Vitamin B12 (Cobalamin) ist ein lebensnotwendiges Vitamin und Coenzym im menschlichen Körper. Da es viele Funktionen übernimmt und an vielen Prozessen beteiligt ist, kann ein Vitamin-B-12-Mangel schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Vitamin B12 ist ein Mitglied aus der Gruppe der B-Vitamine und wird wegen seiner bedeutenden Rolle im Organismus auch als „Königsvitamin“ bezeichnet. Weil der Körper Vitamin B12 selbst nicht herstellen kann, zählt es zu den essenziellen Vitaminen, die in bestimmter Menge ein Bestandteil der Ernährung sein müssen.

Vitamin B12 enthält ein zentrales Kobaltatom. Ein im Magen ausgeschiedenes Protein (Intrinsic-Faktor) verbindet sich mit dem Vitamin in der Nahrung und ist für seine Aufnahme in den Körper notwendig. Nur Wiederkäuer sind in der Lage B12 selbst zu synthetisieren.

Funktion von Vitamin B12

Vitamin B12 ist am Aufbau des gesamten Nervensystems beteiligt. Außerdem übernimmt es verschiedene Aufgaben und Funktionen bei der Blutbildung und der Entgiftung.

B12 ist unverzichtbar für zahleiche Prozesse im Körper

Neben der Synthese der Erbsubstanz (DNA) spielt Vitamin B12 eine wichtige Rolle bei der Zellteilung und dem Schutz der Nervenstränge in Rückenmark und Gehirn. Zu seinen Aufgaben zählt auch der Abbau des schädlichen Homocysteins im Körper.

Eine Funktion übt Vitamin B12 außerdem bei der Bildung der roten Blutkörperchen sowie bei der Synthese von Hormonen und Neurotransmittern aus. Als Coenzym ist es außerdem an vielen Prozessen beteiligt, die den Fettstoffwechsel in der Zelle betreffen. Vitamin B12 nimmt auch großen Einfluss auf das menschliche Empfindungs-und Bewegungssystem.

Die menschliche Leber kann zwischen 50 und 90 % vom aufgenommenen Vitamin B12 als Reserve abspeichern und es nach Bedarf bei fehlender Zufuhr wieder freigegeben. Dieser Speicher entspricht etwa 2 bis 5 mg und kann Vorräte für mehrere Jahre enthalten.

Symptome bei Vitamin-B12-Mangel

Defizite in der Versorgung können mit unterschiedlichen Mangelanzeichen einhergehen. Vitamin-B12-Mangel kann jahrelang unentdeckt bleiben, bevor deutliche körperliche Symptome einsetzen. Der Großteil der deutschen Bevölkerung ist nicht von einem Mangel betroffen, dennoch sind verschiedene Bevölkerungsgruppen besonders gefährdet.

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Vitamine und Vitaminmangel

Vitamine und Vitaminmangel

Bis es zur Diagnose von Vitamin-B-12-Mangel kommt, sind oft lediglich unspezifische Symptome wie Reizbarkeit, Müdigkeit, Depressionen und leichte Entzündungen im Mund, etwa durch Aphten, die einzigen äußeren Anzeichen.

Wenn es aber zu einer Störung des Vit-B-12-Haushalts gekommen ist, dann ist nicht nur der Allgemeinzustand beeinträchtigt, sondern es kommt außerdem zu spürbaren Auswirkungen auf das Blut, das periphere Nervensystem, die Sehfähigkeit sowie das Zentralnervensystem.

Mit zunehmendem Vitamin-B-12-Mangel können zahlreiche Symptome auftreten. Zu den typischen Symptomen zählen neben Kribbeln im Nervenbereich, Lähmungen, Koordinationsstörungen und Schmerzen auch Gedächtnisstörungen, Blutarmut, Leistungsschwäche.

Es können aber auch eine Immunschwäche, chronische Erschöpfung oder Konzentrationsstörungen auftreten. Der Mangel kann außerdem mit Störungen des Hormonhaushalts, Depressionen sowie Psychosen und geistig-psychischen Störungen verbunden sein.

Weitere typische Anzeichen für eine Vitamin-B12-Mangel können Störungen des Verdauungstrakts, Durchfall oder Verstopfung sowie Entzündungen von Mund, Magen oder Darm sein.

Ein Mangel an Vitamin B12 kann auch zu einem Folatmangel (Folsäuremangel) führen.

