Entzündliches Rheuma hat viele Gesichter. Manchmal sind die Gelenke betroffen, manchmal der Rücken, in anderen Fällen treten Rheumaerkrankungen im Zusammenhang mit einer anderen Krankheit auf. Allen Formen gemein ist, dass die Betroffenen an Schmerzschüben leiden. Zum Glück gibt es in der modernen Medizin erfolgreiche Therapieoptionen.
Die Namen für entzündlich-rheumatische Erkrankungen sind Zungenbrecher: rheumatoide Arthritis, axiale Spondyloarthritis, Psoriasis-Arthritis. Wie unterscheiden sich die Krankheiten voneinander? Und woran erkenne ich, dass ich Rheuma habe? Ein genauer Blick auf die körperlichen Beschwerden kann Aufschluss geben.
Symptome geben Auskunft
„Was beschäftigt dich am meisten?“ So lautet die erste Frage bei einem, Symptom-Check, den Interessierte beim Ratgeber Rheuma online durchführen können. Interaktiv führt das Programm durch einen medizinischen Fragenkatalog. Am Ende steht eine Einschätzung, um welche Rheumaerkrankung es sich handeln könnte und wie dringend ein Arztbesuch empfohlen wird.
Bei jeder entzündlichen Rheumakrankheit treten typische Symptome auf. Am häufigsten kommt die auch Gelenkrheuma genannte rheumatoide Arthritis (RA) vor. In Deutschland leidet nach Angaben der Deutschen Rheuma Liga e.V. einer von 100 Erwachsenen unter rheumatoider Arthritis darunter. Es beginnt mit Schmerzen in den Finger- und Zehengelenken, die bei einer RA vorwiegend symmetrisch auftreten. Das bedeutet, dass die gleichen Gelenke an beiden Händen oder Füßen betroffen sind. Besonders morgens sind sie geschwollen und steif. Es kann aber auch größere Gelenke treffen. Weitere Anzeichen einer RA sind eine Sehnenscheidenentzündung und kleine, feste Knoten unter der Haut, sogenannte Rheumaknoten. Wenn Kinder an einer entzündlichen rheumatischen Krankheit erkranken, lautet der Fachbegriff juvenile idiopathische Arthritis. Hier unterscheiden Experten sieben Untergruppen.
Psoriasis-Arthritis tritt in Verbindung mit einer Schuppenflechte auf. Die Gelenke ganzer Finger und Zehen sind betroffen – allerdings nicht symmetrisch wie bei der RA. Des Weiteren können Entzündungen an Wirbelsäule, Kreuz-Darmbein-Gelenk und Sehnenansätzen auftreten. Einige Erkrankte leiden auch unter Augenentzündungen.
Die axiale Spondylarthritis (axSpA) betrifft den Rücken. Bekannter ist der Begriff Morbus Bechterew. Wird die Erkrankung früh erkannt und behandelt, lassen sich Spätfolgen wie entzündungsbedingte Verknöcherungen der Wirbelkörper in der Regel verhindern.
Gemeinsamkeiten bei Rheumaerkrankungen
So unterschiedlich die Symptome sind, für alle entzündlich-rheumatischen Erkrankungen gilt: Sie sind nicht heilbar, aber dank moderner Medizin gut behandelbar. Die Ursache für die Beschwerden stellen Entzündungen dar. Sie werden vom eigenen Körper ausgelöst. Das Immunsystem richtet seine Abwehr gegen Gewebe wie etwa die Gelenkhaut. Das Gewebe entzündet sich, die betroffenen Gelenke schmerzen. Je früher die Entzündungen beim Patienten erkannt werden, desto erfolgsversprechender ist die Behandlung.
Die Therapie setzt sich bei Rheumaerkrankungen aus Basismedikamenten, schmerzlindernden und entzündungshemmenden Präparaten sowie Physio- und Ergotherapie zusammen. Die Betroffenen können die Behandlung unterstützen, indem sie sich regelmäßig bewegen und ausgewogen ernähren. Auf diese Weise werden die Entzündungen bekämpft – und die Gelenke nehmen keinen dauerhaften Schaden.
Autor: Martin Reimann
Datum: 25.11.2022 | aktualisiert durch die Redaktion 02.02.2023
Bildquellen:
- Bild 1. © Karolina Grabowska@pexels.com
Quellen und weiterführende Informationen:
- Ratgeber Rheuma. Interaktiver Symptom-Check ADA (abgerufen zuletzt 02.02.23)
- Deutsche Rheuma Liga e.V. Rheumatoide Arthritis (abgerufen zuletzt 02.02.23)
- Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V. (DGfR) Patientenbereich. Früherkennung. (abgerufen zuletzt 02.02.23)
Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose. Bitte beachten Sie hierzu die weiteren Hinweise zu Gesundheitsthemen
Suche