Die körperliche Aktivität ist schon in jungen Jahren wichtig, denn regelmäßige Bewegung im Kindesalter fördert die Gesundheit und beugt gleichzeitig verschiedenen Krankheitsrisiken vor. Schon in frühem Alter fördern Sport und gesunde Bewegung erwiesenermaßen zusammen mit einer ausgewogenen Ernährung die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen und wirken Übergewicht entgegen.

Gleichzeitig hilft die regelmäßige körperliche Aktivität dabei, das Risiko für spätere Volkskrankheiten und mit Bewegungsmangel verbundenen Beschwerden vorzubeugen. Regelmäßige körperliche Aktivität bei Kindern und Jugendlichen begünstigt außerdem den Stoffwechsel und sorgt für ein gesundes Wachstum. Sie stärkt nicht nur das Herz-Kreislaufsystem und fördert die Atmung, gleichzeitig wirkt sie sich auch positiv auf die motorische Entwicklung aus.

Neben den positiven gesundheitlichen Effekten profitieren Kinder und Jugendliche in Sportvereinen oder Sportgruppen gleichzeitig von sozialen Kontakten zu anderen Kindern und Jugendlichen und dem Spaß am Spiel.

Ergebnisse der KIGGS-Studie zur Bewegung im Kindesalter

In Deutschland werden bundesweite Untersuchungen zum Gesundheitszustand von Kindern und Jugendlichen durchgeführt. Die derzeit aktuellste Kinder- und Jugendlichen-Studie mit dem Namen KIGGS führte das Robert-Koch-Institut im Zeitraum von Mai 2003 bis Mai 2006 durch. An der Studie nahmen 17.641 zufällig ausgewählte Jungen und Mädchen im Alter von 3 Jahren bis 17 Jahren teil.

Gefördert wurde die Untersuchung vom Bundesministerium für Gesundheit und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit dem Ziel, verschiedene Gesundheitsdaten zu erschließen.

Nach den KIGGS Studienergebnissen nahmen die Aktivitäten im Freien mit dem Alter ab

Ein Thema war auch die Bewegung im Kindesalter. Den Ergebnissen nach, spielten 77 Prozent der Kinder im Alter zwischen 3 und 10 Jahren täglich im Freien, während die Aktivitäten im Freien mit zunehmendem Alter abnehmen. 52 Prozent der Altersgruppe waren mindestens einmal wöchentlich in einem Verein aktiv.

Insgesamt wurde festgestellt, dass Kinder aus sozial schwachen Schichten und Kinder mit Migrationshintergrund deutlich weniger sportlich aktiv waren.

Im Alter von 11 bis 17 Jahren waren Jungen etwa 8 Stunden wöchentlich körperlich aktiv, während Mädchen in ihrer Freizeit 4 bis 5 Wochenstunden körperlich aktiv waren brachten. Im Alter zwischen 14 und 17 Jahren ging bei Mädchen die körperliche Aktivität zurück.

Neben dem Freizeitsport in Gruppen oder Vereinen wird bereits Kindern und Jugendlichen von Experten das Fahren mit dem Rad und das Gehen zu Fuß empfohlen.

Die Ergebnisse stellten das Ministerium zufrieden

Das Bundesministerium für Gesundheit bewertete die Lage zur Gesundheitssituation und zur Gesundheitsversorgung in Deutschland nach den Ergebnissen der KIGGS-Studie 2006 insgesamt als gut bis sehr gut. Mit aktuellen Daten kann nach Beendigung der KIGGS-Studie Welle 2 gerechnet werden, die neue Daten in der Zeit von Februar 2014 bis Februar 2017 erhebt.

Alarmierende Ergebnisse einer Forsa-Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen

Der Bewegungsmangel bei Kindern ist nach Ergebnissen einer weiteren Studie stark angestiegen. Im Auftrag der Krankenkasse DAK führte das Forsa-Institut im Jahr 2013 eine Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen durch. Dabei wurden 100 Kinder- und Jugendärzte im Land befragt. Die befragten Ärzte gaben an, dass sich der allgemeine Gesundheitszustand der Kinder in Deutschland ihrer Einschätzung nach in den letzten zehn Jahren verschlechtert habe.

Die Auswertungen zeigten einen deutlichen Anstieg von motorischen Defiziten und Übergewicht. Danach bewegen sich immer weniger Kinder und Jugendliche ausreichend. Eine Zunahme von Übergewicht verzeichneten 94 Prozent der Ärzte, einen Anstieg motorischer Defizite stellten 80 Prozent der befragten Ärzte fest.

Nach Einschätzung fast aller Mediziner lagen die Ursachen für die Entwicklung im Bewegungsmangel. Weitere Gefahren sah ein Großteil der Befragten in der zu intensiven Mediennutzung und einer ungesunden Ernährung. Auch eine fehlende positive Vorbildfunktion der Eltern nannten Ärzte als Grund.

Das Bewegungszeugnis für deutsche Kinder und Jugendliche für 2022 fiel schlecht aus

Wie die Technische Universität München mitteilt, hat Deutschland bei der weltweiten Untersuchung im Rahmen des Active Healthy Kids Global Alliance mit der Note 4 schlecht abgeschnitten.

Zu wenig körperliche Aktivität wurde bei knapp 66 Prozent der deutschen Kinder festgestellt, nur rund ein Drittel bewegte sich entsprechend der WHO Bewegungsempfehlungen.

Autor: Katja Schulte Redaktion
Datum: 08/2016 | aktualisiert 24.11.2023
Bildquellen: © Sylwia Aptacy auf Pixabay.com

Quellen und weitergehende Informationen:

Robert-Koch-Institut. KIGGS-Studie (abgerufen am 24.11.2023)

DAK:  Studie zur Kindergesundheit 1319648

BMG: Prävention Kindergesundheit (abgerufen am 28.01.2023)

TUM. Internationales Bewegungszeugnis. Note 4- für Kinder und Jugendliche in Deutschland. 24.10.2022 (abgerufen 28.01.2023)

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