Whisky gilt unter Sammlern und Genießern als besonders exklusives Getränk, doch er schnitt auch in verschiedenen Gesundheitsstudien unerwartet gut ab. Obwohl in wissenschaftlichen Studien bislang weitaus häufiger Effekte von Fruchtsäften, Weinen oder Bieren von Forschern untersucht wurden, scheint nun ebenfalls der Whisky einen festen Platz unter den gesundheitsfördernden Getränken zu verdienen.

Studienergebnisse: „Single Malt hat mehr Antioxidantien als Rotwein“

Nach Ergebnissen einer Studie, die im Jahr 2005 veröffentlicht wurde, könnte Single Malt Whisky gegen Krebs schützen. Wie Dr. Jim Swan, wissenschaftlicher Berater der weltweiten Whiskyindustrie, den Teilnehmern auf einem Mediziner-Kongress im schottischen Glasgow berichtete, verfügt Whisky über mehr gesundheitsfördernde Antioxidantien als Rotwein – das ergaben bisher durchgeführte Untersuchungen.

Antioxidantien gelten als Widersacher der zellschädigenden freien Radikale. Freie Radikale können im menschlichen Körper zahlreiche Entzündungsreaktionen auslösen und treten vermehrt in Verbindung mit verschiedenen Volkskrankheiten auf.

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Wie Dr. Swan erklärte, absorbieren die im Whisky enthaltenen Antioxidantien die schädlichen DNA-veränderten Zellen, die während der Stoffwechselprozesse im Körper entstehen. Eine hohe Anzahl freier Radikale erhöht nach Angaben des Arztes das Risiko für Zellmutationen, die Erkrankungen wie Krebs auslösen können.

Im Fall des untersuchten Single Malt Whiskys waren es die hochwirksamen Radikalfänger in Form von Ellagsäure, die sich in der Studie für den Schutz gegen Krebs verantwortlich zeigten.

In nennenswerten Konzentrationen kommt die Ellagsäure ansonsten auch im Granatapfel oder in roten Himbeeren vor. Ellagsäure zählt zur Familie der gesundheitsfördernden sekundären Pflanzenstoffe.

Studienergebnisse aus Japan: “Whisky lindert Schmerzen”

Wissenschaftler der japanischen Universität Shizuoka fanden Hinweise darauf, dass ein Schluck Whisky täglich Schmerzen lindern und sowohl Gicht wie auch arthritische Erkrankungen verhindern könnte.

Die Forscher kamen außerdem zu dem Ergebnis, dass Whisky, der in eichenen Sherryfässern gereift war, weitere gesundheitliche Vorteile zeigte, weil sich während der langen Lagerung seine Inhaltsstoffe mit den gesundheitlich relevanten Inhaltsstoffen aus dem Fass zu Ellagsäure verbanden.

Ergebnis einer schottischen Studie: “Single Malt verringert das Risiko einer Herzerkrankung”

In einer Studie des Rowett Research Institutes im schottischen Aberdeen kamen Forscher zu dem Schluss, dass sechs Gläser Single Malt in der Woche das Risiko für eine Herzerkrankung reduzieren könnten. Die Studie, in der die Effekte von Wein, frisch destilliertem Schnaps und Single-Malt-Whisky miteinander verglichen wurden, ergab einen vergleichsweise höheren Anteil von Antioxidantien im Single Malt, den die Forscher letztlich für das Ergebnis verantwortlich machten.

Fazit

Auch wenn Genießer beim Whisky von zahlreichen gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen profitieren können, ist darüber natürlich nicht zu vergessen, dass ein übermäßiger Verzehr alkoholischer Getränke bekanntermaßen zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen kann und Experten deshalb nach wie vor empfehlen, Alkohol nur in Maßen zu konsumieren.

Autor: Katja Schulte Redaktion
Datum: 12.11.2022

Bildquelle: © Bild von Cottonbro Studios bei Pexels.com

Quellen und weiterführende Informationen:

BNN: British Nurses News Online. A Dram A Day Could Staff for Cancer. 07.05.2005

BNN: British Nurses News Online. Whiskey Does Take Away Aches and Pains. 02.07.2005

Duthie, G., Pedersen, M., Gardner, P. et al. The effect of whisky and wine consumption on total phenol content and antioxidant capacity of plasma from healthy volunteers. Eur J Clin Nutr 52, 733–736 (1998). https://doi.org/10.1038/sj.ejcn.1600635

Carstens-Stiftung. Ein Schlückchen Whiskey gegen Gicht?

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