Testosteron ist ein wichtigstes männliches Sexualhormon. Die anhaltende Abnahme von Testosteron steht oft untrennbar mit dem männlichen Alterungsprozess in Verbindung. Ein kontinuierlicher Rückgang des wichtigsten männlichen Sexualhormons Testosteron lässt sich bei vielen Männern im Blut ungefähr ab dem 40. Lebensjahr nachweisen. Altersbedingter Testosteronmangel wird als Altershypogonadismus (Late-onset-hypogonadism) bezeichnet. Dem Altershypogonadismus liegt eine erworbene Unterfunktion der Keimdrüsen (Gonaden) zugrunde. Etwa ab dem 50. Lebensjahr lassen sich bereits bei nahezu einem Drittel der Männer Symptome von Testosteronmangel diagnostizieren.
Auch Frauen können unter Testosteronmangel leiden und begleitende Symptome wie verminderte sexuelle Lust verspüren, aber nur in speziellen Fällen erhalten Frauen eine Testosterontherapie.
Wirkung und Funktion von Testosteron
Testosteron, das bei Männern zu rund 90 Prozent in den Hoden und zu 10 Prozent in den Nebennieren gebildet wird, zählt zur Gruppe der männlichen Geschlechtshormone (Androgene). Das Hormon steht in der Gesellschaft stellvertretend als Symbol für Macht, Stärke und Männlichkeit.
Im Körper wird es nach der Produktion in die Blutbahn abgegeben und erreicht seine Zielorgane und Zielgewebe über die Blutgefäße. Am Zielort kann es der Körper sowohl in die aktive Form von Testosteron, dem Dihydrotestosteron (DHT) umwandeln, wie zum weiblichen Sexualhormon 17-beta-Östradiol. Die Verstoffwechselung ist letztlich davon abhängig, welche biologische Funktion das Zielgewebe und sein Enzymmuster hat.
Im weiblichen Körper erfolgt die Testosteronproduktion im Ovar und in der Nebennierenrinde, beim Mann hauptsächlich in den Leydigschen Zwischenzellen des Hodens.
Im menschlichen Körper übt Testosteron verschiedene Wirkung und Funktion aus. Neben der Geschlechtsentwicklung beeinflusst es die seelische Ausgeglichenheit, die sexuelle Lust und körperliche Leistungsfähigkeit.
Testosteron wirkt am Muskelwachstum sowie am Aufbau von Haut und Knochen und auch der Produktion der roten Blutkörperchen mit. Darüber hinaus fördert es den Schutz des Immunsystems und die Knochenfestigkeit.
Zu seinen Aufgaben zählt ebenfalls die Bildung des weiblichen Geschlechtshormons Östrogen.
Neben den Hormonen Östrogen, DHEA, Progesteron und Pregnenolon trägt auch Testosteron dazu bei, bereits gestörte Gehirnzellen zu regenerieren.
Symptome von Testosteronmangel
Der reduzierte Testosteronspiegel sorgt in der männlichen Menopause für hormonelle Veränderungen, die vielen Männern erhebliche körperliche und psychische Beschwerden bereiten können.
Wer an Altershypogonadismus erkrankt, verspürt nicht nur eine deutliche Verschlechterung seiner Lebensqualität, auch zahlreiche Organsysteme unterliegen dem negativen Einfluss der verminderten Testosteronproduktion. Häufig tritt ein Testosteronmangel in Verbindung mit Stoffwechselproblemen und Herz- Kreislaufproblemen auf und erhöht bei vielen Männern außerdem das Risiko für weitere Erkrankungen, darunter Diabetes mellitus, Alzheimer und Osteoporose.
Häufige Symptome bei Testosteronmangel
Testosteronmangel geht häufig mit Symptomen wie verminderter sexueller Lust und erektiler Dysfunktion einher. Ein Mangel steht nicht selten auch in Verbindung mit verminderter Muskelmasse sowie verminderter Muskelkraft und sorgt zudem in vielen Fällen für vermehrtes Körperfett.
