Experten raten dazu, beim Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D (Calciferol) Überdosierungen zu vermeiden. Wer seinem Körper durch hochdosierte Präparate mehr Vitamin D zur Verfügung stellt, als er benötigt, riskiert unerwünschte Nebenwirkungen wie die Bildung von Nierensteinen oder Nierenverkalkung.

Vitamin-D-haltige-Nahrungsergänzungsmittel werden allgemein nur bei unzureichender Ernährung, ausbleibender Sonneneinstrahlung oder diagnostizierter Unterversorgung empfohlen, für am besten halten Experten die Calciferol-Bildung durch Sonneneinstrahlung.

Zu den Risikogruppen für einen Mangel zählen besonders Personen, deren Haut keiner Sonneneinstrahlung oder nur einer äußerst geringen Sonneneinwirkung ausgesetzt ist. Das betrifft meistens Personen mit dunkler Hautfarbe, chronisch Kranke und Pflegebedürftige.

LESETIPP

Vitamine und Vitaminmangel

Vitamine und Vitaminmangel

Funktionen von Calciferol

Calciferol zählt zu den fettlöslichen Vitaminen und wird zu etwa 80 Prozent durch UV-Licht in der Haut gebildet.

Es regelt den Stoffwechsel von Kalzium und Phosphat und nimmt Einfluss auf die Knochenbildung und die Knochenhärtung. Zudem ist es an der Infektabwehr und dem Muskelstoffwechsel beteiligt.

Folgen von Vitamin-D-Mangel

Ein Vitamin-D-Mangel kann Wachstumsstörungen, Osteomalzie (Knochenerweichung), Rachitis oder Osteoporose (Knochenbrüchigkeit) zur Folge haben. Auch bei der Behandlung von Osteoporose werden Calciferol-Präparate eingesetzt.

Vitamin-D-reiche Lebensmittel

Besonders reich an Vitamin D sind Leber und Fettfische wie Makrele, Lachs oder Hering. Hohe Anteile sind in Milchprodukten wie Käse und Butter enthalten und auch in Margarine, Eiern und Pilzen.

Tagesbedarf

Säuglinge benötigen etwa 10 Mikrogramm Vitamin D pro Tag. Der Tagesbedarf für Kinder, Jugendliche und Erwachsene wird mit 20 Mikrogramm angegeben, das entspricht etwa 120 Gramm Lachs oder 600 Gramm Steinpilzen.

Von der täglichen Bedarfsmenge werden etwa nur etwa 2 bis 4 Gramm über die Ernährung aufgenommen, die restliche Menge wird in Verbindung mit Sonneneinstrahlung auf der Haut produziert. Überschüsse des Vitamins werden dabei eingespeichert.

Ab 65 Jahre nimmt die Produktionsfähigkeit im Körper ab, so dass Calciferol-Präparate notwendig sein können, besonders dann, wenn der Aufenthalt im Freien nicht gewährleistet ist. Die obere tolerierbare Aufnahmegrenze wird mit 50 Mikrogramm angegeben. Außerdem wird empfohlen, sich täglich abhängig vom Breitengrad mindestens 5 bis 25 Minuten im Freien aufzuhalten, um einem Mangel vorzubeugen.

Besonders in Wintermonaten ist das Risiko von Vitamin-D-Mangel besonders hoch. Ein Mangel wird mit einer erhöhten Sterblichkeitsrate in Verbindung gebracht.

Präparate mit Vitamin D

Präparate mit Calciferol einer Dosierung von mehr als 25 Mikrogramm täglich sind verschreibungspflichtig. Eine Tagesdosis von weniger als 10 Mikrogramm ist frei verkäuflich, während Präparate von 10 bis 25 Mikrogramm apothekenpflichtig sind.

Autor: Katja Schulte Redaktion
Datum: 01/2017 | 22.01.2023
Bildquelle: © Bild von Mizianitka auf Pixabay.com

Quellen und weitergehende Informationen:

BfR. Nahrungsergänzungsmittel: Ein Trend ohne Risiko?

H.K. Biesalski, P. Grimm: Taschenatlas der Ernährung, 5. Auflage. Thieme Verlag 2011

Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) (PDF)

H.K Biesalski, S. Bischoff, C. Puchstein: Ernährungsmedizin – Nach dem Curriculum Ernährungsmedizin und der DGE, 4. Auflage, Thieme Verlag 2010

Wichtige Hinweise zu Gesundheitsthemen

Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose. Bitte beachten Sie hierzu die weiteren Hinweise zu Gesundheitsthemen

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