten vorgegeben. Zu diesen zählen Substanzen zählen Schwermetalle wie Cadmium, Quecksilber, Blei, Arsen, Kupfer oder auch Zinn.

Eigenschaften der Salze

Salze haben besondere Eigenschaften. Sie können freies Wasser aus Lebensmitteln binden. Auch schädliche Mikroorganismen können sich ab einer Konzentration von 10-prozentigem Salz nicht weiter vermehren und werden abgetötet.

In der Brotherstellung dient Salz zur Lockerung des Teiges und verhindert das Zusammenkleben des Klebereinweißes (Gluten). Bei der Käseherstellung ist Salz an Konsistenz und Reifeprozess beteiligt. Es dient als Geschmacksträger und kann die Aktivitäten der Mikroorganismen steuern. Zum Pökeln von Fleisch wird das Natriumchlorid mit einem geringen Anteil an Natriumnitrit versetzt, was neben der Keimtötung zu einer Rotfärbung beiträgt.

Die Salzsorte Siedesalz

Siedesalz hat eine lange Tradition. Die Namensgebung für die Salzsorte Siedesalz beruht auf ihrem Gewinnungsprozess. Siedesalz, auch Kochsalz genannt, wird durch Auskochen der Sole gewonnen. Als Sole bezeichnet man in Wasser gelöstes Salz. Schon seit dem Mittelalter wird das Salz aus dem Fels gelöst, indem man im Salzgestein Hohlräume schafft, um dort Wasser einzuleiten. Die gewonnene Sole wurde früher in Sudhäusern tagelang in Pfannen erhitzt, bis ein Salzbrei übrig blieb, der getrocknet wurde. Heute kristallisieren moderne, geschlossene Anlagen im Verdampfungsverfahren oder durch Thermokompression das Salz heraus. Der nasse Salzbrei wird in Zentrifugen um die 45 °C bedarfsweise gesiebt oder zu bestimmten Korngrößen gepresst. Moderne Verfahren benötigen bis zu 15 mal weniger Heizenergie.

Inhaltsstoffe von Siedesalz

Das Salzkristall ist ein anorganischer Mineralstoff und besteht aus den Elementen Natrium (Na) und Chlor (Cl). Seine chemische Bezeichnung lautet Natriumchlorid (NaCl).

Innerhalb des festen Verbundes verteilen sich Chlor zu 60 Prozent und Natrium zu 40 Prozent. Bei Wasserkontakt zerfällt die Kristallstruktur in elektrisch geladene Teilchen (Ionen), sobald sich das Salz auflöst. Nun tragen die Natriumionen positive Ladungen und die Chlorionen negative Ladungen. Da sich beide Ladungen gegeneinander aufheben, besteht nach außen hin elektrische Neutralität. Natrium und Chlorid spielen im menschlichen Elektrolythaushalt zusammen mit den weiteren lebensnotwendigen Elektrolyten Kalium, Kalzium und Magnesium eine entscheidende Rolle.

In Deutschland gibt es zahlreiche Salinen, die Speisesalze produzieren.

Deutsche Salinen für die Salzsorten Speisesalz und Tafelsalz

Saline Bad Friedrichshall

Seit 1817 wird in der Saline Bad Friedrichshall Siedesalz produziert. Die Saline liegt nördlich von Heilbronn und wird von der Südwestdeutschen Salzwerke AG betrieben. Als Ausgangsstoff für die Salzsiedeherstellung wird Steinsalz aus dem Heilbronner Bergwerk in Wasser gelöst. Neben Speisesalz stellt die Saline Bad Friedrichshall Pökelsalz, hochreines Pharmasalz und Salz zur Wasserenthärtung her.

Saline Bad Reichenhall

Eine der bedeutenden deutschen Salinen mit langer Tradition ist im bayrischen Bad Reichenhall angesiedelt. Die Saline Bad Reichenhall zählt zu den Industriedenkmälern Bayerns und bietet seit 2011 für interessierte Besucher ein Museum zur Marke Bad Reichenhall.