Verringerte Knochendichte und eine geringere Vitalität sind weitere mögliche Anzeichen bei einem Mangel an Testosteron. Es kann außerdem zu depressiven Verstimmungen kommen.
Diagnose Testosteronmangel
Eine körperliche und labormedizinische Diagnose bringen Gewissheit. Diagnostiziert wird der Hypogonadismus anhand der auftretenden Symptome, die nach der körperlichen Untersuchung durch einen niedrigen Testosteronwert labormedizinisch belegt werden.
Eines oder mehrere der vorgenannten Symptome müssen zutreffen.
Testosteron Werte ermitteln
Der altersbedingte Mangel an Testosteron ist fortschreitend und die Werte liegen unterhalb der Grenze des üblichen Testosteronwertes für gesunde junge Männer im Alter von 20 bis 30 Jahren.
Bei Verdacht auf Testosteronmangel lässt sich das Testosteron im Blut oder per Speicheltest messen.
Der Hormonspeicheltest wird häufig von naturheilkundlichen Ärzten genutzt, die meist auch bioidentische Hormone zur Behandlung eines Mangels einsetzen. Speichelhormontests zählen zu den Selbsttests mit Laborauswertung, die sich auch von Verbrauchern selbst online ordern lassen. Dabei sendet das Labor ein Testkit zur Probenahme, die sich nach genauer Anleitung zuhause durchführen lässt. Die an das Labor gesendete Speichelprobe wird analysiert und kann einen ersten Hinweis auf ein Ungleichgewicht liefern.
Konservativ wird das Testosteron im Blutserum bestimmt.
Bestätigt sich ein krankhafter Testosteronmangel, muss dieses männliche Sexualhormon in der Regel lebenslang künstlich zugeführt werden.
Um tageszeitabhängige Schwankungen beim Testosteronspiegel abzufangen, wird zur Ermittlung des Gesamttestosterons aus dem Blut in der Regel eine Serumprobe zwischen 7 und 11 Uhr am Morgen genommen. Je nach Labor, kann es zu Schwankungen bei den ermittelten Testosteronwerten kommen.
Angegeben wird das Gesamttestosteron in Nanogramm per Deziliter, in Nanomol pro Liter oder auch in Mikrogramm/l. Zwar bestehen keine allgemein akzeptierten unteren Grenzwerte, aber es gilt allgemein, das ein Gesamttestosteronwert über 12 nmol/L (350 ng/dL) nicht behandelt werden muss. Mediziner gehen weiter davon aus, dass Patienten, deren Gesamttestosteronwerte unter 8 nmol/L (230 ng/dL) liegen, von einer Hormonbehandlung profitieren können.
Das eiweißgebundene Gesamt-Testosteron bildet den größten Teil des männlichen Geschlechtshormons im Blut und zeigt auf, wie viele Moleküle von Testosteron sich im Blut befinden.
Die früher übliche Bestimmung des Gesamt-Testosterons aus dem „Poolserum“ ist nach neueren Untersuchungen überholt.
Normalwerte für Testosteron in Mikrogramm/Liter (µg/l)
Alter | weiblich | männlich |
---|---|---|
Säuglinge | 0,04-0,20 μg/l | 0,05-3,50 μg/l |
1-8 Jahre | 0,03-0,12 μg/l | 0,05-0,15 μg/l |
9-12 Jahre | 0,03-0,40 μg/l | 0,10-3,0 μg/l |
13-18 Jahre | 0,06-0,50 μg/l | 0,10-9,0 μg/l |
Erwachsene | 0,15-0,55 μg/l | 3,5-9,0 μg/l |
Die Ermittlung von biologisch aktivem, freien Testosteron
Neben dem Gesamt-Testosteronwert gibt es noch das biologisch aktive, freie Testosteron in anderen Körperbereichen, das dort seinen Aufgaben nachkommt und nach dem Andocken an die Rezeptoren die notwendigen Informationen an die Zellen weitergibt. Während 98 Prozent des Testosterons im Blut gebunden ist, beträgt der Anteil an freiem Testosteron nur 2 Prozent. Eine Ermittlung des freien Hormons wird häufiger vorgenommen, wenn der Gesamt-Testosteronwert zwischen 8 bis 12 nmol/L liegt. Freies Testosteron wird nicht selten bei Patienten mit Adipositas gemessen, wenn die Konzentration des Gesamt-Testosterons im Serum nicht der Diagnose von Hypogonadismus entspricht.
