Yoga gilt als eine äußerst vielseitige Übungsform zur Entspannung und Bewegung, die nahezu für alle Altersgruppen geeignet ist. Von den meisten Menschen kann Yoga leicht erlernt werden und es bildet für viele die ideale Verbindung von körperlichem und geistigem Training.
Der Name Yoga stammt aus dem Sanskrit und bedeutet soviel wie „anschirren“ oder „zusammenbinden“. Diese philosophische Lehre betrachtet den Mensch ganzheitlich. Neben geistigen und körperlichen Übungen stehen auch verschiedene Atemtechniken im Zentrum der viele Tausend Jahre alten Lehre. Seine Wurzeln hat Yoga sowohl im Hinduismus wie auch im Buddhismus. Als eine der tragenden Säulen der indischen Heilkunst Ayurveda verfolgt Yoga durch eine Vielzahl spezieller Yogaübungen das Ziel, Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen und den Körper zu einer Einheit, beziehungsweise zu einem Einssein mit sich selbst zu formen.
Weltweit werden verschiedene Yogaformen praktiziert, die meisten davon sind wesentlich komplexer als das moderne Hatha Yoga, das heute vorwiegend in der westlichen Welt praktiziert wird und bei dem es hauptsächlich um das Körperyoga geht. Hatha Yoga gilt als moderne Yogaform und hat nichts mit dem rein spirituellen Yoga gemein. Inzwischen üben es Menschen unterschiedlichster Religion und Weltanschauung regelmäßig aus, um mit verschiedenen Yoga Übungen und Yoga Techniken eine verbesserte Vitalität und innere Gelassenheit zu erreichen.
Yoga vereint Fitness und Entspannung
Die besondere Kombination aus meditativer Versenkung und wohltuenden körperlichen Übungen wirkt äußerst entspannend und stressabbauend und nimmt dadurch auch positiven Einfluss auf den Hormonhaushalt. So kommt besonders das Hormon DHEA zur Wirkung, das auch als Jungbrunnenhormon bekannt ist und das den Körper jung und vital hält.
Der Wunsch, sich körperlich und geistig zu stärken, das eigene Leben zu harmonisieren, Energie zu gewinnen und ein neues Bewusstsein zu entwickeln, wächst in immer mehr Menschen rund um den Globus und Yoga eignet sich besonders gut dafür.
Auch Yogareisen sind bei den Yogafans ein stetig wachsender Trend. Yoga Wochenenden, individuelle Yogareisen, Yoga-Rundreisen und auch Gruppenreisen führen Gleichgesinnte nicht nur innerhalb Deutschlands und Europas in Yogazentren und attraktiven Wellnesshotels zusammen, sondern auch in der Yogaheimat Asien.
Im Hatha Yoga gibt es fünf Grundelemente
Ziel des Hatha Yoga ist es zu lernen, das Bewusstsein für seinen Körper zu wecken und ein ganzheitliches bewusstes Sein zu erreichen. Die Basis wird neben den Körperübungen auch durch die bewusste Atmung und die Mediation gebildet, die sich in der Ausübung jeder Bewegung wiederfinden. Die Atemübungen haben eine besonders heilsame und entspannende Wirkung. Bei den Atemübungen wird das zwischen Brust und Bauraum sitzende Zwerchfell trainiert, das bei einer normalen eher oberflächlichen Atmung kaum beansprucht wird.
Die Tiefenentspannung Savasana
Beim Savasana handelt es sich um ein Element der Meditation, das meistens vor und nach den Yogaübungen ausgeführt wird. Bei dieser Form der Tiefenentspannung geht es um die vollständige Entspannung von Körper und Geist durch Loslassen. Durch Savasana wird der Einklang mit dem Körper angestrebt und es soll neben Ruhe und Gelassenheit auch die Konzentrationsfähigkeit fördern.
Die Asanas
Ein zentrales Element im Hatha Yoga bilden die Körperübungen, auch Asanas genannt. Das Ziel dieser ganzheitlichen Körperübungen besteht darin, den Körper zu entspannen und zu dehnen, aber in erster Linie soll dadurch auf das Element der Meditation vorbereitet werden, die als Dhyana bekannt ist.
Die Dhyana
Als Dhyana wird im Hatha Yoga die stille, nach innen gerichtete Meditation bezeichnet, bei der ein bestimmtes Objekt im Focus steht. Die Dhyana wird im sogenannten Lotussitz praktiziert, einem Schneidersitz mit überkreuzten Beinen.