Unter der Marke „Bad Reichenhaller“ findet sich ein umfangreiches Speisesalz-Sortiment der Saline im Handel. Die Palette umfasst Bad Reichenhaller Salz mit und ohne Zusatz von Jod, mit Fluorid oder Folsäure sowie verschiedene Kräutersalze und Gewürzsalze. Jährlich bereitet der Betreiber Südwestdeutsche Salzwerke AG etwa 300.000 t Siedesalz auf, das aus dem Solungsbergwerk Berchtesgaden und Bad Reichenhall stammt. Neben der Thermokompression gewinnt man dort auch wieder kleinere Mengen Speisesalz in Siedepfannen.

Saline Bernburg

Die Saline Bernburg gehört zum hannoverischen Unternehmen esco – european salt-company GmbH & Co.KG und verarbeitet natürliche Sole für Speisesalze und Tafelsalze. Die Sole stammt aus dem Solfeld Gnetsch und gilt als besonders rein und ursprünglich. Das hochreine Siedesalz aus Bernburg verfügt über einen Natriumchloridgehalt von 99,8 %. Es ist in verschiedenen Körnungen erhältlich und auch mit Zusatz von Jod.

Auch verschiedene Tafelsalzmarken zählen zum Sortiment. Einige Produkte sind angereichert mit Kräutern, Gewürzen. Jod, Fluorid und Folsäure.

Saline Luisenhall

Seit 1854 stellt die Göttinger Saline Siedesalz aus natürlicher Sole her und ist inoffizieller Lieferant des schwedischen Königshauses. Die Saline Luisenhall zählt zu den Industriedenkmälern und siedet seit 160 Jahren in großen, eisernen Siedepfannen, die mit Steinkohle beheizt werden. Gefördert wird die Sole seit der ersten Bohrung im Jahr 1853 aus der Tiefe von 462 Metern, wo sie unter 8 Meter starken Steinsalzen liegt. Neben Natriumchlorid enthält das nach Korngrößen klassierte Salz einige weitere Salze und ist deshalb vorwiegend als hochwertiges und mineralstoffreiches Speisesalz im Handel. Vertrieben wird es unter den Bezeichnungen „Luisenhaller Tiefensalz“, „Salzblüten“ und „Salzmühlensalz“. Neben der Speisesalzherstellung wird das Lusienhaller Siedesalz als Bädersole verwendet. In einem angeschlossenen Badehaus kann man bei 34 °C in der 18-prozentigen Thermalsole baden oder eine Sauna mit Soledampf nutzen.

Technisches Halloren – und Salinemuseum Halle (Saale)

Das Technische Halloren- und Salinemuseum ist eine Schausiedeanlage, die demonstriert, wie historisch das Siedesalz in großen Siedepfannen gewonnen wurde. Aktuell liefern dort Produzenten aus dem Großraum Halle an, aber auch fremde Sole wird dort ausgesiedet. Bei einer Siedung gewinnt man dort aus 24 Kubikmeter rund 2,5 t Salz. Die Jahresproduktion beträgt rund 100 t Siedesalz, das in 3 Korngrößen verfügbar ist. Neben Gewerbesalz, grobem Badesalz und Seifen, vertreibt das Museum unter dem Namen „HALLORE Siedesalz“ feines Salz für Salzstreuer und mittelkörniges Salz für die Salzmühle.

Die Salzsorte Steinsalz

Solche Salzstollen, in denen Steinsalz abgebaut wird, befinden sich meist unter Tage. Die Salzsorte Steinsalz (Halit) stammt aus den Urmeeren, die vor Millionen von Jahren austrockneten und von Gesteinsschichten überdeckt sind. Oft wird Steinsalz deshalb unter Tage im Berg abgebaut, mancherorts aber auch im Tagebau.