Das biologisch aktive Testosteron lässt sich anhand von drei verschiedenen Laborparametern im Blut ermitteln. Neben dem Gesamt-Testosteron wird das Albumin und das sexualhormonbindende Globulin (SHGB) ermittelt.
SHGB bezeichnet ein sexualhormon-bindendes-Globulin. SHGB ist ein Bluteiweißstoff, der in der Leber gebildet wird und Testosteron, Dihydrotestosteron (DHT) sowie Östrogen im Blut bindet, speichert und auch transportiert. Auch Albumin ist ein Bluteiweiß, das im Blutserum oder Urin gemessen wird und neben Hormonen auch Fettsäuren, Vitamine und Arzneistoffe transportiert, die wasserunlöslich sind.
Auch für biologisch aktives, freies Testosteron gibt es keinen allgemein anerkannten Wert. Es besteht Einigkeit, dass freie Testosteronwerte unter 225 pmol/L (pg/mL) angezeigt sind, um eine Testosteronbehandlung zu unterstützen.
Mehrere Ursachen können niedrigen Testosteronspiegel auslösen
Ein niedriger Testosteronspiegel kann neben dem altersabhängigen Rückgang auch andere Ursachen haben. Experten raten dazu, im Zweifel ärztlich abklären zu lassen, ob dem Testosteronmangel nicht möglicherweise auch eine Erkrankung, hormonelle Störung, eine Störung durch Medikamentengabe, ein Nährstoffdefizit oder eine sonstige Ursache zugrunde liegt.
Ursachen für niedrigen Testosteronspiegel bei Männern
Bei Männern können neben Leberzirrhose auch Unterernährung oder Essstörungen wie Magersucht (Anorexia nervosa) oder eine Unterfunktion der Keimdrüsen den Testosteronspiegel senken.
Weitere mögliche Ursachen bilden die Einnahme von Anabolika und Drogenmissbrauch.
Ursachen für niedrigen Testosteronspiegel bei Frauen
Bei Frauen kann neben einer Therapie mit Antiandrogenen, Unterernährung oder Anorexia nervosa auch Morbus Addison, eine Leberzirrhose und die Einnahme von Östrogen für einen niedrigen Testosteronspiegel verantwortlich sein.
Auch die Einnahme von Ovulationshemmern und die Einnahme von Anabolika oder Drogen zählen zu den Möglichkeiten.
Weitere Faktor für einen niedrigen Testosteronspiegel ist neben einer Unterfunktion der Eierstöcke die Entfernung von Eierstöcken und Gebärmutter.
Risikofaktoren für Testosteronmangel
Als Risikofaktoren für einen Mangel an Testosteron ziehen Experten verschiedene Ursachen in Betracht. Unter anderem erhöhen häufig chronische Krankheiten bei älteren Männern das Risiko für einen Mangel des männlichen Hormons.
Zu den chronischen Erkrankungen, die das Risiko für einen Mangel erhöhen, zählen Diabetes mellitus, COPD und entzündliche Gelenkerkrankungen. Aber auch HIV, Nierenerkrankungen und das metabolische Syndrom können das Risiko erhöhen.
Weitere risikoerhöhende Ursachen bilden Adipositas und Hämochromatose.
