Mundhygiene und Vorsorgeuntersuchungen sind wichtig
Gesunde Zähne und gesundes Zahnfleisch sorgen für ein attraktives Lächeln und wirken sich positiv auf das Selbstbewusstsein aus. Wer die Mundhygiene vernachlässigt, riskiert auch gesundheitlich Probleme wie Karies, Parodontitis oder auch entzündete Wurzelspitzen, die kieferchirurgisch behandelt werden müssen. Zu einer guten Vorsorge gehören regelmäßige Besuche beim Zahnarzt genauso wie eine gründliche Pflege des Mundraums.
Deshalb ist wichtig, sich regelmäßig darüber zu informieren, wie eine gute Prophylaxe aussehen muss. Zum Beispiel am Tag der Zahngesundheit im September, an dem sich Zahnärzte bundesweit beteiligen.
Parodontitis ist nicht harmlos
Plaque erhöht das Risiko für Parodontitis. Die richtige Zahnpflege ist das A und O für gesunde Zähne und gesundes Zahnfleisch. Mundhygiene im Alltag kostet nicht viel Zeit und erspart unangenehme Besuche beim Zahnarzt. Parodontitis, die Zahnbettentzündung, zählt beispielsweise zu den häufigsten Erkrankungen des Mundraums, die bereits in jungen Jahren weit verbreitet ist.
Fast 65 Prozent der 65- bis 75-Jährigen sind in Deutschland davon betroffen. In der Altersgruppe der 35- bis 44-Jährigen sind es knapp 42 Prozent, und auch jüngere Personen sind laut Bundesärztekammer schon betroffen. Harmlos ist die Parodontitis nicht: Sie baut den Kieferknochen ab, was dazu führen kann, dass die Zähne ausfallen. Verantwortlich dafür sind Bakterien, die täglich entfernt werden müssen. Ist erst einmal Plaque entstanden, steigt nicht nur die Gefahr von Karies, sondern auch von Zahnfleischentzündungen, die wiederum Parodontitis auslösen können.
Zweimal im Jahr zum Zahnarzt
Auch auf die richtige Zahnpflege kommt es an. Wichtig für die Vorsorge sind regelmäßige Zahnarztbesuche, die nach einem Bericht im Magazin Elternwissen bereits ab dem frühen Kindesalter empfohlen werden. Idealerweise findet ein Zahnarztbesuch zwei Mal im Jahr statt. Ein Zahnarzt kann beginnende Zahnprobleme frühzeitig feststellen und behandeln. Dadurch lassen sich weitergehende Zahnkrankheiten in vielen Fällen vermeiden. Jedoch sind nicht nur die regelmäßigen Zahnarztbesuche notwendig, sondern auch die richtige Zahnpflege.
Mindestens zweimal am Tag sollten die Zähne mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta gereinigt werden, am besten eine halbe Stunde nach dem Essen. Dabei nicht zu fest putzen und auch keine zu harte Zahnbürste nehmen: Zu starker Druck kann den Zahnschmelz schädigen, besonders die Zahnhälse und am Zahnfleisch. Als Folge drohen Zahnfleischrückgang und Zahnfleischentzündungen.
Werden Speisen und Getränke mit hohem Zuckeranteil verzehrt, sollten die Zähne auch zwischendurch geputzt werden. Wer häufig zuckerhaltige Produkte zu sich nimmt und die entstandenen Beläge nicht konsequent entfernt, läuft Gefahr, dass Bakterien den Zucker in Säure umwandeln. Säure greift den Zahnschmelz an und führt schlussendlich zu Karies. Für eine optimale Mundhygiene gehört auch der regelmäßige Besuch beim Zahnarzt – und zwar zweimal pro Jahr.
Zahnärzte bieten außerdem eine professionelle Zahnreinigung an, mit der hartnäckige Beläge und Verfärbungen, die häufig durch Rauchen, Rotwein oder Tee
und Kaffee entstanden sind, entfernt werden. Eine Zahnreinigung ist allerdings nicht Bestandteil des Leistungskatalogs der gesetzlichen Krankenkassen. Bei Privatversicherten werden die Kosten je nach Tarif häufig komplett übernommen.
Auch beim Thema Zahnersatz gibt es Unterschiede. Für die besonders kostspieligen Implantate lohnt es sich, eine Zusatzversicherung abzuschließen, denn sowohl gesetzliche als auch private Kassen bezahlen im Grundtarif nur einen Teil der anfallenden Kosten. Welche Höhe bei Zahnimplantaten genau erstattet wird, hängt dann, wie ein Bericht von Ottonova beschreibt, von der Auswahl der Zahnzusatzversicherung, bzw. des passenden Tarifs ab.