Die Pranayamas
Bei den Pranayamas handelt es sich um ganzheitlich wirkende Atemübungen, die dazu dienen, den Körper mit mehr Sauerstoff zu versorgen und die Lungenkapazität zu steigern. Diese Übungen führen ebenfalls zur körperlichen und geistigen Entspannung und können beispielsweise in Situationen hilfreich sein, in denen Ängste, Ärger oder Stress bestehen.
Bewusste Lebensführung und Ernährung
Beim Ziel des Hatha Yoga, den Körper mit Hilfe bewusster Lebensführung auf den Weg der weiteren Entwicklung vorzubereiten, spielt auch die Ernährung eine wichtige Rolle.
Als besonders rein und gesunderhaltend wird die vegetarische Ernährung aus fünf unterschiedlichen Bestandteilen betrachtet. Danach wird nicht nur dem Obst und Gemüse ein besonderer Wert beigemessen, auch Getreideprodukten und Hülsenfrüchten kommt eine besondere Bedeutung in der Ernährung zu. Weitere wichtige Bestandteile bilden Milch und Milchprodukte.
Viele Yogaübungen eignen sich auch für Anfänger
Fast jeder kann Yoga erlernen. Das in der westlichen Welt hauptsächlich praktizierte Hatha Yoga kann von fast jedem erlernt werden und die sanften Bewegungsübungen, Atemübungen und Konzentrationsübungen üben so positive Wirkung aus, dass mittlerweile gesetzliche und private Kassen in Deutschland einen Krankenkassenzuschuss für den Besuch anerkannter Yogakurse gewähren.
Beim Hatha Yoga geht es in erster Linie um die Ausgeglichenheit. Coaches und Yogalehrer sehen die praktizierten Yogaübungen als den Weg und das Ziel, um zu einer bewussteren Wahrnehmung und inneren Stärke zu kommen und gleichzeitig die Fähigkeit zu entwickeln, Gefühle und Gedanken besser kontrollieren zu können.
Zu den bekannten Yogaübungen zählen etwa die Baumpose, die Hirschpose oder auch die Kobrapose.
Die Wirkung von Hatha Yoga bei speziellen Krankheitsbildern
Studien belegen die therapeutische und vorbeugende Wirksamkeit. Mittlerweile belegen zahlreiche Studien, dass speziell das Hatha Yoga positive Wirkung auf die psychische und physische Gesundheit ausübt. Es kann bei verschiedenen Krankheitsbildern Beschwerden lindern und wirkt außerdem vorbeugend.
Dr. med. Peter Konopka hat in seinem Bericht „Yoga aus ärztlicher Sicht“ verschiedene Studienergebnisse zusammengetragen, die den begleitenden Einsatz von Yogaübungen bei einer Vielzahl von Erkrankungen bewerten.
Untersucht wurde die Wirkung von Yoga in unterschiedlichen Studien bei einer Vielzahl von Erkrankungen und Beschwerden und zeigte dabei gesundheitsfördernde Ergebnisse. Sowohl bei koronarer Herzkrankheit wie auch in Verbindung mit der Senkung der Cholesterinwerte konnte Yoga sich in den Untersuchungen bewähren.
Andere Einsatzbereiche von Yoga, die bislang in Studien zur Untersuchung kamen, sind Migräne, Asthma und das Reizdarmsyndrom. Außerdem zeigte sich die die fernöstliche Bewegungsform bei Wirbelsäulenbeschwerden und Schlafstörungen sowie bei Konzentrationsschwächen und Nervosität als wirksam. Ein weiteres Gebiet auf dem Yoga positive Studienergebnisse erzielte, betrifft die Vorbereitung auf die Strahlentherapie.
Andere Yogaformen, darunter etwa das Hormonyoga, helfen weiteren Studien zufolge gegen verschiedene Wechseljahrbeschwerden. Auch gegen Depressionen und das prämenstruelle Syndrom (PMS) erweist sich Hormonyoga wirksam.
Bei Yoga sollte der Körper belastbar sein
In besonderen Situationen wird vor dem Yogakurs zu einem Gesundheits-Check geraten. Experten empfehlen Neueinsteigern und Untrainierten, genau wie bei anderen Sportarten, vor dem Yogakurs einen kurzen ärztlichen Check.
Auch trainierte Menschen, die schwanger sind, unter Bluthochdruck, hohem Augeninnendruck oder anderen Krankheiten und Beschwerden leiden oder die frisch operiert sind, sollten sich ärztlich checken lassen, bevor sie einen Yogakurs starten.
Alternative Aerial Yoga
Beim Aerial Yoga schwebt man man schwerelos im Nylontuch. Das Aerial Yoga bietet in der klassischen Hängematte namens hammockeine Alternative zur konservativen Yogaform.