Heute macht Steinsalz einen Großteil des weltweiten Abbaus aus. Während der Abbau im Mittelalter mühsam mit Hammer und Meißel begann, nutzt man heute oft Sprengtechniken und fortschrittliche Bohrer, um Salzlagerstätten zu erschließen, die manchmal Hunderte von Metern unter der Erde liegen. Steinsalzbrocken werden zunächst grob gebrochen, dann fein gemahlen und anschließend gereinigt. Vorwiegend wird Steinsalz in der Industrie eingesetzt, kleinere Mengen werden aber auch zu ganz besonderem Speisesalz verarbeitet.

Die Produktion der Salzsorte Steinsalz erfolgt in den Steinbergwerken und im Tagebau an vielen Orten der Erde. Weltweit fördern Steinsalzbergwerke hochwertiges Speisesalz.

Bedeutende Internationale Steinsalzbergwerke

Bolivien – Bolivianisches Rosensalz

Im Vulkangestein der bolivianischen Anden lagert das eisenhaltige Salz Rosensalz, das durch eine Rosafärbung geprägt ist. Der Geschmack ist natürlich mild.

Bergwerk Bernburg

Das Bergwerk Bernburg liegt in Sachsen-Anhalt und wird von der esco betrieben, die dort hochreines Steinsalz für die Industrie abbaut. Produziert wird dort das Stein-Speisesalz und das Kristall Natursalz der Marke esco.

Die besten Lagerpartien erreichen einen Reinheitsgrad von 99,8% Natriumchlorid. Seit 1996 erzeugt eine moderne Siedesalzherstellung aus gesättigter Sole außerdem hochwertiges Siedesalz für die Küche. Die Produktionsmenge an Siedesalz beträgt 0,28 Millionen t pro Jahr.

Das Produktsortiment beinhaltet naturbelassenes Steinsalz aus dem Urmeer, das mit Zusatzstoffen und ohne Zusatzstoffe im Handel ist und aus ökologischer Herstellung stammt.

Pakistan – Rosa Punjab Kristallsalz – Himalaya Salz

In der Nachbarschaft des Himalaya-Massivs wird das Rosa Punjab Kristallsalz abgebaut. Das Steinsalz stammt aus einer der weltgrößten Salzlagerstätten und ist auch unter dem Namen Himalaya Salz bekannt. Es ist ein naturbelassenes, unraffiniertes Ursalz, das neben verschiedenen Mineralstoffen und Spurenelementen eine charakteristische Rosafärbung aufweist. Sein Geschmack wird als weich bezeichnet. Neben Natrium und Chlorid sind u.a. geringe Anteile an Spurenelementen Eisen und Magnesium vorhanden.

Polen – Wieliczka

Mitte des 13. Jahrhunderts wurde die polnische Salzlagerstätte Wieliczka entdeckt, die seit 1978 UNESCO-Weltkulturerbe ist. Eine lange Tradition verbindet das Salzbergwerk mit Polen, denn nicht zuletzt hat man mit dem Steinsalz aus Wieliczka in manchen Jahrhunderten unter der Führung eines Salzfgrafen bis zu einem Drittel der Staatseinnahmen bestritten. 1918 ging das Bergwerk in staatliches Eigentum über.

Seit 1913 befindet sich die Salzsiederei in Betrieb. Nachdem das Bergwerk im Jahr 1993 wegen eines Wassereinbruch geschlossen wurde, produziert die Salzsiederei immer noch einen erheblichen Teil des polnischen Salzes mit Sole. Für die Salzproduktion wird heute noch das eindringende Wasser gefördert, damit erneute Wassereinbrüche keine weiteren Schäden an Bauwerken auslösen. Das Bergwerk ist eine Touristenanziehungspunkt und bietet als besondere Attraktion die Kingakapelle aus reinem Salz.

Die Salzsorte Meersalz

Das reichhaltige Meersalz wird an vielen Küsten der Welt und aus Salzseen gewonnen. Die Gewinnung erfolgt auf natürlichem Wege. Etwa 20 Prozent des weltweiten Verbrauchs stammt aus Meerwasser oder ausgetrockneten Salzseen. Die Salzsorte Meersalz gilt als ein natürliches Lebensmittel.

Inhaltsstoffe von Meersalz

Meersalz ist reich an unterschiedlichsten Nährstoffen. 1 Tonne Meerwasser enthält rund 35 Kilogramm Salz.