Therapie bei Testosteronmangel
Die Testosteronersatztherapie wirkt zuverlässig. Ein ausgeglichener Hormonhaushalt sorgt nicht nur für Lebensfreude und psychische Ausgeglichenheit, sondern schützt auch vor altersbedingten Erkrankungen. Für Männer und Frauen mit diagnostiziertem Testosteronmangel können bei der Testosteronersatztherapie verschiedene Hormonpräparate zum Einsatz kommen, um den Folgen von altersbedingtem Testosteronmangel entgegenzuwirken und so ein erhöhtes Risiko für Herz- Kreislauferkrankungen, Alzheimer, Osteoporose, Depressionen oder Symptome wie den Verlust der Libido reduzieren.
Am häufigsten werden Testosteronpflaster, Testosterongel oder Testosteronkapseln verabreicht. Auch eine Behandlung per Testosteroninjektionslösung wird häufig vorgenommen.
Vor allem ältere Männer nutzen die Hormontherapie mit Testosteron. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass der Körper beim Zuführen von Testosteron die körpereigene Produktion entsprechend drosselt. Nach dem Absetzen der Präparate kann es bei der Testosteronersatztherapie zu Schwierigkeiten kommen, die körpereigene Testosteronproduktion wieder anzukurbeln.
Experten empfehlen, eine Testosteronbehandlung nach 3 bis 6 Monaten abzusetzen, wenn sich Libido, Sexualfunktionen, Muskelfunktion sowie ein verminderter Körperfettanteil bis dahin nicht verbessert haben. Eine Verbesserung der Knochendichte erfordert dagegen eine längere Behandlungszeit.
Die therapeutische Wirkung von Testosteron-Medikamenten setzt erstmals nach mehreren Wochen ein und kann die Symptome von Testosteronmangel in der Regel spürbar verbessern.
Kostenübernahme der Krankenkasse für Hormontest und Testosteronersatztherapie
Wenn ein Patient typische Symptome von Testosteronmangel aufweist und ein entsprechender Verdacht besteht, übernehmen gesetzliche Krankenkassen in der Regel die Kosten für einen Hormontest. Nach gesichertem Befund übernehmen die Krankenkassen bedarfsweise auch die Kosten für eine entsprechende ärztlich verordnete Testosteronersatztherapie. Vorliegen muss beispielsweise eine Unterfunktion der Hoden (Hypogonadismus) oder eine Störung der männlichen Chromosomen (Klinefelter-Syndrom). Die Kosten für den Altershypogonadismus trägt der Patient in aller Regel selbst, wenn keine schweren klinischen Symptome vorliegen wie zum Beispiel eine Osteoporose.
Risiko und Nebenwirkungen der Testosteronersatzbehandlung
Während der Therapie werden regelmäßige Kontrollen empfohlen. Die Testosteronersatztherapie gilt insgesamt als sehr sicher, wobei es in Einzelfällen zu Nebenwirkungen kommen kann. Das Risiko sowie die Verabreichungsform sollte zwischen Arzt und Patient ausführlich besprochen werden. Etwa schon bestehende Tumore in der Vorsteherdrüse werden durch die Testosteronbehandlung gefördert und eine mögliche Vorbelastung sollte man beim Urologen abklären lassen. Häufiger treten Nebenwirkungen auf, wenn Männer mit stärker ausgeprägtem Hypogonadismus eine Testosterontherapie durchführen. Auch für Männer mit Übergewicht besteht ein höheres Risiko für Nebenwirkungen.
Bei der Erstbehandlung mit Testosteron-Präparaten werden kurzwirkende Präparate vor langwirkenden Depotpräparaten bevorzugt. Wegen ihrer potentiellen Leberschädlichkeit raten Experten von der Verordnung von 17-α-alkylierten Androgenpräparaten ab.
Mögliche seltene Nebenwirkungen
Zu den seltenen Nebenwirkungen der Testosteron Behandlung zählt neben der Schlafapnoe die Vergrößerung der Brustdrüse oder der Prostata. Es kann außerdem zur Gewichtszunahme, Polyglobulie und zur Zunahme der Aggressivität kommen. Auch Akne, Hypersexualität sowie schwere Hustenanfälle und Haarausfall können auftreten. Selten kommt es auch zu einem Prostatakarzinom.