Vitamin B12 ist Bestandteil einer Gruppe von B-Vitaminen, die aus insgesamt 8 verschiedenen B-Vitaminen besteht. Diese wirken eng zusammen. Das Fehlen einzelner B-Vitamine aus dem Komplex kann beispielsweise durch einen Mangel der entsprechenden Nährstoffe bei unausgewogener Ernährung entstehen oder auch durch die Unfähigkeit des Darms, die Nährstoffe aufzunehmen. Langfristig führt eine Unterversorgung mit Vitamin B12 und den übrigen B-Vitaminen zu gesundheitlichen Problemen. Normalerweise lassen sich für Gesunde, die normal beansprucht sind, alle Vitamine der B-Gruppe in ausreichender Menge über eine ausgewogene Ernährung zuführen.

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B-Vitamine: Wirkungen und Funktionen im Vergleich

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Risikogruppen für einen Vitamin B12 Mangel

Es gibt zahlreiche Risikogruppen für einen Vitamin-B-12-Mangel. Ursächlich kann nicht nur eine zu geringe Aufnahme aus der Ernährung sein, auch das Alter, die Gesundheit und ungesunde Gewohnheiten erhöhen das Risiko für betroffene Personengruppen, einen solchen Vitaminmangel zu bekommen.

Risikogruppe Vegetarier

Vegetarier können Vitamin B12 über frische pasteurisierte Milch, Naturjoghurt, andere Milchprodukte oder angereicherte, bzw. fermentierte Lebensmittel aufnehmen. Dort ist es in geringen Anteilen natürlich vorhanden. Ärztliche Überprüfungen zur ausreichenden Versorgung werden Vegetariern schon beim Auftreten geringer Mangelanzeichen und Symptome empfohlen.

Risikogruppe Veganer

Veganer schaffen es durch die stark eingeschränkte Ernährung kaum, die nötigen Mengen des Vitamins zu sich zu nehmen. Veganern wird unbedingt empfohlen, Vitamin B12 in Form von Nahrungsergänzungsmitteln oder angereicherte Lebensmitteln zu sich zu nehmen.

Veganer, wird empfohlen, bei der Auswahl der Nahrungsergänzungsmittel darauf zu achten, dass keine nicht-veganen Zusatzstoffe enthalten sind wie etwa Gelatine, Laktose, Magnesiumstearat und Stearinsäure. Diese Substanzen sind häufig Kapseln und Tabletten zu finden. Vegane Produkte sind regelmäßig als vegan ausgewiesen.

Zur Risikogruppe zählen Menschen ab 50 Jahre

Menschen ab 50 Jahre sollten regelmäßig prüfen lassen, ob ein Vitamin-B12-Mangel vorliegt und ggf. Nahrungsergänzungsmittel oder angereicherte Lebensmittel zu sich nehmen, da die Aufnahme über den Darm mit zunehmendem Alter eingeschränkt sein kann. Da etwa 50 % aller Menschen über 65 Jahre eine Zellschwäche an der Magenwand entwickeln, ist die Funktion und Sekretion vom Magen beeinträchtigt, so dass es zu einem Mangelzustand des B-Vitamins kommt. Grund dafür ist die schlechtere Bioverfügbarkeit, die durch die deutlich verminderte Sekretion des Intrinsic-Faktors verursacht wird.

Risikogruppe Schwangere und Stillende

In Schwangerschaft und Stillzeit erhöht sich der Bedarf um mehr als 30 %. Bei zu geringer Aufnahme durch die Mutter können Kinder einen Vit-B-12-Mangel entwickeln.

Risikogruppe Menschen mit Leber- und Magen- Darmerkrankungen

Verschiedene Erkrankungen des Magen-Darmtrakts (z.B. Morbus chron) und der Bauchspeicheldrüse vermindern die Aufnahme des Vitamins. Lebererkrankungen beeinträchtigen bestimmte Blutproteine, die die für Transport und Funktion des Vitamins notwendig sind, so dass der Vitamin-B-12-Status sich verschlechtert.

Risikogruppe Menschen mit hohem Alkoholkonsum

Menschen, die viel Alkohol trinken, haben ein erhöhtes Risiko für Vitamin-B-Mangel, weil Leber und Magenwände durch Alkohol beschädigt werden können.

Risikogruppe Raucher

Rauchen wirkt negativ auf den Vitamin-B12-Stoffwechsel, so dass es zu Mangelerscheinungen kommen kann.