Ein Kilogramm Meersalz setzt sich aus folgenden Inhaltsstoffen zusammen:

  • 965 g Wasser
  • 19,3 g Chlorid
  • 10,7 g Natrium
  • 1,37 g Magnesium
  • 2,7 g Sulfat
  • 1,2 g Kalzium
  • 1,1 g Kalium
Meersalzgewinnung

Produktion der Salzsorten Meersalz

Meersalz unterscheidet sich nach Farbe, Geschmack und nach Herkunft. Einige Kulturen haben spezielle Techniken der Salzgewinnung und Verarbeitung für Salzsorten aus dem Meer entwickelt, die ihre Erzeugnisse unverwechselbar machen.

Die europäische Gewinnung von Meersalz erfolgt natürlich in „Salzgärten“, die man beispielsweise in vielen Küstenregionen von Frankreich, Italien, Portugal oder England findet. In natürlichen und künstlich angelegten Becken wird zwischen April und Mai ungefiltertes Meerwasser in flache Becken geleitet. Dort bringen Wind und Sonneneinwirkung das Wasser zur Verdunstung, bevor die gewonnenen Salzkristalle gereinigt werden. Meersalz kann je nach Herkunft unterschiedliche Färbungen und Geschmäcker aufweisen.

Bedeutende internationale Salzgärten und Salzseen

Afrika – Kalahari-Wüstensalz

Kalahari-Wüstensalz wird aus einem unterirdischen Salzsee in der südlichen Kalahari-Wüste gewonnen. Die Kalahariwüste liegt im Länderdreieck Südafrika, Botswana und Namibia. Sein Alter wird auf ungefähr 300 Millionen Jahre geschätzt. Kalahari-Wüstensalz ist naturbelassen und frei von Umweltbelastungen. Es ist reich an essentiellen Spurenelementen. Neben Natriumchlorid sind auch Kalzium, Magnesium, Sulfat und Kalium enthalten.

Bolivien – Salar Uyuni Wüstensalz

Im Südwesten von Bolivien liegt nahe am Pazifik mit über 10.000 Quadratkilometern der größte Salzsee der Erde, der Salar de Uyuni. Sein Salz bildete sich, als der See vor mehr als 10.000 Jahren austrocknete und zur Salzwüste wurde. Nur bei hohen Niederschlägen steht noch eine Wasserschicht auf dem Salz. Das Wüstensalz ist naturbelassen und frei von Umweltbelastungen. Die Salzsole setzt sich neben Natriumchlorid auch zum Teil aus Kalium, Magnesium und Lithium zusammen. Ein Großteil des lithiumhaltigen Salzes wird neben der Verwendung als Speisesalz zur Produktion von Lithium-Ionen-Akkus abgebaut.

Deutschland – Sylter Speisesalz

„Sylter Speisesalz“ stammt aus der Rantumer Sole. Gewonnen wird es aus einem künstlich angelegten Brunnen auf der Insel Sylt, der seit 2013 mit Nordseewasser gespeist wird. Das weiße Gold aus der Sylter Meersalzproduktionsanlage ist gefiltert und damit frei von Algen und Schwebeteilchen. Sein luftgetrocknetes Speisesalz gilt als besonders rein und reich an Mineralstoffen. Die Sylter Salzmanufaktur vertreibt feines und grobes Meersalz.

England – Maldon Sea Salt

Das naturbelassene Maldon Sea Salt von der englischen Küste zeichnet sich durch seine pyramidenartige Struktur aus. Es besitzt einen feinen aromatischen Geschmack und ist beim Verzehr leicht knusprig.

Fernost -Bambussalz

Bambussalz ist ein spezielles Meersalz aus Fernost. Zur Herstellung wird es mehrfach in Bambusrohren gebrannt. Es ist von puderartiger Konsistenz, verfügt über einen hohen Mineralstoffanteil und salzt sehr stark.