Diese Yogaform ist ganz besonders für Einsteiger geeignet. Denn viele anstrengende Yogaübungen wie etwa der Kopfstand, die Kerze oder die Brücke sind hier ohne großen Kraftaufwand möglich und schonen deshalb Kopf, Nacken und Wirbelsäule.
Dabei erholen sich gleichzeitig die Bandscheiben und die Wirbelsäule kann sich strecken.
Für zertifizierte Yogakurse gibt es einen Krankenkassenzuschuss
Gesetzliche Krankenkassen bezuschussen Kosten für Yogakurse unter speziellen Bedingungen. Gesetzliche Krankenkassen in Deutschland bezuschussen nach Maßgabe die Kosten für qualitätsgeprüfte zertifizierte Yogakurse im Rahmen der Gesundheitsvorsorge. So können gesetzlich Versicherte für höchstens zwei Gesundheitskurse pro Jahr einen Krankenkassenzuschuss beantragen.
Bei der Gesundheitsvorsorge fördern Krankenkassen sogenannte Präventionskurse, damit Versicherte ihr Risiko für stressabhängige Krankheiten senken können. Die Voraussetzungen für einen Krankenkassenzuschuss erfüllen in der Regel alle Yogakurse, bei denen der Kursanbieter der Krankenkasse ein anerkanntes Zertifikat nachweist, um den geforderten Qualitätsstandard zu sichern.
Die Höhe vom Krankenkassenzuschuss für anerkannte Yogakurse richtet sich nach der gesetzlichen Krankenkasse des Versicherten. Während BARMER, DAK und TKK aktuell 75 Euro pro Yogakurs erstatten, übernimmt die AOK sogar bis maximal 250 Euro pro Yogakurs im Jahr.
Für regelmäßig besuchte Online Yoga Kurse erstattet die Techniker Krankenkasse aktuell bis maximal 100 Euro.
Die anteilige Kostenerstattung für Yogakurse hängt aber auch davon ab, ob der Versicherte mit einer Bescheinigung des Kursleiters am Ende nachweisen kann, dass er mindestens 80 Prozent der Kurseinheiten absolviert hat. Denn das ist eine weitere Voraussetzung für die Förderung.
Yogakurse können von gesetzlichen Krankenkassen außerdem im Rahmen einer Präventionsreise bezuschusst werden. Solche Yogareisen bieten sich dann an, wenn man einen gesundheitsfördernden Urlaub buchen möchte.
Viele private Krankenkassen übernehmen die Kosten für Yogakurse
Bei privat Versicherten ist eine Erstattung der Yogakurs-Gebühren vom gewählten Tarif und ihrer Versicherungsgesellschaft abhängig. Privatversicherte, die im Rahmen der Gesundheitsvorsorge zertifizierte Yogakurse besuchen, bekommen von vielen Krankenversicherern die gesamten Kurskosten erstattet. Dagegen erstatten andere private Krankenversicherungen lediglich einen Pauschalbetrag oder nehmen überhaupt keine Erstattung vor. Manche private Krankenversicherung nimmt vor der Erstattung des Yogakurses eine Prüfung vor.
Keine Prüfung erfolgt in der Regel, wenn Yogakurse vom Arzt empfohlen werden.
Falls Zweifel bestehen, ob Yogakurse von der eigenen Krankenkasse anerkannt werden, lohnt sich vor der Anmeldung immer die Rücksprache mit der eigenen Krankenkasse.
Autor: Katja Schulte Redaktion
Datum: 05/2016 | aktualisiert 31.01.2024
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Quellen und weiterführende Informationen:
Pschyrembel. Klinisches Wörterbuch. 2014. 266. Auflage. Verlag De Gruyter
Peter Konopka. Heil-Yoga. Ganzheitlich gesund & entspannt. BLV Buchverlag. 2015
Dr. Michael Klenze. Anti Aging – die Macht der eigenen Hormone. Südwest Verlag. 2003
Landezentrale für Gesundheit in Bayern e.V. LZG-Informationen 2011-01. Yoga aus ärztlicher Sicht. Dr. med. Peter Konopka, Augsburg
Miessner, Wolfgang und Schlösser, Peter. Aerial Yoga. Schwerelos glücklich. Grundlagen und Übungen für Einsteiger. 2014. Verlag Trinity
BDY. Berufsverband der Yogalehrenden in Deutschland e.V.
GKV Spitzenverband. Präventionsangebote der Krankenkassen
Wichtige Hinweise zu Gesundheitsthemen
Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose. Bitte beachten Sie hierzu die weiteren Hinweise zu Gesundheitsthemen