Auftretende Nebenwirkungen hängen jeweils auch vom verabreichten Wirkstoff und der Verabreichungsform ab und können dem Beipackzettel eines Testosteron-Präparates entnommen werden.
Gegenanzeigen
Keine Testosteronersatztherapie darf bei Männern mit speziellen Erkrankungen oder unbehandelten Gesundheitsproblemen erfolgen. Dieses betrifft Männer die an Prostatakrebs oder Brustkrebs (Mammakarzinom) erkrankt sind.
Gegenanzeigen bilden auch eine Erythrozytose (erhöhte Zahl der roten Blutkörperchen), die unbehandelte obstruktive Schlafapnoe (schlafbezogene Atmungsstörung)sowie eine unbehandelte schwere Herzinsuffizienz (Herzschwäche).
Nahrungsergänzungsmittel bei niedrigem Testosteronspiegel
Pflanzliche Testosteron Produkte können die Leistungsfähigkeit und das sexuelle Verlangen unterstützen. Spezielle Nahrungsergänzungsmittel, die testosteronähnlich wirkende Substanzen aus Pflanzen enthalten, beeinflussen die Testosteronproduktion auf natürlichem Wege. Oft sind diese Mittel, die freiverkäuflich im Handel erhältlich sind, mit unterstützenden Vitaminen, Mineralstoffen und Aminosäuren angereichert.
Die Ernährung beeinflusst den Testosteron Wert
Positive Wirkung können auch verschiedene Lebensmitteln auf den Testosteronhaushalt ausüben. Experten empfehlen, den Hormonhaushalt nicht allein mit synthetischen Hormonpräparaten wieder ins Gleichgewicht zu bringen, denn auch eine Änderung des Lebensstils mit gesunder Bewegung, Sport und gesunder Ernährung unterstützen den Hormonhaushalt und tragen zur Erhaltung der Gesundheit und Lebensqualität bei. Regelmäßig liefern verschiedene Nährstoffe und Lebensmittel wichtige Grundbausteine, mit denen der Körper auch die eigene Testosteronproduktion positiv beeinflussen und ankurbeln kann.
Unterstützend wirken besonders folgende Substanzen und Lebensmittel:
Phytohormone und Phytoandrogene
Einige Pflanzen haben Inhaltsstoffe (Phytohormone), die wie männliche Geschlechtshormone (Androgene) wirken. Solche Phytoandrogene beeinflussen auch den Testosteronspiegel. Sie finden sich besonders in Pflanzen und Lebensmitteln wie Hafer, Ginseng und auch Brennnesselwurzel.
Vitamin A
Vitamin A ist neben vielen anderen Körperfunktionen auch für die Sexualität und Fortpflanzung wichtig. Beim Mann sorgt Vitamin A für die Produktion von Samenzellen, während es im weiblichen Körper als Wegweiser für die Samenzellen durch den Eileiter fungiert, der schließlich zum befruchtungsfähigen Ei führt. Die höchsten Gehalte kommen neben Lebertran in der Leber von Schweinen und Rindern vor.
Bor
Für die körpereigene Bildung von verschiedenen Geschlechtshormonen wie Testosteron, Östrogen und auch Vitamin D sind Borverbindungen unerlässlich. Vitamin D ist das einzige Vitamin, deren aktive biologische Form ein Hormon ist. Die Geschlechtshormone und Vitamin D liefern die notwendigen Hydroxylgruppen (-OH). Es wird vermutet, das Bor die Geschlechtshormone außerdem Im Stoffwechsel vor dem vorzeitigen Abbau schützt. Hohe Anteile von Bor kommen etwa in Soja und Trockenpflaumen vor.