Frankreich – Fleur de Sel Guèrande

Das Feinschmeckersalz Fleur de Sel Guèrande, das zu den besten der Welt zählt, stammt aus der Bretagne. Nur an besonders heißen und windigen Tagen bildet es eine hauchdünne Schicht auf der Wasseroberfläche und wird von Hand abgeschöpft. Fleur de Sel besitzt eine einzigartige Kristallstruktur.

Frankreich – Fleur de Sel Ile de Ré

In den Salinenbecken der französischen Insel Ile de Rè, die in der Nähe von la Rochelle im atlantischen Ozean liegt, wird das rosafarbene Meersalz Fleur de Sel Ile de Ré von Hand geschöpft. Wind und Sonne haben es auf der Wasseroberfläche zu kleinen Salzblumen kristallisieren lassen. Sein milder Geschmack ist durch einen hohen Anteil an Magnesium bedingt.

Frankreich – Sel Gris

In den französischen Salinenbecken wird unterhalb der Salzblumen, dem Fleur des Sel, graues Salz (Sel gris) abgeschöpft. Die graue Farbe der Salzkristalle entsteht durch Schwebstoffe und Sedimentteilchen, die sich während der Reifung einlagern. Sel gris hat nicht nur einen höheren Anteil an Silikaten, es bindet auch mehr Restfeuchte und ist deshalb am besten für den Mörser geeignet.

Israel – Totes Meer Salz

Der Jordan speist das etwa 900 Quadratkilometer große Tote Meer, das einen besonders hohen Salzgehalt von 33 % aufweist. Die Grenzen des Salzsees bilden Israel, Westjordanland, und Jordanien. Er gilt als tiefstgelegener See der Erde. Je nach Schichttiefe beim Anschöpfen setzen sich Salze aus dem Toten Meer unterschiedlich zusammen. Speisesalze aus dem Toten Meer sind gewaschen und enthalten mindestens 97 % Natriumchlorid. Neben zahlreichen Spurenelementen finden sich auch nennenswerte Anteile Magnesiumchlorid und Calciumchlorid. Totes Meer Salz beweist Heilwirkung bei Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Schuppenflechte, so dass gesetzliche Krankenkassen auf Verordnung Kuraufenthalte oder Heilklimabehandlungen nach Maßgabe übernehmen.

Israel – Danish Smoked Salt

Italien – Fiore di Sale di Sicilia

Fiore di Sale di Sicilia ist ein mildes unbehandeltes Meersalz aus den naturgeschützten Salzgärten von Trapani auf Sizilien. Nur bei optimalen klimatischen Bedingungen kann das Salz in Handarbeit geschöpft werden.

Neuseeland – Clifford Bay Meersalz

Clifford Bay Meersalz bezeichnet naturbelassene zarte Salzflocken aus dem Südpazifik an der Küste Neuseelands. Dieses Salz zeichnet sich durch dezenten Geschmack aus.

Portugal – Flor de Sal

Das Flor de Sal wird in Portugal an verschiedenen Orten gewonnen. Salzgärten befinden sich an der Algarve und im Raum Aveiro. Nur bei bestimmten Temperaturen und Windverhältnissen bildet sich eine feine Schicht Meersalz an der Wasseroberfläche, die mit der Hand abgeschöpft wird.

USA – Salish Alderwood Salt

Das über Roterlenholz kalt geräucherte Meersalz namens Salish Alderwood Salt stammt aus dem Pazifik und wird in Amerika heute noch nach alter indianischer Tradition hergestellt. Die Salish Indianer verwendeten es zur Räucherung von Fisch und Fleisch, um die Haltbarkeit zu erhöhen. Das natürliche Meersalz besitzt eine anthrazitfarbene Tönung und hat einen intensiven, feinen Rauchgeschmack.

Die Salzsorte Quellsalz

Quellsalz stammt, wie der Name schon vermuten lässt, aus salzhaltigen Quellen, die es an wenigen Orten der Erde gibt. Diese Quellen entspringen oft im Gebirge und werden von salzhaltigem Wasser gespeist. An einigen Orten wird das Wasser in terrassenförmige Salinenbecken geleitet und trocknet an der Luft.

