WHO schlägt Alarm beim Süßungsmittel

Die Richtlinie zum Zuckerverzehr wurde aus gegebenem Anlass erneut aktualisiert. Wenn es um Süßes in der Ernährung geht, ist der Verbrauch in Industrienationen sehr hoch. Mit dem übermäßigem Verzehr von freien Zuckern wachsen allerdings auch gesundheitliche Risiken. Zu den freien Zuckern, die bei vielen Menschen regelmäßig auf dem Speiseplan stehen, zählen Glukose, Fruktose, Haushaltszucker, Honig, Sirup, Fruchtsäfte und Fruchtsaftkonzentrate.

Speziell beim Zucker ist wissenschaftlich erwiesen, dass Erwachsene mit niedriger Zuckerzufuhr ein niedrigeres Körpergewicht haben und mit steigender Zuckerzufuhr das Gewicht ansteigt. Übergewicht bei Kindern wird mit dem Konsum zuckergesüßter Getränke in Verbindung gebracht. Außerdem fördert eine höhere Zufuhr freier Zucker von mehr als 10 % Karies.

Die Empfehlung der WHO lautet: „nicht mehr als 6 Teelöffel Zucker täglich“

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät bei der Verwendung von Süßungsmitteln dazu, die Zufuhr von freiem Zucker auf höchstens 5 % der Gesamtenergiezufuhr zu senken, da neuere Studien auf eine reduzierte Karieshäufigkeit hinweisen.

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Zuckerherstellung und Zuckerverbrauch

5 % der Gesamtenergiezufuhr ergeben etwa 25 g oder 6 Teelöffel freien Zucker täglich.

Der natürliche Zucker in Obst und Gemüse ist und bleibt dagegen gesund

Nach Angaben der WHO bezieht sich die Empfehlung nicht auf frisches Obst und Gemüse und auf Zucker, die natürlich in der Milch enthaltenen sind. Für diese natürlich im Verbund enthaltenen Süßungsmittel gibt es keine Hinweise auf nachteilige Gesundheitswirkungen. Das entspricht einer Menge von höchstens 6 Teelöffel Zucker pro Tag.

Die Ernährung und der Lebensstil sind oft für Krebs verantwortlich

Seit 2008 geht die WHO davon aus, dass Ernährung und Lebensstilfaktoren nahezu für ein Drittel aller Krebserkrankungen verantwortlich sind. Das Risiko, an bestimmten Krebskrankheiten zu erkranken, wird durch Übergewicht begünstigt.

Besonders häufig stehen in diesem Zusammenhang Krebsarten wie:

  • Dickdarmkrebs
  • Brustkrebs nach der Menopause
  • Nierenkrebs
  • Gebärmutterschleimhautkrebs
  • Adenokarzinome der Speiseröhre

Auch die DGE warnt vor zu viel Zucker

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Hohe Defizite in der Ernährung der Kinder

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Der erhöhte Zuckerkonsum birgt Gesundheitsrisiken. Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) nimmt deshalb Stellung zum beliebten Süßungsmittel Zucker. Ein hoher Zuckerkonsum, der sich auf Einfach- und Zweifachzucker bezieht, wird nach Angaben der DGE von Wissenschaftlern überwiegend negativ bewertet. Dementsprechend boomen kohlenhydratarme Diäten wie beispielsweise Low Carb oder die Glyx-Diät.

Nach Publikationen der DGE ist eine Gewichtszunahme und Adipositas mit dem erhöhten Konsum zuckergesüßter Getränke verbunden. In der Folge steigt auch das Diabetesrisko.

Süßungsmittel Aspartam weckte Zweifel

Süßstoffe sind wegen der Kalorienfreiheit für viele eine Alternative zum Zucker. Bei einigen Verbrauchern besteht jedoch Unsicherheit beim Süßstoff Aspartam. Das Süßungsmittel Aspartam wurde nach Ausführung des Bundesinstitutes für Risikobewertung (BfR) von Verbrauchern immer wieder mit Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Allergien, neuroendokrinen Veränderungen, Epilepsie und Hirntumoren in Verbindung gebracht. Nach mehrfacher, eingehender Überprüfung durch verschiedene Expertengremien blieben die vermuteten Zusammenhänge unbestätigt.

Aspartam muss jedoch für Menschen, die unter der erblichen Stoffwechselkrankheit Phenylketonurie leiden und auf eine phenyalanin-arme Diät angewiesen sind, auf den Lebensmitteln gekennzeichnet sein. Diese Lebensmittel tragen regelmäßig den Zusatz enthält eine Phenylalaninquelle.

Allerdings gilt der Süßstoff Aspartam mittlerweile neben anderen Lebensmittelzusatzstoffen als Auslöser für Nahrungsmittelunverträglichkeiten.

Die Abbaubarkeit einiger Süßstoffe ist nicht gegeben

Einige Süßstoffe, die nach dem Ausscheiden in die Kanalisation gelangen, sind in Kläranlagen nicht abbaubar. Welche langfristigen Folgen die Rückstände auf die Qualität von Trinkwasser und Mineralwasser sowie die Umwelt haben, ist derzeit aber noch nicht absehbar.

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Autor: Katja Schulte Redaktion
Datum: 01/2018 | aktualisiert 10.01.2023

Quellen und weiterführende Informationen:

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