Zink
Der Mineralstoff Zink ist neben dem Aufbau von Testosteron auch für die Schilddrüsenhormone, Wachstumshormone, das Insulin und die Prostaglandine von Bedeutung. Wenn der Zinkhaushalt gestört ist, kann es es neben vielen anderen Störungen auch im Hormonstoffwechsel zur Unterfunktion in Hoden und Eierstöcken, zu verminderter Spermienbildung und Unfruchtbarkeit kommen. Enthalten ist Zink in höheren Mengen hauptsächlich in Lebensmitteln wie Fleisch, Geflügel, Meeresfrüchten, Käse, Fisch oder Nüssen. Geringere Anteile finden sich in Gemüse, Hülsenfrüchten und Getreide.
Mangan
Enzyme in Verbindung mit dem Spurenelement Mangan sind auch an der Herstellung von Sexualhormonen beteiligt. Ein Mangel an Mangan kann zu einer verminderten Produktion von Sexualhormonen führen und auch für verringerte Fruchtbarkeit und Wachstumsstörungen ursächlich sein. Mangan findet sich zu hohen Anteilen in Getreiden wie Haferflocken, Weizenvollkornbrot, Sojamehl und unter anderem auch in Haselnüssen.
Östrogenhaltige Lebensmittel wirken Testosteron entgegen
Das weibliche Sexualhormon Östrogen, das auch im männlichen Körper vorkommt, hemmt das männliche Sexualhormon Testosteron. Östrogene sind als Phytohormone in vielen Lebensmitteln enthalten und nehmen beim Verzehr entsprechenden Einfluss auf den Hormonhaushalt. Der Östrogenhaushalt wird durch diese östrogenhaltigen Lebensmittel angekurbelt, während der Testosteronhaushalt gedämpft wird. Neben vielen anderen Nahrungsmitteln hat auch Hopfen eine hormonelle Wirkung. Während Frauen mit den östrogenhaltigen Hopfenhormonen aus dem Bier ihren Hormonhaushalt ankurbeln können und sexuelle Lust gesteigert wird, geht es dem männlichen Geschlecht bei entsprechender Verzehrmenge gerade andersherum.
Ein gesunder Lebensstil fördert Testosteron im Körper
Neben der Ernährung zählen noch weitere Elemente zu einem gesunden Lebensstil. Zusammen begünstigen diese die Testosteronproduktion.
Überanstrengung vermeiden
Überanstrengung wirkt sich ungünstig auf den Testosteronhaushalt aus, denn das freigesetzte Stresshormon Cortisol wirkt als Gegenspieler von Testosteron.
Übermäßiges Bauchfett abbauen
Oft entsteht ein geringer Testosteronspiegel auch durch zu viel Bauchfett (viszerales Bauchfett). Besonders der Apfeltyp ist gefährdet. Im Bauchfett findet sich das Enzym Aromatase, das Testosteron in das weibliche Geschlechtshormon Östrogen umwandelt. Je mehr Bauchfett vorhanden ist, um so niedriger ist der Testosteronspiegel.
Sport fördert die Testosteron Produktion
Testosteron wirkt leistungssteigernd. Das Hormon fördert nicht nur den Muskelaufbau, sondern beschleunigt auch die Regeneration von müden Muskeln. Schon mäßiges Krafttraining oder Ausdauertraining helfen dabei, den Testosteronspiegel ansteigen zu lassen.
Regelmäßiger Sex stärkt den Hormonhaushalt
Auch regelmäßiger Sex ist gut für den Hormonhaushalt. Er drängt das Stresshormon Cortisol zurück und fördert die Testosteronproduktion.
Stresshormone lassen den Testosteronspiegel sinken
Besonders das Stresshormon Cortisol nimmt negativen Einfluss auf den Testosteronhaushalt. Ein gesundes Stressmanagement fördert den ausgeglichenen Testosteronspiegel.
Autor: Katja Schulte Redaktion
Datum: 10/2018 | aktualisiert 14.01.2023
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Quellen und weiterführende Informationen:
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