Zahnpflegekaugummis für unterwegs
Nahrungsreste lassen sich nicht immer vollständig allein durch Zähneputzen entfernen. Sehr oft bleiben Reste zurück, die sich in den Zwischenräumen der Zähne verbergen. Hier schaffen Interdentalzahnbürsten oder auch Zahnseide Abhilfe. Mindestens einmal am Tag und das am besten abends, sollten die Zwischenräume damit gereinigt werden. Wer unterwegs ist und keine Zahnbürste dabeihat, kann stattdessen auf Zahnpflegekaugummis ausweichen. Auch zu viel Säure kann die Zähne schädigen, deshalb empfiehlt sich nach dem Genuss säurehaltiger Lebensmittel wie Saft oder Alkohol ebenfalls eine gründliche Zahnreinigung.
Besonders zuckerhaltig sind:
- Gesüßte Getränke (Cola, Eistee, Energy Drinks)
- Fruchtsäfte
- Süßigkeiten, zuckerhaltige Kaugummis
- Cornflakes und Frühstücksflocken
- Brotaufstriche wie Schokoladencreme
Wer seine Zahngesundheit unterstützen möchte, kann dies auch mit der Aufnahme kalziumreicher Produkte tun. Kalzium härtet den Zahnschmelz und ist in Milchprodukten, Mineralwasser und grünem Gemüse reichlich enthalten.
Tipps für optimale Zahngesundheit |
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Mindestens zweimal pro Tag Zähne putzen eine halbe Stunde vor dem Essen |
Unterwegs Zähne mit Zahnpflegekaugummis nach Mahlzeiten und Snacks reinigen |
Täglich Zahnseide verwenden |
Zucker und säurehaltige Nahrungsmittel weitestgehend meiden |
Zweimal im Jahr zum Zahnarzt gehen |
Professionelle Zahnreinigung in Anspruch nehmen |
Zahnbürste regelmäßig wechseln |
Zähneknirschen in der Nacht
Nicht nur mangelnde Pflege kann sich auf Zähne und Zahnfleisch negativ auswirken. Auch psychischer Stress, der sich in Form von Zähneknirschen äußert, strapaziert die Zahnstrukturen. Wer das Problem schnell erkennt, kann bleibende Schäden minimieren: Beim Zähneknirschen helfen Entspannungsübungen wie Yoga, um das innere Gleichgewicht zu stabilisieren. Denn auf Dauer können Knirscher nicht nur ihre Zähne erheblich schädigen, sondern auch die Kiefergelenke. Auch eine sogenannte Knirschschiene, die der Zahnarzt anfertigt, trägt dazu bei, dass sich die Zähne nicht abnutzen.
Die häufigsten Zahnkrankheiten:
Parodontitis
Schmerzhafte Zahnbettentzündung, der durch regelmäßiges Zähneputzen vorgebeugt werden kann. Durch die Entzündung lockern sich die Zähne und können ausfallen. Parodontitis entsteht durch Bakterien.
Karies
Löcher im Zahnschmelz entstehen ebenfalls durch Bakterien, die Zucker im Mundraum in Säure verwandeln. Ist die Karies fortgeschritten, kann sie zu starken Schmerzen führen. Manchmal ist der betroffene Zahn auch nicht mehr zu retten und muss gezogen werden.
Zahnmarkentzündung
Eine Zahnmarkentzündung kann sehr schmerzhaft sein. Sie entsteht meistens durch Karies oder offene Zähne. Die Folge ist oft eine Wurzelbehandlung durch den Zahnarzt.
Gingvitis
Die Gingivitis ist eine Zahnfleischentzündung, die durch Zahnstein hervorgerufen wird. Zahnstein raut die die Oberfläche der Zähne auf, so dass sich Bakterien leichter im Zahnfleisch einnisten können. Das entzündete Zahnfleisch ist rot, geschwollen und schmerzt.
Autor: Armin Kuschmann
Datum: 14.06.2021 | aktualisiert durch die Redaktion 29.01.2023
- Bild 1: Cedric Fauntleroy von Pexels (CCO)
- Bild 2: Shiny Diamond von Pexels (CCO)
Quellen und weiterführende Informationen:
- Tag der Zahngesundheit. Gesund beginnt im Mund – in Kita und Schule. 2022
- Ottonova. Zahnzusatzversicherungen für Implantate: Was wird erstattet?
- Verein für Zahnhygiene e.V.
- Elternwissen.com. Ab wann sollten Kinder zum Zahnarzt?
Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema. Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt keine Arztdiagnose. Bitte beachten Sie hierzu die weiteren Hinweise zu Gesundheitsthemen
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