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Diagnose bei Vitamin-B12-Mangel

Wie wird ein Vitamin-B12-Mangel festgestellt? Ob ein Mangel vorliegt, kann per Blutuntersuchung oder MMA-Urintest überprüft werden. Der MMA-Urintest ist mittlerweile auch online bestellbar inklusive Laboranalyse und zählt zu den Selbsttests, die man auch privat beauftragen kann. Am häufigsten tritt der Vitamin-B12-Mangel in Form von perniziöser Anämie auf. Die perniziöse Anämie ist eine bestimmte Form der Blutarmut, die Experten auch als Morbus Biemer bezeichnen.

Therapie bei perniziöser Anämie und Vitamin-B12-Mangel

Zum Einsatz kommen Injektionen oder Nahrungsergänzung. Wenn der Arzt oder Heilpraktiker eine perniziöse Anämie diagnostiziert hat, wird diese in der Regel mit 1 x wöchentlichen Injektionen von Hydroxycobalamin behandelt. Nebenwirkungen sind zwar selten, können aber in Form von Hautrötungen, Übelkeit und Juckreiz auftreten. Allergische Reaktionen auf intravenöse Injektionen werden auf Hilfsstoffe in den Vitamin-B12-Injektionen zurückgeführt. Vitamininjektionen kommen immer dann zum Einsatz, wenn die Aufnahmefähigkeit von Nahrungsergänzungen durch Erkrankungen oder Operationen über den Magen-Darmtrakt eingeschränkt ist.

Nahrungsergänzungsmittel sind üblicherweise oral einzunehmen und werden häufig schon dann empfohlen, wenn der Verdacht auf eine Unterversorgung besteht. Ergänzungen können nötig werden, wenn Anzeichen für einen Mangel vorliegen oder nicht sicher gestellt werden kann, dass der tägliche Bedarf regelmäßig über die ausgewogene Ernährung gedeckt werden kann. Oftmals wird auch ein Vitamin-B-Komplex verwendet.

Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin B12 sind in der Regel frei verkäuflich und in verschiedenen Formen und Konzentrationen erhältlich. Empfehlenswert ist vor der Einnahme die Rücksprache mit einem Arzt, Heilpraktiker oder Apotheker. Auch Online-Apotheken bieten häufig individuelle Beratungen an. So eine Beratung kann beispielsweise hilfreich sein, um das passende Mittel oder die richtige Dosis zu erhalten und unerwünschte Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen zu vermeiden. In manchen Situationen kann es auch notwendig sein, eine Nahrungsergänzung zu wählen, die kombinierte Mineralstoffe und/oder Vitamine enthält. Schädliche Überdosierungen gilt es zu vermeiden.

Anwendungsgebiete von Vitamin B12

Die Anwendungsgebiete von Vitamin B12 betreffen viele Körperbereiche. Wenn das Nervensystem gestört ist, kann das Vitamin die Symptome und Schmerzen von Nervenerkrankungen mildern. Eingesetzt wird es auch bei Multipler Sklerose und traumatischen Nervenverletzungen sowie bei Diabetikern mit gestörtem Tastsinn.

Das Vitamin der B-Gruppe kann Verwirrungszustände und Gedächtnisschwund bei Demenz mildern. Mittlerweile gibt es auch Hinweise auf einen Zusammenhang mit Morbus Alzheimer. Zur Anwendung kommt B12 auch bei Reizbarkeit, Konzentrationsstörungen und Stimmungsschwankungen. Bei erhöhtem Stress durch chronische Erkrankungen, in der Genesungsphase nach Operationen oder nach einem erlittenen Trauma wirken Vitamin-B-12-Präparate fördernd auf Kraft, Energie und Appetit.

Das Vitamin entfaltet ebenfalls eine positive Wirkung gegen Krebs. Es schützt besonders vor dem Krebs, der durch Rauchen ausgelöst wird, denn zusammen mit Folsäure kann Vitamin B12 die Zahl der krebsgefährdeten Zellen in den Atemwegen reduzieren.

Besonders Lebensmittelallergien, die etwa durch Sulfite und andere Konservierungsmittel ausgelöst werden, kann dieses Vitamin reduzieren. Daneben wirkt es positiv auf Hautallergien, Asthma und atopische Ekzeme.

Zusammen mit den Vitaminen Folsäure, Vitamin B2 und Vitamin B6 können Vitamin-B12-Präparate den Homocysteinspiegel bei solcher Arteriosklerose senken, die mit einem hohen Homocysteinspiegel verbunden ist. Empfohlen wird zur Senkung von der DACH-Liga für Homocystein eine Tagesdosis zwischen 3 bis 100 µg.