Peru –  Rosa Inka Salz

Seit 2000 Jahren werden im peruanischen Ort Maras, nahe der Inkastadt Machu Picchu traditionell Salzkristalle aus salzhaltigem Quellwasser gewonnen und in Bergterrassen natürlich an der Sonne getrocknet. Auf 3000 m Höhe entspringt die Quelle. Charakteristisch für die Salzkristalle ist eine zarte Rosafärbung. Das Quellsalz ist unter verschiedenen Namen im Handel. Es heißt neben Rosa Inka Salz auch Andensalz oder Inka Sonnensalz. Neben Natriumchlorid enthält Rosa Inka Salz Anteile von Kalzium, Magnesium, Sulfat, Jod und Kalium.

Die Salzsorte Erdsalz

Die Gewinnung von Erdsalz erfolgt durch Waschverfahren. In vielen Kulturen der Erde wird heute noch die salzhaltige Erde ausgewaschen, um daraus Speisesalz zu gewinnen. Beispiele für Waschverfahren zur Gewinnung der Salzsorte Erdsalz gibt es in Südamerika, Thailand oder Südafrika.

Geschichte und Handelswege von Salz

Salz galt damals als Wirtschaftsgut und Zahlungsmittel. Aus archäologischen Funden weiß man, dass Salz schon seit etwa 10.000 v. Chr. verwendet wird. Es ist damit eines der ältesten Lebensmittel der Menschheit. An vielen Orten, an denen sich Wasser und Salzvorkommen befanden, wurden Menschen sesshaft und gründeten Städte. Salz war begehrtes Wirtschaftsgut und Zahlungsmittel, weil es nicht nur würzende, sondern auch konservierende Eigenschaften besaß, die dringend nötig waren, um Lebensmittel haltbar zu machen.

Schon zur Römerzeit entstanden in Europa erste Handelswege, auf denen kostbare Salze weit transportiert wurden. Ein Handelsweg war zum Beispiel die Via Salaria, eine der ältesten Straßen Italiens. Auch in Deutschland und Österreich entwickelten sich solche Transportwege. Salzsteuern, Handelsrechte und Wegezölle wurden eingeführt.

Einige Bräuche rund um das weiße Gold haben sich bis heute erhalten. So wird regional heute noch Brot und Salz von der Nachbarschaft zum Einzug an neue Nachbarn verschenkt und Brautleute erhalten das „Weiße Gold“ zur Besiegelung des Eheversprechens.

Autor: Katja Schulte Redaktion
Datum: 05/2016 | aktualisiert 18.01.2023
Bildquellen:

Titelbild ©Marek@pixabay.com | Beitragsbild Salzgärten Meeresküste ©Barni1@pixabay.com

Quellen und weiterführende Informationen:

Fred Lange. Salz – terra magica 2007

Arnold B., Bischoff M., Dubois C. Das kleine Buch vom Salz. 3. Auflage 2009. Verlag Gräfe und Unzer

Walter Botsch. Salz des Lebens: Kochsalz–NaCl, Frankh, Stuttgart 1971

Frédéric Denhez. Der Weg des weißen Goldes. Eine Kulturgeschichte des Salzes. Kubik RvR. Kehl 2006

Hans-Heinz Emons, H.-H. Walter. Mit dem Salz durch die Jahrtausende. Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie. Leipzig 1984

Hans-Heinz Emons, Hans-Henning Walter. Alte Salinen in Mitteleuropa, Zur Geschichte der Salzerzeugung vom Mittelalter bis zur Gegenwart. VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1989

Informationsstelle für Kariesprophylaxe. 20 Jahre fluoridiertes Speisesalz, erfolgreiche Kariesvorsorge

Dr. Harald Elsner. Salze in Deutschland. Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe. Hannover. Stand 2016

Meersalz aus Clifford Bay

Salzherstellung Lake Grassmere

Wichtige Hinweise zu Gesundheitsthemen

Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose. Bitte beachten Sie hierzu die weiteren Hinweise zu Gesundheitsthemen

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