Präparate gegen Vitamin-B12-Mangel und Unterversorgung wirken unterschiedlich

Die Wirkstoffe in Vitamin-B12-Präparaten können unterschiedlich sein. Präparate, die bei einem Mangel oder einer Unterversorgung mit Vitamin B12 eingesetzt werden, können verschiedene Formen des Vitamins enthalten. Es handelt sich dabei besonders um die Wirkstoffe Cyanocobalamin, Methylcobalamin, Hydroxocobalamin und Adenosylcobalamin. Je nach Vitamin-B12-Präparat und Dosierung werden sie vorbeugend oder ausgleichend verwendet. Neben Unterschieden in der Wirksamkeit gibt es außerdem bezeichnende Unterschiede, die ihr natürliches Vorkommen und die Anwendung betreffen. Hydroxycobalamin kommt häufiger zum Einsatz als Cyanocobalamin.

Cyanocobalamin (synthetisches Vit B12)

Cyanocobalmin wird als einziger Vitamin-B12-Wirkstoff synthetisch hergestellt und kommt in dieser Form nicht natürlich im Körper vor. Er kann daher nicht direkt verwertet werden und zerfällt im Körper erst nach vier Stoffwechselprozessen zu Vitamin B12 und einem geringen Teil des Nervengifts Cyanid. Der Wirkstoff Cyanocobalamin ist günstig, wirksam und gründlich erforscht, jedoch sollen natürlich vorkommende Wirkstoffe eine deutlich höhere Wirksamkeit aufweisen. Der Wirkstoff Cobalamin findet in der Schulmedizin häufig Verwendung. Er wird im Allgemeinen Rauchern und Personen, die sich in der Entgiftung befinden, nicht empfohlen.

Methylcobalamin (natürliches Vit B12 für DNA, Blut, Nerven)

Methylcobalamin kommt als als Vitamin B12 natürlich in Körperzellen und Nahrungsmitteln vor und kann als bioidentisches Coenzym direkt vom Körper verwertet werden. Es wirkt entgiftend und wird für alle Anwendungen empfohlen. Präparate mit Methylcobalamin sind etwas hochpreisiger.

Hydroxocobalamin (synthetisches Vit B12 für die Speicher)

Hydroxocobalamin ist eine synthetische Form von Vitamin B12. Hydroxycobalamin wird im Körper in Methylcobalamin und 5-Deoxyadenosylcobalamin umgewandelt. In Tablettenform ist der Wirkstoff Hydroxycobalamin kaum erhältlich.

Adenosylcobalamin (natürliches Vit B12 für Energie, Muskeln, Gehirn, DNA)

Adenosylcobalamin kommt natürlich in der Leber, Körperzellen und Nahrungsmitteln vor. Es kann direkt vom Körper verwertet werden und wird für alle Anwendungen empfohlen. Adenosylcobalamin ist als Nahrungsergänzungsmittel nicht zugelassen.

Überdosierung von Vitamin B12

Bislang sind bei Überdosierungen keine Nebenwirkungen bekannt geworden. Das wasserlösliche Vitamin B12 gilt als ungefährlich und Nebenwirkungen konnten auch bei langjährigen Überdosierungen bisher nicht festgestellt werden. Überschüssige Mengen kommen über den Urin zur Ausscheidung. Eine Obergrenze für die Aufnahme wurde zwar nicht definiert, aber dennoch empfiehlt es sich grundsätzlich, unnötige Überdosierungen zu vermeiden.

Bedarf – Referenzmenge von Vitamin B12

Es bestehen empfohlene tägliche Aufnahmemengen. Die täglich empfohlene Zufuhr an Vitamin B12 ist altersabhängig. Die Referenzmengen gibt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) heraus.

  • 4 µg/Tag für Jugendliche und Erwachsene ab dem 13. Lebensjahr
  • Schwangere Frauen 4,5 µg/Tag
  • Stillende Frauen 5,5 µg/Tag
  • Säuglinge bis zum 4. Lebensmonat 0,5 µg/Tag
  • Säuglinge vom 04. Lebensmonat bis unter 12 Monate 1,4 µg/Tag
  • Kinder im Alter von 1 bis unter 4 Jahre 1,5 µg/Tag
  • Kinder vom 4. bis unter 7. Lebensjahr 2,0 µg/Tag
  • Kinder von 7 bis unter 10 Jahre 2,5 µg/Tag
  • Kinder von 10 bis unter 13 Jahre 3,5 µg/Tag

Die Europäische Gemeinschaft (EG) und Weltgesundheitsorganisation (WHO) erheben abweichende Verzehrsempfehlungen.

Faktoren aus Umwelt, Lebensweise und Ernährung könnten sich negativ auf die Vitaminaufnahme beim Menschen auswirken und den Bedarf (vorübergehend) erhöhen. Diese Faktoren sind zum Beispiel Stress, Reizungen des Darms, Alkohol, Kaffee, Zigaretten, Vorerkrankungen und auch Wechselwirkungen mit Medikamenten. Ebenso kann die Aufnahmefähigkeit von Vitamin B12 mit zunehmendem Alter eingeschränkt sein.

Vitamin-B-12-Gehalt in Lebensmitteln

B12 kommt nahezu nur in tierischen Lebensmitteln vor. Fast ausschließlich tierische Lebensmittel weisen einen nennenswerten Gehalt von Vitamin B12 auf. Insbesondere tierische Produkte wie Innereien, Fleisch, Geflügel, Fisch, Muscheln, Käse, Eier sowie angereicherte Getreideerzeugnisse und Milchprodukte enthalten hohe Vitaminmengen.

Vitamin B12, das in Lebensmitteln enthalten ist, wird in Mikrogramm (µg) ermittelt. Der Wert stellt immer nur eine ungefähre Angabe da, weil der Gehalt in jedem Lebensmittel abhängig von den individuellen Umweltbedingungen, Nährstoffgaben und anderen Faktoren abweichen kann.

Die höchsten B-12-Werte befinden sich in Rinderleber (65 µg/100 g) , Miesmuscheln (8 µg/100 g), Rindfleisch (2 µg/100 g) und Rotbarsch (3,8 µg/100 g). Etwas geringere Anteile beinhalten Emmentaler Käse (0,6 µg/100 g), Hühnerei (1 µg/100 g), Joghurt oder Milch (0,4 µg/100 g).

Das B-Vitamin ist empfindlich

Vitamin B12 ist zwar hitzestabil, aber Licht, Sauerstoff, ein basisches Milieu und auch Kälte beeinträchtigen seine Wirksamkeit stark. Kurze Aufbewahrungszeiten, z.B. bei Frischfleisch sind jedoch unbedenklich. Braten sollte man Fleisch und Fisch mit einem undurchsichtigen Deckel, um das Vitamin zu schützen. Empfohlen wird, den Bratensaft zu verwenden, weil sich darin hohe Mengen des Vitamins sammeln.

Obst und Gemüse beinhalten in der Regel kein Vitamin B12, lediglich fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut, Kefir, Brottrunk, Bier und einige Algen (Nori, Chlorella) weisen geringere Mengen auf und gelten auch als Quelle.

Weil das Vitamin hitzeempfindlich ist, gehen bei der Erwärmung erhebliche Mengen verloren. Bei einer Kochzeit von 3 min verliert Milch ca. 30 % ihres B12-Gehalts. Deshalb raten Experten dazu, Lebensmittel mit dem B-Vitamin möglichst nur kurz zu erhitzen.

In Algen verfügbares Vitamin B12 scheint nicht bioverfügbar zu sein.

Autor: Katja Schulte Redaktion
Datum: 07/2018 | zuletzt aktualisiert 09.01.2023
Bildquelle: © Bild von Gerd Altmann auf Pixabay.com

Quellen und weiterführende Informationen:

Prof. Dr. med Michael Zimmermann, Hugo Schurgast, Ulli P. Burgerstein. Burgersteins Handbuch Nährstoffe. Verlag Haug. 11. Auflage vollständig neu bearbeitet und erweitert. 2007

Dr. David R. Goldmann. Praxishandbuch Medizin & Gesundheit. Verlag Dorling Kindersley. Starnberg. 2000, 2002

MRI Bund: Nationale Verzehrsstudie

Prof. Dr. med. Hans-Konrad Biesalski. Vitamine. Verlag Trias. 1996

DGE Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr (D-A-C-H Referenzwerte der DGE, ÖGE, SGE/SVE) Vitamin 12 (Cobalamine)

Prof. Dr. med. Klaus Kisters. Vitamin-B12-Mangel. Ein wichtiger Risikofaktor. Ars medici. 19. 2016. Seite 860-865

BfR. Verwendung von Vitaminen in Lebensmitteln (PDF)

Wichtige Hinweise zu Gesundheitsthemen

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